Hilfe: Das erste Sax soll kommen!

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dubstepsnowman
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Hallihallo,

ich war vor kurzem vereist in Schottland und in Edinburgh hatte ich mich etwas verlaufen auf einer kaum benutzen Straße ist mir dann ein nett anzuhörendes Tenor Sax in einem Tunnel begegnet. Ich fand das Saxophon schon immer interessant habe mich auch wegen der Lautstärke nicht getraut dieses Instrument zu nähern, bin jetzt aber schon länger mit Produktion, Gitarre und Keyboard beschäftigt und wollte unbedingt das Saxophone ausprobieren!

So wie es immer bei neuen Instrumenten ist habe ich jetzt ganz viele ? im Kopf, ich hoffe ihr könnt diese in Ausrufezeichen umwandeln.

1. Habt ihr Tipps für blutige Sax Anfänger? Literatur, Videos, DVDs?

2. Ich habe leider keine Musikschule oder Instrumenten-verleih in meiner Nähe bräuchte also ein eigenes wäre super wenn ihr Tipps habt zum Model (Tenor) ich würde auch gebraucht kaufen nur habe ich da etwas Angst da ich nicht beurteilen kann wie i.O das gebrauchte / Neue Sax ist.

3. Welches Zubehör und Pflegemittel braucht man?

4. Wie pflegt man ein Saxophone und überprüft die Stimmung? Muss es eventuell regelmäßig in eine Werkstatt geschickt werden?

So das wären die 4 Fragen die mir jetzt so auf die schnelle einfallen.. gerne greife ich auch auf eure Erfahrung hier im Forum zurück ich bin bestimmt nicht der erste der so einen Thread eröffnet.

Mein Budget liegt bei je günstiger desto Besser. . .

Beste Grüße
 
Eigenschaft
 
Zu 1) Sax lernen ohne Lehrer wird mMn sehr schwierig bis unmöglich, zumal Du ja noch gar keine Erfahrung mit einem Blasinstrument hast.
Zu 2) Was willst Du investieren?
Was "richtig gutes" :

Billich einsteigen ?

Da siehst Du die möglich Spannweite. Ich würde nie ohne (evtl. sogar längeres) Anspielen ein Sax kaufen, als blutiger Anfänger solltest Du jemand mitnehmen, der sich damit auskennt. Vor allem wenn Du ein gebrauchtes kaufen willst.

3) Zubehör: Blättchen, Saxständer, versch. Wischer zum "trockenlegen" , ein Stimmgerät falls Du noch keins hast

4) Stimmung: Du "stimmst" 1. mit dem Mundstück, das sitzt auf einem Kork und kann verschoben werden. Das 2. wichtige Teil ist dann Dein Ansatz - hier wäre der Stichpunkt "Lehrer" wieder ganz wichtig.
Aller paar Jahre sollte das Horn zur "Generalüberholung" zum Saxdoc, der alles wieder schön richtet, gängig macht etc. Was dann durchaus einige hundert Euro werden können.

Du hast keine Musikschule in der Nähe? Aber gibt es vielleicht einen Musikverein - also ein Blaskapelle - in Deiner Nähe?
Die könnten auch helfen.

Ich hoffe ich habe Dir nicht allzusehr den Mut genommen, das Sax ist ein geiles Instrument, nur eben nicht ganz einfach zu lernen.
 
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1. Habt ihr Tipps für blutige Sax Anfänger? Literatur, Videos, DVDs?
Der beste Tip den ich geben kann ist: Such eine physische Person die Dir live und vor Ort Unterstützung geben kann. Viel am Saxophon hängt von körperlichen Dingen ab, von der Atmung, von der Bedienung des Mundstücks, von der Haltung. Man kann Tips per Video bekommen, aber niemand gibt Dir Feedback über Dein eigenes Tun. Das geht auch per Skype-Lesson nicht.

Von der Literatur hat dich die Dirk Juchem Serie bewährt, oder "Die Jazz Methode für Saxophon". Für die ersten Schritte brauchbar, macht aber aus Dir keinen Saxophon Spieler. Etwas persönlicher und zielgerichteter ist beispielsweise das "Saxophone Workout" von Lille Greiner. Die macht auch punktuelles Coaching.

