Hi,
Ich habe das jetzt mal so verstanden, dass dein Problem darin besteht, dass du zwar eine Melodie, ein Harmonieschema, einen Rhytmus oder sonstiges im Kopf hast, das aber partout nicht aufs notenblatt oder auf die Gitarre/das Klavier usw. kriegst.
Ich kann dir nur empfehlen, dir Musik mal wirklich konzentriert anzuhören, vielleicht wird das dann einfacher. Damit meine ich darauf zu achten wer was spielt, wie(!) die Stimmung im Lied erzeugt wird usw.
(mal ein ganz extremes Beispiel: Ich hab mal ein paar Lieder gehört und fand, dass ein paar "Wendungen" die die in das Stück gebracht haben sich verdammt gut anhörten. Ich hatte nur leider keine Idee wie die Gruppe das gemacht hat. Was die gespielt haben passte irgendwie hundertprozentig zur Melodie bzw. zum Motiv, war aber dennoch 'irgendwie' anders. Mittlerweile habe ich rausgefunden, dass die einfach nur eine Umkehrung gemacht haben und das dann zB ein kleines Bisschen abgeändert haben.)
Was du auch noch machen solltest: Wenn du dich an dein Instrument setzt (Ich weiss jetzt nich ob du dich mit Harmonielehre auskennst oder nicht) und zum Beispiel einen Subdominant-Akkord mit Sept spielst, merk dir nicht '*blabla* subdominant-sept' sondern konkret wie sich das anhört. Wenn dir irgendwann wieder etwas einfällt, und das hat zufällig etwas mit einem 'Subdominant-Sept-Akkord'(OT-Frage an die anderen, heisst der so? Ich schreib immer einfach S7) zu tun, dann wird dir bestimmt wieder einfallen 'Mensch, diese Geschichte mit dem S7, das hörte sich doch genauso an.' Und rumms weisst du was du da hast.
(Ein besseres Beispiel wär jetzt ein Akkord mit hochalterierter Sept. 'Hochalterierte Sept' sagt für mich persönlich nicht aus wie sich der Akkord anhört, aber diese maj7-Akkorde haben schon einen sehr charakteristischen Klang.)
Ich hoffe mal ich habe hier jetzt mal keinen Schmarrn erzählt, aber zumindest habe ich mal etwas von meinem Klavierlehrer erzählt bekommen was mich glauben lässt, dass zumindest ein bisschen was richtiges dran ist.
Ich habe gehört, dass damals Komponieren auch zu kleinen Teilen Handwerks-Arbeit war. Die Komponisten wussten genau: 'das und das hört sich so und so an'. Haben die also einen Auftrag bekommen war auch ein kleines Stückchen Handwerksarbeit dabei. Konkretes Beispiel: Bach('Tschuldigung) bekommt einen Auftrag etwas zu komponieren. In einem Teil kommt ein König vor (also ein 'weltlicher', nichts kirchliches). Dann mag sich unser Herr Bach vielleicht gedacht haben: 'König...nehmen wir mal C-Dur'. Ich bin mir nicht mehr sicher, aber ich meine die große Terz C-E -meist von Fanfaren gespielt- soll ein ziemlich bekanntes 'Königs-Motiv' sein.
Sergio
P.S.: (OT) Ich hätte mal eine Idee, wir wäre es solche Sachen die bestimmt nicht nur ein oder zwei Personen interessieren könnten in einem Workshop niederzuschreiben. So eine Art gemeinsam ausgearbeiteter Workshop? War nur mal eine Idee(sowas ähnliches gibt es ja schon), was haltet ihr davon? (Dafür sollte man aber einen neuen Thread aufmachen...sonst werden hier in einem Thread gleich zwei Sachen besprochen...von denen eine nicht mal im Titel steht....stell ich mir nicht soo prickelnd vor.)