Hemmung Instrumente zu benutzen wegen Abnutzung

Barcarus
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Hallo liebe MBler!

Ich würde gern wissen, wie das bei euch so ist: Ich spiele Bass & Gitarre und habe häufig das Problem, dass ich meine Instrumente, die sozusagen noch "werksfrisch" sind, ungern nutze um Abnutzung oder Schäden am Lack zu vermeiden. Ich habe keine Probleme meinen Flea Signature Jazz Bass oder Nate Mendel Signature Precision Bass zu benutzen oder mal auf die Couch zu legen. Bei meinem Stingray Special in Cruz Teal und Charcoal Sparkle, die eben frisch lackiert aus dem Werk kamen und kein Aging bei Herstellung erfahren haben, bin ich vorsichtiger als mit Neugeborenen. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich überlege mir einfach nur noch Standardfarben wie schwarz oder irgendein burst zu holen, aber keine seltenen Lackierungen mehr mit Effekten oder Farben die aus dem Programm genommen wurden. ( Das Cruz Teal vom Stingray zB, dem bin ich 7 Monate hinterhergejagt nach einer unglaublichen Odysee). Man kennt ja GAS, aber was ist das, Protect-your-Instrument-Syndrome? 😁
Bei anderen Instrumenten wie z.B. Blechblasinstrumente habe ich das Gefühl, da kein Problem zu haben.

Daher meine Frage: Kennt ihr das oder habt ihr sowas ähnliches schonmal selbst oder bei Anderen erlebt? Würde mich interessieren ob das durch meine sehr vorsichtige Natur und Vorliebe für Ordung kommt oder ob da irgendwas heftiges im Hintergrund lauert :cool:;) Dabei zu bedenken, dass es bei Vintage Instrumenten oder eben Signatures die Gebrauchsspuren haben sollen kein Problem ist 🤨🤪
 
Eigenschaft
 
Nein, das kenne ich bei mir nicht. Eine Gitarre ist für mich ein Gebrauchsgegenstand. Wenn ich die Gitarre richtig ausgewählt habe, nehme ich sie eher lieber in die Hand, eben weil sie neu ist...

bin ich vorsichtiger als mit Neugeborenen.

Auch bei meinen Kindern habe ich mich schnell daran gewöhnt, dass man sie nicht vor jeder Schramme bewahren kann oder gar soll...

Mittlerweile bin ich soweit, dass ich überlege mir einfach nur noch Standardfarben wie schwarz

Schwarz Hochglanz ist die einzige Farbe, die ich für mich für zukünftige Instrumente ausgeschlossen habe. Eben weil schon bei einem neuen Instrument im "richtigen" Licht immer so "Spinnenweben-Kratzer" sichtbar werden, spätestens aber nach der ersten Politur mit einem weichen Tuch. Auch Fettfinger sind mir da zu prominent...

Gruß,
glombi
 
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Also bei mir ist's so, es gibt die eine noch etwas heiligere Gitarre, die aber schon ihre paar Gebrauchsspuren hat. Das relativiert Etwaiges bei den anderen schon ein wenig (obwohl natürlich nach wie vor speziell das erste Cut bzw. der erste Kratzer natürlich speziell weh tun).

Allerdings, ich habe wohl ein etwas weniger "väterliches" Verhältnis zu meinen Instrumenten, ich habe sie ja in erster Linie, um sie zu benutzen und nicht, um mich an ihrer optischen Perfektheit zu erfreuen. Jedenfalls, der erste Schaden fühlt sich ein wenig an, wie wenn man mit dem Auto das ungute Schrammen einer Unebenheit am Unterboden vernimmt, der zweite ist schon deutlich weniger und ab dann bin ich eigentlich heimlich ein bisschen froh darüber, dass ich das hinter mir hab und sie jetzt "normal" benutzen kann.

Aber sobald mich das wirklich daran hindern würde, ein neues Instrument auf Herz und Nieren zu bespielen würde ich mich als erstes mal fragen, ob ich Musiker oder doch eher Sammler bin.

LG
 
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bei dem Schlagzeug, das ich meist benutze, hatte ich das Problem nicht...

Das war drei Tage alt, als ich das gekauft habe - diese drei Tage wurde es von SONOR für ein Jazzfestival gestellt (ich meine mich an Leverkusen zu erinnern?), das war vermackt, wie ich es in 20 Jahren nicht geschafft hätte - aber der Preis war sensationell...

