Hallo Frank!
Love without a reason - ich sag ja immerwieder gerne: "Liebe ist Geben ohne Streben nach Lohn".
Was mir gefällt:
- du bringst die Gitarre manchmal zum Schreien - cool.
- Klangcharakter vom Bass. Schön tief und voll, kommt besonders gut in diesem späten Spezialzwischenteil.
- sauberer Abschluß. Passt gut.
- das Grundschema der Gitarre ~0.18 - 0:30. Ich finde sogar, da sollte man mehr draus machen. Ihr habt auf der Downloadseite geschrieben, dass ihr die Musik macht, die ihr schon immer im Radio hören wolltet. Wenn es also euer Traum ist eure Musik mal im Radio zu hören, dann kann man das ja vielleicht auch mal schaffen indem ihr euch an gewisse Regeln eurer Zielgruppe haltet. Den Erfolg von Radio-tauglichen Stücken macht zum Beispiel auch aus, dass man das Stück in den ersten Takten identifizieren kann. Um dies zu erreichen könnte man am Anfang was streichen um dieses besagte Gitarrengrundschema so früh wie möglich zu bringen. Für einen Radiosong sind 4 Minuten Gesamtlänge natürlich auch zu lang. Ich denke man kann hier einiges rauskürzen und erhält unterm Strich eine "für den Verbraucher - verbesserte" Version (wenn man in Richtung kommerzieller Erfolg schielt). Oder einfach zusätzlich eine Radioversion produzieren.
...........schleichender Übergang zu den Kritikpunkten:
Arrangement:
a.) Ihr habt euren Keyboarder verloren, wenn ich das richtig verstanden habe. An diesem Stück scheint er schon nicht mehr beteiligt gewesen zu sein. Er hätte sicherlich noch was gutes zum Gesamteindruck des Stückes beitragen können - schade.
b.) Du steckst viel Energie in die Gitarrensachen. Jedoch solltest du dir immer im Klaren sein, dass trotzdem bei diesen euren Stücken der Gesang das wichtigste ist. Im Schlußteil bekommst du eine Steigerung rein indem du die Gitarre zweistimmig werden läßt. Warum fällt dir/euch sowas nicht beim Gesang ein? Dort wäre es wichtiger mit solchen Ideen Abwechslung/Steigerung reinzubringen. Das Ego des Einzelnen muss im Zweifelfall zum Wohl des Ganzen zurücktreten können.
Live?
Wenn ihr live auftretet hast du als Gitarrist wohl ein Problem, da du ja nunmal nur zwei Hände und eine Gitarre hast. Eure Aufnahmen zeigen aber immer mindestens zwei Gitarren. Deshalb dürfte ein Fan bei einem Live-Auftritt vielleicht sogar enttäuscht sein, da einfach ein paar Sachen fehlen werden. Also --> ihr braucht Verstärkung. Ohne Keyboarder fehlt eurer Musik sowieso grundsätzlich was. Am besten ihr sucht jemanden, der auch mal mitsingen kann, da ihr scheinbar reine Instrumentalisten zu sein scheint
Der Gesang:
Gegenüber eurer Rockballade hat die Sängerin es hier wesentlich besser gemacht. Also lag es dort wirklich an der zu tiefen Stimmlage. Das "wesentlich besser" bezieht sich aber nur auf das Technische. Sie trifft den Ton und kann ihn sogar halten.
Sie kann singen, da muss man sie wirklich loben - Aaaaaaaaaaber - ihre Stimme und deine Kompositionen sind zwei verschiedene Welten, sie passen nicht zusammen. Wenn ihr zusammen Musik machen wollt - just for fun - dann kannst du das so lassen. Willst du aber Erfolg haben kann sie nicht eure Frontfrau bleiben. Das ist hart aber ehrlich.
Zum Schlagzeug:
- der Drummer zeigt gelegentliche Geschwindigkeitsschwankungen (siehe ~0:10 und 2:33 am Ende des Git.solos), weitere Unsauberkeiten bei Tempowechseln (siehe ~1:07)
- Die Aufnahme hat den Anspruch von "Demoqualität", oder höher? Wie seht ihr das? Jedenfalls ist die Snare zu trocken - klingt nach Schallraumkabine. Im Verhältnis zur sonstigen Klangqualität ist der Snareklang niedriger in der Qualität.
- Im Refrain spielt er auf dem Ride-Becken und tobt sich besonders zum Schluß hin darauf aus. Mir gefällt's nicht. An dieser Stelle ist weniger eher mehr. Lieber weglassen. Dieser Rhythmus auf dem Ride drängt sich in den Vordergrund und das stört in den Refrains.
Forrest
P.S.: Danke dass du mich ermutigt hast weiterzukritisieren. Das war erst mein zweiter Text in dieser Richtung und ich hatte Zweifel ob man dann angegriffen wird, vonwegen was man sich da anmaßt. Eine solch gute Reaktion deinerseits kommt halt auch nur zustande, wenn der Kritisierte anerkennt, dass die Kritik als konstruktive Kritik gedacht ist und eigentlich nur helfen will.