Headset mikrofone

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Hallo. Hat vielleicht jemand praktische Erfahrungen mit Headset Micro als Sänger auf der Bühne ? Ich bin es leid immer die dumme Kugel vor der Nase zu haben :) Und wenn ich mal bisschen was auf der Gitarre machen will, während ich singe, dann bin ich mit dem normalen Micro so festgegelegt .
Danke schon mal :)
 
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Wir haben die Headset Mikrophone von Line6 und sind absolut zufrieden.

Man muss bei Funkmikrophonen aktuell auf jeden Fall aufpassen, welche Sendefrequenzen sie benutzen, da nach dem 31.12.2015 starke Einschränkungen der nutzbaren Frequenzen in Kraft treten. Einige Frequenzen sind dann nicht mehr erlaubt, einige kosten Gebühren und einige sind frei:

Funkmikrofone im Bereich 710 - 790MHz dürfen nur mehr nach Anmeldung betrieben werden. Die Anmeldung kostet einmalig 130,- €, egal wie viele Funksysteme beantragt werden. Zusätzlich wird pro Sender eine Jahresgebühr von ca. 10,- € erhoben. DVB-T vor Ort muss berücksichtigt werden.

Ab 2016 können Frequenzen im Bereich 790 - 822MHz und 833 - 862MHz weiterhin per Einzelzuteilung beantragt und benutzt werden, natürlich in Abhängigkeit der Verfügbarkeit der Frequenzen. Diese Einzelzuteilung ist kostenpflichtig.

Beim Frequenzbereich 863 - 865MHz ändert sich nichts. Auch nach 2016 kann dieser Bereich anmeldefrei genutzt werden.

Die Duplex-Lücke ist der Bereich zwischen dem LTE Up- und Downloadbereich. Dieser bleibt frei, um mögliche Frequenzstörungen bzw. Überschneidungen zu vermeiden. Die Bundesnetzagentur hat auch diesen Bereich für die Nutzung von Funkmikrofonen freigeben bis zu einer Sendeleistung von 50mW. Dieser Frequenzbereich wird kostenlos und anmeldefrei nutzbar sein bis zum 31.12.2021.

Hinzugekommen für die Nutzung von Funkmikrofonen (ländlicher Mobilfunk) ist der GHz Bereich 1,785 - 1,805GHz. Auch dieser Bereich bleibt anmelde- und gebührenfrei und wurde begrenzt bis zum 31.12.2021.

Weltweit anmelde- und gebührenfrei ist der 2,4 GHz Bereich. Da sich aber die Funkanlagen den Bereich mit W-Lan teilen, kann es zu Aussetzern bis zum kompletten Ausfall von W-Lan kommen. Die Reichweite ist geringer als bei herkömmlichen UHF Systemen.

Näheres ist z.B. sehr schön zusammengestellt in der Produktberatung "Funkmikrophone" auf der Thomann HP.

Auch wenn man selbst nicht mit einer Nutzung über 31.12.2015 hinaus rechnet, wird es sicher schwer, ein Funkmikro zu verkaufen, das auf einer dann verbotenen oder kostenpflichtigen Frequenz arbeitet. Es gibt echt Händler, die zu der Frequenz garkeine Auskunft geben können, und es gibt auch Systeme, die keine Angaben zur benutzten Funkfrequenz enthalten (zumindest nicht auf der Verpackung). Also bitte extrem aufpassen!
 
Hallo, some,

...ich bin bei Deiner sehr allgemein gehaltenen Frage (zielst Du mehr auf Klang oder Handhabung oder beides?) jetzt ein wenig auf meine Kristallkugel angewiesen.
Die Frequenzproblematik wurde oben schon beschrieben. Für die Praxis sicher auch relevant: Mit einem Headset kannst Du Dich nicht vom Mikrofon wegdrehen (räuspern, Niesen o. ä.) und bist auf einen Techniker angewiesen, der Dir immer zur rechten Zeit den Pultkanal öffnet oder schließt. Das kann durchaus mal in die Hose gehen.
Ebenfalls Körperschall, solltest Du Bartträger sein und der Bügel zu eng anliegen. Auch kannst Du nicht mehr mit unterschiedlichen Mikrofonabständen arbeiten oder einen ggfs. vorhandenen Nahbesprechungseffekt des Mikrofones ausnutzen.
Ansonsten eigentlich durchaus eine feine Sache... ich bin bei größeren Konzerten immer mal wieder mit sowas hier - klick - verkabelt worden und hatte dann das Glück, Leute am Pult zu haben, die mit unseren klassisch geschulten Stimmen umgehen konnten und einen tollen Sound machten.

