Headstock Overlay ersetzen

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Hallo ihr Lieben

Nach langer Forumsabstinez melde ich mich mit einer Frage zurück.
Ich hab vor ein paar Wochen eine Gibson SG als Bastelprojekt gekauft. U.a. möchte ich das Headstock Overlay entfernen und gegen eine anderes Austauschen.

Nun hatte ich das Overlay welches auf dem Foto zu sehen ist ebenfalls vor ein paar Wochen bei Crazyparts geordert. Wie man auf dem Foto sieht ist das Overlay nach beiden Seiten leicht gebogen (wurde so geliefert). Ich hatte es längere Zeit beschwert aber das hat nichts gebracht. Ich hatte bei Crazyparts angefragt was man dagegen tun könnte und man sagte mir "wenn das Overlay aufgeleimt ist, hat sich das mit der angeblichen Biegung erledigt.
Diese Overlays sind nie ganz gerade".
Allerdings kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass diese Biegung durch einfaches Anleimen (mit Schraubzwingen etc.) verschwindet. Das Material (1,5mm) wirkt sehr starr.

Meint hier das erledigt sich beim Aufleimen? (Eventuell unterschätze ich gerade die Kraft von gutem Holzleim).

Im Übrigen finde ich die Aussage mit "angeblichen Biegung" nicht sehr nett da ich das selbe Foto in der Anfrage mit angefügt hatte und "angeblich" sieht das für mich nicht aus.


overlay.jpg
 
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Also so an sich würd ich schon meinen, dass leimen da stark genug sein sollte das Material auf dem Headstock festzuhalten. Vorausgesetzt man leimt hier auch richtig, also nicht zu viel und gleichmäßig.

Andererseits kann ich mir gar nicht vorstellen, dass das Material SO starr ist. Hast du denn schonmal versucht das einfach zwischen die Mechaniken und Trussrodabdeckung quasi einzuklemmen? Biegt das sich tatsächlich immernoch so stark?
 
Hast du ein Dampfbügeleisen daheim ?
 
Das wird sich bein Aufleimen erledigen.
Ich bin mir nur nicht sicher ob Holzleim hierfür wirklich geeignet ist.
So ein Overlay habe ich auch schon mal verarbeitet.
Das habe ich damals sicherheitshalber mit Epoxy geklebt.

Gruss
Hans
 
@NoiseZone Ja Dampfbügeleisen habe ich. Mit dem werde ich dann hoffentlich heute auch noch das Original Overlay entfernen.

@FrostJunkie zwischen die Mechaniken habe ich es noch nicht geklemmt. Könnte ich allerdings mal machen wenn das alte Overlay runter ist. Ich hatte das neue Overlay versucht etwas gerade zu biegen da knackte es leicht. Das wäre mir ja fast egal aber ich will nicht, dass evetuell was von dem Crown oder Gibson Logo Inlay rausfällt.

@ Epoxy nun gut am Epoxy hätte ich zur Not auch hier irgendwo.
 
Ist das Overlay Furnier?
 
@ Rockin'Daddy Nein aus Kunststoff (Fieberglas oder dergleichen denke ich).
 
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@ Rockin'Daddy Nein aus Kunststoff (Fieberglas oder dergleichen denke ich).

Vermutlich wird das Overlay aus Vulkanfieber sein
http://de.wikipedia.org/wiki/Vulkanfiber

Habt vielen Dank!

Okay, aber wenn das großflächig verpresst und geleimt wird, sehe ich da eigentlich keine Probleme. Und da es offensichtlich ein Zellstoffverbund ist, dürfte jeder Holzleim funzen. Da ist ja keine Belastung drauf. :gruebel:
 
Ich danke euch. Dann werde ich das morgen oder übermorgen mal versuchen und dann berichten :)

Ich habe jetzt das alte Overlay entfernt mit der im Netz oft beschriebenen Bügeleisen / feuchtes Tuch Methode.

Feuchtes Tuch auf das Overlay legen und mit Bügeleisen (in meinem Fall höchsten Stufe 200 Grad) erwärmen. Mit einem Teppichmesser habe ich das Overlay dann gelöst. Dauert ca 5-10 Minuten.
War eine ziemlich saubere Sachen. Das Overlay kam in einem Stück runter ohne viele Klebereste und keine Holzabsplitterungen.

overlay before.jpg overlay after.jpg
 
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Also wenn es tatsächlich aus Kunststoff ist dann ist Holzleim die falsche Wahl!
Dann doch lieber Epoxy....
 
