Heimorgel mit typischen "Kirchenorgelsound"

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fjg42556
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Hallo!

Und zwar folgendes. Ich suche eine elektronische Heimorgel welche einen klassischen Kirchenorgelsound hat. Und zwar diesen volumniösen Barocksound der z.B. in der Karl Richter-Version von Toccata und Fuge zu hören ist!

Hab schon durch ebay-Kleinanzeigen gezappt. Sind viele Schnäppchen dabei!

U.A. hab ich alte Modelle von Dr. Böhm, Farfisa oder die C-55 von Yamaha gefunden. Die sind alle 2-manualig inkl. Pedalerie.

Wie ist hier abzuwägen, welche dieser Orgeln wäre eventuell zu empfehlen und können sie überhaupt dieses Klangbild nachahmen?


Danke schonmal für eure Hilfe!;)
 
Eigenschaft
 
Hallo ???,

vor der Frage stand ich auch und bin jetzt dabei ein Hauptwerkprojekt zu realisieren.

Etwas Infos dazu z.B.:
http://www.orgelbits.de/
www.hauptwerk.com

Du hast nicht geschrieben, was Du ausgeben möchtest. :gruebel:

LG
Dieter
 
Hallo,
ich habe auch eine Orgel mit dem Barocksound gesucht.
Die Orgeln von Yamaha haben zwar einen Pipesound, er kommt aber an den Barocksound nicht entfernt ran. Bedenke, dass die Orgeln, die du genannt hast, eigentlich dafür gebaut sind, Unterhaltungsmusik zu spielen und nicht sakrale Musik. Wenn du nur sakrale Musik spielen willst, musst du eine digitale Sakralorgel kaufen. Die Firmen Ahlborn und Johannus bieten solche Orgeln an, auch günstigere Vorführmodelle, aber unter 4000 € ist da nichts zu haben. Vorsicht bei Schnäppchen im Internet, da hast du selten eine Gewährleistung und kannst deshalb übel reinfallen. Ich habe da auch schon viel Geld kaputtgemacht.
Allgemein gilt, wenn du eine Orgel (Yamaha, Böhm, Farfisa etc.) kaufst, hast du eine Menge Klangbilder, immer auch Kirchenorgelsounds, sie haben aber mit dem Klang einer Sakralorgel wenig zu tun. Das Klangbild ist immer zu scharf.
Ich habe eine Orgel von Clavia, die C2, gekauft. Diese Orgel hat auch Klangbilder, die dem Barocksound am nächsten kommen. Aber! du brauchst einen guten Verstärker dazu, diese Orgel hat keine eigenen Lautsprecher und kostet stolze 2400 €. Wenn du auch noch ein Basspedal willst, musst Du das auch extra kaufen. Als Schnäppchen ist sie sehr, sehr selten.
Gruß
Lowry
 
Also,

ich komme eigentlich von der Kirchenorgel. Der TE sollte sich etwas in den Pfeifenorgelbau ainlesen oder mit einem Kirchenorganisten unterhalten, um erst einmal grundsätzliche technische Dinge zu erfahren oder zu verstehen. Würde ich eine Elektro-Sakralorgel suchen, wären unverzichtbare Basics für mich:

1. Pedal: 30 Tasten, C - f', 32 Tasten C - g'

2. Zwei Manuale übereinander, nicht oktavversetzt, C - g''' (traditionell im Kirchenorgelbau) oder C - c'''' (üblich bei Elektroorgeln)

3. In jedem Manual einzeln schaltbare Register (also Klangfarben) in verschiedenen Fußlagen, sowie keine Zugriegel wie Hammonds.

4. Kein Begleitautomat, das geht oft auf Kosten der Qualität der KLangsamples.

5. Aufteilung der Manuale üblicherweise: "Hauptwerk" mit mächtigen und prächtigen Stimmen, so wie er sie sucht für eine Barock-Toccata sowie einige wenige leise Begleitstimmen, "Oberwerk" oder "Positiv" oder "Schwellwerk" als 2. Manual mit Solo- und Begleitstimmen sowie Aliquoten (also Teilton-Register) und "Zungenstimmen" (Achtung: Die Posaune einer Kirchenorgel ist keine Imitation des gleichnamigen Blasinstrumentes), Pedal: Bassstimmen verschiedener Stärke und Solostimmen.

Namhafte Hersteller: mir gefallen Johannus, Allen und Rodgers (letzten beiden aus USA, relativ teuer, aber gut). Kisselbach

Bekannt, auch wenn ich sie nie ob des Klanges kaufen würde: Ahlborn, Viscount, Eminent, Content.

Weitere Fragen beantworte ich gerne, ggf. sollte der TE auch viele Hörbeispiele realer Orgeln anhören, um festuistellen, dass es zig verschiedene Stilrichtungen, je nach Epoche und Land bzw. Region, gibt, dass Neubauten von Pfeifenorgeln sich häufig an die historischen Vorbilder anlehnen und dass eine Pfeifrenorgel nie wie die andere klingt...
 
Die wichtigste Frage wurde hier schon gestellt: Wieviel willst Du ausgeben?

