Hilfe E-Gitarre/Material bei häufigen Temperaturschwankungen

UlleUlfson
UlleUlfson
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Tach Zusammen!

Ich habe folgende Problematik bzw. folgendes Szenario und wollte mal euren Rat bzw. eure Erfahrung einholen:

Ich spiele das ganze Jahr über Auftritte, drinnen wie draußen, teilweise sogar bis zu 10 Stück an einem Tag und oft unter Zeitdruck. Heißt, oftmals muss ich mit meiner E-Gitarre aus dem Bus durch die Kälte in einen "Sauna-ähnlichen" Saal flitzen und dort den Knarren schwingen.
Dabei verzieht sich die Gitarre natürlich, ist mir auch klar. Ich checke regelmäßig die Bundreinheit und justiere, wenn nötig, auch nach. Doch wärend dem Auftritt, wenn es nach dem dritten Lied langsam richtig warm wird, verzieht sich meine E-Gitarre so dermaßen, dass sie trotz korrekt angezeigter Stimmung auf dem Stimmgerät eine katastrophale Intonation hat / schief klingt. (Gibson SG anniversary 2014 Walnut) -> Dat Teil macht das jetzt etwa 2 Jahre mit und muss natürlich in die Werkstatt. Da ich aber gewillt bin, mir ne Neue zuzulegen, wollt ich mal nachhören, ob es Knarren gibt, oder Hölzer/Verarbeitung, auf die ich achten sollte, die nicht ganz so extrem temperaturanfällig sind!?! Tipps / Ideen?

Tausend Dank und Grüße,
Ulle
 
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Gibt es, schau dich mal bei Vigier Guitars um, die verwenden in ihren Gitarrenhälsen Karbon.

http://www.musik-oevermann.de/onlin...r-guitars/vigier-excalibur-special-hsh-detail

http://www.vigierguitars.com/page/fiche_produit.php?id_prod=221

http://www.soundland.de/catalog/modern-heavy-style/vigier-excalibur-custom-p-265299.html

"..Seit 1978 fertigt Patrice Vigier zusammen mit seinem kleinen Team ambitionierter Gitarrenbauer Bässe und Gitarren in seiner Manufaktur in Grigny/Frankreich. Er gilt unter anderem als Wegbereiter bei der Verwendung von Karbon im Gitarrenbau, alle Vigier Instrumente werden seit Jahren mit dem bewährten 10/90 Halssystem ausgeliefert bei dem der klassische Stahlstab im Hals durch einen Karbonstreifen ersetzt wird - maximale Stabilität und gleichzeitig perfekte Schwingungsübertragung durch die massive Konstruktion ohne Hohlräume im Hals. Patrice Vigier achtet auf 100% Perfektion auch bei Details: alle Instrumente besitzen einen Nullbund, eine Teflon-Saitenführung und eine Bespielbarkeit die ihresgleichen sucht und selektierte leichte Korpusse für perfektes Handling."

Hier wird es gezeigt

 
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Paul Reed Smith bewirbt seine Produkte persönlich regelmäßig damit, dass man sie an jedem Ort der Welt aus dem Koffer holen könne und sofort loslegen kann.
Dies beziehe ich auf seine Produkte ab Core aufwärts.

Wenn man einen GFK-/CFK-verstärkten Hals mit CFK-Griffbrett als lohnenswert einstuft, sollte man auf dem Gebrauchtmarkt eine Parker Fly Deluxe Baujahr um
1995 kaufen (da haben Ken Parker und Larry Fishman noch persönlich gebaut).
 
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10 Auftritte pro Tag mit dem Bus??? Ich weiß nicht wie ich das einordnen soll...
 
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10 Auftritte pro Tag mit dem Bus??? Ich weiß nicht wie ich das einordnen soll...

Bus = Bandbus ;-)
Bei meiner Tätigkeit handelt es sich um die kölsche Musikszene rund um den Karneval und dazwischen.
 
Da gehört viel Glück dazu.
Ich habe eine Ibanez und einen Billigheimer, denen Temperaturschwankungen gar nichts ausmachen,
alles mit geleimten Hals ist bei mir super sensibel. Im Sommer mit Hamer oder Gibson Open Air geht
bei mir gar nicht.

Evertune Brücke könnte helfen.
 
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Ich denke es ist kein Zufall, das in der Karnevalsmusik sehr viel Strat- Stratöhnliches gespielt wird. Diese Gitarren sind weniger anfällig für Temperaturschwankungen. Brings, Bläck Föös, Paveier, Höhner etc. Kenne ich nur mit Schraubhalsgitarren. Ne SG ist da eher anfällig.
 