Hallo,
Resopal wird auch mit Holzleim aufgeklebt. Das funktioniert einwandfrei.
Wichtig ist, das die Leimreste auf der Kopfplatte gründlich entfernt werden.
Ich würde, als Tischler, Leim benutzen.

Gruß Ralf
 
@Ralf Da du Tischler bist kannst du mir eventuell bei einem andren Problem helfen was genau ist Porenfüller und wo bekomme ich diesen her. Ich habe stundenlang gegooglet. Ich weiß, dass Porenfüller, Schnellschleifgrund, Holzkitt und Grundierung alles nicht das selbe ist. Ich habe gelesen dass man Porenfüller selber herstellen kann und das es ihn auf Öl oder auch Wasserbasis gibt nur finde ich einfach nix wo man sowas kaufen kann.

Ich werde übrigens dann den Leim versuchen.
 
Ich benutze z.B. für Tolex bei Verstärkern auch Holzleim (Ponal), hält seit Jahren :great:
 
Hallo,
Poorenfüller ist einfach eine Grundierung. Clou Schnellschliffgrund funktioniert m.M. nach gut.
Wenn du eine Hochglanzlackierung herstellen willst, müssen zuerst die Holzpooren mit Lack "aufgefüllt" werden.
Dazu benutzt man dann diverse Schichten Grundierung (immer mit Zwischenschliff)
Bei deckenden Lacken heißen diese Grundierungen einfach Füller.
Für Lackierungen auf MDF braucht man wieder eine spezielle Grundierung.
Holzkitt dagegen ist ein Holzstaub Kleber Gemisch, mit dem man eher Löcher verspachtelt.

Für die Kopfplatte würde ich nur keinen Bastelleim, sondern einen B3 (bedingt wasserfest) od. B4 (für Verleimungen im Aussenbereich) Leim nehmen.
Falls du sowas nicht im Baumarkt bekommst, frag beim örtlichen Tischler. Ein halbes Honigglas voll ist deutlich mehr als du brauchst.

Ich hoffe ich konnte ein wenig weiterhelfen. Die Sache mit Lacken ist etwas komplex, da verschiedene Hersteller auch verschiedene Namen für ähnliche Produkte haben.
Gruß Ralf

PS. Tolex klebe ich auch mit Holzleim
 
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Danke Ral das hat mit weitergeholfen :)

Ich habe das Overlay eben aufgeleimt. Bevor die Zwingen kamen habe ich es zuerst mit etwas Klebeband fixiert und den alten Sattel als Abstandshalter genommen damit es nicht verrutscht. Jetzt heisst es warten bis morgen Abend. Ich denke 24h solten genügen. Wünscht mir Glück :)

kl1.jpg kl.jpg
 
1. ja, die Dinger sind fast immer krumm

2. ja, das hält locker, wenn du es vernünftig machst

3. Holzleim ist gänzlich ungeeignet. Ich habe hier mal einen Thread "Klebstoffe im Instrumentenbau" verfasst. Das solltest Du mal gelesen haben.
Holzleim klebt nur, wenn er saugfähige Materialien verbindet. Diese Aufleimer sind aber aus Verbund-Werkstoffen, wodurch ausschließlich Epoxy in Frage kommen sollte!!!

Die Verqendung von weißleim funktioniert hier nur durch die rauhe Struktur. Das geht erstmal sicher gut, aber wenn Du mal aneckst, wird's die ganze Platte abheben.

Tolex mit Holzleim zu kleben ist das gleiche Problem. Im Hobbybereich geht's vielleicht, aber der Tipp ist eher vom Kaliber "ach, das geht schon... Hat bei mir auch geklappt" und hat keinerlei Berechtigung.

Kann funktionieren, muss aber nicht.

Ein reines "bei mir klappt's" ist in meinen Augen keine technische Begründung für die Verwendung dieses Klebstoffes.
 
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Hallo smartin,
Holzleim braucht eine saugfähige Fläche. Die andere Fläche darf nicht zu glatt sein.
Ansonsten könnte man auch kein Resopal (HPL) mit Holzleim verkleben.
Bei letzterem weiß ich aus ca. 30 Jahren Berufserfahrung das es einwandfrei funktioniert.
Auch KST-Kanten im Möbelbau werden mit Holzleim verklebt.

Gruß Ralf
 
mag ja sein, dass Du das machst...

HPL und Kunststoffkanten im Möbelbau steht ja sogar im Datenblatt von z.B. Ponal Express. Da steht aber auch "angeschliffen" und "außer PVC-, ABS- und rückseitig unbehandelten bzw. ungeschliffenen". Damit fallen z.B. Kunststoffkanten des Instrumentenbaus (also Bindings z.B.) und Tolexbezüge nunmal einfach aus. Bei Tolexbezügen, wie Du sie vielleicht damit klebst, kommt Dir nur die große Oberfläche zugute.

