Ich fands genial. Wie schon in einem anderen Thread erwähnt: erste Reihe Mitte.
Musikalisch wars sensationell. Ich hatte im Vorfeld ein wenig die Befürchtung, dass zuviel "Sound" und zuwenig "Musik" gemacht wird. Erwies sich aber als unbegründet. Es bedurfte natürlich einer gewissen Offenheit der Tatsache gegenüber, dass die Instrumente sich nicht nur in ihrem üblichen Klangrahmen bewegen, sondern z.B. die Geige mit Hilfe von Effekten Synth-Pads übernimmt, der Gitarrist ein halber Percussionist ist, auf dem Bass in hohen Lagen schonmal verzerrte Akkorde gespielt werden usw. Aber man geht ja auch nicht zu so einem Konzert, wenn man Schubladendenker ist.
Die Stücke fand ich alle super, besonders die vom Gitarristen. Chameleon am Schluss war natürlich der Knaller, mit Sicherheit auch wegen des Bekanntheitsgrades. Insgesamt wurden ja knapp zwei Stunden mit nur sechs Songs gefüllt. Das großartige Zusammenspiel und der unglaublich gute Soloaufbau haben das Ganze durchweg kurzweilig gestaltet.
Aus naheliegenden Gründen habe ich natürlich besonders auf das geachtet, was Herbie so fabriziert hat, und auch wenn ich unwürdig bin, ich hab zwei - wenn auch klitzekleine - Kritikpunkte. Besonders das erste ist eine Sache, die wahrscheinlich nur den Tastenmenschen auffällt, aber mir
ist es eben aufgefallen, auch wenn ich mich irgendwo zwischen Blasphemie und Hochverrat bewege, wenn ich den Meister kritisiere:
1.) Die Synthflächen vom Oasys kamen zu abrupt. Es ist halt so, wenn man einfach Tasten drückt. Einfaden mit Volumenpedal wär hier besser gewesen. Das ist besonders aufgefallen, weil die Geigerin auch Flächen hingelegt hat, die sich
wesentlich besser in den Gesamtklang eingeordnet haben.
2.) Ein Rhodes wär an manchen Stellen besser gewesen als der teilweise sehr spitz klingende Flügel. Gerade im Zusammenspiel mit dem Sound vom Bassisten (Beschreibung mit Worten nicht machbar
) hätte ein Rhodes super gepasst.
Aber wer bin ich schon, dass ich sowas sage ...
Herbie ist übrigens die Tage noch in Deutschland unterwegs, gibt also noch Möglichkeiten. Und es lohnt sich wirklich.