Hi-Hat: Mein Arm wird müde dabei

[drchef3]

Hallo zusammen,

ich bin hier um mal nach Rat zu fragen. Leider habe ich dazu noch nichts gefunden oder niemand hat mein Problem....ich weiß auch nicht so recht nach was ich suchen soll

Naja mein Problem ist, dass mein rechter Arm immer müde wird beim Hi-Hat (auf der linken Seite) spielen. Ich rede nicht vom Handgelenk oder der Anstrengung sondern von meiner Schulter und Oberarm. Fühlt sich bei mir an, wie wenn man einen Maßkrug voller Bier bei ausgestrecktem Arm halten will.

Das liegt bei mir daran, dass wenn ich gemütlich spiele, also dem Arm "gemütlich" halte dann dreht meine Hand sich automatisch (das gehört zum gemütlichen Halten dazu) , sodass das Handgelenk horizontal bewegt wird. Die Hi-Hat muss ich aber vertikal schlagen, sodass ich meine Hand gegen die natürlich Bewegung nutze. Ich hoffe ich konnte das verständlich machen
Ich kann so recht gut spielen, vorallem da ich viel aus den Fingerspitzen spiele. Ich höre aber immer wieder, dass das das Handgelenk kaputt macht. Das will ich nicht, sonder ich spiele dann eben nicht "gemütlich". Die falsche Belastung des Gelenkes merke ich aber auch schnell und äußert sich dann auch in Krämpfen und einem dicken Unterarm.

Heißt, ich drehe meinen Ellenbogen ca. 20cm vom Körper weg. Das sieht dann so aus, wie früher als man noch auf der Schulbank gepennt hat und seine rechte Hand zwischen Tisch und Kopf legte (zumindest ich hab so immer gepennt). Da diese Position dafür sorgen würde, das mir der Stick irgendwo in der linken Brust stecken würde muss ich die Hand noch mehr vom Körper wegdrehen, bis der Stick eben auf Hi-Hat Position ist. Das sieht seltsam aus aber klappt ganz gut. Da aber dann durchgehen mein Arm in der Luft ist und nicht gemütlich am Körper hängt wird er irgendwann müde.

Ich habe also die Möglichkeit mein Gelenk kaputt zu machen oder ich schone mein Gelenk und kann dann aber irgendwann nichtmehr spielen. Eine Kombination der Technicken erzeugt eine Kombination der Symptome bei mir.

was mache ich falsch?

gruß
P.S.: hoffentlich konnte ich mein Problem verständlich erklären

 

[der dührssen]

Ich kann es mir zugegebenermaßen nicht ganz vorstellen, aber es klingt ziemlich ungesund.
Das muss man wohl live sehen um es beurteilen zu können.
Ich würde dir dringend raten, im real life einen Lehrer zu suchen der dir das direkt zeigen und korrigieren kann. Ein Internetforum ist da nur bedingt sinnvoll und bei der eigenen Gesundheit würde ich keine Kompromisse eingehen.

 

[x-Riff]

Ich würde dir dringend raten, im real life einen Lehrer zu suchen der dir das direkt zeigen und korrigieren kann. Ein Internetforum ist da nur bedingt sinnvoll und bei der eigenen Gesundheit würde ich keine Kompromisse eingehen.

Exakt.
Ferndiagnosen nutzen nix, weil es auch darum geht, mit Dir gemeinsam eine für Dich gesunde und bequeme Haltung zu finden.
Inklusive anderer Setaufstellung.

Viel Erfolg dabei!

x-Riff

 

[drchef3]

alles klar. Danke, dann werd ich das auch mal so machen.
Ich dachte nur, vielleicht kennt jemand einen Tipp und hat vielleicht ein ähnliches Problem gehabt.

Ich weiß leider auch nicht wie ich das noch besser beschreiben könnte

 

[x-Riff]

Na - das muss halt jemand sehen, der direkt neben Dir steht, sich auch selbst mal in Deiner Haltung dran setzt und Dir konkrete Tipps und Hinweise gibt, wie es anders gehen könnte.