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Hallo und willkommen im Board!
Ich denke die Kälte ist das geringste, der ist deine Gitarre ja nur kurz ausgesetzt, zwischen Bus und Veranstaltungsort. Und da ist sie, nehm ich an, in einem Koffer. Das Problem sind wahrscheinlich eher die Feuchtigkeitsschwankungen zwischen trockener Luft im Bus und - wie du selbst schreibst - saunaähnlichem Saal, mit wahrscheinlich höherer Luftfeuchtigkeit.
Holz arbeitet nun mal - ich keine SG und erst recht hab ich nicht diesen - stressigen - Auftrittszyklus. Aber meine Erfahrung mit meiner Strat und Tele ist, dass der Ahornhals eigentlich recht stabil ist und sich auch bei wechselnden Aussenverhältnissen nicht verzieht. Könnte durchaus am Holz liegen, dass es bei deiner Gitarre so extrem ist. Probier das ganze mal mit einer anderen Gitarre, ich nehm ja an, du hast noch weitere.
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Kenne ich nur mit Schraubhalsgitarren.
ich tipp eher auf das Holz - vielleicht ist Ahorn da tatsächlich weniger anfällig.
 
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Eine SG ist da, wie meiner Meinung nach auch andere Doublecutgitarren auch sehr anfällig für diese Temperatur und Feuchtigkeitsschwankungen. Holzart kann natürlich auch eine Rolle spielen. Da ich nachvollziehen kann wie das beim TE abläuft, habe ich mir die verwendeten Gitarren von anderen Karnevalsbands angesehen. Die meisten spielen halt Strat-Tele artige Sachen. Da es bei der Art von Auftritten sehr viel Zeitdruck gibt, muss alles sehr problemlos laufen.
 
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Ich checke regelmäßig die Bundreinheit und justiere, wenn nötig

Die Bundreinheit kannst du nicht "justieren", die ist abhängig davon, wo die Bünde eingesetzt wurden.
Du meinst vermutlich die Oktavreinheit - die kann man einstellen.

Doch wärend dem Auftritt, wenn es nach dem dritten Lied langsam richtig warm wird, verzieht sich meine E-Gitarre so dermaßen, dass sie trotz korrekt angezeigter Stimmung auf dem Stimmgerät eine katastrophale Intonation hat / schief klingt.

Ich würde mir einfach eine Gitarre mit gesperrten Hals (also 3teilig und mehr) kaufen, die eine Evertune Bridge hat, z.B. eine LTD EC-1000: http://www.espguitars.com/products/13472-ec-1000fm-evertune-stblk?category_id=1963292-ec-series
Genau für solche Fälle ist die Evertune Bridge gedacht.
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Habe noch mal geschaut, welche anderen Marken noch Production Models mit Evertune Bridge haben, diese hier könnte ich mir sehr gut für dich vorstellen:

https://www.gewamusic.com/product/16493/vgs-e-gitarre-roadcruiser-vst-110-select.html

Der Preis scheint echt gut zu sein und mit einer HSS Strat hättest du maximale Flexibilität. Karneval etc. klingt für mich schon auch ein bisschen nach "Cover Songs".
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Hier noch ein kritischer Erfahrungsbericht:

 
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Vielen vielen lieben Dank euch allen, für eure Tipps und Einschätzungen!

Evertune kommt für mich leider nicht in Frage (aber trotzdem interessantes System - kannte ich bis gerade noch garnicht) - vor solchen Systemen habe ich aber, seit E-Tune, panik... und wenn mal ne Saite flöten geht, muss unsere Crew auch innerhalb weniger Minuten in der Lage sein, ne Neue draufzuklatschen. Ich habe zwischen den Songs und teilweise auch wärend der Songs immer genug Zeit auf den Tuner zu treten - von daher ist ein automatisches Stimm-System für mich nicht nötig.

Cover-Musik? - Nein, danke! :p

Herauskristallisiert hat sich ja jetzt auch folgendes:

- auf jedenfall verschraubter Hals, nicht geleimt/geklebt, wie es bei meinen SGs leider ist
- Ahorn, fürn Hals

Die Vigier-Knarren finde ich tatsächlich sehr geil - mal "schlaumachen", welcher Gitarren-Heinz in Köln davon mal eine zum Testen auf Halde hat... (jemand nen Tipp?)
PRS fand ich damals zu Teenie-Punk-Metal-Posthardcore Zeiten schon interessant - werde ich mal testen. Auf jedenfall muss ich weg von den SGs ;-)

Vielen Dank euch - freue mich auf weitere tolle Beiträge in diesem Thema und generell im Forum. ^^

Ulf
 
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Evertune ist wirklich eine Sache für sich.
Ich mag/brauch das auch nicht, zumal man auch viel vom Holz wegnehmen muss für den Einbau.
Es ist aber tatsächlich für diejenigen, die ihren Gitarren extreme klimatische Schwankungen zumuten (z.B. mal rein in den Flieger, raus auf die Bühne), schon ganz gut - solange man nicht umstimmen will (darauf wird im Video auch hingewiesen).

Ich denke nicht, dass es einen großen Unterschied macht, ob du einen geleimten oder geschraubten Hals hast.
Da würde ich eher drauf achten, einen gesperrten Hals zu wählen (am besten dreiteilig oder fünfteilig), der auch ein bisserl "Fleisch" hat - so ein ganz dünner Hals wie z.B. ein Ibanez Wizard ist da sicherlich etwas anfälliger - trotz Ahorn.

