Hilfe beim Rewiring einer Les Paul

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tobi452
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Hi,

meine Gibson LP Studio 50s Tribute soll ne komplett neue Elektronik bekommen. Nachdem jetzt feststeht, dass Dimarzio 36th Anniversary PAFs reinkommen, die über 4 500k log. Push Pull Potis (an den DPDT Schaltern) im Stil der neuen Gibson LP Standard verdrahtet werden (Cool Splitting, Out-of Phase, Direct Out) fehlt mir nur noch die Verkabelung der Potis. Bevor jetzt wieder das "Benutze die Suchfunktion!" kommt: Ich habe gesucht, ich hab gefunden, ich habe gelesen, bin aber aus all dem nicht sonderlich schlau geworden. U. a. habe ich mir die Artikel vom Onkel zu Gemüte geführt, welche meine elektronischen Kenntnisse allerdings um ein gutes Stück überstiegen.

Ich sag jetzt bewusst erst mal nichts von irgendwelchen Schaltungen sondern frage mal direkt: Welche Schaltung würdet Ihr mir empfehlen? Ich möchte gerne, dass die Gitarre auch beim Zurückdrehen der Volume Potis klar bleibt und nicht (unbrauchbar) dumpf wird. Die Tone-Regler sollten (im Gegensatz zur Funktionsweise auf der Werksplatine) nutzbar sein. Genauer kann ich das nicht wirklich definieren, da ich die nicht sonderlich oft verwende.

Wäre für Hilfe dankbar. :)
 
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Hi,

wenn ich Dich richtig verstehe, ist die Verdrahtung der Schaltfunktionen für Dich geklärt. Für die Potis gilt ganz klar meine übliche Empfehlung: 50ies Wiring! Hier ein Thread mit Bildern und Diagrammen:

https://www.musiker-board.de/modifikation-technik-gitarrenbau-e-git/334731-diy-50s-wiring.html

Erst seit ich das verwende, benutze ich die Volume- und Toneregler auch. Vorher hatte ich mich immer gefragt, wer die Dinger überhaupt braucht - bei mir hätte es auch ein Kippschalter zum Auschalten in Spielpausen getan.

Jedenfalls hat diese Verdrahtung zwei Folgen: Zum einen ist der Höhenverlust beim Zurückdrehen der Lautstärke tatsächlich wesentlich geringer, zum anderen kannst Du ganz erstaunliche weitere Sounds erzeugen, indem Du zugleich den Tonregler eine Spur zurücknimmst. Ich kann es nicht elektrisch korrekt oder mit Frequenzgängen erklären, aber der ganze Sound wird klarer und in den Mitten (!) "aufgeräumter", gerade für Cleansounds sehr angenehm. Da geht dann auch das leichte Kratzen weg, das selbst schwächer gewickelte HB beim kräftigen Spiel über einen Cleankanal ganz gerne mal entwickeln. Beim Standard-Wiring wird es ja beim gleichzeitigen Zurückdrehen von Volume und Tone schnell ganz dumpf, das ist hier überhaupt nicht der Fall. Auch wenn man nur das Tonpoti bedient, ist der Regelbereich weiter gespreizt und sinnvoller nutzbar. Ich hatte den Eindruck, dass der Sound voll aufgedreht eine Idee schlanker und brillanter ist, was aber gerade die Möglichkeit erweitert, zur Soundformung auch mal ein bisschen "Tone" zurückzudrehen.

Ach ja: die Keramik-Scheiben kann man bei der Gelegenheit gegen PIO-Kondensatoren tauschen, das bringt nochmal ein paar Nuancen schönere Sounds, finde ich. Es kann auch nichts schaden, mal mit etwas kleineren Werten als dem .022 Standard zu experimentieren, das geht beim Zudrehen noch etwas mehr in Richtung Fixed-Wah-Sound.

