Hilfe erbeten: PRS SE Zach Myers - Ausgerissene Stimmmechanik reparieren

DW23
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Hallo zusammen,

bei meiner PRS Zach Myers hat sich eine Mechanik aus der Kopflatte gezogen und zwar (vermutlich) beim Anspielen (Siehe Bilder). Also keine äußerliche Krafteinwirkung außer über die Saiten.
Ob es eine Vorschädigung gab kann ich nicht sicher sagen. Das ist passiert als ich die optisch neuwertige Gitarre, kurz nach dem Erhalt durch ein Tauschgeschäft, 2 Minuten trocken angespielt habe.
Mir ist auch aufgefallen, dass die Schrauben an allen Mechaniken sehr locker sitzen. So als wären sie überdreht worden. Das bushing/Lager der mittlerweile demontierten Mechanik ist auch super locker in der Kopfplattenbohrung. Es fällt quasi bei leichter Berührung einfach heraus.
Ich bin jetzt am Überlegen, was meine Reparatur- und Optimierungsoptionen sind.
A)
  1. Entfernen der Mechaniken und ausbessern der Befestigungsbohrungen
  2. Spachteln bzw. Auffüllen der ausgebrochenen Stelle
  3. Neue Befestigungsschrauben und möglicherweise neue Mechaniken besorgen und montieren
  4. Die ggf. bushings besser fixieren
B) Kontaktieren des hiesigen Gitarrenbauers. Mir ist aufgefallen, dass in meiner Nähe ein Gitarrenbauer seinen Laden hat. Leider ist er wohl auf rein akustische Instrumente spezialisiert. Hier sollte das aber keine großen Unterschied machen. Dort werde ich auf jeden Fall mal eine Meinung und womöglich ein Kostenvoranschlag einholen.

Jetzt meine Fragen an euch zu Option A):
Hat jemand Erfahrung mit auffüllen und spachteln von solchen aufgerissenen Bohrungen? Im Netz findet man ein paar Videos dazu mit unterschiedlichen Methoden. Da wäre einmal „Holzmehl“ mit Holzleim als Füllung oder andererseits ein Stück Zahnstocher , der eingeleimt wird.
Mir würde die erste Methode besser gefallen, da ich sowieso ein bisschen spachteln müsste. Im Baumarkt bzw. im Netz findet man dazu ja schon fertige Produkte. Hat hier jemand einen guten, konkreten Tipp?

Danke schon mal an alle, die mir weiterhelfen wollen!
 
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Moinsen,

ich würde nicht mit Spachtel, Zahnstocher und Holzmehl rumwurschteln, sondern die Schraublöcher ausbohren ( nicht durchbohren!) und einen Holzdübel einleimen. Dann neu bohren. Am besten mit ner Ständerbohrmaschine - wenn irgendwo vorhanden. Und das prophylaktisch bei allen Mechaniken, wenn die anderen auch schon leise mitschunkeln. Achte auf den richtigen Durchmesser beim Vorbohren, vielleicht war ja das die Ursache der Misere.

Finde ich sehr hilfreich:

http://www.rockinger.com/PublishedFiles/Bausatzanleitung 2014.pdf
 
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Ob es eine Vorschädigung gab kann ich nicht sicher sagen

Nachdem ein Mechnikaustausch des Vorbesitzers nicht ein Frage kommt, da die im Foto gezeigten Mechaniken deckungsgleich zur Serie sind, kommen zwei Szenarien in Frage:
Entweder hat jemand die Schrauben maßlos überdreht oder aber die Gitarre hatte einen Einschlag.

Szenario 1 - Überdrehen.
Mir ist auch aufgefallen, dass die Schrauben an allen Mechaniken sehr locker sitzen. So als wären sie überdreht worden.

Dafür spräche, dass laut deiner Aussage die Gitarre optisch einwandfrei ist. Daher mutmaße ich, dass sich das Schadensbild lediglich auf die Kopfplatte beschränkt und merke an, dass alle Schrauben schlüpfrig sind.

Dagegen spricht jedoch deutlich, dass die zwei Schrauben völlig deformiert sind weshalb Szenario 1 für mich kaum überzeugend ist.

Szenario 2 - Einschlag.
Das bushing/Lager der mittlerweile demontierten Mechanik ist auch super locker in der Kopfplattenbohrung. Es fällt quasi bei leichter Berührung einfach heraus.