Ich spiel das seit 1986, sieht heute noch ziemlich so aus, wie ich es gekauft habe.
 
das geht mir nicht so (ich bin aber auch keiner, der jeden Samstagnachmittag vier Stunden lang sein Auto poliert),
ich will noch nicht mal, dass eine Gitarre immer wie neu aussieht:
erst ein paar kleinere Spuren machen doch aus einem Massenprodukt etwas, das zu mir gehört.

Mittlerweile bin ich soweit, dass ich überlege mir einfach nur noch Standardfarben wie schwarz oder irgendein burst zu holen, aber keine seltenen Lackierungen mehr mit Effekten oder Farben die aus dem Programm genommen wurden.
das verstehe ich ich noch nicht mal... - wo ist da der Unterschied?
was ist an einem Kratzer in einer schwarzen Gitarre leichter zu verkraften als der gleiche Kratzer in einer anderen Lackierung? :unsure:
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag: Es war das Jazzfestival in Moers, nicht in Leverkusen - die Free-Jazzer haben das Instrument so drangsaliert...


Auto ist nochmals eine ganz andere Nummer, mein jetziges habe ich 1992 neu gekauft und in der ganzen Zeit ein einziges Mal geputzt - aber auch nur, weil ein paar Bleche eingeschweißt werden mußten.
 
So eine "Phobie", in ein wunderschönes Instrument eine Macke zu bekommen, ist für mich auf der einen Seite nachvollziehbar. Auf der anderen Seite ist da aber auch die Ratio, die mir sagt, dass das letztlich ziemlicher Unsinn ist, weil ich mir kein Kunstwerk oder Ausstellungsstück, sondern ein geil klingendes Musikinstrument gekauft habe. Das kann ich nur auskosten, wenn ich es auch spiele.
Dabei kann ich dann wiederum auch mehr oder weniger schonend mit dem guten Stück umgehen. So hätte ich Hemmungen eine Gitarre "irgendwo" gegen zu lehnen, statt einen vernünftigen Ständer zu nutzen. Auch denke ich idR. daran, beim Spielen die Gitarre nicht unbedingt mit einem scharfkantigen Gürtel, Hosen Nieten oder Reisverschluss unnötig zu zerschrappt. Wenn eine Gitarre dann im Laufe der Zeit natürlich altert, stört mich das auch kein Bisschen. So habe ich sogar eine PRS, die mittlerweile deutliche Spielspuren zeigt und die fügen sich für mich ganz natürlich in die Optik ein (...wo bei die aber auch keine Top-10 Bling-Bling Wölckchen Ahorn Optik hat, sondern eine Swamp Ash Special in Charcoal).
Aber die Menschen sind unterschiedlich "pingelig" und wenn man da von Haus aus sehr penibel ist, macht es vielleicht tatsächlich Sinn, sich kein Instrument mit so einer Super-Wow-Optik zu holen, die natürlich auch davon lebt, makellos zu sein.
 
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bei dem Schlagzeug, das ich meist benutze, hatte ich das Problem nicht...
Ich glaube Drums sind auch prädestiniert für sowas eher :D

Da haben Intune und glombi natürlich auch recht. Zugegeben, Schwarz war ein schlechtes Beispiel, das ist wirklich anfällig. Aber darum gings ja, vielen Dank für eure Antworten bis dahin.

Muss natürlich auch sagen, mir fehlt der Vergleich noch etwas. Hat jemand vielleicht Fotos zum Thema "brandneu gekauft und über die Jahre gespielt, sieht jetzt so aus:" ? :D
 
Bei Akkustikgitarren bin ich schon sehr vorsichtig, die Bauart ist nicht so stabil, wie E-Gitarren, irgendwo anrummsen geht gar nicht. Spielen will ich die aber schon.
E-Gitarren werden erst richtig schön, wenn sie das Leben dokumentieren, nicht dass ich es darauf anlegen würde, ähnlich wie mit Chucks, es gibt nix schlimmeres als neue Chucks, erst wenn die einige Kilometer runter haben, entfalten sie die wahre Pracht.
"brandneu gekauft und über die Jahre gespielt, sieht jetzt so aus:" ?
Wär doch mal ne Idee,für einen guten Thread ;)
 
