Hobby-Sänger/in und Selbsteinschätzung:

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Brigitte
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Hallo,
auch wenn sich meine Frage vielleicht mit einem anderem Thema kurz überschneiden könnte, dachte ich mir ich mache mal ein neues Thema auf:
Mich beschäftigt im Moment Folgendes und vielleicht könnt ihr mir mit euren Erfahrungen ein Stück weit weiterhelfen.
Hintergrund:
Ich würde eigentlich gern mal ein paar Gesangsaufnahmen von mir machen (also zu Hause so Homerecording-mässig ) und dadurch stellte sich mir die Frage:
Wie schätzt man seinen Gesang, also die Qualität seines Gesangs selbst richtig ein?
Meine Selbsteinschätzung ist je nach Gemütsverfassung zwischen „hey, das und das kannst du doch schon echt gut und das klingt doch echt schon ganz geil“ und „grottenschlecht, vergiss es – sing nie wieder“ gepaart von einem „du bist nicht gut, du bist nicht schlecht, du bist einfach nur mittelmässig“ . Ausserdem frustiert mich, dass ich nicht auf Anhieb eigene Texte und Melodien schreiben kann. Dabei habe ich es genau 1x versucht. Ist also eigentlich nicht weiter verwunderlich
Besonders kommt das Grübeln über die Selbsteinschätzung zum Tragen, wenn ich meinen Gesang mal aufgenommen habe Gut, ich habe im Moment für einfache Übungsmitschnitte so einen kleinen tragbaren Cassettenrekorder mit eingebautem Mikrofon. Da muss man ohnehin Qualitätsabstriche machen, aber manchmal offenbart einem so eine Aufnahme mehr als man wissen wollte :)
Wie stellt ihr denn fest, wie ihr euch realistisch einschätzen sollt? Wahrscheinlich neigt man eher dazu, sich zu schlecht zu bewerten, aber sich blamieren will man ja auch nicht. Fragt man Bekannte, sind die vielleicht nur höflich, in dem sie dich loben. Über Live-Auftritte könnte man es noch herausbekommen, aber wenn man derer nicht so viele hat oder sich noch nicht traut, ist es kein Anhaltspunkt.
Sagen wir es mal so, eigentlich möchte man die externe Kritik, andererseits findet man sich nie gut genug, dass man sich ihr aussetzen möchte. Da ich ja etwas aufnehmen möchte, versuche ich gerade herauszufinden, welche Lieder für mich besonders geeignet wären und diese müßte ich dann konkret üben. Um zu wissen, wo es hakt, und wo ich gezielt üben muss, habe ich den Mitschnitt gemacht. So weit so gut. Eigentlich kann ich die Stellen /Dinge erkennen bzw. hören, an denen ich arbeiten muss. Ist ja eigentlich eine gute Sache. Trotzdem bin ich verunsichert.
Je nach Tagesform schwankt es dann bei mir zwischen „jetzt will ich es noch mal wissen und nehme noch mal Gesangsunterricht (wobei ich im Moment schon Klavierunterricht nehme, wäre also eine echte Geldfrage) und „ach, komm wofür denn der ganze Aufwand und Stress“ – du wirst es sowieso nicht mehr zu grossen Höhenflügen bringen“.

Geht euch das auch so? Ich meine, das Singen macht mir nach wie vor Spaß und ohne Gesang könnte ich nicht sein, aber manchmal verleidet mir die Selbstbewertung das Ganze. Am besten singe ich eigentlich, wenn ich das Lied bzw den Inhalt des Liedes fühlen kann und mir keine Gedanken über Qualität mache, aber sobald ich an „gut singen“ und „Aufnahme“ denke, ist es eher hinderlich.
Wenn es so weiter geht, wird die Aufnahme am St. Nimmerleinstag gemacht, weil ich nie gut genug sein werde und nie entspannt genug, um das Vorhaben in die Tat umzusetzen. So als würde man sich selbst die Messlatte einfach viel zu hoch ansetzen und vor lauter Bammel schiebt man es vor sich hin. Kennt ihr das auch oder bin nur ich so merkwürdig ?:)
 
Eigenschaft
 
Wie schätzt man seinen Gesang, also die Qualität seines Gesangs selbst richtig ein?


Geht par definition nicht. Denn ist es ja eine "Schätzung". Und schätzen tut man eben nur Dinge, von denen man man nicht genau weiß, ob sie richtig sind. Sonst bräuchte man ja nicht schätzen.

Das heisst: ohne Überprüfung durch zusätzliche Instanzen oder Messungen bleibt die Selbsteinschätzung wertlos.

Das einzige - ebenfalls nicht sichere - Hifsmittel sind frühere belegte oder unbestätigte Schätzungen als Erfahrungswerte. Ergo: finde ich meinen Gesang fast immer schlecht, aber alle anderen ihn klasse, dann kann ich künftig diese Abweichung in meine Einschätzung einfiießen lassen. sofern ich anderen Aussagen Glauben schenke.

Geht euch das auch so?

Nein ...

aber sobald ich an "gut singen" und "Aufnahme" denke, ist es eher hinderlich.

Ich habe großen Spaß daran, meine Stimme aufzunehmen und dann immer wieder anzuhören. Was nicht heißt, dass ich es immer gut finde oder mir selbst gegenüber unkritsich bin. Ganz im Gegenteil. Ich denke dabei aber nicht an "gut singen" oder "Aufnahme"...

100% zufrieden bin ich nie. Aber wenn ich die angestrebte Stimmung oder Wirkung erreicht habe, ist es für mich ok. Meistens fnden es andere dann auch OK oder sogar besser, als ich gedacht hätte. Und dieser Efahrungswert hält mich davon ab, Selbstkritik als andauernden Hemmschuh mit mir rumzutragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Am besten singe ich eigentlich, wenn ich das Lied bzw den Inhalt des Liedes fühlen kann und mir keine Gedanken über Qualität mache,
Ja dann mach das doch, und lass nebenbei den Recorder mitlaufen :)

Antipasti hat ja schon viel dazu geschrieben; wenn Du nicht mal anfängst, wird das nie was. Einfach in's kalte Wasser hüpfen.

Btw, wer ist eigentlich "man"? ;) Also ich nehme mich inzwischen ganz gern mal auf. Es hat eine Zeit gedauert, bis ich mich an meine "externe" Stimme gewöhnt hatte, aber ich lerne immer noch unheimlich viel daraus. Und ich habe tatsächlich gelernt, meine Stimme zu mögen. Klar, irgend etwas zum Verbessern findet sich immer, aber wenn das mal nicht mehr der Fall sein sollte, bin ich wahrscheinlich tot ;)
 
Klar, irgend etwas zum Verbessern findet sich immer, aber wenn das mal nicht mehr der Fall sein sollte, bin ich wahrscheinlich tot ;)

Da hst du auch wieder recht. ;) Vermutlich hatte ich nur gerade meine grüblerische Phase, als ich den Beitrag verfasst habe. Vielen Dank für das Feedback
 

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