Hilfe bei Bassline

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criti
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Hallo zusammen,

ich experimentiere schon länger mit meiner Bassline herum. Dabei will ich Delays auf den Bassline anwenden.

Hier ein Beispiel: (Bassline direkt zu beginn hörbar)

Ich komme einfach nicht darauf, wie der Künstler bei seiner Bassline vorgegangen ist, vllt könnt ihr mir ja dabei helfen, die Anwendungen dahinter zu verstehen.

Was ich bisher Probiert habe: Ich habe eine Bassnote in meine DAW eingezeichnet und den Ableton Delay direkt auf der Spur als Insert eingefügt. Habe dann weitere Delays

dahinter geschaltet. Ich bekomme es zwar nach einer Weile halbwegs zum Grooven, allerdings hört es sich lange nicht mehr so klar und detailliert an, wie im Beispieltrack.

Zudem scheint ein Reverb auf der Bassline zu legen, den habe ich allerdings mittels Sendeffekt dazugemischt (was glaube ich auch so vom Produzenten gemacht wurde).
Ebenfalls wird meine Bassnote fast gänzlich laut angeschlagen und klingt nicht so ausgeglichen wie im Beispielsong.

Ich hoffe, ihr wisst was ich meine und könnt mir weiterhelfen.

Danke vorab :)
 
Eigenschaft
 
Ich habe mir das Video jetzt mehrfach angehört, auch verlangsamt, und denke immer stärker, Du solltest musikalischer und weniger technisch an die Sache herangehen:
  • "musikalisch" ist in Noten, Stimmen und Zeitwerten gedacht (also spielende Finger)
  • "technisch" ist all das, was Klangbearbeitung im DAW oder Synthi so bietet (also "fummelnde" Finger).

Was meine ich damit? Zunächst die Analyse.

Im Vordergrund ist ja ein dominanter und konstanter Takt zu hören. Gehörte der nicht zur Musik, würde man ihn wohl als Metronom auffassen. Ich fasse diesen Takt einmal als Viertelnote ( n ) auf.

Die schwächere "Basslinie", eher ein Bassrhythmus auf einem Ton, dahinter hört sich für mich eher an, wie ein Pattern mit Variationen auf Sechzehntel.

Da sich über lange Zeiträume diese beiden Muster nicht ändern, drängen sich entweder der Begriff "Wiederholung" oder "Loop" auf.


Wie kann man sich dem nähern? Synthese

Der vordergründige Takt (Viertelnote) ist klar. Das ist entweder eine Stimme, z.B. eine Basstrommel, oder eine entsprechende erste MIDI-Spur. Die scheint mir klanglich keine besonderen Anforderungen zu haben.

Dem Bassrhythmus könnte man sich so nähern, wobei zunächst alle Delays, EQ's und was man sonst so tun kann deaktiv sind.

1 ) Das Muster auf exakt Sechzehntelbasis nachbilden, ohne jegliche Klangbearbeitung. Das erfordert ein bischen genaues hinhören, denn es gibt auch führende Pausen (erster Schlag ist still). Dann zeigt sich auch, ob es überall dasselbe Muster ist, also nach jedem Takt. Daraus ergeben sich auch erste Anhaltspunkte für Wiederholeungen / Looping.

2 ) Vermutlich könntest Du jetzt auch das Delay einbringen UND dazu das Muster aus #1 vereinfachen: Manche Noten sind dann ja nur zeitverzögerte Abbilder des bereits Gespielten.

3 ) Mit beiden Ansätzen könntest Du die Lautstärke und/oder Klangvariationen beeinflussen:
3.1 ) Mit dem komplexen Muster #1 könntest Du eine entsprechend komplexe Hüllkurvenanpassung vornehmen, um etwa die Lautstärkeschwankungen nachzubilden.
3.2 ) Das vereinfachte Muster #2 könntest Du ähnlich behandeln. Es wird sich aber eher anbieten, daraus 2 oder mehr Stimmen (musisch) oder Spuren (technisch) zu machen und sie jeweils mit einem spezifischen Klangeffekt zu belegen.
3.3 ) Ähnlich könntest Du mit dem komplexen Muster #1 verfahren: einfach schrittweise auf Stimmen/Spuren aufteilen und sich vorhangeln (s.u.)

Ich denke, damit solltest Du weiterkommen. Zusammengefasst:
  • erst die Rhythmik klären, ohne jegliche Klangveränderung
  • dann wie in #3 beschrieben weiter auflösen
  • "einfacher und dabei das Wichtige (Rhythmus/Groove) erfasst" ist dabei "zielführender".
Viel Erfolg :giggle:
 
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Erstmal vielen vielen Dank für die Zeit, die du dir genommen hast und für die ausführliche Analyse. :)
Ich denke, dass ich probiere mich über 16tel Noten vorzuhangeln. Ich finde, da hat man dann doch noch mehr Kontrolle über sein Machen. Ich habe das wie gesagt mit delays probiert und das Ende vom Lied: ein Brei im low end. Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, wie du das meinst und denke auch, dass die Noten zum Ende des Tag (vllt über Velocity) leider gemacht wurden. Das Ganze dann mit Effekten bearbeitet.
Der erste Schlag müsste frei sein (dort, wo die erste Kick sitzt) müsste keine Note sein, das hast du auch so gesehen, oder? Wenn ich es richtig gehört habe, müsste die erste Bassnote auf der 1.2 oder 1.3 sitzen.
ich werde mich da heute nochmal dran setzen, deine Analyse ist dabei sehr hilfreich. Ich danke dir nochmal vielmals 😊
 
Der erste Schlag müsste frei sein (dort, wo die erste Kick sitzt) müsste keine Note sein, das hast du auch so gesehen, oder? Wenn ich es richtig gehört habe, müsste die erste Bassnote auf der 1.2 oder 1.3 sitzen.
ich werde mich da heute nochmal dran setzen, deine Analyse ist dabei sehr hilfreich. Ich danke dir nochmal vielmals 😊
Ja, irgendwie so.

Als Schlagzeuger hab' ich es da vielleicht auch etwas leichter: Mit dem "Click" zähle ich automatisch
  • 1 e + a, 2 e + a, 3 e + a, 4 e + a
  • in Worten: "one e and a" usw.
  • und dann "erhör" ich halt, wo's zusammenfällt :giggle: :giggle:
Viel Erfolg

P.S.: Kannst mir ja gerne einmal den ein oder anderen Zwischenstand zum Gegenhören schicken (PN) oder auch hier posten.
 
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Habe mich direkt dran gesetzt. Bin dem sehr nahe gekommen. Habe den Track auch mal in sehr langsam angehört. Habe dann zwei lautere Notenhits auf der 1.1.3 und der 1.2 gehört. Nach der 1.2 folgen dann aneinandergereiht 16tel Noten bis um Ende des Taktes. Habe dann die Velocity der Noten zum Ende des Taktes hin runter gedreht und ebenso mittels Filter bearbeitet ( zum Ende hin zu ). Subtil einen Delay via send zugemischt. Dann kommt recht nach dran.
natürlich macht die Atmo noch einiges. Glaube er hat da ne dunkle aber feine pad drunter gelegt. Da muss ich noch etwas werkeln 😊
 
Na denn, bist ja gut davor :giggle: :great:
 

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