hohe E-Saite reißt ständig

[InnerCircle]

Hallo,

ich habe hier ein Problem, das mich langsam zur Verzweiflung bringt.
Innerhalb von 4 Wochen ist mir soeben die 4. E-Saite gerissen. Immer am "Kopf"-Ende. Davor ist mir noch nie eine Saite gerissen. Die letzte ist mir gerade eben direkt nach dem Aufziehen gerissen.
Langsam halt ich mich für komplett bescheuert. Kann der Fehler bei mir liegen? Die Saiten waren jeweils frisch ausgepackt.

Ist es überhaupt ein Fehler, oder hab ich wirklich einfach nur Pech?

Ich verwende übrigens diese hier:

Martin Guitars MSP4100
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[Fantus]

war es denn immer genau die gleiche Stelle?

 

[InnerCircle]

ob es exakt die gleiche Stelle war weiß ich nicht, aber zumindest immer in der Nähe.

 

[Telefunky]

am wahrscheinlichsten ist, dass die Saite direkt an der Bohrung der Mechanik gekappt wird
das ist von Haus aus ein neuralgischer Punkt
ich habe die Marotte, dass ich immer ein sehr langes Ende aufwickle, das nimmt Spannung von der 'Gefahrenzone'
ist aber angeblich nicht die korrekte Art
(ich mache es auch nicht wegen Bruch, sondern damit die Saite weiter runter Richtung Kopfplatte kommt)
hast du die fragliche Bohrung mal wirklich genau inspiziert ? (scharfe Kante, Grate)

cheers, Tom

 

[InnerCircle]

Die Kante der Bohrung sieht in der Tat recht scharf aus. Kann ich da selbst was machen oder helfen da letztendlich nur neue Mechaniken?

 

[Fantus]

das kann man sicherlich was machen. Ich selber würde das mit meinem Dremel versuchen es etwas zu polieren, aber ich denke hier werden andere noch viel bessere Tipps haben

 

[Telefunky]

hängt ein bischen davon ab, wie die Verchromung drauf sitzt - Chrom ist glashart, viel härter als normaler Stahl
du brauchtst eine möglichst harte, angespitzte Klinge, mit der du über den Rand der Bohrung 'schabst'
relativ zur Zugrichtung ist dabei die Klinge anfangs etwas nach hinten geneigt
wenn du merkst, dass das Chrom am Rand abplatzt, hälst du sie stärker senkrecht, machst aber weiter eine ziehende Bewegung
(andersrum hakt das ein)
wenn das Chrom draufbleibt, rutscht die Klinge nur drüber weg.
Man fühlt es, wenn der 'Schaber' schneidet.... ist ja nur minimal was aus der Biegung zu nehmen (falls dort Unsauberkeiten sind)
(besser kann ich's nicht beschreiben)

cheers, Tom

 

[InnerCircle]

Danke für die Antwort, ich habe es jetzt so etwas "runder" bekommen, allerdings habe ich jetzt keine Saite mehr. D.h. jetzt muss ich erstmal neue Saiten bestellen.

 

[Telefunky]

Nachtrag: irgendwann musst du die Saite ja knicken... du kannst sie schonen, wenn du das relativ langsam machst
also nicht kurz und schmerzhaft, sondern mit Gefühl

cheers, Tom

 

[InnerCircle]

Ich bin zu meiner Gitarre und allem was dazu gehört immer liebevoll das ist wahrscheinlich ne Trotzreaktion weil ich in letzter Zeit nicht so viel Zeit für sie hatte, dabei hab ich mir doch extra eine mit männlichem Namen gekauft (Martin)

 

[rancid]

Auch der Sattel ist häufig ein Grund für reißende Saiten im Kopfbereich. Aber die Kerben würde ich nicht selbst bearbeiten, da sollte ein Fachmann ran. Wenn die an der Mechanik reißen, würde ich es erstmal einfach damit versuchen 2-3 mehr Windungen auf die Mechanik zu machen. Das tut der Stimmstabilität bei den blanken Saiten meiner Erfahrung nach keinen Abbruch, und hilft auch sehr gut, wenn man die Gitarre häufig umstimmt.

 

[zimoan]

Versuch mal die Saiten so aufzuziehen, wie hier erklärt, also mir mehr Windungen. Dann sollen sie nicht so leicht brechen.

 

[Jo Schulz]

Du hast wahrscheinlich eine zu scharfe Kante an der Mechanik (wie schon gesagt) oder an der Stegeinlage. Nimm ein Stück feines Schleifpapier und glätte die Kanten ein wenig....