Historie des Electroniums

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Musikerclaus
HCA Hohner Akkordeons
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Falls es hier noch Leute gibt, die sich für dieses Instrument interessieren:

In der neuesten Ausgabe des "Akkordeon-Magazins" gibt es unter vielen anderen sehr gut geratenen Artikeln einen Beitrag über die Historie des Electroniums.
Hier werden die ersten drei Generationen beschrieben. Den Anfang macht das allererste Instrument von 1956, von dem ich eines restauriert und an das Deutsche Museum gegeben habe. Das war kein Gerät in Akkordeonform, sondern ein kleines Keyboard, das man unter eine Klaviertastatur schrauben konnte, damit der Pianist die Möglichkeit zu einem elektronischen Solo mit der rechten Hand hatte.

Für heutige Ohren klingt das Ding wirklich nicht berauschend, aber für die damalige Zeit war das wohl eine tolle Sache.
Das Verrückte ist, dass man diese alten Kisten eigentlich leichter restaurieren kann als die viel späteren Nachfolger. Die Röhren sind alle noch (Oder wieder) zu bekommen, während einige IC's schon lange abgekündigt sind und man einfach kein Ersatzteil mehr kriegt.

Gruß Claus
 
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Elektronik und Akkordeon scheint eine nahe liegende, aber auch problematische Partnerschaft zu sein. Bis zum V-Accordion von Roland scheint das nie so recht geglückt zu sein, entweder zu elektronisch oder zu akkordeonisch. Allenfalls als Krücke für Alleinunterhalter sinnvoll, neben dem Tsching-Bumm Automaten.

Für Hohner war die ganze Elektronik im Ganzen gesehen eher ein Flop, irgendwie stand wohl bei Hohner der Anspruch im Wege, aus dem Akkordeon ein "richtiges" Orchesterinstrument zu machen. Aber in den 50er und 60er lief die Jugend scharenweise zu den elektrischen und elektronischen Instrumenten über, das konnte man nicht tatenlos geschehen lassen. Und Hohner hat auch einige schöne Instrumente gebaut, u.A. das Clavinet: http://squeezyboy.blogs.com/squeezytunes/2006/07/clavinet_model_.html

Zum Electronium fand ich diese Seite noch informativ: http://balgverschluss.de/cm/balgverschluss/elektronium-und-e-vox
aber eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass es auf diesen Instrumenten Spass mach zu spielen. Zum Modell für das Klavier, das Electronium P, fand ich leider kein Foto.

Die elektronischen Akkordeone altern wohl schlecht, nicht nur, weil die Entwicklung so rasant ist, sondern auch weil die alten Instrumente schwer und fehleranfällig sind. Zudem ist der Aufbau nicht sehr alterungsbeständig: Elektrolyt-Kondensatoren, die explodieren, Batterien, die auslaufen, Stecker und Kontakte, die ausleiern, irgendwelche Teile, die fehlen usw. Das macht es schwieriger, elektronische Instrumente funktionsfähig zu halten.

Insgesamt sind diese Instrumente eine Sackgasse in der Evolution sowohl des Akkordeons wie auch der elektronischen Instrumente. Erst nachdem die elektronische Klangerzeugung eine gewisse Reife erlangte, fand sie wieder zum Akkordeon zurück.
 

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