Es kommt auch sehr auf den eigenen Anspruch an und welche Musik man überhaupt damit spielen will. Für Jazz Artikulation und Phrasierung sind die Hefte von Niehaus super. Nicht ganz billig, aber machen Laune beim Üben. Die Literatur beschränkt sich aber natürlich nur auf Noten und Playalongs damit man hört wie es gemeint ist. Keiner sagt Dir wie DU das machen musst und das kann ohne persönlichen Beistand ganz schön frustrierend sein.

Es geht, aber der Weg kann deutlich länger und steiniger sein als mit Hilfe.
2. Ich habe leider keine Musikschule oder Instrumenten-verleih in meiner Nähe bräuchte also ein eigenes wäre super wenn ihr Tipps habt zum Model (Tenor) ich würde auch gebraucht kaufen nur habe ich da etwas Angst da ich nicht beurteilen kann wie i.O das gebrauchte / Neue Sax ist.
Schlecht. Ohne Fachmann würde ich als Anfänger kein gebrauchtes Instrument kaufen. Du weißt nie ob die Probleme von Dir oder vom Instrument kommen. Das weißt Du bei einem Neuen auch nicht, aber die Chance ist bei einem Qualitätsinstrument vom Fachhandel deutlich höher als bei einem EBay Schnäppchen. Das gilt sinngemäß für alle Musikinstrumente. Schon deshalb ist es sinnvoll persönlichen Beistand zu haben der sich auskennt. Ton klingt muffig und spricht nicht gut an? Ein erfahrener Spieler kann schnell festsellen ob das am Instrument oder nur der mangelnden Übung liegt. Du nicht.
3. Welches Zubehör und Pflegemittel braucht man?
Einen fusselfreien, weichen Lappen zum äußerlich abwischen, einen Durchziehwischer für den Korpus, einen für den S-Bogen und Mundstück, ein wenig Kork Fett. Ein gutes Mundstück.
Kein Zubehör sondern Verbrauchsmaterial: Blätter – und das Finden der richtigen Blattsorte wird Dich vermutlich eine Weile beschäftigen.
4. Wie pflegt man ein Saxophone und überprüft die Stimmung? Muss es eventuell regelmäßig in eine Werkstatt geschickt werden?
Pflege: Nach dem Spielen durchwischen und trocknen lassen. Beim Hochheben nicht am Gestänge sondern am Becher anfassen. Finger weg von den Polstern.
Die "Stimmung" ist bauart bedingt. Die Position des Mundstücks am S-Bogen justiert das ein wenig auf oder abwärts um Temperatur Unterschiede auszugleichen oder im Orchester auf den richtigen Stimmton zu kommen. Nur ist das beim Saxophon eher ein grober Richtwert. Die korrekte Intonation der einzelnen Töne muss der Spieler durch seine Spieltechnik erwirken. Das kontrolliert man mit einem Chromatischen Tuner und vor Allem mit dem Gehör. Es ist also eine intensive Übung nötig um das zu erreichen, kein Schraubenzieher.

Das Instrument sollte alle paar Jahre mal in die Werkstatt zur Durchsicht. Ist wie beim Auto. Klappen Dichtung prüfen, Verschleiß justieren. Ab und zu muss ein Kork in der Mechanik getauscht oder angepasst werden damit alles wieder präzise läuft. Leute die einen guten Holzblasinsztrumentenbauer (SaxDoc) in der Nähe haben lassen das gerne jährlich machen oder ab und zu zwischendurch. Die Kosten sind meist überschaubar. Nicht so gut ist es, wenn man das Instrument dazu versenden muss. 2x Versand ist immer ein Risiko, auch weil die außenliegende Mechanik beim Transport ja wieder leiden kann.

