Hilft es, sich mal mit der Videokamera aufzunehmen?

mos
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Ich habe ja bald meinen ersten Gesangsauftritt überhaupt. Jetzt frage ich mich die ganze Zeit, ob es Sinn macht, sich mal mit der Videokamera aufzunehmen, um zu sehen, wie man wirkt.

Habt ihr das auch schon mal gemacht und darauf hin etwas verbessert oder abgestellt?

Ich mein, ich möchte ja nicht rüberkommen wie ein langweiliges Standbild. Es ist aber bestimmt auch schwer, locker und gut drauf rüber zu kommen. Man sieht sich ja eben nie selber.

Wie macht ihr dass?
 
Eigenschaft
 
Das "sich selbst Filmen um sich zu verbessern" kenne ich eigentlich nur aus meinen Schultheater-Zeiten. Ich habe es ge-hass-liebt. Ich habe es gehasst mich zu hören, aber für die Gestik hat es mir viel gebracht. Allerdings musste ich es damals lernen das umzusetzen - also "was sehen und es dann besser machen".

Bei einer meiner Bands wurden mehreren Auftritte mitgefilmt. Ich fand es sehr interessant und auch lehrreich mich selbst zu beobachten. Auch da habe ich einige Dinge gesehen, die mich echt gestört haben und die ich versucht habe abzustellen.

Auch bei unserem Chor haben wir mal ein Video gesehen und daraufhin einige Dinge verändert.

Wenn Du glaubst dass es Dir was bringt, dann probiere es aus. Ich selbst denke, dass es kein "Muß" ist, aber der eigenen Bühnenpräsenz durchaus was bringen kann.
 
Meinst Du vorher oder während das Auftrittes? Ich hab Dich jetzt verstanden, dass Du Dich vorher filmen willst.

Da ich mich auf Videos und Fotos (fast) immer blöd finde, tu ich das sehr, sehr selten... genauso, wie ich mir keine Kritiken über mich durchlese und keine Konzertmitschnitte anhöre ...

... viel viel später, wenn alles lange her ist, dann kann ich das ganz gut. Dann kann ich mich sogar darüber freuen...

... aber auch noch VORHER? brrrrr .... wohlmöglich würde ich gar nicht mehr auf die Bühne gehen.

Im Übrigen: Du siehst auf der Bühne komplett anders aus und wirkst anders, als wenn Du Dich irgendwo mit der Kamera selbst filmst oder filmen lässt - zujmal Du dort ja schon weisst, dass Du gefilmt wirst.

Es wird also nichts bringen
 
Hallo,
also sich VORHER filmen (lassen) finde ich auch nicht so ideal, ganz einfach, weil man die Live Situation nicht simulieren kann. Da hilft es eher, sich mal mit Dingen zu beschäftigen, die man partout nicht machen sollte bzw. die man unbedingt machen sollte. Einige Beispiele :
- es geht nicht, dass wenn irgendjemand musikalisch Pause hat, dass er sich AUF der Bühne, während die anderen sich z. B. als Solisten schaffen, mit anderen Dingen beschäftigt (im Notenheft blättern, Wasser trinken, mit dem drummer schwatzen etc. pp)
- es geht nicht, dass man als Sänger die Hände in den Taschen hat, es sei denn es ist Bestandteil der Performance
- es ist nötig, dass alle Musiker die Spannung halten, bis der letzte Ton verklungen ist
- es ist nötig, dass wenn der Titel beginnt, alle Musiker auch bereit sind, anzufangen, auch wenn sie im Stück erst später einsetzen

usw. usf.

Wie gesagt, das halte ich für viel wichtiger, als sich vorher zu filmen. Wenn Du das aber machen solltest, dann beachte bitte, dass Du Deine Stimme auf der Tonspur einer Videokamera aus zwei Gründen abscheulich finden wirst. Einmal weil die Kamera die Tiefen nicht aufnehmen kann (Sound ist allgemein "schrill") und zum anderen weil man seine eigene Stimme immer gräßlich findet, geht mir jedenfalls so.

Viel Erfolg für Deinen ersten Auftritt
steinhart
 
Hallo Mos, du kleine Perfektionistin ;)

Willst wohl überall perfekt vorbereitet sein :)

Ich gehe mal davon aus, dass du dich WÄHREND deiner ersten performance filmen lassen willst...

