Hilfestellung beim K&K Trinity Pickup System an Akustikgitarre

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Hallo,

ich habe meiner Avalon L25 Akustikgitarre ein, in meinen Augen, sehr natürlich klingendes Pickupsystem spendiert. Im Video kann man sich mal anhören, wie es klingen könnte. Es handelt sich um ein zwei Wege PU-System mit Piezo Tonabnehmer und Kondensator Mikrofon.
Das Signal geht an den Trinity Preamp und kann von dort aus weiter verarbeitet werden. Ich habe allerdings nicht den Quantum Blender Preamp wie im Video, sondern den einfacheren Trinity Preamp.


Ich habe es vom örtlichen Gitarrenbauer des Vertrauens einbauen lassen. Der hatte das Teil schon öfter unter seinen Fittichen und kannte sich daher gut aus.
Er hat es mir auch gleich mal etwas eingestellt und mir ein paar Tipps gegeben.

Daheim ausprobiert, stellte ich schnell fest, dass der Sound des Mikros irgendwie hohl klingt. Ich hatte das Problem damals öfter, wenn ich Aufnahmen mit einem externen Kondensatormikrofon gemacht habe und dem Schallloch zu nahe kam. Ich bin nochmal die Anleitung durchgegangen, aber das Mikro ist so eingestellt, wie es verlangt wird. Es zeigt von innen auf die Saiten raus aus dem Schallloch und befindet sich zwischen G- und H-Saite.
Ich habe dann am EQ des Preamps etwas rumgeschraubt:

  • Piezo: Hauptsächlich Bässe reingedreht. Mitten neutral und Höhen leicht raus.
  • Mikro: Bässe quasi komplett raus. Mitten neutral und Höhen reingedreht.

Der Grundsound gefällt mir eigentlich ganz gut, aber wenn ich im Mix nur das Mikro abhöre, habe ich immer noch diesen holen Klang.
Ich tue mir beim nachträglichen EQen recht schwer, das zu entfernen. Störende oder wummernde Signalanteile kriegt man ja recht schnell raus und kann sie runterdrehen. Aber etwas hohles kann ich ja nicht irgendwie rausdrehen oder?
Um das zu verdeutlichen, habe ich ein paar Soundsamples vorbereitet:

  • Voller Mix mit etwas Hall: Das ist momentan, das beste, was ich selbst rausholen kann. Wie findet ihr diesen Mix? Ich habe es noch nicht gemastert, daher ist es noch recht leise.
  • Reines, trockenes Mikro-Signal: Klingt doch irgendwie hohl oder?
  • Mikro-Signal mit EQ und Kompression: Mit einem parametrischen EQ habe ich bei 100 Hz und 425 Hz etwas rausgedreht. Danach noch etwas komprimiert. Ein wenig ist der hohle Sound weg oder? Aber geht es noch besser?

Ich hoffe auf ehrlich Meinungen. Schon alleine deswegen, weil man nach gefühlten 1.000 mal anhöhren des Mixes irgendwann gar nicht mehr weiß, ob das nun total gut oder total beschissen klingt.

Liebe Grüße
slugs

Edit: Beim drüberhören eben ist mir noch was aufgefallen. Ich hämmere ja an verschiedenen Stellen am Korpus rum. Clippt das Signal im Bassbereich bei 0:07, wenn man sich mal das Sample des Mikros mit dem trockenen Signal anhört?
 
Eigenschaft
 
Ich finds gar nicht so schlecht.
Das Mikrofon ist halt in einem Hohlraum und dann klingt das halt auch danach. Verglichen mit anderen ähnlichen Pickup-System ists doch ganz anständig.

Diese Pickup-Systeme sind für live gedacht. Studio-Aufnahmen macht man mit separaten Mikrofonen vor der Gitarre.
 
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Das Mikrofon ist halt in einem Hohlraum und dann klingt das halt auch danach.
Das ist der Punkt, der Klang entfaltet sich quasi vor dem Instrument.
Selbst ein internes Mikro ist noch eine Kompromisslösung, die für den Liveeinsatz gedacht ist, ein Pickup sowieso.
Wer ganz optimale Aufnahmequalität will, kommt um ein externes Mikro nicht herum, egal wie teuer das eingebaute System ist.

Heißt aber nicht, dass hier nicht noch jemand Tipps zum K&K Trinity geben kann ... ;)
 
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Das hilft mir jedenfalls schon mal sehr weiter. Ich dachte immer, dass die "Großen" auch mit dem System beim recorden arbeiten.

Ich habe gestern Abend das System noch an einer PA ausprobiert. Woaaaah! Einfach nur wow!
Das hat wirklich geknallt! Schläge auf den Korpus, slapped Harmonics hatten richtig viel Wumms.
Strumm-Parts klingen unglaublich brilliant.
Von diesem hohlen Sound merkte man gar nichts.