Es gibt auch mittlerweile einige Hersteller, die Carbonstäbe in die Hälse einbauen, z.B. Jackson bei der Pro Serie oder Schecter bei einigen neuen Modellen. Die aktuellen Charvel Pro Mod Gitarren haben auch ein "Graphite Reinforcement" erhalten - kann ich dir aufgrund der extremen qualitativen (und klanglichen) Streuung bei den 2016er Modellen nur empfehlen, wenn du ausgiebig anspielst und vergleichst.
 
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Mal ne andere Frage, in welcher Band spielst du denn? Gerne auch per PN.
 
Es gibt auch mittlerweile einige Hersteller, die Carbonstäbe in die Hälse einbauen
Genau, das macht ja der nette Herr von "VIGIER", daher mein interessierter Zuspruch.

Unser Zweit-Gitarrist, welcher die meiste Zeit eigentlich Akkordion oder A-Gitarre spielt, nutzt ne Fender-Tele - keine Probleme, immer Stimmstabil und astreiner Sound. Diese wird aber bei langem nicht so krass beansprucht wie meine E-Gitarre...

Da ich für das "Brett" (verzerrte Power-Chords) und "Soli" bzw., wie Helge Schneider auch gerne mal sagt, "Solää", zuständig bin, wäre halt ne weitere Tele für die klangliche Breite doof. Vor allem auch, weil wir im Studio wie auch "live" immer gerne zwei komplett verschiedene E-Gitarren Typen fahren wollen.

Und leider spielt auch die Optik ne ganz kleine Rolle.
Hast du denn zufällig, oder jemand von euch, Erfahrungen mit den Knarren von "VIGIER" gemacht?
 
Für die PRS-Fährte: Wenn Schraubhals ein Must-Have ist, dann such mal nach einer Brent Mason, H-S-H-Layout, die Humbucker kann man auf Singlecoil schalten.
 
Die Beschreibung ist aber Kappes. Die hat kein Palisandergriffbrett.
 
Kiesel und ESP USA (bei den günstigeren Modellen bin ich mir nicht sicher) haben carbonverstärkte Hälse damit wird die Auswahl etwas größer. D



Im ESP live stream von der Fabrik hat er an eine Eclipse die Carbonverstärkung gezeigt.

Was für ein Holz am Hals ist und ob es offenporig oder nicht ist wird vermutlich auch etwas ausmachen. Im Video wird als Beispiel wird im Video Mahagoni und Ahorn verglichen. Wovon Mahagoni weicher ist. 3 Teilige oder sogar 5 Teilige Hälse werden dir vermutlich auch entgegen kommen, da Hölzer so verleimt werden, dass der Hals steifer ist. Wurde mal ganz interessant von Musicman in einem Video erklärt :D Demnach ist Ahorn eine gute Entscheidung.

Bei Kiesel kommt vielleicht sowas in Frage: http://www.kieselguitars.com/catalog/guitars/a6
 
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- auf jedenfall verschraubter Hals, nicht geleimt/geklebt, wie es bei meinen SGs leider ist
- Ahorn, fürn Hals
Mein einteiliger geschraubter Ahornhals (mit Pau Ferro Griffbrett) ist extrem anfällig für Schwankungen der Luftfeuchtigkeit und muss häufig justiert werden.
Ahorn als Material alleine wird dir, denke ich, nicht weiterhelfen bzw. nichts garantieren. Bei meiner neueren habe ich mich auch deshalb für einen Hals aus roasted maple entschieden
(Hals und Griffbrett), der tatsächlich bei gleichem (flachem) Profil extrem stabil ist (seit dem Sommer noch kein einzige Korrektur nötig und ich spiele eine empfindlich niedrigen Saitenlage).
Evt. eine Alternative zu gesperrten/verstärkten Hälsen.
 
Gesperrt, nicht gesperrt, Holz, Trocknung: alles nur Tröpchen auf den heißen Stein.
Länge und Form des Holzes ändern sich bei Änderungen von Temperatur und Luftfeuchte.
Ebenso ändert sich die Länge von Seiten, der E-Modul und die Federkonstante der Tremolofedern
(der Rest dürfte vernachlässigbar sein)

Es könnte z.B. eine andere Saitenmarke und Dicke zu einem gänzlich anderen Verhalten führen.
Klar, gesperrte Hälse oder auch Kunststoff/Metall im Holz verringern die Probleme,
beseitigen tun sie das nicht. Das Zusammenspiel muß passen und da haben manche
Gitarren eben Glück, andere Gitarren haben weniger Glück.
Bei mir sind es Strat Typen mit Glück und alle LP Typen mit Pech.

P.S. fragt mal frühere Kramer oder Bond Spieler, wie toll Metall und Carbon als Halsmaterial funktioniert
 

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