Ich finde interessant, dass du dich einerseits vor dem Auftritt "fürchtest" u. andererseits gleich alles auf Video konservieren willst :D
Also wenn ich gewusst hätte, dass bei meinem ersten Gesangesauftritt jemand mit der Kamera rumsteht, hätt ich ihn weggescheucht... oder ich hätt die Bühne nicht betreten. Wenn schon schlimm, dann sollte es nach den paar Minuten vorbei sein. Ganz!
Tja - u. im Nachhinein hab ich erfahren, dass es ein Video gibt. Zuerst hab ich mir die Sache mal ohne Ton angesehen. Mit ein bisschen Abstand wurde ich dann doch neugierig u. hab mir auch den Ton "gegeben".

Ich würds so sagen - man kann sicher viel durch so eine Aufnahme lernen. Da fallen einem Dinge auf, an die man nicht mal irgendwie gedacht hätte, ohne es zu sehen...
Gerade beim ersten Auftritt scheint es mir jedoch sehr wichtig, dass er für dich so "erträglich" in Erinnerung bleibt, dass du dich auch ein zweites mal wieder hinaus traust.

Wenn du dir nach dem Autritt denkst: "Hey, toll. War gar nicht so schlimm. Nächste Woche gleich wieder" u. dann siehst du das Video und möchtest am Liebsten im Erdboden versinken u. nie mehr singen... dann ist die Videoanalyse eher was negatives.

Es kommt daher sehr darauf an, wie zart du besaitet bist bzw. wieviel Ehrgeiz du hast u. was dich motiviert.
Es soll ja Leute geben, die ja gerade dann sehr motiviert sind, wenn es vorerst nicht so gut ging - so à la: Und beim nächsten Mal mach ich alles besser.
Bei anderen bewirkt's das Gegenteil.

Du musst dich selbst also gut kenne, um beurteilen zu können, ob es für dich gut oder weniger gut ist. :) Ich kenn dich zu wenig, um dich einschätzen zu können... ;)

LG saxycb
 
Mit dem Video weiß ich nicht, ob das was bringt, Das ist ja auch ein gewisser Aufwand.
Vielleicht geht es aber auch so:
Meine Gesangslehrerin hat mich des öfteren bei sehr dämlichen Bewegungsabläufen erwischt und mich dazu verdonnert, vor dem Spiegel zu üben. Seitdem sind wenigstens die bescheuertsten Bewegungen und komisch wirkende Verkrampfungen eliminiert. Das ist doch immerhin ein Anfang. Daß man hinterher noch ein halbes Ballett zusätzlich einüben kann, steht auf einem ganz anderen Blatt.
 
Also, ich meinte schon vorher, bei mir im Kämmerchen. Man kann die Kamera ja auf ein Stativ stellen und einfach laufen lassen.

Ich bin es gewöhnt gefillmt zu werden. Bei uns in der Familie wird eigentlich zu jedem Anlass gefilmt oder fotografiert, von daher ist das schon "normal" für mich.

Ich weiß von Schulungen früher, dass wir bei Lufthansa immer gefilmt wurden und das später analysiert wurde. Wie man wirkt, wie dies oder jenes auf den Kunden wirkt etc. Ich fand das immer sehr interessant und lehrreich. Bin mit eben nur nicht sicher, ob es in meinem Kämmerchen etwas bringt. Es fehtl halt der Faktor Publikum.

Mir ist nur bei meiner Lehrerin aufgefallen, dass ich dort entweder hin und her laufe, wie ein Tiger im Käfig, was auf der Bühne ja schon mal überhaupt nicht geht oder eben steif, ernst und starr dort stehe, wie eine Salzsäule, das geht meiner Meinung nach genauso wenig.

Es ist eben schwer sich die Live Situation vorzustellen und dafür zu üben.
 
Hallo mo,

mach dich mal nicht so verrückt wegen dem Auftritt, du wirst es bestimmt überleben und vielleicht sogar noch Spaß dabei haben ;)

Die Idee mit dem Aufnehmen ist nicht schlecht, allerdings würde ich auch eher sagen BEIM Auftritt und nicht davor.
Ich habe inzwischen 3 Aufnahmen von mir gesichtet und daraus schon einiges gelernt.
Vor allem die vom 1. Auftritt war interessant - ich hätte schwören können, ich hatte die ganze Zeit die Augen zu vor lauter Publikumsangst - dabei waren es nur ca. 90 % - habe es doch 2x gewagt, kurz ins Publikum zu schauen :D

Dich davor zu filmen bringt vermutlich nur beschränkt was, du könntest evtl. feststellen, dass du dir angewöhnt hast, beim Singen wild mit den Augen zu rollen, bei hohen Tönen die Stirn in Falten zu legen oder dich ganz verkrampft am Mikro festzuhalten (was ich bei dir aber ohnehin nicht glaube).
Ansonsten wirst du beim Live-Auftritt, wie du ja selbst weisst, ganz anders reagieren als im stillen Kämmerlein. Vorher all deine vermeintlichen Schwächen zu analysieren wäre vermutlich eher kontraproduktiv und könnte zu noch mehr Nervosität führen.