Natürlich kann man alternativ auch eine Treble Bleed-Schaltung einbauen. Ich kann mich allerdings nicht des Eindrucks erwehren, dass das auch voll aufgedreht den Klang etwas ändert, und zwar nicht zum Guten. Irgendwie ging da immer etwas Druck und Direktheit flöten. Ich hab es schon bei mehreren Gitarren und in verschiedenen Varianten probiert (nur mit Kondensator, aber auch mit Widerständen in Reihe und parallel...), aber letztlich flog es immer wieder raus. Wie gesagt, mit dem 50ies Wiring komme ich persönlich besser klar. Der Effekt ist vielleicht nicht ganz so stark, aber eben so, dass man mit dem Volume endlich sinnvoll arbeiten kann.

Gruß, bagotrix
 
Hallo!
bagotrix hats ja schon erklärt, wenn du Volume und Tone sinnvoll benutzen willst, dann auf jeden Fall 50's wiring.
Den Rest der Schaltung hab ich ja hier schonmal erklärt.
Grüße,
Fabi
 
Vornweg: Eigentlich wollte ich zitieren, aber irgendwie spinnt diese Funktion gerade... :gruebel:

Was ich noch nicht ganz verstehe ist, für was der Kondensator/die Kondensatoren sind und wie sich andere Werte (welche kann man nehmen, welche sind sinnvoll, was ist der Unterschied zw. z. B. den Mallory 150 und Orange Drops?) auswirken.
Habe in einem anderen Thread was von nem "Rückwärts-Wiring" oder irgendwas in der Richtung gelesen, wo ich glaub das Volumepoti anders (Eingang und Mitte glaub ich vertauscht) angeschlossen wird. Was hat es damit auf sich?
Werde mir mal die Kondensatoren für die Treble Bleed Modifikation mitbestellen, dann kann ichs gegebenenfalls mal ausprobieren. Kosten ja nicht viel ;).

Was ich mir vom Hals-Tonepoti wünschen würde ist, dass beim zurückdrehen ein sehr weicher (!), bluesiger Sound zu Tage kommt. Ist das Irgendwie realisierbar?
 
Ok, für was der Kondensator zw. Volume- und Tonepoti gut ist weis ich jetzt.
Was mir immer noch nicht klar ist: Welche Werte kann ich in die LP einbauen? 0,1uF, 0,22uF (Standard?) und 0,47uF? Stimmt das?
 
Zuletzt bearbeitet:
Einbauen kannst Du was immer Dir gefällt, allerdings wirds bei Kondensatoren > 0.022 mumpfig...
 
Hab gerade auf YT diese Videoreihe gefunden. In dem verlinkten zweiten Video vergleicht er u. a. nen 0.1uF, nen 0.22uF und nen 0.47uF Kondensator. Der 0.47uF ist wirklich sehr dumpf...

Aber was ich noch nicht ganz verstanden habe: Sind jetzt 0.22uF 22nF oder 220nF? Eigentlich müssten es doch 220nF sein aber hab u. a. in der Videoserie und auf Musikding (komischerweise nicht bei alle 0.22uF Caps) auch schon gelesen, dass das 22nF sein soll... :gruebel:
 
Ach so, dann gibt es also 0.22uF und 0.022uF Kondensatoren... Mist, dann habe ich ziemlich dumpfe bestellt: Den und den Also hätte ich für "noramel Werte" diesen und diesen hier (der 0.022uF ist Standard, oder?) benötigt?
 
Es gibt sogar 0.002µF und kleiner :D aber wenn Du Klaus ne Email schickst bzw anrufst lässt sich das alles bestimmt noch ändern. Ich würde ausserdem empfehlen 1nF/120k mitzubestellen die Du als Anti-Höhenklau über das Volume Poti löten kannst
 
Habe schon nen 220pF und nen 560pF mit einem 150kOhm Widerstand (nen 140k hatten sie nicht, 150k sollte aber auch gehen?) wie in der von Dir verlinkten Schaltung mitbestellt.
Ich will ja ein 50s Wiring machen, kann es sein, dass der Treble Bleed Mod da nicht funktioniert? (hab gegooglet und da solch eine Behauptung an mehreren Stellen gelesen)
Gibt es zwischen den unterschiedlichen Treble Bleed Mods hörbare Unterschiede?
 