Je nach Spiel Intensität muss man die Polster hin und wieder ganz oder teilweise gewechselt werden weil das Leder und die Polsterung altern. Das fällt unter "General Überholung" und sollte mit ca 500€ Budget eingerechnet werden. Dabei muss man das ganze Instrument (und das sind viele Teile) komplett zerlegen. Das kannst Du etwa alle 20 Jahre mal einplanen. Bei einem guten Instrument. Bei einem billigen ist es besser man schmeißt es weg, weil sich das nicht mehr lohnt.
Mein Budget liegt bei je günstiger desto Besser. . .
Das ist bei jedem so. Ich würde aber mit einem Mindest Budget von 1500€ für ein Alt und entsprechend mehr für ein Tenor rechnen. Da werden manche widersprechen, aber wenn Du das nicht stemmen kannst musst Du entweder gute Erfahrungen im Gebrauchtinsrumenten Markt mitbringen oder riskierst durch ungeeignetes Material die Spielfreude zu verlieren und dann wäre die Anschaffung ein Totalverlust. Ein Profi bekommt auch aus einem unterdurchschnittlichen Horn noch vernünftige Töne heraus, ein Anfänger kann froh sein, wenn er mit einem Spitzeninstrument gut klar kommt.

Wenn Du blind was kaufem MUSST (was ich nicht empfehlen würde), würde ich mich in der Liga "Yamaha 4xx" umsehen. Die stimmen gut, sprechen gut an, sind robust und in der Leistung konsistent (kaum Ausreißer in der Qualität). Sie kommen komplett mit einem guten(!) Mundstück. Die wird man ggf. auch gebraucht wieder vernünftig los.

So, und jetzt ist die Schlacht eröffnet:

"Aber die xxx aus Taiwan sind doch auch gut"
"Die China Tröten sind viel besser als ihr Ruf"
"Kauf ein Selmer, alles andere ist Quatsch"
"ich hab ein yyyy und bin total zufrieden"​
...
 
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wie nahe an Berlin ist denn "nahe Berlin"?
 
so in etwa
 
Hallo ihr alle danke für eure Antworten vor allem an euch die sich da echt Mühe gegeben haben. Das mit dem ohne Lehrer lernen ist echt schon ein Rückschlag. Ich schau mich mal nach Privaten Personen oder halt Blaskapellen um vielleicht habe ich ja Glück.
 
In Berlin gibt's doch Lehrer en masse. Wie nahe bist du denn nun an Berlin?
 
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Ich schau mich mal nach Privaten Personen oder halt Blaskapellen um vielleicht habe ich ja Glück.
Das ist eine ausgezeichnete Idee. Ich hielt früher überhaupt nichts von "Blaskapelle". Huffta, Huffta, Bum Bummm. :igitt:

Aber abgesehen davon, dass viele der Blaskapellen abseits der Aufmärsche ganz erstaunlich gute Musik machen, nicht "nur Märsche und Polkas", hat man da auf einmal Ansprechpartner für alle möglichen Fragen. Und was einer dort nicht weiß oder kann, dafür kennt er jemanden. Es ist ganz interessant, wie vielen Musikern man plötzlich begegnet. Da ist sicher einer dabei, der Dir über den Anfang rüber hilft

Bei uns gibt's ja in jedem Dorf eine Kapelle und in größeren auch mal zwei. Wenn da ein paar gute Spieler dabei sind haben die oft auch noch nebenher was, spielen Jazz in kleinen Gruppen, oder klassische Kammermusik. Wenn man da mal rein schnuppert kann sich eine ganz neue Welt auftun. Und wer weiß, vielleicht bleibst Du bei einer solchen Truppe hängen.

Mir ist's so gegangen. Nach jetzt gut 8 Jahren, in denen bei mir vor Allem(!) durch das Spiel in der Musikkapelle gut was weiter gegangen ist, habe ich das Gefühl, dass ich langsam an das geforderte Niveau heran komme. So eine Musikkapelle oder Band kann dich positiv fordern und fördern.
 
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Es hilft schon, wenn man nicht "Blaskapelle" sagt, sondern "Musikverein". :) (mal abgesehen davon, dass das zwei durchaus unterschiedliche Gruppen sind)

Also, ich kanns auch nur empfehlen. Vor allem lernt man dort, mit anderen Leuten zusammen Musik zu machen. Da steckt mehr dahinter, als bloss die Noten zu "können".
 
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So isses. Der Reiz in einem Musikverein ist, mit Kollegen zusammen zu musizieren. Das ist wesentlich intensiver als alleine bzw. playalong zu spielen.
 
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