HIM / Greatest Lovesongs Vol 666 / 1998 / CD

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HIM - Greatest Lovesongs Vol. 666

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Tracklist:

1. Your Sweet Six Six Six
2. Wicked Game
3. The Heartless
4. Our Diabolical Rapture
5. It's All Tears (Drown In This Love)
6. When Love And Death Embrace
7. The Beginning Of The End
8. (Don't Fear) The Reaper
9. For You

Erschienen: 1998

Lable: Supersonic/ BMG

Mittlerweile kann man über HIM ja geteilter Meinung sein, was deren musikalische Ausrichtung, Cerdibility oder sonstwas angeht, 1998 jedoch sah das noch etwas anders aus.
Auf irgendeiner Ausgabe der damals sehr populären „Crossing All Over“ Sampler waren HIM mit „Wicked Game“ vertreten und aus reiner Neugierde, ob das ein Cover von Chris Isaaks Welthit sei, habe ich mir den Titel angehört.
Ich sollte Recht behalten, denn es war tatsächliche eine Coverversion des oben genannten Songs, jedoch hat diese mich komplett von den Socken gehauen.
Es war die Einfachheit, aber gleichzeitig auch die dadurch entstandene Frische und das Gefühl und die Intensität von Ville Valos Stimme, die es mir angetan hatte.
Sozusagen Punk-Rock für Romantiker.:p
Angefixt von „Wicked Game“ bin ich losgerannt und habe mir Greatest Lovesongs im Plattenladen meines Vertrauens besorgt, die die Scheibe zu meiner Überraschung sogar vorrätig hatten.
Was mich danach erwartete passte damals haargenau in mein Weltbild. Das Moped machte mir durch ständige Ausfälle zu schaffen, das Taschengeld deckte den Bedarf an Bier und Zigaretten nicht, die Eltern wollten einfach kein Verständnis für meinen neuen Lebensstil zeigen, die Angebetete aus dem Nachbarort beachtete mich mit keinem Auge und sowieso war damals irgendwie alles scheiße, gemein und ungerecht.
Jedenfalls zogen mich HIM mit ihren rockigen Riffs, ihrem simplen Aufbau der Songs, der melancholisch, romantischen Atmosphäre und ihrem Sänger, der sich selbst mit zu viel Rotwein, Zigaretten und Sex das Leben schwer machte, in ihren Bann.
Kurz: Vile Vallo war mein ganz persönlicher Superheld: Er soff wie ein Loch, rauchte wie ein Schlot und hatte jeden Tag Sex mit wechselnden Partnern. Und außerdem spielte er in einer Rockband, was eh das Coolste der Welt war. Was mich betrifft so konnte ich höchstens mit den ersten beiden Punkten mithalten, Sex hatte ich wenn überhaupt mit mir selbst und von ner Rockband war ich in etwas so weit entfernt wie die englische Nationalelf vom Weltmeistertitel.
Alte Kumpels ziehen mich heute noch damit auf, dass ich HIM damals zur größten und besten Band aller Zeiten auserkoren hatte und auch keine Gelegenheit ausließ dies jedem kundzutun, ob er es hören wollte oder nicht.....Zugegebenermaßen muss ich meine Meinung dazu zum heutigen Zeitpunkt ein wenig revidieren....:redface:
Sei’s drum und kommen wir endlich zur Musik.
Auf dem Album sind 9 Songs vertreten, davon 2 Coverversionen mit dem bereits erwähnten „Wicked Game“ von Chris Isaak und „Don’t Fear The Reaper“ von Blue Öyster Cult.
Die restlichen 7 Songs sind Eigenkompositionen, die durch schöne Melodiebögen und eingehende Gitarrenriffs durchaus Ohrwurmambitionen werden.
Es ist die Mischung aus harten Gitarren, melanscholisch-düsterer Atmosphäre und Ville Valos dunkler, einzigartiger Stimme, die den Reiz an dieser Platte ausmachen.
Gleich der Opener „Your Sweet Six Six Six“ ist ein echter Kracher mit hartem Riffing und eingehenden Melodien.
Danach folgt das sehr gelungene “Wicked Game“, das flott daherkommt, jedoch die Atmosphäre des Original halten kann und dabei meiner Meinung nach sogar noch an Qualität gewinnt.
Der dritte Song „The Heartless“ ist eigentlich die einzige Schwachstelle des Albums und dümpelt etwas langweilig vor sich hin, Geschmackssache.
Entschädigt wird man dafür aber mit dem darauffolgenden „Our Diabolical Rapture“, das ähnlich wie „Your Sweet Six Six Six“ einer der härtern Songs auf dem Album ist und mit einem klasse Riff auftrumpfen kann. So muss sich Gothic-Metal anhören.
Ein echter Hit folgt dann mit „It’s All Tears“. Eingängige Melodien und eine gesangliche Glanzleistung machen diesen Song aus. Sehr hörenswert ist übrigens auch die Unplugged-Version, die auf der „Join Me“ Single zu finden ist.
„When Love and Death Embrance“ ist eine ruhige, aber dennoch intensive Ballade, die einmal mehr von der Stimme des Sängers lebt. Getragen von wunderschönen Keyboard-Melodien im Chorus, entfaltet der Song eine melancholische Stimmung, ohne dabei schnulzig zu wirken, was HIM ja in jüngerer Vergangenheit nicht mehr so beherrschen wie noch zu ihren Anfangstagen.
Der achte Song „The Beginning Of The End“ hält das hohe Niveau der Vorgänger nicht ganz, was aber nicht heißt, dass wir es mit einem schlechten Song zu tun hätten. Manch eine Band wäre froh auch nur einen Song dieses Kalibers geschrieben zu haben.
Dann folgt das zweite Cover mit Blue Öyster Cults „Don’t Fear The Reaper“. Es gibt da einen Film namens „Chicks – total bekifft und wild auf Girls“ in dem es um zwei Typen geht, die irgendwie total auf Blue Öyster Cult abfahren und die einhellige Meinung zu „Don’t Fear The Reaper“ ist, dass jede Band mal so einen Song schreibt, um live sehen zu können in welcher Ecke des Konzertsaals sich, so wörtlich, die „Schwuchteln“, befänden. Was das mit HIM zu tun hat? Eigentlich gar nichts, aber trotzdem finde ich den Spruch irgendwie erwähnenswert...:D
Die HIM-Version kann jedenfalls nicht ganz mit dem Original mithalten, ist aber unterm Strich immer noch ein großartiges Cover, aufgewertet durch Valos unglaubliche Gesangsleistung.
Kommen wir zum Grand Finale. „For You“ ist einer der besten Songs des Albums und beschließt dieses Album mehr als würdig. Hier wird nochmals das großartige Gespür der Band für große Melodien imposant unter Beweis gestellt, ohne dabei in die Kuschelrockecke abzudriften. Die Gitarren sägen und halten den Härtefaktor oben, während Ville Valo seine Lyrics mal fast flüsternd, mal kraftvoll, aber immer einzigartig in den Kopf des Hörers einzementiert.
Um noch einmal auf die Texte einzugehen, sei gesagt, dass es bei HIM immer nur um ein Thema geht: Liebe, Frauen, Leidenschaft, Erotik und das wird meist irgendwie mit dem Tod in Verbindung gebracht. Nicht sehr originell aber mit einem gewissen Unterhaltungswert.

