[Hilfe gesucht] Analyse einer Klavieraufnahme

t0nsen
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Guten Tag allerseits,

Zusammen mit einer Freundin habe ich einige Klavieraufnahmen gemacht. Mit der Soundqualität bin ich zufrieden. Die Wiedergabelautstärke empfinde ich jedoch als zu niedrig und den Rauschpegel (hier noch ohne Rauschentfernung) als zu hoch. Mir fehlt allerdings jegliche Erfahrung in Sachen Homerecording, weshalb ich die Erfahreneren unter euch um Hilfe bitten möchte, um das Vorgehen zu optimieren. Ziel unserer Arbeit soll die Aufnahme mehrerer Klavierstücke für das Abspielen mit dem mp3-Player oder von CD/DVD sein. Wobei ich sagen muss, dass wir (noch) keine professionellen Ansprüche haben. Es soll erstmal darum gehen, aus dem vorhandenen Equipement das beste rauszuholen. Ist eine Aufnahme, die sich in guter Lautstärke mit etwas Raum nach oben, rauschfrei auf einem mp3-Player abspielen lässt, realistisch? Die Qualität des Klaviersounds soll erstmal noch nicht oberstes Kriterium sein, da ich vermute hier ist das Mikrofon der entscheidende Faktor. Solange es nicht kratzt und man die Töne klar und deutlich hört, bin ich erstmal zufrieden!

Die Aufnahme (http://file.qip.ru/audio/zrzoui3c/Test_Klavieraufnahme_3103.html , kann auch mit einem Klick auf den blauen Knopf runtergeladen werden) wurde mit Audacity 1.3.12 beta unter Verwendung des T-Bone SC 440 USB erstellt (mono, Pegel in den Geräteeinstellungen ca. 35) und ohne weitere Bearbeitung als mp3 exportiert. Das Mikrofon wurde dabei ca. 20 cm vor dem leicht geöffneten Klavierdeckel positioniert. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn die Pianistin selbst eine Einspielung gemacht hätte, da die Aufnahme so nicht gerade aussagekräftig ist was den tonalen Umfang angeht. Die Erkenntnis ist mir aber eben erst gekommen und ich sehe sie erst nächste Woche wieder.

Deshalb wäre es schön, wenn ich bis dahin ein paar Anregungen für Verbesserungen im Bereich Einstellungen/Software/Positionierung des Mic's bekommen würde :)

Und natürlich interessiert mich auch sonst alles, was euch dazu einfällt...

Danke schonmal vorab für jede gut gemeinte Antwort!

Toni
 
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Moinsen !

Analysieren kann man bei dem Tonbeispiel nicht sehr viel (sind halt ein paar Klaviertöne ;) ), aber vielleicht mal was allgemeines.
1. Das Mikro: Ein recht preisgünstiges Teil. Das soll nicht heißen "was nix kost' is' auch nix", aber wenn man bedenkt, dass man auch das hundertfache dessen, was das T-Bone kostet, für ein Mikro ausgeben kann, ist es vermutlich neheliegend, dass es da Qualitätsunterschiede gibt. Profis verwenden für Klavieraufnahmen z.B. sowas: http://www.musik-service.de/earthworks-pianomic-pm-40-prx395765517de.aspx
Aber es geht ja nicht um Profiaufnahmen. Dennoch ist das Mikro für Klavieraufnahmen nicht besonders geeignet. Wenn die Aufnahmelautstärke zu gering ist, kannst Du 2 Dinge tun: Entweder den Eingangspegel erhöhen, was dann auch das Grundrauschen des Mikros erhöht ( --> mehr Rauschen auf der Aufnahme), oder näher an die Schallquelle herangehen.
Das Mikro hat allerdings eine Nierencharakteristik, d.h. der direkt von vorne auf das Mikro treffende Schall wird bevorzugt aufgenommen. Je näher Du an das Klavier herangehst, desto mehr beschränkst Du das Klangspektrum der Aufnahme, und je mehr der Schall von der Seite kommt, desto weniger bis gar nichts kommt davon auf der Aufnahme an. Deshalb wird bei Klavieraufnahmen gerne die Verwendung von 2 Mikros empfohlen. Ob nun Kleinmembraner oder Mikros mit Kugelcharakteristik, überlasse ich den Puristen. Allerdings muss man auch hier viel mit der Mikroposition experimentieren.
2. Das Aufnahmeprogramm: Audacity ist eine durchaus günstige Möglichkeit und bietet auch manches für die Nachbearbeitung (EQ, Kompressor etc.). Die Rauschunterdrückung würde ich allerdings mit Vorsicht genießen. Hier wird nichts anderes gemacht, als dass ein bestimmtes Frequenzspektrum, welches eben im Rauschen zu finden ist, mehr oder weniger moderat weggefiltert wird. Diese Frequenzen "fehlen" dann aber auch im Klavierklang.
3. Die Kompression: Beim Export nach mp3 hast Du auch (je nach verwendetem Verfahren und Bitrate) "gewisse" Klangeinbußen, was sich auch noch negativ auf den Gesamteindruck auswirken kann.
4. Deine Ohren: Nachdem das oben geschriebene eher negativ klingt, mal was Positives: Wichtig ist, dass Du zufrieden bist. Und wenn Du nach einer Aufnahme sagst: "Unter den gegebenen Voraussetzungen klingts eigentlich ganz annehmbar", dann ist es doch ok.
Generell: Für eine "gute" Aufnahme (wie immer man "gut" definieren mag) brauchts Gerätschaften, die man kennt und mit denen man umgehen kann, einiges an Geduld und noch mehr an Erfahrung.

Gruß
Ivar
 
Ich denke, falls man nicht das Equipment und das KnowHow für professionelle Klavieraufnahmen besitzt (und nicht zuletzt ein gut klingendes Klavier - das ist nämlich das teuerste - dabei ganz abgesehen von einem Konzertsaal oder zumindest akustisch optimiertem Aufnahmeraum), erreicht man mit einem gut gesampelten, virtuellem Klavier jedenfalls bessere Ergebnisse.

Falls man das Ganze aber eher aus Spaß macht, und der Prozess der Aufnahme und nicht das Ergebnis im Mittelpunkt steht, ist es natürlich was anderes.
 
Hi Leute, danke für eure Ausführungen!

Ich bin erstmal zu dem Schluss gekommen, dass es unter den aktuellen Voraussetzungen an Equipement erstmal keinen Sinn macht, mit anderer Software zu experimentieren. In Sachen Positionierung könnte ich sicher noch etwas verbessern, wohl aber kaum in entscheidendem Maße - gemessen an der Gesamtqualität der Aufnahme(n).

Die Variante Digitalpiano wird als nächstes ins Auge bzw. Ohr gefasst... Offenbar endlich mal ein Grund, das Teil wieder aus der Versenkung zu holen ;-)

Wenn noch jemand nen Tipp für ein Freeware Recording Programm mit brauchbarer Rauschunterdrückung hat - immer her damit!

TOni
 
Stimmt die Einsprechrichtung? Quer zur Längsachse? Hört sich nicht so an. Ansonsten kann man von so einem Spielzeug nicht viel erwarten. Ich würde zu einem günstigen Interface (Fourrite 6 USB) raten und zwei preiswerten aber brauchbaren Kleinmembranern wie den MXL 603.

Zur Positionierung der Mikros gibt es ein gutes Video auf Sweewater: http://www.sweetwater.com/feature/microphones/miking101.php
 

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