Mittlerweile bin ich soweit, dass ich überlege mir einfach nur noch Standardfarben wie schwarz oder irgendein burst zu holen, aber keine seltenen Lackierungen mehr mit Effekten oder Farben die aus dem Programm genommen wurden.
was ist an einem Kratzer in einer Gitarre in Standardfarbe leichter zu verkraften als der gleiche Kratzer in einer Lackierung, die aus dem Programm genommen wurde?
 
was ist an einem Kratzer in einer Gitarre in Standardfarbe leichter zu verkraften als der gleiche Kratzer in einer Lackierung, die aus dem Programm genommen wurde?
Hallo,

für mich ist diese Aussage nachvollziehbar. Wenn ich die Aussage denn nun richtig verstanden habe.
Eine Gitarre, die aus dem Programm genommen wurde, bekomme ich ja nicht ersetzt. Solch eine Gitarre würde ich auch versuchen wie ein Baby zu behandeln.
Eine Gitarre in Standardfarbe kann ich mir eventuell noch mal nachkaufen.
Nichts destotrotz bin ich aber auch der Ansicht, dass eine Gitarre ein Gebrauchsgegenstand ist und auch wenn sie ein besonderes Design besitzt, gespielt werden sollte. Dafür ist sie auch da.

Grüße
 
Das ist mal eine ziemlich brutal Offenheit ;)
Ich hab sowas ähnlcihes mit Möbeln. Nicht mit den Alltags-Sachen, aber ich hab ei paar Stühle, zum Beispiel, auf denen darf niemand mit Nieten in der Hose sitzen, und auf dem Barcelona eigentlich sowieso keiner ausser mir. Das ist auch verrückt, oder? :)

Bei Instrumenten hab ich das nicht so. Bin auch vorsichtig, aber spiele zum Beispiel eh nie mit Plek. Auch nicht mit Reissverschluss oder Metallknöpfen an den Klamotten, wenn es die Lieblings-Gitarren sind.
Dass die Bünde mal neu müssen irgendwann, mit sowas kann ich gut leben. Mit unnötigen Schäden nicht ganz so gut.

Vielleicht ist das einfach so, weil ich für manche Dinge eben wirklich sparen musste, und arbeiten. Und weil ich ein Monk bin? :ROFLMAO:
 
Schwarz Hochglanz ist die einzige Farbe, die ich für mich für zukünftige Instrumente ausgeschlossen habe.
Volle Zustimmung.
Ich hab einen fast neuen Preci in Hochglanz-Schwarz.Der sieht mittlerweile aus wie gefühlte 50 Jahre.Alles voller "Lackwolken".
Schwarz geht gar nicht.Ich denke schon ans umlackieren.
 
Cool, dass sich auch ein paar gefunden haben, die mitleiden. Das Problem beim lackieren ist ja auch, dass man erstmal nen guten Gitarrenbauer finden muss, der die Farbe hinbekommt. Sprühdose und hässlich kann ich auch ;)

Bei Akkustikgitarren bin ich schon sehr vorsichtig, die Bauart ist nicht so stabil, wie E-Gitarren, irgendwo anrummsen geht gar nicht. Spielen will ich die aber schon.
E-Gitarren werden erst richtig schön, wenn sie das Leben dokumentieren, nicht dass ich es darauf anlegen würde, ähnlich wie mit Chucks, es gibt nix schlimmeres als neue Chucks, erst wenn die einige Kilometer runter haben, entfalten sie die wahre Pracht.

Wär doch mal ne Idee,für einen guten Thread ;)
Da haste recht, werd ich mal angehen im Laufe des Tages!
 
Links seht ihr eine alte Aufnahme meiner Danelectro. Das silbrig-glänzende ist inzwischen gold-glänzend geworden, weil der Kunststoff vergilbt ist. Vielleicht hätte ich das verhindern können, wenn ich die Gitarre in einem Koffer aufbewahrt hätte. Aber dann hätte ich sie nicht so oft gespielt und nicht so viel Freude mit ihr gehabt. Natürlich hat sie mit der Zeit Kratzer und Lackplatzer bekommen - die gehören für mich aber dazu, weil sie wie eine Art Tagebuch sind.