Fazit: Nach wie vor ist „Greatest Lovesongs Vol. 666“ für mich eines der besten Debüt-Alben aller Zeiten und zugleich HIMs beste Scheibe. Die Mischung aus Härte, Melodie und Atmosphäre findet man höchstens noch auf dem darauffolgenden Album „Razorblade Romance“ doch hier werden schon die ersten Mainstream-Ambitionen sichtbar.
Ein klasse Album, mit dem ich viele Erlebnisse aus meiner Jugend verbinde.
Zur Höchstnote reicht es dennoch nicht ganz, aber immerhin gebe ich dem Album 9 von 10 Punkten.
 
Eigenschaft
 
wow die einleitung is ja mal geil :D
 
Word, ich mag das Album eigentlich auch, nur die darauffolgenden sind immer schlechter geworden..
 
Definitiv die beste Scheibe der Band.
 
^^
Defenitiv die einzig wirklich gute Scheibe der Band.

Super Review!!! :great:
 
Super Review.

War früher mal meine Lieblings Band. Jetzt nicht mehr vorallem wegen dem neustem Album
Greatest Lovesongs vol.66 war wirklich neben Razorblade Romance das beste album von HIM
 
Jetzt bin ich aber einigermaßen überrascht, dass nach fast 3 Monaten doch noch Leute auf das Review aufmerksam geworden sind:) .
Dachte schon es sei für die Katz gewesen, aber es freut mich, dass es wenigstens jetzt jemandem gefällt:great:
 
Eins vorweg: ich mochte diese Band schon immer und sie zählt nach wie vor zu meinen Favoriten im Metal/Rock-Genre, da Ville Valo ohne Wenn und Aber ein begnadeter Sänger und Songwriter ist.

