metalpete schrieb:
Soweit ich weiß, lässt Behringer von Menschen in China für nen Hungerlohn ihre Produkte bauen - teilweise auch von Minderjährigen.
Ich weiß, dass wir in unsere westlichen Welt viele Produkte auf ähnlichem Weg zu billigeren Preisen kaufen,
aber ich hab einfach ein schlechtes Gewissen dabei, auf diesen Produkten dann Musik zu machen, zumal sich die Botschaft meiner Musik u.a. auch auf diese Dinge bezieht - das würde mich total unglaubwürdig machen und ich wäre nicht mehr authentisch.
Gerade diese Dinge sind halt u.a. ein Grund, weshalb ich überhaupt Musik mache - deswegen kann ich das nicht miteinander vereinbaren.
Wenn du Pech hast, triffst du mit einem Boykott die Armen noch mehr. Nicht selten gehen diese Schüsse nach hinten los. Der in der Kette schwächste zahlt dann dafür, und das ist der arme Arbeiter. Die meist reichen Besitzer der Arbeitsstätten vor Ort, die trifft das erst mal gar nicht. Gehen die Produktionszahlen zurück, zahlen sie eben weniger. Oder satteln auf was anderes um.
Boykott sowie Unterstützung ist nur dann sinvoll, wenn man EXAKT weiss, wen man da im Visier hat und wie sich der Boykott dann auswirkt.
Ansonsten ist es ehrlicher, ein soziales Jahr vor Ort zu absolvieren o.ä. anstatt zu boykottieren. Da weiss man, was man tut.
Die Kinderarbeit kriegst du dadurch übrigens nicht weg. Im Gegenteil.
Kinderarbeit kriegst du weg, wenn du VOR ORT Alternativen aufbaust, die den Eltern der Kinder helfen. Durch Boykott treibst du Eltern und Kinder noch mehr in den Ruin.
Daneben muss natürlich VOR ORT versucht werden, die Willkür korrupter Kapitalbesitzer und Arbeitgeber einzudämmen, die eben diese Kinderarbeit erst möglich machem. Auch hier hilft der Boykott nicht.
In Südafrika hat man damit eine Reihe Betriebe, die versucht haben, Schwarze gleichberechtigt anzustellen, kaputt gemacht.
Den Potentaten, Grossgrundbesitzer, Firmenboss etc.. vor Ort trifft dieser Boykott nicht. es trifft den ganz kleinen am Ende.
Genauso unsinnig wie der Boykott israelischer Produkte als Zeichen der Kritik an deren Siedlungspolitik. Das trifft....den kleinen palästinensischen Tagelöhner, der dann weniger bekommt. Oder es trifft einen kleinen palästinensischen Betrieb, der sich hocharbeiten will.