Herz aus Stein - Bitte um Feedback

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CampinoF1
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Nach langer Zeit mal wieder ein Text von mir.

Musik: Erste Strophe ruhig, zweite Strophe etwas mehr instrumentailisierung wie Akkustikgitarre und Geige, und am Schluss beim Refrain darf dann auch E-Gitarre und Schlagzeug kommen, aber alles langsam.

Herz aus Stein


Ich fühl nichts mehr
Der Schmerz ist weg
Es schlägt nichts mehr
Das Herz ist weg

Es ist verschenkt und abgegeben
weggeworfen, nie mehr gesehen
Ich brauchs nicht mehr
Ich brauchs nicht mehr


Willst du was werden
Darfst du nichts spürn
Willst du Erfolg
darf dich nichts berührn

Das Herz ist weg, herausgerissen
alt und schwach und längst verschlissen
Ich brauchs nicht mehr
Ich wills nicht mehr


Willst du auf dieser Welt was sein
Dann brauchst du nur ein Herz aus Stein
Das Herz aus Stein, kein Gefühl
Kein Gewissen, nur noch Kalkül

Willst du auf dieser Welt was sein
Dann brauchst du nur ein Herz aus Stein
Willst du auf dieser Welt was sein
Dann brauchst du nur ein Herz aus Stein
 
Eigenschaft
 
Hallo campino,
die Atmosphäre stimmt und dieses Thema ist allgegenwärtig.
Man kann auch nicht behaupten, dass du keinen eigenen Stil hättest oder ungeschickt formulieren würdest.
Das kann man so machen, wie du es vorhast, auch deine Ideen zur musikalischen Untermalung sind passend.
Und doch fehlt mir das Individuelle in deinem Song. Das Aufbrechen und Erweitern eines altbekannten Klischees. Du musst ein Schwein sein- in dieser Welt!
Das haben wir schon verinnerlicht- aber was tun wir dagegen?
Wollen wir wirklich unsere Herzen wegwerfen? Alles dem Erfolg opfern?
Gibt es kein Konzept? Sei es auch ein haltloses und hoffnungslos romantisches?
Willst du nicht vielleicht doch ein wenig Perspektive geben?
Das Herz, welches du angeblich nicht mehr brauchst, könnte vielleicht jemand anders zum (weiter-)leben verhelfen.
Diese Ohnmacht, die du in deinem Text beschreibst, ist schon lange kein unbeschriebenes und unwirkliches Gefühl mehr, zu dessen Ausdruck einem die Wort fehlen.
Jemand, der darüber singt, müsste, wenn er Aufmerksamkeit mit seinen Gedanken erlangen will, mMn neue Seiten des Problems, eine Erweiterung des Horizontes, egal in welche Richtung, anbieten.
Wo bleibt also dein Herz?
Grüße
willy
 
Also... ;)

Ich find den Unterschied/Sprung zwischen erster und zweiter Strophe zu stark. Ich kann da keinen unmittelbaren Zusammenhang oder eine Entwicklung in der "Geschichte" des Songs erkennen.

Willst du auf dieser Welt was sein
Dann brauchst du nur ein Herz aus Stein
Das Herz aus Stein, kein Gefühl
Kein Gewissen, nur noch Kalkül


Hier würde ich vielleicht einfach nur "Kein Gewissen, nur Kalkül" nehmen.

Thematisch find ich's aber gut, ich find auch den Titel ansprechend. Er weckt bei mir Interesse, worum es wohl nun genau geht.
 
Kann mich da den beiden Vorpostern anschließen: Titel lässt den Leser neugierig werden, was es denn da mit dem Herz aus Stein auf sich hat. Wurde jemand hintergangen, gehts um einen Egoisten etc pp...

Besonders der Bezug auf die Allgemeinheit gefällt mir an diesem Text... zuerst sagst du ja, dass du dein Herz nicht mehr willst, dann kommt der Bezug: Wer etwas sein will, braucht eben dieses 'Herz aus Stein'.

Ich finde, dieser Text reicht als Statement, ist gut gelungen!, aber irgendwie würde ich nicht sagen, das ist jetzt das nonplusultra. Die Geschichte könnte weitergehen, weitere Handlungszweige könnten sich auftun. Da hat willypanic ja evtl. auch schon einige Anregungen zu gegeben.

