Helft mir, ich brauche Inspiration!

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Guten Abend, Leute!

Nun, mein Problem ist, dass ich mich fühle, als hätte ich mich so richtig festgefahren. Mir fällt nicht ein, in welche Richtung ich üben könnte und was überhaupt. Noch dazu kommt, dass ich mich gerade von den Schienen an meinen Fingern (aufgrund eines Bruchs), nach 8 Wochen Gitarrenpause trennen durfte. Die Frustration macht mich wirklich fertig, da ich viel Hoffnung in das Gitarrespielen gesteckt habe.

Das war vor dem Bruch:



Sagen wir, ich kenne die Grundakkorde und die dorische Tonleiter.

Kennt jemand Bücher oder DVDs, die helfen könnten? Ich danke euch sehr, bitte fragt, falls ihr noch was wissen müsst.
 
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Also erst mal, Hut ab!

Du spielst technisch sauber, bist flink unterwegs und hast ein paar schöne Licks auf Lager.

Aber,
es klingt langweilig.

Mir fehlt Ausdruck und das Du dem Zuhörer was erzählst. Es hört (und sieht auch so aus) als ob Du alles einfach so runterleierst.

Dein technisches Niveau ist schon sehr hoch, aber dein künstlerisch ausdrucksstarkes Niveau steht noch am Anfang.

Höre Dir viele Gitarristen an die auf der Gitarre was erzählen und die Ihre Technik im Dienste der Musik stellen und nicht um damit anzugeben. Für mich wären das jetzt z.B. John Scofield, Pat Metheney, George Benson, Wes Montgomery, John Mc Laughlin etc.

Keine Ahnung ob das jetzt auch deine Musikrichtung wäre, aber auf jeden Fall sind das Gitarristen die mit der Gitarre Geschichten erzählen.

Im Blues gibt es ebenfalls extrem Ausdrucksstarke Musiker, da wird Dir der MB User "emptypockets" bestimmt eine Menge Namen nennen können, die es sich lohnt anzuhören. (Ich hoffe ich durfte mal auf dich verweisen emptypockets, aber ich halte Dich nun mal für einen extrem Fachkundigen Blueser, bestimmt auch andere Musikrichtungen, aber Blues ist hängengeblieben);).

Also weg von den Standardlicks, die Du schon wirklich sehr gut drauf hast, hin zu mehr eigenem Zeugs und mehr Experimentierfreudigkeit und vor allem Ausdruck.

Gruß wannenkind. ...
 
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Nun, mein Problem ist, dass ich mich fühle, als hätte ich mich so richtig festgefahren. Mir fällt nicht ein, in welche Richtung ich üben könnte und was überhaupt.

Die Frustration macht mich wirklich fertig, da ich viel Hoffnung in das Gitarrespielen gesteckt habe.



Also erst mal, Hut ab!

Du spielst technisch sauber, bist flink unterwegs und hast ein paar schöne Licks auf Lager.

Aber,
es klingt langweilig.

Mir fehlt Ausdruck und das Du dem Zuhörer was erzählst. Es hört (und sieht auch so aus) als ob Du alles einfach so runterleierst.

Dein technisches Niveau ist schon sehr hoch, aber dein künstlerisch ausdrucksstarkes Niveau steht noch am Anfang.

Kann mich wannekind nur anschliessen. Hab selten jemand so spielen gehört,
dessen technische Fähigkeiten und sein künstlerischer Ausdruck, Feeling etc
so im Mißverhältniss stehen. Daher klingt es auch für mich langweilig.

Mein Rat wäre lerne Songs Songs Songs und nochmal Songs.
Und zwar komplette Songs also mit Rhythmusgitarren usw.
Und versuche diese Songs und ihr Feeling richtig aufzusaugen.
Es geht nicht darum in kurzer Zeit viel zu schaffen. Es geht darum
es intensiv, cool, sexy, traurig .... wie auch immer klingen zu lassen.
Kein Wunder also das du gerade fühlst du hättest dich festgefahren.
Und such dir ne Band falls du keine hast !!!