Begründung:

1. Zum Einen will ich sehen, wie Du nen Tolexbezug anschleifst :D ;) (Späßchen)

2. Tolex ist nichts anderes als "Vinyl". Der Ausdruck "Vinyl" ist fachlich nicht 100% korrekt, denn in der Praxis taucht es fast aussschließlich als Poly Vinyl Chlorid auf - das wird als PVC abgekürzt. Und wenn wir uns dann hier an die Aussage des Datenblatts erinnern ("außer PVC...") wird klar, warum Holzleim nicht für Tolex geeignet ist.
Kunststoffkanten im Instrumentenbau (meinst Bindings) sind dagegen aus ABS oder ebenfalls PVC und damit wiederum nicht geeignet für Weißleime. Auch Perloid-Inlays und übliche Pickguards sind auf ABS-Basis und können nicht mit Weißleim ins Griffbrett oder auf den Korpus geklebt werden. Denkbar sind ausschließlich dekorative Elemente aus Celluloid, wenn entsprechend angeschliffen.

3. Diese Overlays bestehen typischerweise aus Vulkan Fiber, was wiederum Zellstoff in Zinkchlorid getränkt ist. Zellstoff ist an sich super, was Weißleim angeht, allerdings verschließt das Zinkchlorid die Poren. Normalerweise sind beide Stoffe stark hygroskopisch, in der Verbindung werden sie allerdings Wasser-, Fett- und Ölresistent.... D.h. also auch nicht saugfähig.
Aber wie erwähnt - mit Anschliff ists natürlich auch mit Weißleim klebbar, aber kommt von der Festigkeit und Belastbarkeit nicht an eine Epoxydverleimung heran. Gerade die Umweltbedingungen, denen eine Gitarre ausgesetzt ist, lassen Verbindungen aus "Kunststoffen" mit Weißleim häufig auseinander gehen. So eine Gitarre steht eben nicht unbewegt im klimatisierten Zimmer, wie ein dekoratives Möbelstück.
Hier sollte man sich vor Allem die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten vor Augen führen.

Wie auch immer... Deine Erfahrungen im Möbelbau bzgl. Klebstoffen stelle ich nicht in Frage.

Im Instrumentenbau ist das aber so eine Sache. Wir reden hier (im Gegensatz zum Möbelbau) von nicht nur dekorativen Gegenständen, sondern dynamischer & statischer Belastung, Schweiß, Alkohol, Temperaturwechsel (im Laderaum vom Tourbus im Winter), und Stoßschäden.

Wer sich hier auf sog. "Kreuzerfahrungen" zu anderen Berufsgruppen verlässt, kann schnell mal sein Binding verlieren, den Hals in der Hand haben und so weiter...

Ich bin in diesem Thema auch ziemlich beratungsresistent, denn in diesem Thema bin ich in der Regel der Berater :D

Hier nochmal der Kleber-Thread - im Thema Weißleim gehe ich nicht auf Kunststoffe ein (weil im Instrumentenbau fast keine Kunststoffe verwendet werden, wo sich Weißleim eignet), aber in den verlinkten Datenblättern steht was dazu.

Kleber Thread
 
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Hallo smartin,
du schleifst Tolex nicht an :eek:;)
Was bei Ponal in den Datenblättern steht weiß ich nicht (benutze Propeller B4 Leim)
Wenn aber ein Tischler Resopal od. KST-Kanten vor dem Verleimen anschleifen würde, würde der Chef od. Meister :bang::weird:
Resopal wird viel im Badbereich und in Küchen verwendet, dort hat man zumindest stark schwankende Luftfeuchtigkeit.
Ebenso bei Whg-Eingangstüren wo die klimatische Belastung wohl größer ist als bei Instrumenten.
Ich will nicht deine Kompetenz in Frage stellen, oder habe etwas gegen Epoxi, aber im Holzbereich habe ich auch ein wenig Erfahrung.
Zu der Tolexverklebung kann ich ebenfalls nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten und habe auch da gute Ergebnisse mit Leim gehabt.
Letzendlich ist mein Gebastel an Instrumenten od. Boxen natürlich nur Hobby, du dagegen mußt für deine Arbeiten Gewährleistung übernehmen.
Ich kann also gut verstehen das du immer auf der "sicheren Seite" bleibst. Mache ich in meinem Profijob auch so.

Gruß Ralf
 
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