Du musst bedenken schreiben und nachspielen sind zwei paar Schuhe- wo hast du denn, dass was du bis jetzt kannst gelernt? Vermutlich Tabs/ Noten NACHGESPIELT.
Heißt, hast du jemals geübt, zu improvisieren, generell zu spielen, wenn nicht klar vorgegeben ist "Drums machen Auftakt, Rythmusgitarre wechselt danach auf G-irgendwas und gleichzeitig setzt Lead mit dem Ton auf Bund 13 Saite 5 ein......"?
So wie du das schilderst vermutlich eher nicht
Weil anscheinend probierst du genau das grad aus und da ists am Anfang, wie wenn man das erste mal ein Metallica Lied lernen will - es geht einfach nichts weiter. Aber wenn man brav übt kann mans in ein paar Monaten ganz gut (gewisse Grundkenntnisse natürlich vorausgesetzt). Anders herum gefragt: Was hättest du denn erwartet, man lernt, Lieder nachszuspielen und soll dann dadurch automatisch selbst welche schreiben(bzw. "erjammen") können
? Das muss man genauso üben wie diese gottverdammten Läufe im Solo von "The UNforgiven" (Monate warens bei mir
).
Von daher die schlechte Nachricht: Das wird vermutlich noch ein wenig dauern, bis du das so kannst, wie du es möchtest.
Die Gute: Wenn dus übst, dann wirst du es aber können - also nur dass es anfangs nicht klappt (bzw. nicht klappen kann) ist völlig normal und wenn du, wie du ja selbst sagst, "ein paar MEtallicalieder, natürlich mit Soli" spielen kannst, dann dürfte dir "Zähne zusammenbeißen und üben bis es geht" ja nicht fremd sein
Das mit der Kamera ist anfangs sicher eine Option, es ist da immer etwas aufwendig - mit irgendwie Aufschreiben, filmen, ewig lang in GP hineinklopfen,.... was auch immer aber man braucht immer weniger^^ Guitar PRo hat mir in der Phase ziemlich zwiegspalten geholfen - zum Einen war das Programm genial, weil man da allerlei Experimente "wie klingt was womit" machen kann - sowohl auf Instrumentalkombos als auch auf "Tonkombinationen" (um nicht zu sagen Akkorde
) bezogen. Zum Anderen hab ich ein Jahr mehr hinterm PC als hinter der Gitarre verbracht........(gut da war ich 16-17).
Ein Tipp noch: Ich hatte auch das Problem "mit wem spielen" und hab einfach mal auf einer Plattform inseriert. Mein dickes "Pro" war, das ich abgesehen von "Kann ganz OK Gitarre spielen" reinschreiben konnte "kann das was ich höre aufschreiben" - sind auf jeden Fall mehr Rückmeldungen gekommen, als ich je erwartet hätte - selbiges wäre vermutlich auch bei dir der Fall, wenn du reinschreibst, dass du "ein paar MEtallicalieder mit Soli" spielen kannst.
Auf jeden Fall lässt sich aus den Antworten schon viel rückschließen, die zwischen 2-Zeilern wie "Hey ich hab Iteresse schau mal vorbei" bis 3 Wörtern "Meld dich mal Tel. 123454" oder kleinkindlichen, mit Rechtschreibfehlern gespickten "Cool wir machen Hardcore-irgendwas..." bis mehrsaitigen Antworten wie "Hey wir machen das und das, könnten uns XY vorstellen, haben da und dort Probe,.............." - ich hab dann jedenfalls mit dem ersten, der mir passend erschien eine halbe Stunde am Telefon geplaudert und jetzt treffen wir uns noch immer 1x wöchentlich zum proben/jammen (ist irgend ein Mitteldings
).
Also keine Angst vor fremden Leuten, die meisten wollen auch nur Musik machen und von vielen kann man auch was lernen
Eines noch - vernachlässig die Theorie nicht. Es ist bildlich gesprochen so: Wenn man nachspielt, ist man quasi Endkonsument, du steigst sozusagen in ein fertiges Auto und musst es nur bedienen können (lädst dir Tabs/Noten runter und musst sie nur spielen können). Wenn du selbst Sachen machen willst, dann musst du dieses Auto sozusagen erst bauen - es gibt Menschen, die so veranlagt sind, dass sie das anscheinend einfach so können, aber ausgehend von der Annahme, das du zu den anderen 99,9999% gehörst sei dir gesagt: Du weißt wesentlich besser, was du tust, bzw. "was du noch machen kannst" und darum würde ich mich um keinen Fall beschneiden.
Gruß