Und darüber hinaus kann ich dir, da du noch unheimlich jung aussiehst, sagen
das mit steigender Lebenserfahrung auch meist der Ausdruck, die Fähigkeit
echte Gefühle rüberzubringen ansteigt. Manchmal braucht man eben einfach
neue Inspiration, neue Erfahrungen. Eine neue Band, neue Frau, neues Umfeld
ein Auslandsaufenthalt usw usw. Sich im Übungskämmerlein, mit evtl recht
hohen Erwartungen einzuschliessen, ist oft nicht zielführend .....

Viel Erfolg + Kopf hoch
 
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Hey ho,

ich komm zwar musikalisch aus einer ganz anderen Ecken kenne aber das Problem wenn einem die Ideen ausgehen.

Mir hilft es ungemein wenn ich mit der Band zusammen im Proberaum bin und wir einfach drauf losspielen. Also wenn du Kumpels oder selbst eine Band hast wäre das eine Möglichkeit.

Auch passiert es oft dass ich beim schreiben eingener Songs schnell an ein "Dead End" komme. Klingt jetzt vielleicht blöd aber ich Probiere dann mir zu der Stimmung die der Song vermitteln soll eine Melodie/Riff oder ähnliches auszudenken und dass dann von meinem Kopf aufs Griffbrett zu bringen.

Da ich von der Musiktheorie noch nicht all zu viel drauf habe läuft das alles sehr experimentel ab, liefert aber stellenweise ganz passable Ergebnisse ;)
 
Hallo Merlin,

spieltechnisch hast Du ja einiges auf dem Kasten. Respekt, das kann was werden. Und sowas sage ich nicht oft. Und nun mal in loser Reihenfolge meine weiteren Eindrücke:

- Bitte nie wieder solche Aufnahmen machen, wo man das Backing kaum hört und der cleane Anschlag im Raummikro lauer ist ist das der eigentliche Sound. Das klingt grässlich.

- Musik besteht nicht nur aus schnellen 16teln und Sextolen, sondern auch auch langsameren Notenwerten. Klar, wenn man jung ist und schnell spielen kann darf man alles raushauen. Irgendwann wird das aber zur Sackgasse, vor allem, wenn ein Grundprinzip der Musik ignoriert: Pausen ein elementarer Bestandteil der Musik. Ohne sie sind Töne sinnlos. Ebenso wie Motive und Themen, die entwickelt werden wollen.

- Vom Spielen über fertig produzierte Backings lernst Du auf Dauer nichts über Musik. Wenn du weiterkommen willst, fang an, eigene Sachen zu komponieren. Dazu musst du dich mit anderen Sachen und Instrumenten intensiv auseinandersetzen: Was macht eigentlich das Schlagzeug genau und was der Bass? Analysiere Songs, die Dir gefallen. Da hättest du während deiner Handverletzung schon mal anfangen können. Was passiert da genau? Und was passiert in den Backings, nach denen Du spielst? Könntest Du solche selbst herstellen und falls nein: Warum eigentlich nicht? Auch sowas ist Lernstoff, wenn man weiterkommen will. E-Gitarre allein spielen können ist auf Dauer ziemlich wertlos.

- Hör dir vor allem gitarrenfremde Musik an: z.B. aus der KLassik die herzzerreissende Meditation von Jules Massenet, wo jeder einzelne Ton zur Entfaltung gebracht wird. Ist nur ein Beispiel von unendlichen. Hauptsache raus aus der Gitarrenschnellspielsackgasse. Es gibt so viel Musik in allen Stilbereichen von Barock über Klassik bis Jazz etc., wo man ständig komplett neue Hörerfahrungen machen kann.
 
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Finde auch, dass du Technisch gesehen was drauf hast
Zusammen mit den Kommentaren fällt mir gerade spontan der Film "Crossroads - Pakt mit dem Teufel" ein :D

Schau ihn dir mal an. Dir fehlt vielleicht 'nen "Sound" oder die "Seele" im Spiel.
 
Du spielst primär einfach nur arpeggios rauf und runter in Kombination mit Tonleitern.
Auch wenn das wirr klingen mag, hat es mir wirklich sehr geholfen. Nimm die Riffs die du gut findest und spiele diese rückwärts ;)
 
Hi, sehr fett was du da spielst ! Hut ab

Ich finde überhaupt nicht das du ausdruckslos spielst wie hier andere geschrieben haben.

Lass dich da also nicht verwirren sondern geh diesen Weg weiter !