Die Schrauben sind keinesfalls von alleine in diese Form gekommen. Der Teil, ab dem die Schraube wieder gerade ist", ist jener, welcher im Holz der Gitarre verschwindet. Davor befindet sich der deformierte Teil zwischen Kopfplatte und Montageloch der Mechanik. Zudem, auch wenn es eine PRS SE ist, ist die Fertigungsqualität bei PRS kaum so schludrig, als das Lackrisse durch die QS gehen würden.
Des weiteren ist der Lack deutlich sichtbar gesprungen. Das spräche m. E. eher für einen Sturz oder anderen Kontakt mit harter Oberfläche, da sich da die Belastung anders als beim Überdrehen (geradliniger Energieeintrag), auch zur Seite hin entwickeln kann, was zum Sprengen der Lackoberfläche führen kann - (im Ergebnis deutlich zu sehen).

Da die gesamte Gitarre laut deiner Aussage keine Schäden hat, sondern nur die Mechanik, führe ich darauf zurück, dass die Gitarre mal einen Sturz oder einen Kontakt gegen eine harte Oberfläche hätte, die jedoch nur die Mechanik erwischt hat.

Angesichts dessen, dass die Mechanik nicht massiv deformiert ist (Dreht das Ding rund?), schließe ich einen Sturz aus stehender Spielhöhe aus; Gleiches gilt für Wandhalter oder niedrige Gitarrenständer. Plausibel erscheint mir, dass beim Spielen und Drehen das Teil irgendwo gegengekommen ist.

Wenns meine Gitarre wäre, würde ich mir aufgrund der gering verstrichenen Zeit den Tauschpartner zur Brust nehmen.
 
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Hallo ihr drei und danke für eure Meldungen!

Vorab, ich habe die Option die Gitarre zurückzutauschen, aber ich bin am Überlegen, weil sie mir ganz gut gefällt, sie zu behalten. Dazu müsste sich diese Aktion hier allerdings in Sachen Aufwand und Kosten, letzterer Punkt beinhaltet auch einen Wertverlust, in einme gewissen Rahmen halten.
Es steht auch noch aus, ob sich der Vorbesitzer daran beteiligt.

Jetzt zu euren Antworten:

@Dwarf Dad: Wenn ich Hand anlege, dann bei allen Mechaniken, weil alle Schräubchen überdreht und/oder locker sitzen. Was ich allerdings ungern machen möchte, ist alle aufbohren und mit Dübeln versehen. Vorher gebe ich sie zurück. So viel ist sie mir dann doch nicht wert. Auch nicht mit einem Preisnachlass.

@DelayAndReverb:
Ich kann es nicht genau sagen, woran es lag. Mir selbst kommt es komisch vor, dass sich die Mechanik so gelöst hat und vor allem die Schrauben sich so verzogen haben, alleine durch das Stimmen und anspielen. Ich kann allerdings ziemlich sicher sagen, dass die Gitarre an sich nirgends Risse, Macken oder Dellen zeigte, die auf eine Sturz oder ähnliches hinweisen, als ich sie nach dem Auspacken genauer ansah.
Der Riss im Lack kommt meiner Meinung nach durch das herausziehen der Schrauben. Davon war vorher ebenso nicht zu sehen.

Woher es jetzt kommt, bringt erst mal nichts. Ist ein bisschen Detektivspielen. Ich bin Deiner Meinung, dass durch das Anspielen und Stimmen nicht genug Kraft auf die Verschraubung kommt und solch ein Schadensbild abliefert.
Tatsache ist, dass diese eigentlich tolle Gitarre aktuell eine Beschädigung hat, die man hoffentlich ohne großen, negativen Einfluss beheben kann. Die Frage ist nur wie?
Wie bereits weiter oben bereits geschrieben kann ich die Gitarre auch zurückgeben. Die Entscheidung muss ich dann anhand der sich bietenden Optionen selbst treffen.
 
Kein Spachtel oder Zahnstocher...Die Löcher sauber etwas größer bohren, und kurze Stücke Rundholz (im Baumarkt) mit Ponal einleimen. Nach dem Aushärten neue, passende Schraubenlöcher bohren. Alle anderen Schrauben auch rausdrehen, die "Gewinde" mit einem kleinen Tropfen Ponal wieder einschrauben - nicht ganz fest. Und nach einer Weile dann nachziehen.
 
Nun, je nach dem wie der Gitarrenbauer abrechnet [Festpreis oder Minutentakt (bspw. 6min = 5,50 Euro)], könnte das preiswert oder zu teuer sein, wenn man sich vor Augen führt, dass du das wirklich schöne Instrument zurückgeben könntest. Mal angenommen, du würdest das fixen (lassen), so wäre lediglich der Lackriss sichtbar. Der Rest müsste durch die Mechanik verdeckt werden können. Wenn du damit Leben kannst, wäre der operative Eingriff eine Option.

