Servus jojojohann,
das klingt ja fast wie meine Laufbahn
Auch ich bin Klavierspieler, dann auch noch Orgel (Sakral), dann schöpferische Pause (jahrelang), und seit 3 Jahren wieder musikalisch aktiv, und eben Neueinstieg mit Akkordeon.
Zum Instrument:
Da bin ich nun nicht der Fachmann, weil ich selber die Gelegenheit hatte, das Akk meines Vaters abstauben zu können. Nachdem ich wusste, dass ich weitermache, hab ich es komplett überholen lassen, hat schlappe 650 Euro gekostet ... Hat sich aber gelohnt. Ist übrigens ein Hohner Tango IIIM, Baujahr ca. 1954/55. Inzwischen hab ich noch zusätzlich ein (neu gekauftes) Lanzinger 96/4 HR.
Hilft dir jetzt nicht weiter, ich weiß. Was ich aber sagen will:
Alte Instrumente sind häufig verstimmt. Teils so arg, dass sie sich gar nicht mehr gescheit stimmen lassen. Wenn sie fast nix kosten, ist das ok, aber wenn doch, ist das Geld oft hinausgeschmissen.
Achte darauf, dass der Balg dicht ist (frage danach). Wenn undicht, im ungünstigsten Fall recht teure Reparatur.
Ausstattung: Tja, hier kommts darauf an, was du willst. Wenn du sagst, erstmal möglichst günstig, um zu sehen, obs passt, dann reicht ein Instrument mit 72 Bässen, ansonsten möglichst gut erhalten usw. bla bla, aus. Damit kannst du schon gut probieren, ob dir das Akkordeon gefällt.
Das einzige, was hier vielleicht verfälscht wird: Wenn du ein gutes instrument haben willst, rechne mit mehr Gewicht, sprich: ein 72er Instrument ist i.d.R. wesentlich leichter als ein größeres Instrument mit 96 oder 120 Bässen, weil damit meist auch die Anzahl der Chöre steigt und damit auch das Gewicht. Kann durchaus 50 % Gewichtsaufschlag ausmachen.
Marken bei Einsteiger und möglichst günstig: ich hab hier zu wenig Erfahrung, um qualifiziert Auskunft geben zu können, nur eigene Erfahrung: Ein Hohner Tango klingt sehr schön, da ist das Alter von 50 Jahre und mehr egal, kriegst du schon so ab ca. 100 Euro, je nach Zustand und Alter, geht aber auch problemlos bis in die vierstelligen Betrag, wie gesagt: Zustand ist alles.
Ansonsten bleibt nicht viel übrig, Weltmeister, die Italiener dürften zu teuer sein, von den aktuellen chinesischen Neuwareangeboten kann ich nichts sagen, viele raten ab, ich hab auch mit meinem Lanzinger auf Tradition zurückgegriffen, aber ohne die Chinesen gespielt zu haben.
Zum Spielen selber:
Nun, ich gehe davon aus, dass du ein Akkordeon mit Klaviertasten rechts meinst. Es gibt nämlich auch Knopfakkordeons und Steirische, bei beiden gibts nicht mehr viel mit Ähnlichkeit zum Klavier.
Nun, ungewohnt wird sein, dass du die Tasten fast nicht mehr siehst und die Tasten kleiner(schmaler) sind, sprich: Anfangstaste suchen, Blick auf die Noten und dann los. Alles Gewöhnungssache, kein problem.
Der Bass ist das Ungewohnte, aber zumindest in der Basisvariante (einfache Akkordbegleitung ohne sonderliche Bassläufe) recht schnell erlernbar. Bei Bedarf schreib mir ne PN, es gibt zwar gute Bücher zum Selbststudium, ich hatte auch eins, aber nach einem Abend war ich durch, das war zu einfach bzw. für einen Klavierspieler nichts wesentlich Neues.
Das, woran ich noch immer knabbere, ist die "klavierähnliche" Begleitung, also, wenn die linke ähnlich unabhängig von der rechten ihr Spiel spielt, wie es die Rechte sowieso schon immer tut.
Viele Grüße
Peter