Ein Buch zum generellen Üben was ich Dir empfehlen kann

http://www.amazon.de/gp/product/B0050G041E?psc=1&redirect=true&ref_=oh_aui_d_detailpage_o00_

Gibts auch gedruckt
http://www.amazon.de/gp/product/3000314016/ref=as_li_tf_tl?ie=UTF8&tag=schanzesguita-21

Da

Ansonsten hör Dir mal ein paar Sachen von Takayoshi Ohmura an,





oder von Katsu Ohta




Generell würde ich Dir empfehlen Dich mal mit den neoklassischen Gitarristen zu beschäftigen, also zB. Yngwie Malmsteen, Michael Angelo Batio, Paul Gilbert etc. oder modernere Künstler wie Andy James

DVDs gibts ja massig, zB von Lick Library
 
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Also laut der Beschreibung passt das Buch überhaupt nicht zu seiner Frage, in dem Buch geht es um Technik und Übungsplanung allgemein, mit beiden hat er keine Probleme, wie das Video ja eindrucksvoll zeigt.
"Ausdruckslos" kann man die starke Orientierung an Tonleiterläufen durchaus nennen, gerade deswegen sucht er ja nach Inspiration.

Der beste Tipp wurde ja tatsächlich schon genannt: Sich Vorbilder heraussuchen, deren Stil einem gefällt und dann analysieren, was diese anders machen um eben nicht nur stur Tonleitern abzuspielen.

EDIT: Es gibt wohl Videos, die man nicht auf Youtube hochladen sollte, vor allem im dritten Video wird schneller gespielt als das Video überhaupt auflösen kann, da erkenne ich kaum etwas.

Vielleicht wäre auch ganz gut zu spezifizieren wohin die Reise eigentlich gehen soll. Gerade bei den beiden verlinkten High-Speed Shreddern fällt es mir schwer mir vorgzustellen wie sich da einer vom anderen wirklich abheben möchte. Technich sind beide definitiv Weltklasse, aber bei solchen Geschwindigkeiten klingts zwansgsläufig immer ziemlich ähnlich bis verdammt gleich. Vielleicht wäre etwas weniger Geschwindigkeit und mehr Pausen bzw. gehaltene Noten, um den Tönen etwas Luft zu geben, schon ein Anfang für mehr Inspiration.
 
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Mh man muss nicht immer gleich aus seiner "Stilrichtung" ausbrechen um neue Impulse zu bekommen aber es stimmt schon das der Horizont ruhig erweitert werden sollte.

Ist ja auch zu weiten Strecken eine Geschmacksfrage, was für den einen nur langweiliges Schnellspielen ist, ist für den anderen gerade der Reiz und gar nicht eintönig.

Ich bekenne mich dazu ein Freund der Schnellfiedler zu sein, deshalb bitte ich da um etwas Nachsicht wenn das nicht ganz ins Weltbild der Jazzer und Blueser passt ;)

Nimm Dir als Kontrast und vor allem als rhythmische Schule mal ein Buch über Funk vor.

Da ist nix mit "Skalengekniedel" sondern dort zählt Groove und Timing Sicherheit, das wirkt sich natürlich positiv auf dein gesamtes Gitarrenspiel aus.

Ein gutes Buch wäre da zB.
http://www.amazon.de/Play-Funk-Guitar-Jürgen-Kumlehn/dp/3927190438/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1417083987&sr=8-1&keywords=Kumlehn Funk


Wobei das eher ein "Spielbuch" ist, keins wo erst die typischen Funk Akkorde besonders detailliert erklärt werden.
 
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Im Blues gibt es ebenfalls extrem Ausdrucksstarke Musiker

Ja, auch aus Blues kann man überraschend viel heraus holen, ich war schon immer von Leo Kottke beeindruckt, der shreddete eigentlich schon auf einer Westerngitarre einen Walking-Bass-Blues mit zeitweisen Bottleneck-Einsatz. Ich finde das inspirierender und einfallsreicher als so manchen heutigen High-Speed-King.


 
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Hi, also ich selber spiele Bass

und denke dir könnte das Spielen von einfacheren Stücken sehr helfen. Was schön langsamen mit einigen Pausen dafür aber mit gutem Gefühl.
Deine Technik ist toll und mir gefällt sonst auch wie du spielst.

