Headset mit Kugel oder Nierencharakteristik?

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JuergenK
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Hallo,
auf der Suche nach Infos über Mikrofoncharakteristiken bin ich hier auf dieses Forum gestossen.

Ich bin Techniker einer kleinen Bühne und möchte hierfür 2 neue Headsets kaufen. Als Funksender stehen Sennheiser EW300 G3 Strecken zur Verfügung.

Die Headsets sollen für Moderation, Künstlerauftritte und Theater verwendet werden.

Ich bin mir nicht im klaren welche Charakteristik ich nehmen soll... Kugel oder Niere?


Ein befreundeter Techniker hat mir Kugel empfohlen, aber wie ist das mit der Rückkopplungsanfälligkeit?
 
Eigenschaft
 
Wenn wir jetzt mal dieselbe Preisklasse vergleichen: die Kugel überträgt deutlich natürlicher - dh. die Stimme klingt "besser". Das Headset kann auch an nahezu jeder beliebigen Stelle an Mund oder Wange positioniert werden.
Die Niere sollte möglichst immer direkt von vorne besprochen werden und sie klingt auch sofort anders (weniger druckvoll) wenn sie aus dem Winkel gerät.
Dadurch dass sie von vorne besprochen werden sollte sind auch die Ploppgeräusche stärker hörbar - das kann sehr störend sein.

Eine Kugel erfordert jedoch in der Regel eine erfahrene Hand am Mischpult bis sie so eingestellt ist dass sie ohne Feedbackprobleme arbeitet. Da wäre ein Digitalpult mit einem durchstimmbaren Equalizer oder ein Analogpult mit 2fach parametrischen Equalizer hilfreich.
Eine Niere ist einfacher zu bedienen und leichter in den Griff zu bekommen.
 
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Nicht alleine, wobei doch primär, ist die Charakteristik eines Mikros ausschlaggebend, sondern sekundär auch die restliche Ingenieurskunst. Es gibt Nieren die piepen gar fürchterlich und es gibt Kugeln, mit denen man sich in die Box reinsetzen und raussehen kann, ohne dass es auch nur einen Anflug von Feedback gibt.

Auch ist das KnowHow des Bedienpersonals ausschlaggebend. Manche brauchen, um genügend GbF zu bekommen, eine ganze Armada an Elektronik und Filterbänken, andere bekommen das auch mit einem 3-Band EQ mit semiparametrik hin.

Wichtig ist auch das andere Ende der Schallwandlerkette, denn eine schlechte Beschallungsanlage, welche auch noch suboptimal ausgerichtet ist, wenn sie überhaupt richtet, sorgt in der Regel immer für sehr schlechte GbF Werte.

Wenn also das Mikro was taugt und die Beschallungsanlage sauber arbeitet, dann bekommt man auch jedes daran angeschlossene Mikro gut in den Griff.

Ansonsten schliesse ich mich Harry an und ich selbst nutze in 90% der Fälle bei Headsets Kugeln, da eben natürlicher Klang, unproblematische Positionierung und eben deutlich weniger Ploppen.
 
Wir benutzen in unserem Theater nur Nierenheadsets, sind aber auch teilweise bis zu 12 Personen auf der Bühne. Und durch akustische Gegebenheiten kommt viel Schall auf die Bühne zurück, für uns ist also Rückkopplungs-Schutz sehr wichtig.
Ich finde, bei guter (und möglichst fixierter) Positionierung und vorsichtigem EQ-Einsatz klingen Nierenheadsets auch schon sehr gut und natürlich. Es gibt trotzdem 2 prinzipielle Nachteile:
1. Nieren sind grundsätzlich etwas größer
2. Nieren sind grundsätzlich anfälliger auf Plopp- und Windgeräusche (was bei uns auch schon zu großen Probleme geführt hat...).

Also: Kauf was du willst :D
 
Vielen Dank für die ersten Rückmeldungen.

Ich hatte heute die Gelegenheit 2 durchaus hochwertige Headsets mit Kugelcharakteristik zu testen und war überrascht...

Das erste Testheadset war ein DPA 4066. Ich konnte den Raum gut verständlich beschallen und mich mit dem Headset auf der Bühne gut bewegen. Auch ein nach vorn beugen an der Bühnenvorderkante war möglich ohne Feedbackprobleme sofern ich noch 2m Abstand zu den Lautsprechern links und rechts der Bühne hatte.

Das zweite Testheadset war ein Sennheiser SL Headmic 1. Gleiche Funkstrecke, Eingangspegel Mischpult wurde angeglichen, ich versuchte die
selbe Lautstärke im Saal zu fahren... das ging aber nur mit sehr grossen Einschränkungen. Es war kaum eine Bewegung auf der Bühne möglich ohne ein leicht aufbauendes Feedback, je nach Standpunkt über diverse Frequenzen.

Das Sennheiser Headset wurde mir eigendlich wärmstens empfohlen und war vor meinem Test zumindest vom Preis und den Empfehlungen her mein Favorit... deshalb bin ich von meinem Test sehr überrascht und kann das gar nicht glauben...
Was könnte ich denn falsch gemacht haben oder ist das wirklich so anfällig?
 
Wenn du das gleiche Setup benutzt hast dann hast du nix falsch gemacht.
Wir haben z.B. ein recht teures AKG Kugel-Headset, welches zwar gut klingt, aber das ist auch ziemlich anfällig für Feedbacks. Da geht ohne rumschrauben am EQ nix.
 
Die Countryman sind auch noch sehr günstig, was Gain before Feedback angeht, und klingen richtig gut.
 

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