Also Augen zu und durch!

Liebe Grüsse
Luna
 
Da ich mich auf Videos und Fotos (fast) immer blöd finde, tu ich das sehr, sehr selten... genauso, wie ich mir keine Kritiken über mich durchlese und keine Konzertmitschnitte anhöre ...

... viel viel später, wenn alles lange her ist, dann kann ich das ganz gut. Dann kann ich mich sogar darüber freuen...

... aber auch noch VORHER? brrrrr .... wohlmöglich würde ich gar nicht mehr auf die Bühne gehen.

Im Übrigen: Du siehst auf der Bühne komplett anders und wirkst anders, als wenn Du Dich irgendwo mit der Kamera selbst filmst oder filmen lässt - zujmal Du dort ja schon weisst, dass Du gefilmt wirst.

Es wird also nichts bringen

Ich schließe mich antipasti zu 100% an.
Ich HASSE diese Filmerei :rolleyes:
Leider lässt es sich nicht immer vermeiden, da wir auch mal von regionalen Sendern gefilmt werden; kürzlich haben wir auch eine Live-DVD aufgenommen, die einem meiner musikalischen Projekte als Demo dient.
Arrgh. Ich habs mir erst Wochen später angeschaut.
Liebe mos, ich glaube wirklich nicht, dass das was bringt - außer man lässt sich gerade zu einer einstudierten Bühnenshow drillen, und Big Brother schneidet jede Bewegung mit, die dann von Deinem Tanz-/Gesangs- oder sonstigen Lehrer auseinandergenommen wird.
Aber das wollen wir doch nicht, oder ?
Be yourself. Dann wird auch Dein Vortrag einzigartig sein.
schöne Grüße
Bell
 
Hallo mo,

...Dich davor zu filmen bringt vermutlich nur beschränkt was, du könntest evtl. feststellen, dass du dir angewöhnt hast, beim Singen wild mit den Augen zu rollen, bei hohen Tönen die Stirn in Falten zu legen oder dich ganz verkrampft am Mikro festzuhalten (was ich bei dir aber ohnehin nicht glaube).

Ich habe eine sehr ausgeprägte Mimik beim Erzählen und auch beim Singen, das liegt uns Kölschen im Blut. :screwy: Die Stirn lege ich auch immer in Falten und das werde ich vermutlich nie abstellen können. Wenn ich singe, leide/lebe ich mimikmässig mit.
Gut, mich krampfhaft am Mikro festhalten, mache ich nicht, dafür spiele ich damit rum:eek:.

OK. Besser kein Video vorher! :D:D

Der Auftritt an sich wird normalerweise sowieso gefilmt, dass ist bei der JHS eigentlich immer so. Er wird meistens per Video und per Audiomitschnitt festgehalten.
 
Huhu,

nee, ich würde mich eher mal vor einen großen Spiegel stellen und dann loslegen. Da sieht man auch schon so einiges und vor allem kannst du dann sofort gegensteuern und nicht erst, wenn du das Video anschaust.

Und nun ja.. ich werde mich beim Vocalstreffen vermutlich auch die Lacher auf meiner Seite haben. Aber so what? :D
 
Vorher aufnehmen wuerde ich, um mich ggf an ne mitlaufende Kamera zu gewoehnen, aber da Du das eh gewoehnt bist...
Beim Auftritt ist es mir bisher nie abgegangen, ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, aber interessant waer's schon mal :) Dringend gebraucht hab ich's bisher zum singen nicht, da bin ich so, wie ich bin. Basta. Hassen tu ich die Filmerei aber deswegen auch nicht, im Gegenteil. Ich fand es schoen, Betulia hinterher nochmal zu sehen (hat ein Chormitglied aufgenommen), es ist eine schoene Erinnerung.
 
also ich glaub auch nicht, dass es was bringt. wenn du dich vor deinem auftritt filmen lässt und es dir dann anguckst, glaub ich, dass du wie fast alle deine stimme absolut grauslig finden wirst. ich denke das steuert genau in die falsche richtung und verunsichert auf die bühne zu gehn ist einer der schlimmsten sachen die ich kenn.....
sing lieber nochmal vor ein paar freundinnen vor und die solln dir dann sagen was vll komisch ausguckt und was du besser machen könntest!!!

auf jeden fall wünsch ich dir viel glück und mach dir nicht son kopf!!!

liebe grüße
sophia
 
Vorher filmen und kontrollieren ist immer gut. So findet man komische Bewegungsabläufe und Grimassen, die man lieber lassen will, und bekommt auch einfach einen Eindruck von der eigenen Wirkung. Die sollte man ja auch nicht unbedingt dem Zufall überlassen.