Deine Situation verstehe ich auch sehr gut mir ging es mit dem Bass nicht anderes Alles Skalen rauf und runter in nem Bomben Tempo, aber was bringt es dir wenn du damit keinen in deinen Bahn ziehst.




Guckmal sowas meinte ich, richtig viel Ausdruck und unglaublich cool ;)
 
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Technisch glaube ich hast du kein Problem ;) Ich find das eigentlich ziemlich gut, nur eben vll wirklich ein wenig hektisch

Die Gefahr bei Backingtracks ist imho auch , dass man so viel Zeit hat.

Im "echten Leben" ;) kommt man nur selten dazu 5 Minuten zu solieren. Da hat man eher 1-2 Chorus und muss dann wieder aufhören.

Daher mein Tip :

Lerne , dass du nicht alle Ideen unterbringen musst , sondern in der verfügbaren Zeit ein Solo mit einem Spannungsbogen bauen musst.

Steig vll mit einem Motiv ein , dass du dann abänderst dann vll ein wenig Steigerung und am Schluss das Motiv wieder aufgreifen .

Versuch also vll Solos etwas mit Konzept anzugehen und dahingehend zu strukturieren.

grüße b.b.
 
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Leute, ihr seid unglaublich!

Ich danke euch vielmals!!!

Musikuss hatte schon recht, auch sowas interessiert mich. Ich werde noch eine bessere Antwort schreiben, wenn ich mehr Zeit habe, bis später!
 
Hiergibtsnixzusehenderkannnix.

:)

Also, technisch hast Du es wirklich drauf, Du bist auf Höhe der Zeit. Beherrscht alle Techniken, die man heutzutage lernen kann. Technisch sehr großes Kino, auf internationalem Niveau.

Aber das weißt Du ja eh.

Du bist voll in der Guthrie Govan Ecke gelandet, wie ich sehe hat, hast Du mit Rick Graham einen Video Jam online gestellt,

...Tom Quayle-, new-english-fusion-rock-school-...

Was diese Jungs, ich nenne sie einmal aus der TruthInShredding-Ecke gemeinsam haben, finde ich auch bei Dir. Technisch höchst anspruchsvoll, aber eben auch austauschbar und auf Dauer langweilig. Und die Themen, die Akzentuierungen ziemlich beliebig und zufällig wirkend, jedenfalls kommt der musikalische Gehalt Deines Spiels überhaupt nicht beim Hörer an.

Was mir auffällt, Deine Sprechstimme ist -noch, weil wohl neben charakter auch altersbedingt- sehr zurückhaltend und schüchtern. Und ich habe den Verdacht, dass Deine leise zurückhaltende Stimme schon ihren Grund hat, und zudem sich in einer leisen und zurückhaltenden Emotionalität spiegelt.

Das bringt mich auf einen Gedanken, einen ganz anderen Ansatz als Dir noch mehr Technik anzulesen und anzutrainieren (das machst Du ja eh, denke ich):

Wie hältst Du es mit dem Singen? Hast Du in irgendeiner Form Gesang in Dein Musikmachen integriert?

Wenn nicht, dann: Tue es. Unbedingt.

Das wird Dich bremsen, und es wird Deine innere musikalische Stimme mit Deinem Instrument koppeln.

Eine schöne Technik zum Herunterbremsen bei gleichzeitigem Herauffahren des emotionalen Inhaltes ist es, wie die alten Jazzer die Linien, die Du spielst parallel mitzusingen. Nimm es Dir als Aufgabe vor, nur das zu spielen, was Du auch singen kannst.

Und natürlich die gute alte Lagerfeuergitarre mit Gesang...

Aber wenn Du singst, dann bitte nicht mit zurückhaltendem Stimmchen, sondern bewusst und fest. Wenn Du laut spielen willlst, dann bitte auch laut singen, wenn rhythmisch, percussiv, dann bitte Konsonanten. Wenn du leise spielen willst, dann flüstere. Versuche also einfach, Dein emotionales Repertoire auszuloten.

Und bloß nicht nachdenken. Emotion ist Sein, nicht Haben.

Grüße Thomas
 
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Die Gefahr bei Backingtracks ist imho auch , dass man so viel Zeit hat.

Im "echten Leben" ;) kommt man nur selten dazu 5 Minuten zu solieren. Da hat man eher 1-2 Chorus und muss dann wieder aufhören.