Viele Grüße, Priceless
 
Hallo Campino,

ich geb mal ein mehrstufiges Feedback, so wie mir beim wiederholten Lesen des Textes die Gedanken in den Kopf kamen:

Stufe 1: ja, der Text ist sprachlich und vom Thema her ok, mit einer ansprechenden musikalischen Umsetzung kann das ein guter Song werden. Störend allenfalls, dass sich "gesehen" nicht auf "abgegeben" reimt und es an der Stelle eigentlich keinen Grund gibt, warum sich's nicht auch reimen sollte (außer dem Grund, dass dir vielleicht nichts passenderes eingefallen ist ;))

Stufe 2: Der Text wechselt ja zwischen dem was das "ich" von sich erzählt und dem "allgemeinen" Statement (das "Du" bezieht sich ja hier nicht auf ein bestimmtes Gegenüber). Find ich prinzipiell gut, sollte imho aber konsequenter durchgezogen werden. Also z.B. (so wie Du's ja fast gemacht hast): in den Strophen Ich-Erzähler, im Refrain allgemeines Statement. Oder: erster Teil jeder Strophe das "ich", zweiter Teil dann das "allgemeine".

Stufe 3: warum das Herz "alt und schwach und längst verschlissen" ist erschließt sich mir aus dem Zusammenhang nicht.

Stufe 4: Man (zumindest ich) nimmt ja zunächst mal an, dass die Aussage des Textes sinngemäß ist: "Nur wer ein Herz aus Stein bzw. kein Herz hat, kann's in dieser Welt zu was bringen und das find ich traurig" (Das "traurige" legt zum einen der Text selbst, zum andern auch die angedeutetete ruhige=melancholische? Musik dazu nahe).
Wenn man aber nur genau anschaut was dasteht, ist die Aussage des Textes eigentlich: "Nur wer kein Herz hat, kann's in dieser Welt zu was bringen und deshalb (eben weil ich's zu was bringen will) hab ich mein Herz jetzt weggeworfen - und bin traurig." Wenn Du das gemeint hast: das ist eigentlich die interessantere Geschichte, die Du aber nicht erzählst. Dazu sollten (zumindest angedeutet) im Text die Fragen beantwortet werden: Warum musste/wollte er sich dafür entscheiden, sein Herz wegzuwerfen? Wann/wie sind ihm die Folgen bewusst geworden? Warum hat er daran nicht vorher gedacht?... Man kann auch - wie willypanic das vorschlägt - ein Konzept, eine Lösung für das Dilemma, eine Hoffnung oder einen Rückweg einarbeiten - sofern man eine gute Idee dafür hat.

Ich hoffe, ich hab jetzt nicht zuviel herumgenörgelt ;) An deiner Stelle würde ich den jetzigen Text noch geringfügig verbessern (er ist vom Inhalt eh schon besser als wahrscheinlich mehr als 80% von dem was man jeden Tag so im Radio hört) und dann an die musikalische Umsetzung gehen (falls Du nicht ohnehin schon hast). Aber es würde sich bestimmt lohnen, den Text bzw. das Thema später nochmal grundlegender anzugehen.
 
Ich hab mal ein paar Semester Germanistik studiert - ist schon gefühlte 100 Jahre her. Der Reim "Herz - Schmerz" gilt da als Höchststrafe. Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an.

Alex
 
Erstmal danke an alle an die umfassenden Feedbacks.

@willipanic and Priceless

Klar könnte die Geschichte noch weitergehen, allerdings wollte ich den Text relativ kurzhalten. Da könnte noch so viel passieren, ob das lyrische Ich es bereut sein Herz weggeworfen zu haben, oder nun doch reich und glücklich wird, aber wie gesagt, das hätte mir zu weit in die Weite geführt...

@giTiger

Mit dem Wechsel der Perspektiven ist finde ich doch konsequent, denn bei "ich" ist Strophe und das "du" kommt nur im Refrain vor... hätte ich vllt kursiv machen sollen ;-)

Und an alle... wie gesagt, leider schreibe ich nur Texte, weil ich relativ unmusikalisch bin... wer was mit meinen Texten anfangen kann/will und dies ernst meint, kann sich bei mir per PM melden.
 
Hallo CampinoF1,

ich hab den einen Refrain nicht als solchen identifiziert, weil da die Zeilen viel kürzer sind als bei den anderen. kursiv, das wär's gewesen ;-)
 

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