Heavy Relic Lackierung (Top Color / Bottom Color)

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Moin,

mir ist durchaus bewusst, dass Relic Gitarren das Forum hier spalten können, dennoch hab ich einfach mal eine Frage,
bezüglich einer solchen Lackierung.

Fender_Stratocaster_1963_Masterbuilt_John_Cruz_Heavy_Relic_MBJC-2018_07-1.jpg


Wie auf dem Bild zu sehen, versucht man hier ja zu suggerieren, dass es sich urprünglich um eine Gitarre in einer Sunburstlackierung handelt.
welche vom vermeintlichen Besitzer kurzer Hand überlackiert wurde.
Nach dem man sie nun 20 Jahre lang über die Bühnen der Welt geworfen hat, bröckelt der Lack ab und der alte Sunburstlook kommt wieder durch.
So wäre zumindest meine Interpretation, andere würden vielleicht auch behaupten, man war zu dumm die Gitarre richtig zu lackieren. ;-D

Angenommen ich hätte jetzt eine Stinknormal mit dickem neumodischen Lack überzogene Gitarre und würde genau diesen Effekt erzeugen wollen, wie würdet ihr vorgehen?
Anschleifen ist ja nicht drin, da man damit ja den eigentlichen Lack verkratzen würde oder seh ich das falsch?
Also einfach mit dem neuen Lack drüber und hoffen das er hält bzw. eben nicht hält und mit der Zeit immer weniger wird und abbröckelt?

Wie geht eine Firma wie Fender damit generell um, in der Herstellung einer solchen Relic?

Ich will auch noch klar stellen, dass ich nicht zwangsläufig vorhabe so etwas nachzustellen, mich das Thema der Herstellung aber interessiert.

Danke. :)
 
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erst sunburst lackieren, dann "weiss" lackieren, dann mit sehr feinem papier nass schleifen.
 
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Es ist wohl eine Frage des Lacks.
So ein Bild ist glaubhafter bei Nitrolack, denn bei PU-/Polyesterlack.
Um eine lackierte Gitarre vorzubereiten, gehst Du genauso vor wie beim unbehandelten Holz. Lackschicht, trocknen, schleifen, Lackschicht, trocknen, schleifen, ... Klarlack, trocknen, polieren.
Und dann musst Du mechanisch den Lack authentisch belasten, um die gewünschten Spuren herbeizuführen.
(Manche würden vor unnötigen Zusatzlagen Lack abraten, weil es den Ton der Gitarre dämpft...)
 
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erst sunburst lackieren, dann "weiss" lackieren, dann mit sehr feinem papier nass schleifen.
Ich meinte viel mehr den Fall, sie wäre bereits Sunburst lackiert mit irgend einem PU Lack also kein Nitrolack, müsste man dann einfach ohne anschleifen mit weiß drüber?
Man sagt ja auch, dass man unterschiedliche Lacke nicht unbedingt mischen sollte.
 
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Basis-Sunburstlack schleifen, damit der zusätzliche Decklack hält.... Dann ist aber der Sunburstlack nicht mehr glänzend. Das wäre dann auch nicht mehr glänzend, wenn der Decklack partiell abgetragen ist. Ist das so gewünscht?
 
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Ich meinte viel mehr den Fall, sie wäre bereits Sunburst lackiert
das ist mir klar, das hab ich auch so gelesen.

Imüsste man dann einfach ohne anschleifen mit weiß drüber?
der weisse untergrund muss genau so vorbehandelt werden wie ein (grundierter) body.

mit irgend einem PU Lack also kein Nitrolack, ...
Man sagt ja auch, dass man unterschiedliche Lacke nicht unbedingt mischen sollte.
ja, nein, vielleicht, weiss nicht: klarer Fall von kommt drauf an.
das muss man dann im einzelfall checken.

... bröckelt der Lack ab und der alte Sunburstlook kommt wieder durch.
So wäre zumindest meine Interpretation,
...
Also einfach mit dem neuen Lack drüber und hoffen das er hält bzw. eben nicht hält und mit der Zeit immer weniger wird und abbröckelt?
der Lack bröckelt nicht ab, sondern wird durch Gebrauch abgeschliffen, wenn der Unterarm über die Fläche reibt. das heisst der lack muss halten, sonst sieht das ganze nicht so aus.

Wie geht eine Firma wie Fender damit generell um, in der Herstellung einer solchen Relic?
das hab ich versucht zu beantworten.
worum geht's dir genau? Um's Prinzip, um die Lack-Art, um die Arbeitsschritte?
 
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...Der body muss erst gereinigt werden und dann mit Nassschleifpapier P 400 nass angeschliffen werden
Aber würde man die Sunburstschicht damit nicht "versauen"? Oder hab ich schlicht und ergreifend von nassschleifen keine Ahnung? :D
 
letzteres.
 
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Basis-Sunburstlack schleifen, damit der zusätzliche Decklack hält.... Dann ist aber der Sunburstlack nicht mehr glänzend. Das wäre dann auch nicht mehr glänzend, wenn der Decklack partiell abgetragen ist. Ist das so gewünscht?
Genau, das meinte ich. Wenn ich will das der Decklack hält, müsste ich ja anschleifen?
Was ja aber auch hieße, dass der Sunburstlack wie du sagst, dann nicht mehr so aussehen würde, sondern in irgend einer Form mitgenommen.

Gewünscht ist eigtl. gar nichts, ich will nur verstehen wie es funktioniert. :D
Beitrag automatisch zusammengefügt:


Das war meine große Befürchtung. :-D
Manchmal tut die Wahrheit eben weh. ;-)
 
Fein nass schleifen ist so ähnlich wie polieren:
Beim nass Abschleifen mit wenig Druck und feinem Papier trage ich Material ab im zweistelligen µ-bereich ( 1 µm = 0.001 mm), da ist der Nitrolack noch nicht gleich durch.
Bei Gitarren mit PU-Lack ist die Schicht oft im knappen mm-bereich.

Hier sieht man bei 2:55, wie das geht:


oder hier:
 
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*edit*
Interessant. Danke! :)
 
Grund: edit -> Vollzitat Vorpost
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