Hallo Martina,
hab gerade Deine Frage im Board entdeckt.
Vielleicht schaust Du ja nochmal hier rein.
Schöne Grüße auch an Günter (und Euch alle natürlich!
)
Das VMK 88 ist sicherlich für den Anfang (?) kein FATARer Fehlkauf, sondern eine ganz brauchbare gewichtete Tastatur mit nützlichen Extras, die man Ende letzten Jahres als Sonderangebot für 199 Euro ergattern konnte.
Für 499 Euro (lange Zeit üblicher Neupreis) relativiert sich diese Aussage allerdings entsprechend.
Zur Zeit (nochmal schnell gegoogelt) sind im Music Store gerade wieder 199 Euro fällig.
Was Du nun noch benötigst (wenn nicht inzwischen angeschafft), ist ein sogenannter Expander, also ein Gerät, dass die vom VMK-Keyboard gesendeten MIDI-Signale (welche Taste wann und wie stark bzw. schnell gedrückt bzw. wieder losgelassen wird) in Töne bestimmter Instrumente umwandelt und je nach Gerät auch noch diverse Effekte (Hall, Echo, Chorus) bereitstellt.
Verbunden wird beides über ein spezielles, sogenanntes MIDI-Kabel (handelsüblich in Musikaliengeschäften).
Am (digitalen) MIDI-Ausgang des VMK hattest Du vermutlich den (analogen) Eingang der (RFT-?) Stereoanlage angeschlossen (beide benutzen die gleichen 5-poligen DIN-Steckverbindungen, haben aber sehr unterschiedliche (!) Verwendung und Kontaktbelegung).
Am Ausgang des Expanders muss dann ein Verstärker mit Lautsprecherboxen (bzw. die Stereoanlage) geschaltet werden, welche(r) die Tonsignale ("Völker hört die Signale...")
verstärkt und hörbar macht.
Das hier schon angesprochene MicroPiano von Kurzweil ist ein relativ schmuckloses , aber ordentliches Teil, welches Du gebraucht für um die 150 Euro z.B. bei eBay erwischen könntest.
Neu gibt's das leider nicht mehr, obwohl rege Nachfrage die Gebrauchtpreise stabil hält.
Das RealPiano von GEM war auch lange Zeit ein vielgerühmter "Geheimtip", wird aber leider selten, teuer und oft mit defektem Display angeboten.
Dessen Nachfolger, das GEM RP-X mit ähnlichem bzw. noch größerem Funktionsumfang ist sicherlich moderner, aber mit ca. 500 Euro auch deutlich teurer als z.B. ein gebrauchtes MicroPiano.
Dessen Sounds sind meines Wissens die auch im Promega 3 (Stagepiano) des selben Herstellers verbauten, und die klingen richtig geil.
Hörst Du z.B.
hier
Einen guten Ruf genießen offenbar auch die verschiedenen Sound-Canvas-Module von ROLAND.
Die hab ich aber selbst noch nicht gehört.
Gegenüber einem richtigen Klavier oder einem guten Stagepiano (mit elektronischer Klangerzeugung) "fehlt" dem VMK (und auch vielen anderen "einfachen" Masterkeyboards) neben der Tonerzeugung eine aufwendige Tastatur mit einer sogenannten Hammermechanik, die das Anschlags- und Spielgefühl eines richtigen Klaviers oder Flügels nachzubilden versucht.
Das hat bei Klavierstücken (und fast nur dort) Vorteile, aber auch den Nachteil, dass jene sich etwas schwerer spielt (zusätzliche Hebel und Gewichte werden bewegt) und damit für schnelle Läufe (der Noten bzw. der Finger) weniger gut geeignet ist bzw. mehr Übung erfordert.
Mit einer Hammermechanik kann man dagegen wesentlich besser repetieren (eine Taste mehrmals schnell hintereinander anschlagen) und auch leise Passagen ausdrucksvoller spielen, eben gerade das, was Flügel- und Klavierspiel dem von anderen Tasteninstrumenten unterscheidet.
Sogenannte Software-Synthesizer oder Klangerzeuger, die als Programm auf einem Rechner laufen, sind zwar auch mal ganz interessant, haben aber häufig das Problem der Latenz, also dass zwischen Tastenanschlag und Hören des Tones eine gewisse und oft störende Verzögerung eintritt, der nicht so leicht beizukommen ist.
So einen Rechner muss man zum Spielen auch erstmal hochfahren, was wieder Zeit (und zusätzlichen Platz) kostet.
Bis dahin ist mancher "Anfall von Spielwut" auch schon wieder vorüber.
Das VMK ist im Gespann mit einem guten Piano-Expander, den man über die zahlreichen Knöpfe und Schieberegler des VMK nach einfacher Programmierung sogar "fernsteuern" kann (mehrere brauchbare wurden ja bereits genannt) ein vielseitiges und dazu relativ leicht transportables Spiel-Zeug im besten Sinne.
Einfach anschließen, einschalten, und es kann sofort losgehen.
Der Verkauf des VMK-88, z.B. bei eBay, wird sich beim gegenwärtigen Neupreis (siehe oben) nur lohnen, wenn Du das Teil bereits günstig erstanden hast.
In diesem Falle würde sich vielleicht das gegenüber Deiner ursprünglichen Investition deutlich teurere DGX 620 von Yamaha mit eingebauten Lautsprechern (und natürlich in diesem Fall auch eingebauter Tonerzeugung) anbieten, welches z.Z. gern von Händlern empfohlen wird.
Dann kann man sich die ganze Verkabelung sparen und das Teil hat auch noch eine Tastatur mit Hammermechanik.
Guckst Du z.B.
hier
In der ursprünglich vorgesehenen Preislage (ich weiss ja nicht, wieviel Du nun für das VMK ausgegeben hast) würden sonst als "Vollausstattung" eher die von besser ausgestatteten Musikern verächtlich "Tischhupe" genannten Keyboards in Frage kommen, mit denen man wohl zu Anfang jemandem eine Freunde machen kann, die aber erfahrungsgemäß nur von kurzer Dauer sein wird.
Hier machen sich aus meiner Sicht gut erhaltene gebrauchte Instrumente der PSR-Serie von YAMAHA (nein, ich bekomme keine Provision
) noch am besten, die
mindestens 61 normal
große und auf alle Fälle
anschlagsdynamische Tasten sowie den Dir nun schon bekannten
MIDI-Anschluss für spätere Erweiterbarkeit und
möglichst XG-Sounds (die einigermaßen natürlich klingen) haben sollten.
Ich verweise an dieser Stelle gern auf meine Übersicht (wenn es sonst schon keiner tut
), die
hier zu finden ist.
Unterhalb dieser Mindestanforderungen:
Finger weg - hat keinen Zweck!
Ansonsten kann man Deinem Sohn zu einer so großzügigen Mutter nur gratulieren!