Das hat mich dann doch beruhigt, denn für genau diesen Zweck hatte ich es mir ja gekauft!
 
Nur als Randbemerkung zum Recording: Probier ruhig auch mal mit PU und Mikro (extern) gleichzeitig auf 2 Spuren aufzunehmen. Dann kannst du beides mischen, wie es dir gefällt. Das "hohl Klingende" wird weniger werden, dafür hast du aber auch etwas von der Direktheit des PU.
 
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Danke für den Tipp. Genau so habe ich ja auch bei diesen Aufnahmen gearbeitet. Nur, dass das Mikro halt intern war. Bei älteren Aufnahmen habe ich mit Piezo PU und externem Mikro gearbeitet.
Das Piezo nehme ich, wie gesagt, vor allem für den Bassbereich her. Bei dem Mikro handelte es sich bis jetzt immer um das Shure PG81. Doch auch damit klang es manchmal recht hohl und ich habe viele, viele Positionen ausprobiert. Ich würde mal darauf wetten, dass das Mikro für diesen Zweck auch nicht ideal ist. Ich nehme an, es nimmt auch noch zu viel vom Raum mit auf.
Welche Mikrotypen sind denn für diese Zwecke geeignet? Grundsätzlich jedes Großmembran?

slugs
 
Kleinmembraner haben für mich an der A-Gitarre die Nase vorne. KM184 finde ich sehr schön. C451, wenn man es sehr crisp mag.
 
Das hilft mir jedenfalls schon mal sehr weiter. Ich dachte immer, dass die "Großen" auch mit dem System beim recorden arbeiten.
Bei den "Großen" kommt es auch sehr auf Genre und Geschmack an. Manche aus der härteren Fraktion sind bei ihren Pseudo-Unplugged-CDs nicht so puristisch, da wird eh wieder viel Effekt drauf gehauen. Clapton hat dagegen sogar die Unplugged Live vollständig mikrofoniert, was natürlich nur in kleinerem Rahmen geht und auch nicht so einfach ist, da arbeiten dann viele Feedback-Destroyer im Hintergrund.
Reine Studioaufnahmen dürften meistens ein Mikro verwenden.

Wie art4life schon sagt, lässt sich ein Pickup auch immer auf einer extra Spur zumischen, für Effekte ist das auch nicht schlecht.
Wenn du bei der Aufnahme genug Spuren hast, dann nimmst du natürlich den Pickup mit auf, weglassen kannst du die Spur immer noch.
Dein System klingt eigentlich schon ganz ordentlich, für Live-Aufnahmen ist das sicher perfekt.

Zu den Mikro:
Meistens sind Kondensator-Mikro ab 100€ wie dein Shure PG81 schon ganz ordentlich - vergleichen mit einem Pickup.
Wo läge denn deine Schmerzgrenze für eine Alternative?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit den "Großen" meinte ich sowieso Solo-Akustiker à la Andy McKee, Michael Hedges und v.A. Antoine Dufour. Der Typ hat einfach einen Sound auf den Alben, das ist unglaublich! Als ich ihn dann einmal live sehen konnte, war ich noch mehr überrascht. Mich hat es fast aus den Latschen gekippt!
In einem YouTube-Video erklärt er sein live Setup:
Antoine Dufour schrieb:
I go out of my guitar (K&K trinity mini) stereo. Send the pure pick-up into my Tonebone pz-pre preamp (made by Radial). The mic goes in the K&K blender for giving it the batterry power. Then the outputs of those goes into a small sound card (I use a Native instruments Komplete Audio 6), into my laptop with Mainstage (I used Logic pro as well before) . I did some eqs on both signal in the studio to get rid of some crap. I put some preamp simulators and a good lexicon verb plugin. Then, on the master out, I put some more eqs that I use to make a room eq with my guitar for each concert and room I'm playing in. I go over all the frets during sound check for notching more or less some frequency bumps. When I feel everything is pretty much even and flat, I let the PA guy do the rest.

Quelle:
http://www.youtube.com/watch?v=TnnBpnVn1ck

Die Schmerzgrenze für ein Mikro rum recorden wäre erst mal egal. Ich würde mir so etwas nicht gleich morgen kaufen. Da können noch mehrere Monate ins Land ziehen. Vom Entschluss bis zum wirklichen Kauf hat es bei mir mit dem K&K Trinity z.B. 2 Jahre gedauert.
Allerdings, ob ich jetzt 1.000 € für ein Mikro ausgeben würde, wäre auch fraglich. ^^
 
In einem YouTube-Video erklärt er sein live Setup:
Eben, das ist halt sein Live-Setup.
Wäre jetzt interessant, was im Studio passiert, wo es hochwertige Aufnahmemikros gibt.
Ich denk da bekommt er auch 1 oder 2 Mikros hingestellt, ob nun zusätzlich oder optional zum Pickup.
 

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