GLV666: verdammt starkes Debüt, das fast nur aus Höhepunkten besteht.

RR: HIM klingen hier melodischer und massentauglicher, aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen dass darauf 2 meiner absoluten Favoriten – nämlich "Gone with the sin" und "Resurrection" (mein Lieblingslied der Finnen) – enthalten sind. Und "Join me" sowie "Poison girl" waren immerhin nette Popsongs.

DSABH: in meinen Augen das schwächste HIM-Album (was im Gegensatz zu anderen Bands aber immer noch genial ist), auch wenn hier mit "Salt in our wounds" ein netter Rocker und mit "In joy and sorrow" eine hochwertige Rock-Ballade vertreten ist.

LM: im Großen und Ganzen besser als der Vorgänger weil rockiger und experimenteller. "The funeral of hearts" gehört auf jeden Fall zu meinen Top-5-Favoriten. "Endless dark", "This fortress of fears" und "The sacrament" sind auch nett, obwohl die Bridge des letzten Stücks eindeutig beim Refrain von "Salt in our wounds" geklaut ist.

DL: in meinen Augen nach GLV666 das bisher beste Album von HIM. Hier werden neben den 2 hiesigen, relativ gelungenen Single-Auskopplungen mehr oder weniger schnelle Ohrwürmer wie "Vampire heart", "Under the rose", "Behind the crimson door" und "The face of god" sowie starke Balladen à la "Dark light" und "Play dead" geboten, was das ganze Album zu einer eingängigen, mitreißenden und kurzweiligen Angelegenheit macht.

Zum neuen Album "Venus Doom" hab ich mir noch keine Meinung gebildet weil es im Vergleich zu früheren Werken ziemlich sperrig klingt und sicher mehrere Durchläufe braucht um seine Wirkung zu entfalten. Werd mich später ausführlich dazu äußern…
 
hatte alle HIM cds bis auf diese eine, sie inzwischen aber meiner "kleinen" schwester geschenkt. War sogar mal auf einem Konzert von ihm, wurde aber enttäuscht weil er sehr lustlos und gelangweilt war... Die DVD hab ich mir aber wieder gekauft um meinen lieblingssong gone with the sin und andere coole songs von ihm durchs haus schallen lassen zu können... schönes review :great:
 
Ich hab mir die Platte damals auch gekauft als sie rausgekommen is...
Ich hatte erst immer überlegt ob ich die Platte kaufen soll und dann kam auf Viva (oder Viva II wahrscheinlich eher) nen Konzert von denen, wo sie eigentlich fast die ganze Platte gespielt haben... da wars mit Überlegen für mich vorbei... am nächsten Tag in den Laden und die Platte gekauft. Hat mich damals total derbe geflasht.. kaum zu glauben, dass das schon so lange her ist :)
 
Ich mag diese Platte auch sehr gerne. Die ist halt noch relativ "kalt" und "düster" ;-)

1. Your Sweet Six Six Six -> cooler Opener (auch wenn bei meiner CD "For You" der Opener ist haha), guter Song
2. Wicked Game -> (ist ok, langweilt mich aber mittlerweile, zu oft gehört)
3. The Heartless -> (wahnsinnig geiler Song, schade dass die Version, die auf 666 Ways To Love drauf ist nicht mehr zu haben ist, die war noch besser. Diese hier ist poppiger)
4. Our Diabolical Rapture (Sehr guter Song, tolle Vocals, gutes Riff)
5. It's All Tears (auch eine Glanzperle des Albums)
6. When Love And Death Embrace (Schöne Ballade)
7. The Beginning Of The End (Toller Song, leider live nicht oft gespielt)
8. (Don't Fear) The Reaper (der einzige Song der mir nicht so gefällt)
9. For You (Super Schluss)


Im Gegensatz zu vielen anderen hier finde ich nicht dass die nachfolgenden Platten alle schlechter waren. Razorblade Romance war halt stark von 80er Rock beeinflusst, Deep Shadows & Brilliant Highlights (eine meiner Lieblingsplatten) finde ich mit dem viel alternativeren Sound mit mehr Akustikgitarre und mehr Fuzz statt Distortion eigentlich super gemacht! Love Metal hat super Songwriting, Dark Light find ich eher schlecht, langweilige Songs und schlecht gemischt. Venus Doom ist musikalisch die Beste bis Dato. Songs wie "Sleepwalking Past Hope", "Love In Cold Blood" oder "Cyanide Sun" haben schon Ihre Daseinsberechtigung ^^ ;-)
 

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