Viele Grüße
Klaus
 
Hi Soundmunich - Hey, das war ja ne richtige Ausarbeitung.:) Danke sehr dafür. Werde ich mir mal in Ruhe durchlesen. Ist ne Menge drin :).

Hi Basselch. Prioritäten liegen auf dem Klang. Stimmt schon, wenn du das teil vor der Schnute hast, dann ist nix mehr mit Modulation durch Abstandsveränderung. Und so weiter. Aber ich mache ne Menge mit der Gitarre auch beim singen. Und da muss ich schon öfter mal hingucken, sonst greif ich daneben. Oder fühle mich jedenfalls sicherer. Meine Bedenken liegen so im Bereich Rückkoppelungen oder Luft- Plopp Geräusche. Sind ja Kondensator Micros. Auf der Bühne hab ich bis jetzt das gute alte SM 58 benutzt. Nimmt das Micro vielleicht ne Menge von dem Gitarrensound mit, daß man das nicht mehr so exakt trennen kann ?
 
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Meine Bedenken liegen so im Bereich Rückkoppelungen oder Luft- Plopp Geräusche. Sind ja Kondensator Micros.
Rückkopplungen haben nichts damit zu tun, ob es ein Kondensatormikro oder ein dynamisches ist! Das wohl feedbackärmste Mikro, welches ich grade erlebt habe ist ein Kondesatorbühnenmikro, das d.facto II, auch von den Dänen. Die alten Tontechnikerlegenden bezüglich des SM58 kann man getrost über den Haufen schmeißen ...
 
Nimmt das Micro vielleicht ne Menge von dem Gitarrensound mit, daß man das nicht mehr so exakt trennen kann ?

Wie auch bei "großen" Mikrophonen gibt es verschiedene Richtchrakteristiken: Kugel, Niere, Doppelniere (und Säuferleber :D, Quatsch) ... Du kannst zur Sender/Empfängerkombination verschiedene Mikros kombinieren. Letztlich musst Du das ausprobieren, aber ich glaube nicht, dass es zu Beeinflussungen von der Gitarre her kommt, da die Headset-Mikros ja genau auf den kurzen Abstand zum Mund ausgelegt sind (ich denke sie sind "schwächer" als normale Mikros).
 
Da hast Du natürlich völlig Recht. Mir gings nur darum, darauf hinzuweisen, dass es verschiedene räumliche Empfangscharakteristika gibt und dass man sich da für den konkreten Fall beraten lassen muss oder noch besser eben mal was ausprobiert (ostfrisische Telefonmassage à la OTTO funktioniert hier nicht :D).

Zum Einen ging es dem Fragesteller nicht um einen lauten Hintergrund, sondern um seine A-Gitarre vor dem Bauch. Zum Anderen sind halt manchmal persönliche Körperrelationen und -haltungen zu berücksichtigen (jeder ist halt individuell gebaut und der eine beugt sich mehr vor als ein anderer, ...), die eine pauschale Empfehlung auf die Ferne in effektiv machen. Ein paar hundert Euro auszugeben und bis zur Rückgabefrist nur verkrampft aufrecht zu testen, aber später wieder relaxt über die Zarge zu sinken (weil man ja jetzt nicht mehr zu einem Standmikrophon "aufblicken" muss), kann eben blöd ausgehen. Darauf sollte man beim Testen im Laden wirklich achten.

Dabei fällt mir ein, dass man beim Gebrauch natürlich auch auf die Körperhaltung achten muss (gerade mit umgeschnallter Klampfe). Ein Stand-Mikro zwingt einen ja zur aufrechten Haltung und Blickrichtung nach vorne. Beim Headset kann man sich leicht mal ein "In-Sich-Gekehrt-Sein" angewöhnen, was von der Bühnendarbietung her dann ganz ganz schlecht ist (wenn man dann keine (konstruktive) Kritik bekommt, wundert man sich vielleicht, warum der Applaus von mal zu mal verhaltener wird). Also, Disziplin ist auch noch angesagt.
 
Headsets sind in der Regel Nieren oder Kugeln. Zumindest die mir bekannten und das sind so einige. :)

Wenn es um das Übersprechen und Feedbacks geht, ist wie gesagt die Niere klar im Vorteil.
 
Hi Artcore- hi Sounmunich.

