Hallo Nilinho,
ich glaube, hier ist ein wenig "Hilfe zur Selbsthilfe" angebracht.
Turko hat ja bereits die Akkorde verraten:
Die Schleife beginnend bei 2:32 zum Beispiel:
Dm - Bb - C - F - Dm - Gm - A - A
Aber wie spielt er die Akkorde. Nehmen wir z.b. Dm her.
Spielt er da nur ganz schnell d-f-a oder spielt er das anders?
Aufzuschreiben,
wie er genau diese Akkorde spielt ist ja schon fast illegal.
![Wink ;) ;)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
Aber wie kann man so etwas nach Gehör herausfinden?
Weil die Akkorde bekannt sind, ist der größte Teil der Arbeit bereits getan.
Ein Dreiklang wie Dm gibt es (in "enger Lage", also ohne "größere Lücken" zwischen den Akkordtönen) in drei verschiedenen Umkehrungen, d. h. man kann die drei beteiligten Töne verschieden anornden:
- Grundstellung: Grunton unten, also D+F+A
- Erste Umkehrung: Terz unten, also F+A+D
- Zweite Umkehrung: Quinte unten, also A+D+F
In Wahrheit spiel er diese Akkorde vierstimmig, indem er den obersten Ton nach unten verdoppelt, aber das macht (probier's aus!) im Gesamt-Klang-Eindruck keinen wesentlichen Unterschied.
Akkorde haben die Eigenschaft, daß ihr höchster Ton meist als dominant gehört wird, beispielsweise bei einem klassischen vierstimmigen Chorsatz, der ja im Grunde als eine Aneinanderreihung von Akkorden gesehen werden kann (
![Wink ;) ;)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
), wird die höchste Note als "Melodie" empfunden.
Im vorliegenden Fall kann man das ähnlich sehen.
Wie würdest Du die Stelle ab 2:32
singen? Du hast ja schließlich nur eine einzige Stimme und ich wette, Du würdest die "Melodie", also den höchsten Akkordton, singen.
Man hört auch, wie die "Melodie" nach oben oder unten wandert.
Der erste "Melodieton" (Ton, nicht Akkord!) wäre also meiner Meinung nach A, dann kommt das Bb darüber, dann geht's runter zum G, hoch zum A, runter zum F, dann G und am Ende ein kreischendes, alleinstehendes A weit oben.
Jetzt mußt Du nur noch diese "Melodietöne" als jeweils höchste Töne der genannten Akkorde sehen und die restlichen Akkordtöne
darunter (!) anonrdnen.
Weil der Künstler die Akkorde vierstimmig spielt und quasi die Melodietöne nach unten noch doppelt (die "Melodie" wird eigentlich oktaviert gespielt und die anderen beiden Akkordtöne werden dazwischengepackt).
Eine relativ unwesentliche Abweichung habe ich zu Turkos Akkorden: ich höre an der Stelle statt Gm einen Gm6, das macht aber keinen großen Unterschied.
Beim Gm6 gibt es auch die einzige Abweichung von der "otavierte-Melodie-Regel"
Dm: A+D+F+
A
Bb: Bb+D+F+
Bb
C: G+C+E+
G
F: A+C+F+
A
Dm: F+A+D+
F
Gm6: Bb+D+E+
G
Einzelton A, dann noch Glissando zum A eine Oktave höher
Nach einer kleinen Verschnaufpause mit durgehendem D im Baß geht es weiter, harmonisch gesehen mit Dm, er spielt aber nur Terzen:
Im ersten Takt D+F, C+E, Bb+D
usw. usw.
Edit:
Ein Großteil des Stückes besteht auch darin, die genannten Akkorde "gebrochen", d. h. in ihre Einzeltöne zerlegt recht schnell, "wild" (im Sinne von "leicht unkoordiniert"
![Wink ;) ;)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
) die Tastatur hoch- und runterzuschrabbeln.
Auch hier helfen uns die eben "gelernten" Umkehrungen: Man gelangt auf der Tastatur weiter nach oben, wenn man von Schritt zu Schritt die Umkehrung ändert, dann erhält man eine Art Zick-Zack-Muster, wenn man z. B. die Dreiklang-Töne von oben nach unten spielt und die Umkehrung nach jedem Durchgang um eins nach oben verschiebt.
Oder umgekehrt...
Viele Grüße
Torsten