Eine gewisse Patina gehört für mich zu einer Gitarre dazu, solange das Instrument nicht den Eindruck erweckt, vernachlässigt zu sein (klebrige Bier- oder Blutreste - bäh!).

Also: "fadet" eure Instrumente in Würde. Andere Menschen kaufen für teures Geld gefadete Instrumente mit Gebrauchsspuren, die manchmal ziemlich unrealistisch sind.
 
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ich geb's zu, ich bin zum teil etwas befremdet:
würdet ihr tatsächlich eine Gitarre neu lackieren (lassen), wenn ein Kratzer drin ist?

Also: "fadet" eure Instrumente in Würde.
da stimme ich zu.
"Patina" 'Pa•ti•na , die; -, keine Mehrzahl Altersschicht, Firnis, das Alter anzeigende Äußere an wertvollen Gegenständen
 
Ich kann diese Angst nicht so recht nachvollziehen, wie schon mehrfach angemerkt wurde, sind Gitarren auch für mich ein Werkzeug (wenn auch ein schönes). Bei Gigs kriegen die halt mal was ab und von der Gürtelschnalle auch. Hauptsache Funktion & Sound leiden nicht. Wenn jemand nicht damit auf die Bühne geht , mag das ja schon wieder anders aussehen.
 
Die Angst / Sorge hatte ich früher auch, aber wenn du mal die ersten Kratzer in deine >3k Customshop instrumente entstehen, härtet das ab
:ROFLMAO:

das schliest natürlich nicht aus, das man eh immer aufpasst und nicht mutwillig die Instrumente schlecht / sorglos behandelt, aber am liebsten spiele ich einfach ungehemmt auf meinen Instrumenten und möchte mir einfach nicht so Sorgen darum machen ob Kratzer entstehen oder nicht. letztendlich sind es für mich auch Werkzeuge die einen Zweck erfüllen müssen, und keine Wertanlagen oder Vitrineninstrumente zur Schaustellung

Ich lasse aber trotzdem niemand anders meine Instrumente spielen, wenn schon jemand Kratzer reinhaut, dann bitteschöne ich selber :ROFLMAO:
 
ich geb's zu, ich bin zum teil etwas befremdet:
würdet ihr tatsächlich eine Gitarre neu lackieren (lassen), wenn ein Kratzer drin ist?
Wenn Du Deine Instrumente regelmäßig so behandelst wie Paul Simonon seinen Preci, dann wäre das auch ziemlich viel Arbeit ...

Gerade bei akustischen Instrumenten (Geige, Gitarre, Klavier) versuche ich schon sehr, sie möglichst unbeschadet zu erhalten, aber wenn ein Kratzer passiert, dann ist es halt so - für mich sicher auch kein Grund, das gleich zu bearbeiten oder nicht darauf zu spielen.

Bei teuren Instrumenten passt man halt schon auf, dass man z.B. beim Lagerfeuer nicht direkt im Funkenflug sitzt ...

Repariert wurde nur einmal, als sich wer auf meine Geige draufgesetzt hat und der Hals gebrochen war (war zum Glück damals nur ein günstiges Kinderinstrument). Auf E-Bass und E-Gitarre pass ich schon auch auf, aber da bin ich entspannter - die liegen ab und zu auch mal so am Boden herum oder werden eher verborgt, obwohl der Bass auch nicht billig war.
 
Nichts gegen umsichtigen Gebrauch eines Instruments, aber wenn man noch vorsichtiger damit umgeht, als mit einem rohen Ei, gehören sie entweder in eine geeignete den Status Quo erhaltende Vitrine oder man hätte es nicht kaufen sollen und sich stattdessen an Katalogbildern erfreuen können. Es sei denn, es geht um das Gefühl des Besitzes.

Ich habe zwar keine Gibsons, für die man ein ordentliches Grundstück im Speckgürtel Hannovers erwerben kann - die sähen aufgrund des Alters, also die Gitarren, aber sicherlich gebraucht aus - aber ich habe mir Gitarren oberhalb der 5.000 EUR gekauft. Die lagern nicht in Koffern, sondern hängen an Ständern, ich nehme sie zum Spielen und meine Bekleidung ist come as you are.

Ich kann Vorsicht und Rücksichtnahme nachvollziehen, aber nicht diese fast schon pathologische Furcht, durch Gebrauch irgendeine (optische) Folge zu verursachen.
 
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