Bei einer alten analogen Sakralorgel geht es preislich bei rund 800 € los;
gebrauchte Digitalorgeln der älteren Generation bekommt man ab etwa 1500,- €
Sakralkeyboards (einmanualig ohne Pedal) fangen bei 2000,-€ an
Neue Sakralorgeln (2 Manuale, Vollpedal) beginnen bei ca. 4500,-€ -

Wenn das alles zu teuer ist, und es eine Heimorgel sein soll, dann ist der Gebrauchtmarkt ziemlich unüberschaubar. Wie eine Kirchenorgel werden die wenigsten klingen, wenngleich die ganz alten die Kirchenorgel als Vorbild hatten.
z.B.
 
Das Problem beim Orgelsound in vielen E-Pianos und Keyboards ist, dass man nur einen einzigen Sound für alle Stimmen hat. Ein ganz wesentliches Element des Sounds einer "richtigen" Orgel ist jedoch, das die tiefste Stimme, die mit den Pedalen gespielt wird, etwas anders registriert ist als der Rest.
Ganz wesentlich für das Verständnis des Kirchenorgelsounds ist dabei das Wissen um den Aufbau und das Konzept der Register.
In der Regel besitzt jede Klaviatur einer Kirchenorgel eine eigene Gruppe von Pfeifenreihen, die Register genannt werden. Die Register unterscheiden sich in Klangfarbe und Tonhöhe. Bei letzterem werden die Register in verschiedene "Fußlagen" eingeteilt: 8' heißt, das der Ton klingt, den man spielt, bei einem 4'-Register erklingt der Ton eine Okatve höher, beim 16' eine Oktave tiefer. Dann gibt es noch Obertonregister, die nicht die Oktave wiedergeben, sondern etwa die Quinte über der Oktave (z.B. 2 2/3' als Oberton über einem 8'). Zusätzlich gibt es die Mixturen, die aus mehreren Pfeifen pro Taste bestehen und eine Obertonmischung von sich geben.
Eine typisch barocke Registrierung wäre (bei zwei Manualen mit Pedal) z. B.:

I. Manual: Prinzipal 8', Oktave 4', Oktave 2', Mixtur 4-5fach
II. Manual: Rohrflöte 8', Prinzipal 4', Waldflöte 2', Zymbel 3fach
Pedal: Prinzipal 16', Oktave 8', Choralbass 4', Posaune 16'

Das wäre ein typisch barockes "Plenum", also der Sound, mit dem man in der Regel die großen Bach-Präludien spielt. Auffällig ist dabei, dass das Pedal von seiner Tonhöhe her anders registriert ist als die Manuale: Während das tiefste Register der Manuale hier jeweils zur 8'-Lage gehört, also den Ton hervorbringt, den man spielt, wird das Pedal auf 16'-Registern aufgebaut, es erklingt also eine Oktave tiefer. Diese Aufteilung, bei der das Pedal in der Regel in seiner Bassfunktion durch eine 16'-Registrierung verstärkt wird, ist ein ganz wesentliches Merkmal des klassischen Orgelsounds und ein Grund dafür, weshalb der Orgelsound vieler Keyboards und E-Pianos (der sich in der Regel aus Prinzipal 16', Prinzipal 8', Oktave 4', Oktave 2', Quinte 2 2/3', Mixtur 6fach und Trompete 8' zusammenzusetzen scheint) nicht zu überzeugen vermag.

Ich kenne mich mit den elektrischen Orgeln abseits von Pfeifenorgelsimulatoren a la Johannus und Ahlborn nicht aus, aber ich vermute mal ganz dreist, dass die größte Herausforderung bei diesen Instrumenten darin besteht, die typisch barocken Register hinzukriegen, die man für das genannte Ziel einfach braucht. (Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege.)
 
Man muß bei den Heimorgeln zwischen alten (analogen) und modernen (digitalen) unterscheiden.

Wenn wir uns mal typische analoge Yamaha-Heimorgeln anschauen, so findet man dort "orgeltypische" Register. Weiße Regler mit Flötenklängen (16', 8'... und bei größeren auch Aliquoten); rote Regler mit "Bläsern" auch in verschiedenen Fußlagen und gelbe Regler mit "Streichern" in verschiedenen Fußlagen. Damit kann man zumindest theoretisch so ähnlich registrieren wie bei einer Kirchenorgel.
Bei den alten Böhmorgeln waren die Register sogar kirchenorgeltypisch beschriftet (Bass 16; Oktavbass 8; Prinzipal 8, 4; Mixtur etc. etc.).

Später kamen dann die Digitalorgeln, die einfache Presets (Pipeorgan1, Pipeorgan2,.. o.ä.) hatten. Da sind wir dann bei dem von "Colorido" beschriebenen Problem moderner E-Pianos/Keyboards. Man kann nicht mehr individuell registrieren und nach 3 Tagen hat der Spieler von diesen Pseudo-sakral-klängen die Nase voll und widmet sich dann doch wieder dem "Griechischen Wein" oder dem "Stern mit Namen". :eek:
 
Hallo,
Die C2 hat einen Teil der Registrierung die Colorido angeführt hat (Rohrflöte, Prinzipal Oktave, Mixtur), Register für das Basspedal sind es nur zwei, die absolut nicht gut klingen. Ausserdem bräuchte man ein Vollpedal für 1600 €, da ist es besser gleich eine Sakralorgel zu kaufen.
Gruß
Lowry
 

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