Ein wichtiger Aspekt, der leider viel zu selten erwähnt wird. Stundenlang jammen ohne Formalien einhalten zu müssen, kann im Grunde jeder.

Ein in Sachen Aufbau und Dramaturgie schlüssiges Solo über 8 oder 16 Takte zu spielen/zu komponieren, das einerseits dem Song dienlich ist, andererseits den Charakter des Spielers nicht verleugnet, ist in der Regel erheblich schwerer und braucht weitaus mehr Erfahrung.
 
Ich danke euch, für eure zahlreichen Antworten.

Vermutlich ist der Hauptgrund, warum ich so spiele, wie ich spiele, dass ich lange Zeit den Wunsch hatte, mit der Gitarre mal mein Geld verdienen zu können. Es kommt mir absolut nicht in die Tüte, vielleicht einen ''ganz normalen'' Job auszuüben. Beruf kommt nun mal von Berufung.
Da ich in meinem kleinen Heimatdorf und Umgebung nur schwierigst eine Band zusammenbekommen könnte, die Option also wegfällt, beschränkte ich mich darauf, einfach möglichst gut spielen zu lernen, ich kann nicht leugnen, dass ich für mein Alter ziemlichen Erfolg damit hatte.

Nach dem Bruch jedoch, nach Wochen der Gitarren-Abstinenz, kann ich meine Videos mit ganz anderen Augen sehen und verstehe eure Kritik vollkommen.

Für mich gehört es ein wenig dazu, irgendwie diesen ''Lifestyle'' eines Gitarristen zu leben, damit meine ich nicht saufen und den ganzen Tag Groupies vögeln, sondern eben genau dieses Tom Quayle mäßige.

Also, was habe ich gemacht? Gespielt, gespielt, gespielt und Videos geschaut. Jetzt kann ich vielleicht spielen, aber nicht musizieren, geschweige denn Musik verstehen. Neuerdings habe ich immer Angst, eine Note zu spielen, die ich nicht in den Skalen finde, da es falsch sein könnte. Nach unzähligen Diskussionen über alte Aufnahmen, die angeblich ''falsch'' gewesen seien, habe ich's eingesehen.

Mein Problem: Ich möchte Gitarre üben, weil das Üben ein wichtiger Aspekt des ganzen ist. Und genau deshalb kann ich mit ''spiele mit mehr Gefühl'' nicht viel anfangen, zumal ich, wie FretboardJunkie schon meinte, Probleme damit habe diese auszudrücken. Singen kommt für mich überhaupt nicht in Frage, das traue ich mich nur, wenn ich allein Zuhause bin.

Ich habe das Gefühl, dass ich gerade nichts finde, was mich an der Gitarre reizt. Jeder von euch kann sich wohl vorstellen, wie das ist, wenn man die letzten vier Jahre unheimlich viele Stunden Schule geschwänzt, Freunde abgesagt und Träume gehabt hat, alles nur für die Gitarre und dann in ein Loch stürzt.

Zum Thema Songs:

So einen Song wie den der Meters würde ich gerne noch spielen, allerdings wäre das dann der dritte oder vierte, den ich je gelernt habe. Nachspielen ist nicht mein Ding, genau so wenig, wie ich Songs schreiben könnte. Wenn ich daran denke, dann poppen in meinem Kopf Fragen auf wie:

Wie soll ich denn singen und Gitarre spielen gleichzeitig?
Wie soll ich das ganze denn aufnehmen?
Warum haben sogar Produkt-Demos bessere Songs als ich?

Ich frage mich, was mich wieder in die Bahn werfen könnte...
 
erstmal Kopf ausschalten...;)
Wenn ich lese, dass du weder nachspielen willst, noch Songs schreiben kannst, wäre das für mich die Definition eines Menschens der kein Musiker ist (hoffe du verstehst...)
Ich selbst bin 35, spiele seit 25 Jahren Gitarre und kann nur von deiner Technik träumen (wäre zwar sinnvoller zu üben, aber gut, anderes Thema;))
Aber ich mache einfach pausenlos Musik, singe, schreibe Songs und schere mich einen Dreck, ob ich was falsch machen könnte. Man kann nämlich in der Musik nichts falsch machen.