Hinsichtlich der Vorgehensweise würde ich das Verdübeln und Bohren nicht in Betracht ziehen, sofern ich das selbst machen müsste. Schon alleine deshalb, da ich weder über eine sehr laufruhige Standbohrmaschine verfüge, noch - da der Hals eingeleimt ist - das Instrument bei einer solchen Aktion selbst ausbalancieren könnte oder gar durch einen Helfer ausbalancieren lassen würde. Daher wäre mein Lösungsweg jeder, der zum Gitarrenbauer führt.

Möglicherweise könnte dir für diese Aktion aber nicht nur ein Gitarrenbauer helfen, sondern auch ein Geigenbauer die richtige Adresse sein. Diese haben i. d. R. ein sehr sehr feinfühliges Händchen, wenn es um das Einfärben von Leimen für das Angleichen des Farbtons geht. Meine Erfahrung ist, dass gerade Geigenbauer bei derartigen Aufgabenstellungen auf kleinstem Raum hinsichtlich des Werkstücks wie ein Uhrmacher ans Werk gehen. Auch verfügen diese meist über Kleinst- oder Spezialwerkzeug, dass manchmal in keiner Werkstatt anzutreffen ist. Schon alleine deshalb, da dort viel häufiger historische Restaurationen auf dem Tisch landen, als dies bei Gitarrenbauern der Fall ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So, ich war heute Abend noch beim hiesigen Gitarrenbauer und habe mir eine fachmännische Meinung eingeholt.
Er würde es sehr ähnlich, wie die meisten hier vogeschlagen haben, machen. Die Bohrungen, und zwar alle, entsprechend vorbereiten und Hartholz einleimen. Anschließen erneut vorbohren und die Mechaniken, die seiner Meinung nach in Ordnung sind, mit neuen Schrauben ordentlich montieren.
Die Schrauben sind alle überdreht und wenn man etwas genauer hinschaut bzw. fühlt, sieht man dass fast alle Mechaniken wackeln. Also ein Kraftschluss hält die Mechaniken nicht fest. Die Schrauben ziehen si nichts fest. Keine Ahnung, welcher Spezialist das war :(

Nunja der eingriff würde hauptsächlich Zeit kosten, eigentlich ausschließlich, und somit schätzungsweise 80€.

Jetzt kann ich mir überlegen, a) machen lassen, b) selbst machen oder c) zurückgeben.
a) und b) kommen nur bei Schadenersatz infrage. Stand Jetzt hängt c) von letzterem ab.
 
Wenn der Gitarrenbauer das Ganze für 80 Euro macht, incl. die Lackschäden ausbessern, würde ich mir vom Tauschpartner Geld zurück holen, ist halt Verhandlungssache. Der Wertverlust ist mMn. zu vernachlässigen, denn , wenn es gut gemacht ist, wird man diesen kosmetischen Makel kaum sehen und ausserdem ist dieses Model nicht hochpreisig.
 
Kurzes update:
Ich habe mich entschlossen die Gitarre zurückzugeben. Obwohl ich motiviert war zu basteln und mir die Gitarre an sich gut gefällt, sagt mein Bauch was anderes. Ich denke dauerhaft wäre das nichts geworden.

Danke für Eure Hilfe!
 
Immer auf´s Bauchgefühl hören, ist bestimmt so richtig für dich und ausserdem gibt es dieses Model doch bestimmt mal wieder gebraucht zu kaufen oder zu tauschen.
 
Gute Entscheidung - Ich hätte das auch so entschieden. Bastelbuden gibts genug!


bestimmt mal wieder gebraucht

In der Tat dürfte das die einzige Chance sein, wenn man die ZM im Kader haben möchte ;-)
Edit des Autors: Zach Myers richtig schreiben.. dann findet man das Teil auch. :engel:
 
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Ob die Entscheidung die richtige sein wird, wird sich erst noch zeigen, aber aktuell fühle ich mich so besser.

In der Tat dürfte das die einzige Chance sein, wenn man die ZM im Kader haben möchte ;-)

Verstehe ich jetzt nicht.:confused: Die ZM gibt es doch noch immer zu kaufen:gruebel:
 
Die ZM gibt es doch noch immer zu kaufen:gruebel:

Oha, ich hatte Zach Myers bei der zuvor getätigten Thomann Suche falsch geschrieben, worauf die Suche natürlich nichts zu Tage brachte. Ich schiebs auf die Hitze..:spicy:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dir sei verziehen ;)
 

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