HILFE - Ich komponiere nur gut wenn mein Hirn aus ist.

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CopainOompah
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Hallo zusammen.
Ich hätte eine Frage, zuvor aber muss ich meine momentane Erkenntnis schildern.
Die besten Lieder (meine persönliche Wahrnehmung) habe ich nur gemacht, wenn ich entweder total übermüdet, oder total euphorisch, oder mich in rage spielt, oder eben durch Alkohol (von ner Party nach Hause und dann noch ans Keyboard / DAW ran) noch angetrunken war.
Quasi hat alles gemeinsam...das ich nur gute Lieder mache wenn mein Hirn aus ist. Je müder, oder euphorischer, je wahnsinniger oder eben je mehr besoffener, desto besser war das Ergebnis.

Nur möchte ich einen Weg finden, dies nicht Mittel zum Zweck alles einzusetzen, weil mir meine Gesundheit schon wichtig ist.
Meine Frage nun, wie kann ich es schaffen....an NICHTS zu denken... Hirn möglichst irgendwie abzuschalten, ohne dabei meinen Körper gleich zu killen?
Wie gesagt, bei heftiger Euphorie klappte das auch ganz gut...was bislang am Gesundheitsmäsigen besten ist. Nur das kann ich nicht künstlich herbeirufen...

Ich hab kein Bock jedes Wochenende mich hacke zu saufen, (was bislang zum Glück nicht is, is eben eine frische Erkenntnis) oder mich total zu übermüden.
Kennt ihr dieses Problem? Bzw wenn ihr es kennt, wie geht ihr damit um?

Ich merke halt, wenn ich Klar bei verstand bin, ist die Qualität meiner Lieder...nunja ... Unterirdisch.

Thx schonmal für eure Kommentare.
 
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Autogenes Training.
Aber mach dir ned soviel Sorgen.
Die Stones waren auch immer dicht mit irgendwas und
selbst Keith Richard lebt noch.
Der menschliche Körper kann schon einiges ab :D
 
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Zitat v. Cold Prep: Der menschliche Körper kann schon einiges ab
Er wird aber immer dicker, wenn man Bier-Alkohol verwendet:)

Frage v. CopainOompah: Kennt ihr dieses Problem? Bzw wenn ihr es kennt, wie geht ihr damit um?
Ich kenn das Problem so, dass sich bei neuen Ideen alles nur darum dreht. Manchmal kann man nicht einschlafen oder sich auf die Arbeit konzentrieren usw...., alles dreht sich nur um die Idee.
Ich habe allerdings das Glück, dass die Idee vorm Saufen kommt. Ein Bierchen wäre also nicht die Voraussetzung für ein Stück.
Deshalb würde ich vom Alkohol abraten und es so versuchen:great:
 
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Mit der nötigen Fülle kommt die innerliche Ruhe
die man braucht :D
 
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Kenn ich zwar nicht vom Musikmachen aber von anderen Sachen (Design etc). So sind bei mir auch die geilsten Sachen entstanden.

Ich komme ganz gut in diesen Nicht-denken-nur-machen-Zustand, wenn es in der direkten Umsetzung möglichst reduziert ist.
Z.B. anstatt Acrylgemälde, bei dem ich übers Farbenanmischen, Trocknungszeiten u.ä. nachdenken muß, lieber mit einfachem Kohlestück oder sogar Bleistift auf einem Blatt Papier einfach loslegen und kann mich währenddessen auf die Tätigkeit an sich konzentrieren. Bei mir muß es dann relativ schnell gehen und geht es dann ja auch, wg. der vereinfachten Ausführung. Richtig ausarbeiten und dran rumtüfteln kann man ja immer noch, aber man hat dann schon mal eine Grundidee so quasi frisch aus dem Unterbewußtsein :great:

Muß ich aber immer wieder üben oder aber mich übelst zusammenreißen, vor allem damit ich mich währenddessen nicht mit irgendwas selber ablenke, sondern bei der Sache bleibe.
Wie oben schon angesprochen, ist Meditation und ähnliches anscheinend ganz praktisch dafür, teste gerade hiervon die Mindfulness Meditation/Focused Attention:
http://www.mayoclinic.com/health/meditation/HQ01070