Ich habe beispielsweise immer Phasen gehabt, wo ich mein Set anders aufgebaut habe, weil ich gemerkt habe, dass es so wie es ist nicht mehr optimal ist.
Ist in gewisser Weise normal.

Aber bei Dir geht es ja darum, generell erst mal eine gute Haltung hinzubekommen.

Wie lange spielst Du denn schon Schlagzeug und hast Du überhaupt mal jemand gehabt, der sich das angeschaut hat, was Du da machst und wie Du spielst?

x-Riff

 

[Haensi]

Ich weiß leider auch nicht wie ich das noch besser beschreiben könnte

Da Bilder (in diesem Fall ganz viele nacheinander - auch Film genannt) mehr sagen als tausend Worte, wäre ein kurzes Filmchen nicht schlecht.

Anhand der Beschreibung kann ich mir ehrlich gesagt auch gar nix vorstellen.

In deinem Fall würde ich auf alle Fälle einen Schlagzeuglehrer mit entsprechender Ausbildung mit ins Boot holen. Treten sogar gesundheitliche Probleme an den Extremitäten auf, sollte unbedingt ein Mediziner zu Rate gezogen werden. Mit Haltungsschäden ist nicht zu spaßen - das sagt dir jemand, der schon eine fette Bandscheiben-OP mit allem Drum und Dran hinter sich hat.

 

[x-Riff]

Ich will jetzt nicht den Teufel an die Wand malen, aber tatsächlich ist - und da ist Haensi unumwunden Recht zu geben - mit sowas nicht zu spassen.

Das was der Körper bei sowas als erstes macht: er nimmt eine Vermeidungshaltung ein. Heißt beispielsweise, wenn Du Dir angewöhnst, ne schwere Tasche immer auf einer Seite zu tragen, wird Dein Körper hingehen und seine Wirbelsäule verbiegen, um einen Ausgleich zu schaffen. Das geht auch eine Weile gut, bis eben die schiefe Wirbelsäule zum Problem wird, woraufhin sich der gute Körper etwas anderes einfallen läßt, was wieder eine Weile gut geht, bis ... Na ja - und so reihen sich Problemchen an Vermeidung und Vermeidung an Problemchen und die Problemchen werden mit der Zeit erwachsen und verfestigen sich (sprich: Bandscheibenvorfälle, Knochenverhärtungen, Muskelverhärtungen, Bänderkürzungen und -dehnungen ...).

Also: da sich bei Dir ja schon Symptome zeigen und Du - mit zu lobender Achtsamkeit und Konsequenz - das nicht ignorierst, sondern bemerkst und ansprichst - sollte eben der konsequente zweite Schritt sein, dass sich das live jemand anschaut, der sich damit auskennt.

x-Riff

 

[BensenAlda]

Ich glaube ich weiß ungefähr was du meinst. Ich hatte am Anfang ähnliche Probleme. Wie die über mir schon geschrieben wurde ist so eine Ferndiagnose immer sehr schwer zu stellen, aber ich musste damals erstmal intensiv mit meinem Schlagzeuglehrer die richtige Handhabung der Sticks üben. Also wie halte ich ihn, wie schlage ich überhaupt, was machen meine Arme und der Rest des Körpers dabei....etc. Wenn man sich darauf erst mal konzentriert und seine Linie findet mit der man "gemütlich" aber trotzdem schnell und präzise spielen kann, wirst du auch keine Probleme mit müden Armen haben.
Auch das "wegdrücken" der Ellenbogen vom Körper kenne ich von früher nur zu gut. Wenn man schneller spielen will oder sich einfach zu sehr darauf konzentriert seine Hände richtig zu bewegen und richtig zu schlagen passierte es mir immer wieder, dass ich aussah als hätte ich Rasierklingen unter den Armen und meine Arme wurden schwer. Auch das kannst du aber mit viel Übung und Geduld abtrainieren. Je mehr du spielst desto "gemütlicher" wird es.

Also, am besten vielleicht nochmal nen Video posten, oder Schlagzeuglehrer fragen und üben üben üben ;-)