Für Instrumentalisten kommt noch der Vorteil hinzu, dass sie sich selbst bei Haltungsfehlern und Ähnlichem ertappen und korrigieren können.
 
Tanita schrieb:
"nee, ich würde mich eher mal vor einen großen Spiegel stellen und dann loslegen. Da sieht man auch schon so einiges und vor allem kannst du dann sofort gegensteuern und nicht erst, wenn du das Video anschaust."
Genau so hat es mir meine Gesangslehrerein auch erklärt. Sie sagte, daß die Doof-Bewegung dadurch, daß man sich im Spiegel sieht, gleich im Entstehen erkannt und korrigiert wird.
 
Auch ne Möglichkeit. Müsste man nurnoch alle Proberaumwände mit Spiegelfolie beziehen :D
 
Hallo Mos,

na, da hörst Du ja die unterschiedlichen Meinungen im Board. Und es ist halt eben auch so - jeder ist anders. Du musst den richtigen Weg für Dich selbst finden.

Aus meiner Sicht: Also ich wär gar nicht auf die Idee gekommen, dass Du Dich vorher aufnehmen willst... weil das für mich selbst zu absurd wäre, hätte nie dran gedacht.
Der erste Gesangsauftritt Deines Lebens wird wohl nicht der Beste Deines Lebens werden... Du schreibst schon jetzt, dass Du Dich unsicher (nervös) fühlst. Ich glaube aber, wenn Du vorher ein Video analysierst und dann während dem Auftritt probierst all die "Fehler" wegzulassen, wird's Dir vielleicht bei manchen gelingen... vermutlich baust Du dabei aber gleich auch noch ganz andere ungünstige Sachen mitein (zB angespannt statt locker weil Du Dich darauf konzentrierst mit dem Kopf nicht zu wackeln, etc). Vermutlich bist Du dann nach der Analyse auch noch nervöser als vorher, weil Du gesehen hast, was Dir alles nicht passt. Mich würds verunsichern...
Wobei - abgesehen davon - allein vor der Kamera gebe ich mich sicher anders als vor Publikum. Dh. meine "Home-Videoanalyse" ganz was anderes zum Vorschein bringen als bei einer Reallife-Situation.

So - das war mein Senf dazu.
LG saxycb
 
Hallo, Mos,

ich benutze zur Kontrolle beim Üben häufig einen Spiegel - weniger allerdings wegen der Bewegungen. Ein Standardsatz, den ich im Gesangsunterricht häufiger zu hören kriege, ist "Und wenn Du jetzt noch beim Singen lächeln würdest...". Stehe ich vor dem Spiegel, fällt mir das beim Üben sofort auf und ich kann mich korrigieren.
An Filmen VOR einem Auftritt hatte ich für mich auch noch nicht gedacht - eben auch deshalb, weil da der Kontakt zum Publikum fehlt; lediglich für Stücke aus unserem Show-Choir-Set haben wir das mit dem einen Chor zur Kontrolle (und zum Erstellen eines Übe-Videos für die Choreographie) schon öfters gemacht.

Viele Grüße
Klaus
 
Hi Basselch
Das mit dem "Und wenn du jetzt noch beim Singen lächeln würdest" ist genau das was ich meinte. Ich hatte nach ca 5 Monaten Unterricht ein Lied, wo eine Strophe mit dem Wort "Kiss" anfing. Das Kiss lag auf der 1 und wurde von mir als Anfänger auch dementsprechend zu stark betont. Da mußte also erst mal das "Kiss" weicher gesungen werden und dann hat mir meine Gesangslehrerin gesagt, Weißt du eigentlich wie du beim Wort "Kiss" aussiehst? Nämlich, als wolltest du das Mädchen nicht küssen sondern beißen!
Lied, Text und Mimik müssen zusammenpassen.
 
Für den Auftritt TOI, TOI,TOI!
 

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