Funktioniert für mich im Moment ganz gut. Das direkt bevor ich anfange ein paar Minuten, dann fluppt es anschließend von alleine gleich viel besser.
 
google mal "flow" und gehe dem nach:
http://de.wikipedia.org/wiki/Flow_(Psychologie)

Bei mir funktioniert folgendes ganz gut:
1) Mental abschalten!
Gedanken wie: "Ich setze mich jetzt hin und komponiere den Mördersong" sind absolute flow-killer!
Versuche, in eine "absichtslose" Haltung zu kommen.

2) Gib Dich ganz dem hin, was Du machst!
Das funktioniert beispielsweise über die körperliche Komponente der Wiederholung: spiele einen Takt, eine Melodie- oder eine Akkordfolge sehr lange und gib Dich dem hin. Mache es einfach. Vertrau darauf, dass es funktioniert. Fang irgendwann an, zu improvisieren. Bei allen längeren körperlichen Betätigungen schaltet das Hirn ab - bzw. diese Beschreibung ist falsch: das Hirn ist damit beschäftigt, diese körperliche Betätigung zu koordinieren - und dadurch hört man auf zu grübeln (und grübeln ist ein weiterer flow-killer). Abwechslung wirkt dabei aufmunternd, eher monotone Wiederholungen wirken entspannend (das ist eine der Wirkungsweisen bei den indischen Mantras genauso wie beim beat von Techno oder vielen vielen anderen Dingen: die lange Wiederholung bewirkt eine Entspannung, die für die Entwicklung der Kreativität förderlich ist.
Du spielst Keyboard, oder? Da kann auch ein beat oder Rhytmus helfen, den Du vorher entwickelt hast und dann ablaufen läßt ... auch das kann Dich in den flow bringen.

3) Sorge für Ruhe und Entspannung!
Beschäftige Dich mit dem, was Dir Sorgen macht. Sorgen sind flowkiller. Dabei geht es im konkreten Bereich des Musikmachens ja nicht darum, alle Sorgen zu lösen. Aber sag Dir zum einen, dass Du Dich später mit dem beschäftigen wirst, was Dich beschäftigt und sorge so für eine ruhevolle Zeit. Und entwickle Lösungen für die Dinge, die Dich beim Musikmachen konkret negativ beschäftigen. Wenn Du beispielsweise Sorge hast, dass Du nacher vergißt, welche tollen Einfälle Du beim Improvisieren hattest, dann sorge dafür, dass die Sachen aufnehmen kannst. Dann hast Du die Grundlage geschaffen, wirklich zu entspannen und Deine ganze Aufmerksamkeit auf das Musikmachen selbst zu lenken.

Finde Deinen eigenen Weg - für jeden hat das in den flow kommen eine sehr individuelle Seite - es gibt Rezepte, die grundsätzlich nicht verkehrt sind und mit denen man rumexperimentieren sollte, aber letztlich ist entscheidend, was bei DIR funktioniert. Es kann auch sein, dass es mal funktioniert und mal nicht oder dass es ne Weile funktioniert und dann nicht funktioniert was anderes oder die Batterie ist einfach alle.

Dass Du Dich damit beschäftigst ist schon mal ein gutes Zeichen - und dass Du die Begrenztheit oder auch die negativen Folgen von Alkohol in Betracht ziehst, auch.
Also es geht im Grunde beim flow um bewußte Entspannung, was in gewisser Weise ein Widerspruch in sich ist.
Deshalb kann man bewußt nur die Bedingungen schaffen oder optimieren, dass man sich entspannt und dass kreative Prozesse ablaufen können. Und da gibt es schon einige Sachen, die ganz gut funktionieren.

x-Riff
 
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Schau mal ins Buch "Celebrities" von Borwin Bandelow: sehr lesenswert, er zeigt darin als Psychiater, dass Rausch und Kreativität eng zusammenhängen. Das löst dein Problem zwar nicht, kann es aber erklären.

