Hallöchen,
zum Ashbory kann ich ein bisschen was beitragen:
Prinzipiell ein spannendes Konzept, der DeArmond-Piezo und die Elektronik sind sehr gut und der Fun mit dem Instrument und der Showeffekt sind groß.
Die Silikonsaiten und das damit verbundene Handling sind reine Gewöhnungssache.
Kontrabasssound, naja, kommt drauf an, was man erwartet. Ich würde eher sagen, der Ashbory hat einen sehr eigenständigen Sound.
Aber die Saiten sind sehr empfindlich, besonders die g-Saite, die reisst sehr leicht, insbesondere bei Transporten (was die Eignung als Reisebass natürlich einschränkt). Neue Saiten brauchen mehrere Wochen bis sie halbwegs stabil sind und die Stimmung halten. Daher muß man eigentlich immer bereits vorgespannte Ersatzsaiten dabei haben oder noch besser immer ein Zweitinstrument. (Es gibt stabilere schwarze Saiten eines englischen Shopbastlers - allerdings klingen die deutlich "dumpfer".)
Da die Saiten viel Reibung bieten, spielt es sich mit etwas trockenem Gleitmittel am besten, am beliebtesten ist Slyde-Rite.
Ausserdem sind mit dem Ashbory viele Techniken nicht machbar: keine Slaps, kein (oder nur sehr eingeschränktes) Plektrumspiel... ...wer sich dafür interessiert: Streichen geht natürlich auch nicht.
Vorteil der Gummisaiten: wenn sie nicht reissen, halten sie ewig, sie sind sehr grifffreundlich und brauchen keine grosse Kraft beim Spielen. Prinzipiell könnte der Ashbory also ein guter Einsteigerbass sein. Allerdings mit der Einschränkung, dass der Ashbory ja fretless ist und die Umstellung auf normalen E-Bass riesig.
Gewöhnungsbedürftig, allerdings nur in der Umstellung störend, ist, dass die Stegmarkierungen auf dem Kunststoffgriffbrett nicht wirklich passen. Ein befreundeter Ashbory-Nutzer hat das mal ausprobiert - eigentlich müsste die Bridge deutlich schräg sitzen und so alle Saiten ausser e verkürzen.
Störend empfinde ich auch das Spiel insbesondere der dünnen Saiten im Sattel. Der Kunststoffsattel ist so geformt, dass auch die ungespannten Saiten reinpassen, dadurch entsteht aber eben beim Spannen der Saiten viel Querspiel.
Der Ashbory ist kopflastig, die Anordnung der Gurtpins wenig hilfreich. Anbringen des Gurtendes hinterm Sattel (Wandergitarrenstyle...) macht die Sache komfortabler.
Ciao, deschek
PS: Falls Gebrauchtkauf bitte nicht die ältere Guild-Version, sondern die neuere DeArmond-Version, die in vielen Details verbessert ist.
Eine weitere Alternative als Reisebass wäre vielleicht der Fernandes Nomad. Übers Design läßt sich sicher streiten...
http://www.fernandesguitars.com/nomad-bass/nomad-bass.html