Danke Euch. Ja, das mit der Disziplin ist einleuchtend. Aber darum will ich ja auch das Headset. Damit ich richtig ins Publikum singen und spielen kann. Will mich auch mal bisschen drehen, und die Leute ansingen sozusagen :) und dann auch mal kurz nachgucken können, wo ich hingreife. Ich denke ich werde mich mal umsehen und ausprobieren...:) Danke Euch
 
Ich singe seit mittlerweile 5 Jahren nur noch mit einem Headset, weil es mich genervt hatte, dass ich durch ein Mikrofon am Ständer immer auf einen Punkt fixiert werde. Ich spiele Keyboards, habe mehrere am Start, zwei vor mir, eins neben mir, und da drehe ich mich mal nach links, mal nach rechts - mit Headset kein Problem. Ich nutze derzeit eine AKG520, vorher hatte ich ein AKG420, beide sind super vom Sound, wenig Feedback anfällig, weil Niere. Ich hatte mal ein AKG477 probiert, das ist ähnlich dem 420, fällt weniger am Kopf auf, hat aber Kugelcharakteristik und war auf der lauten Rock-Bühne nicht zu gebrauchen.
 
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Hallo zusammen,
der Thread ist schon alt, aber meine Frage ist im Grunde dieselbe, deshalb wärme ich nochmal auf. Vielleicht gibt es ja inzwischen neue oder andere Erfahrungen.

Ich singe und spiele Gitarre, sitzend auf einem Barhocker, und liebäugele mit einem Headsetmikro, um nicht immer mit dem Mund am aufgeständerten Mikrofon kleben zu müssen. Würdet ihr sagen, die Idee taugt was, oder ist das Unsinn? Klingt das ähnlich gut wie ein Handmikrofon (e835) oder muss man Abstriche machen? Welches Headset benutzt ihr und war das ne gute Entscheidung, oder hättet ihr besser mehr ausgegeben oder wäre ein einfacheres Modell genauso gut gewesen?

Funk ist nicht notwendig, Kabel tuts auch. Ich sitze, wie gesagt.

Danke sehr!
 
Wie oben schon geschrieben, bin ich mit einem AKG520 seit vielen Jahren schon sehr zufrieden. Hab auch diverse andere schon probiert, und bislang konnte mich noch keines sonderlich mehr überzeugen, bis hin zum 700EUR teuren dpa.
Ich habe derzeit neben dem AKG ein Sennheiser und ein BeyerDynamic liegen, beide mit Niere, weil Kugel ist für die Live-Bühne wegen Kopplungs-Empfindlichkeit nicht geeignet, und wollte schon längst mal ein Review mit einem direkten Vergleich schreiben. Bislang fehlte die Zeit...
 
Ich habe derzeit neben dem AKG ein Sennheiser und ein BeyerDynamic liegen, beide mit Niere, weil Kugel ist für die Live-Bühne wegen Kopplungs-Empfindlichkeit nicht geeignet, und wollte schon längst mal ein Review mit einem direkten Vergleich schreiben.
Kugelchrakteristiken machen auf Live-Bühnen durchaus Sinn, wenn es um Sprachanwendungen wie Moderationen oder Live-Hörspiele geht. Sie sind weniger popp- und windempfindlich. Bei Gesang mit Instrumenten machen Nieren Sinn, wegen Feedback und Übersprechen. Das Crown CM 311 ist in Deutschland nicht mehr zu bekommen. Aber die Nieren von DPA oder Countryman sind sehr gut. Leider gilt nach wie vor teuer=besser.
 
Mit Live-Bühnen meinte ich tatsächlich hauptsächlich die Bühnen, auf denen mehrere Musiker stehen, üblicherweise auch laut mit elektrisch verstärkten Instrumenten, Drumset und Monitorboxen. Sprachanwendungen wie Moderation, Hörspiele und sicher auch bei Theater- oder Musicalaufführungen mag Kugel die bessere Option sein, weil Kugelcharakteristik eine bessere Sprachverständlichkeit liefert. Aber selbst bei einer Silent Stage, no-Amps, E-Drum, keine Monitore sondern in-ear hab ich schon Feedback Probleme gehabt, wenn die PA - obwohl man üblicherweise hinter den Boxen steht - laut gefahren wird.
 
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weil Kugelcharakteristik eine bessere Sprachverständlichkeit liefert.
Das hat nichts mit der Charakteristik zu tun. Nieren haben in der Regel eine ebenso große Sprachverständlichkeit, sind aber wind- und poppempfindlicher, wie ich schrub. Thats all.
 

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