Die Audioqualität reicht zum Selbstüberprüfen. Natürlich rauscht es sehr stark, aber ich finde nicht, dass die Stimme extrem dumpf klingt. Der Klang der Stimme selbst, weist schon mal darauf hin, dass du definitiv kein Alt bist. Nur weil man (noch) nicht hoch singen kann, ist man noch lange kein Alt. Deine Stimme hat eher einen hellen und leichten Stimmcharakter, weswegen ich schon finde, dass du ein Sopran bist. Der Klang der Stimme an sich ist schon mal angenehm.
Dass du jetzt noch nicht so gut hoch singen kannst, liegt an mangelnder Stütze und Atembindung. Das Problem haben viele Anfänger und das wird sich mit richtigem Training schon ändern. Weil die Atemanbindung fehlt, ist die Intonation nicht gut und der Gesang schwach. Und ich höre ebenfalls, dass dir beim Singen zu viel Luft entweicht und sie schließlich nicht mehr für eine Gesangslinie reicht und die Töne nicht tragen kann.
Eine Übung zur Lufteinteilung, die ich kenne wäre nach einem Atemzug zweimal über eine
Terz auf
mi, zweimal über eine
Quinte auf
o und dann zweimal über eine
Oktave auf
a zu singen (
mioa). Also
c'-d'-e'-d'-c'-d'-e'-d'-c'-d'-e'-f'-g'-f'-e'-d'-c'-d'-e'-f'-g'-f'-e'-d'-c'-d'-e'-f'-g'-a'-h'-c''-h'-a'-g'-f'-e'-d'-c'-d'-e'-f'-g'-a'-h'-c''-h'-a'-g'-f'-e'-d'-c'.
Und denk nicht an die hohen Töne (hier c''), sondern an den letzten (hier c'), denn der ist der wichtigste und muss sitzen. Das heißt Atem einteilen, denn sonst geht dir schon vorher die Puste aus. Zu Anfang kannst du die Oktave erst mal nur einmal singen, aber Ziel ist es die gesamte Linie mit der Luft eines lockeren Atemzuges zu singen ohne am Ende abzuschmieren. Du kannst auch die Anfangstöne (hier c') betonen und sozusagen als Sprungbrett benutzen.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass du noch immer denkst die hohen Töne seien hoch, weil du sie immer von unten anschiebst. Du schmierst sozusagen von unten und ziehst die Stimme auf den Ton hoch, statt sie auf den Ton fallen zu lassen. Versuch doch mal dir vorzustellen, dass hohe Töne tief sind, prügel sie mit einem kräftigen Fingerzeig zu Boden und vor allem Mund auf! Zähne auseinander! und sich drauf freuen! Gerade bei Vokalen wie i ("hier" und "mir") musst du deinen Mund aufmachen und zwar eher in die Tiefe als in die Breite. Ansonsten, wenn a z.B. dein Lieblingsvokal ist, dann sing doch mal zur Übung "har" statt "hier" und "mar" statt "mir". Wenn die Töne dann sitzen, versuchst du es wieder mit i, nur dass du wie beim a den Mund auch so aufmachst und den Ton vorne sitzen lässt.
Was Vibrato angeht, würde ich an deiner Stelle noch keinen Gedanken darüber verschwenden. Arbeite erst mal an den großen Baustellen bevor du dich auf Feinheiten wie Vibrato stürzt. Irgendwann wird das Vibrato ganz natürlich von selbst kommen ohne dass du groß darüber nachdenken musst.
Was die Musikrichtung angeht, würde ich mich auch noch nicht festsetzen. Sing erst mal Lieder die du singen kannst, ohne dich abzuquälen. Ich würde nicht sofort mit schwierigen Liedern anfangen, denn das wär zu viel für deine noch untrainierte Stimme und frustriert, wenn es auch mit großen Mühen einfach nicht klingen will. Am besten eignen sich einfache Popsongs, Volkslieder und natürlich Etüden und sollten auf jeden Fall so transponiert werden, dass du sie überwiegend in einer bequemen Tonlage singen kannst.
Die Antwort auf deine Probleme lautet kurz also: Üben, üben, üben!