Treble Bleed ist bei Humbucker ziemlich sinnfrei, bei Single Coils dagegegen sehr zu empfehlen.
Standart LP sind 22n = 0,022uF. Die Kapazität ist eigentlich OK.
 
...bei Single Coils dagegegen sehr zu empfehlen.

Wenn ich mal wieder die Saiten wechsle schau ich mal was da so alles verbaut ist... ;)

Die Kapazität ist eigentlich OK.

Welche? Die von mir bestellten 100nF bzw 220nF oder die 22nF?


Da bis jetzt nur ne Versandbestätigung von Thomann und noch nicht von Musikding gekommen ist wird morgen wohl (leider) nur der PU kommen. Deswegen will ich ihn erst mal temporär direkt an die Outputbuchse anschließen. Das geht schon, oder? Muss ich auf etwas achten?
 
22nF für Les Paul mit Humbucker.
Strat kann auch mal bis 47nF gehen, wenn die SC zu spitz sind.
 
Ok, dann werde ich Klaus morgen mal anrufen, dass er die Kondensatoren tauscht :).

Wie siehts mit dem PU direkt an die Buchse aus?
 
Heute ist das Thomannpäckchen gekommen. Da habe ich dieses Kabel für die Verdrahtung der Elektronik mutbestellt: https://www.thomann.de/de/goeldo_el90x_kabel.htm
Das Zeugs ist aber saudünn und hat auch kein Geflecht als Abschirmung wie auf dem Foto bei Thomann zu sehen ist. Der schwarze Mantel außen misst im Durchmesser gerade mal 2mm. Als Relation habe ich ins Foto noch eine Pick gelegt.
Meine Frage jetzt: Kann ich das Kabel verwenden, geht dabei Sound verloren (wichtig!!!!!) also sollte ich ein dickeres verwenden?
 

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Heute ist das Thomannpäckchen gekommen. Da habe ich dieses Kabel für die Verdrahtung der Elektronik mutbestellt: https://www.thomann.de/de/goeldo_el90x_kabel.htm
Das Zeugs ist aber saudünn und hat auch kein Geflecht als Abschirmung wie auf dem Foto bei Thomann zu sehen ist. Der schwarze Mantel außen misst im Durchmesser gerade mal 2mm. Als Relation habe ich ins Foto noch eine Pick gelegt.
Meine Frage jetzt: Kann ich das Kabel verwenden, geht dabei Sound verloren (wichtig!!!!!) also sollte ich ein dickeres verwenden?

Dieses Kabel ist imho im Gegensatz zum Klingeldraht, der in Serienverdrahtungen verwendet wird deutlich hochwertiger.
Das Geflecht wird unter der Isolation sein.
Zu dicker Draht kann auch Platzprobleme verursachen ;)
Für die PU´s brauchst Du das ja nicht zu nehmen, denke ich.
 
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Habe gerade mal das Kabel vom Dimarzio 36 Anniversary abisoliert, da sind die einzelnen Litzen genau so dünn... Also ich werds schon verwenden (für den Out und den Toggle etc). :)
Einen Flechtschirm gibts aber wirklich nicht...
 
Bin seit gestern dran, die neue Elektronik zu löten. Dabei stellt sich mir nun folgende Frage:
Ich hab zum Toggle drei der oben genannten Kabel gelegt (Steg, Hals und Output). Diese besitzen jeweils einen eigenen Schirm, den ich (alle 3) am Toggle gemeinsam an die Masse gelötet habe. Reicht es jetzt, im Elektronikfach, wenn ich (z. B.; weil am einfachsten) die Masse nur an die Outputbuchse löte und die Schirme des Hals- und Stegkabels einfach weglasse und nirgendwo anlöte? Oder müssen die anderen beiden auch noch z. B. an eine Potirückseite?

- - - Aktualisiert - - -

Ach ja: Hat noch jemand nen anschaulichen Link, wo gut erklärt wird, wie man aus einem einadrigen einen vieradrigen HB macht? Den auf Brettgitarre kenne ich schon.
(Will den 490R umbauen, weil der erst mal drinnen bleiben soll.)
 

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