Und ich glaube so könnte dein Traum tatsächlich scheitern, wenn du es nicht schaffst dich mal gehen zu lassen.
Du hast ohne Frage den Ehrgeiz und den Antrieb, vielleicht fehlt dir (Achtung, im übertragenen Sinn gemeint) wirklich ein bisschen der "Saufen und Groupies vögeln" Teil.
Sprich: Lebenserfahrung...bisschen was anderes erleben, als nur üben könnte nicht schaden.
Verfolge ruhig mit Ehrgeiz weiter deine Träume, aber ohne Risiko wird es nichts. Dass heißt, dass du vielleicht auch einfach irgendwann umziehen musst (Stadt mit Musikschule und Musikszene) aberauch einfach nur, dass du z.B. einfach mal singst (und Gitarre spielst). Was soll passieren? nicht mal Troubardix ist derHimmel auf den Kopf gefallen;)
 
den wichtigsten Schritt hast du ja bereits gemacht - den ersten... indem du die Sache reflektierst
(und nicht flennend den Kopf in den Sand steckst) :D
das sich das nicht alles schlagartig entwirrt ist eigentlich auch natürlich...

die Sachen mit dem Singen war ein wirklich guter Tipp - muss ja nicht gleich das halbe Dorf mithören
aber (was mich sehr erstaunt hat): es wirkt sich extrem positiv auf das aus, was einem auf dem Instrument einfällt
kA wieso, aber die Melodik scheint sich irgendwie unbewusst zu übertragen

mir geht's in dem Punkt kaum besser als dir - dazu kommen nicht die schlechtesten Ohren und ein Hang zu Perfektionismus
also finde ich alles, was ich in ein Mikro sabbel' erstmal richtig shice :(
nach Überwindung der Aversion folgte recht schnell die Feststellung, dass man sich tatsächlich verbessert, wenn man dranbleibt... :eek:

Gitarre und Gesang parallel ging innerhalb 1 Jahres, inzwischen habe ich das Gefühl es könnte sogar mit dem Bass zusammen klappen
(was ich vor kurzer Zeit noch kategorisch ausgeschlossen habe)
das automatisiert sich einfach von selbst...
und wie EnglAddict schreibt: ich habe (ebenfalls) sicher nicht einen Bruchteil deiner Fähigkeiten
eine gute Basis ist bei dir bereits vorhanden - selbst wenn du sie noch nicht optimal nutzt...
du kannst es jederzeit abrufen - momentan fehlt nur der 'richtige' Zugang

probier's einfach mal: sind 2 Vögel mit 1 Stein... du kommst aus der festgefahrenen Ecke raus (hast was neues)
und kannst deine Fähigkeiten in einem erweiterten Zusammenhang reaktivieren
Theorie ? die Akkordstruktur von Songs ist nicht gerade ein Hexenwerk
ein alter Klassiker (Papa was a Rolling Stone) ist 13 Minuten cis-moll, nix anderes und kein Stück langweilig :D

cheers, Tom
 
Das mit dem Singen unterschreibe ich . Muss ja keiner zuhören.

Wenn man zum Beispiel leichzeitig singt was man spielt (George Benson Style ; ) ) schult das nicht nur das Gehört. Man macht auch automatisch langsamer weil man nicht so schnell so sicher singen kann wie man spielt und weil manche Dinge blöd zu singen sind. Die Dinge die blöd zu singen sind sind ofmals nicht die unbedingt die besten ...


Wie siehts denn bei dir mit Akkorden aus ?

Kann es sein dass du hauptsächlich solierst ?Das habe selbst ich selbst auch ganz lange gemacht ( wenn auch nicht auf deinem technischen Niveau ;) ) .

Dabei kann eine interessante Akkordfolge viel Abwechslung bringen und vor allem das Solospiel auch extrem Berreichern . Bei einem stück mit vielen Harmoniewechseln ist man da gleich ganz anders gefordert und kann (zumindest Anfangs ) nicht so leicht Automatismen abspulen . Das könnte dich ja vll herausfordern...

Und einen Song schreibt man nun mal auch mit einer Akkordfolge und einer Melode ( einer die sich singen lässt ) .

Vll ist eine gesunde Portion Harmonielehre für dich eine gute Wahl umd dich selbst in eine Lage zu setzten die dich herausfordert. Weniger in den Fingern sondern im Kopf/Gehör....

grüße b.b.
 

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