Mit entsprechender Übung kann man kreative Situationen auch ohne Rausch erzeugen bzw. erleben.

Harald
 
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Schau mal ins Buch "Celebrities" von Borwin Bandelow: sehr lesenswert, er zeigt darin als Psychiater, dass Rausch und Kreativität eng zusammenhängen. Das löst dein Problem zwar nicht, kann es aber erklären.

Mit entsprechender Übung kann man kreative Situationen auch ohne Rausch erzeugen bzw. erleben.

Harald

Ich möchte dazu was ergänzen und auf ein meines Erachtens gutes Interview in einem der letzten Spiegel verweisen mit einem Menschen, der sich sehr intensiv mit Drogen und Rauschzuständen auseinandergesetzt hat.
Man kann Rauschzustände nicht mit Drogen gleichsetzen bzw. wenn man das tut, muss man den Begriff "Droge" und "Rausch" sauber definieren. Tatsache ist, dass der Körper eigene Stoffe produziert, die rauschartige Zustände erzeugen und natürlich sind. So kennen beispielsweise alle Ausdauersportler sowohl das Phänomen, dass sie Täler durchschreiten (wo es also extremer Disziplin bedarf, weiterzulaufen bzw. weiter zu machen) als auch Phasen, in denen man wie auf Wolken schwebt, ein Hochgefühl hat etc. Dies wird hervorgerufen durch die Ausschüttung körpereigener Stoffe (Endorphine http://de.wikipedia.org/wiki/Endorphine ), die Schmerzen unterdrücken und Glücksgefühle hervorrufen können. So etwas ähnliches geschieht auch bei Nahtoterfahrungen, bei Unfällen, Schockzuständen, Entzug von Schlaf, Fasten über längere Zeit (viele in der Bibel beschriebenen Visionen lassen sich so physiologisch erklären) und etliches weitere mehr. Schließlich kennen auch etliche MusikerInnen das Hochgefühl nach einem guten Gig oder Auftritt.

Eng damit verbunden ist körperliche Anstrengung oder zumindest körperliche Betätigungen, wobei ich die Konzentration auch dazu zähle. Mit der Einnahme von Drogen lassen sich diese Zustände weitgehend von Außen bzw. "künstlich" erzeugen, weiterhin lassen sich solche Zustände mental hervorrufen (Hypnose) oder einer Kombination aus physischer und mentaler Betätigung (Meditation) bzw. unter anderem durch oben beschriebene Methoden.

Noch einmal zu Drogen: in dieser Gesellschaft wird die Diskussion meiner Empfindung nach sehr stark auf die Fragen der Legalität oder Illegalität bzw. Nebenwirkungen und Kriminalität reduziert. Zu den Drogen zählen auch Dinge, die wir täglich konsumieren wie etwa Tee, Kaffee, Nikotin oder Alkohol. Medizinisch werden weiterhin alle Substanzen benutzt, die wir auch von harten Drogen kennen, wobei eben da sowohl die Reinheit der Stoffe als auch der bewußte und gezielte Einsatz den Unterschied machen.

Und noch einmal zurück zu Musik und Kreativität: Um in die Zustände zu gelangen, unter denen sich Kreativität wirkungsvoll entfalten kann, gibt es jede Menge Möglichkeiten, dies ohne die äußerliche Zufuhr von Drogen zu erreichen. Wie bei vielen Dingen auch verheißen Drogen einen schnelleren Effekt auf einem einfacherem Weg - was eine Zeitlang gut funktioniert, in der Regel aber auf Dauer zunehmend teuer erkauft ist. Sich beizeiten nach anderen Wegen umzuschauen, ist nicht die schlechteste Entscheidung. Auch mal fünf gerade sein zu lassen auch nicht. Und genießen schon mal gleich gar nicht. Und die Kombination von all dem nennt sich dann Leben. Und einen guten Teil verbringt man damit, Musik zu machen, was in keinem Fall eine schlechte Entscheidung ist ...
 
G
  • Gelöscht von dr_rollo
  • Grund: keine PN in Diskussions-Threads

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