Headless Gitarre im Selbstbau - Fragen, Infos, Diskussion

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Hallo miteinander.

Ich bereite mich auf ein neues Projekt vor.
Der Hals wird erstmals selber gefertigt von mir. Ich habe einige Konstruktionen im Internet gesehen. Einige Trussrods werden unten am Hals eingestellt, einige oben. Mir wäre von oben lieber, weil ich schon vorhandene Trussrodstäbe habe, die nur so funktionieren würden.

Aber dann habe ich doch oben hinter dem Sattel eine ca 5 mm Bohrung, in der keine Schraube hält. (Die Schrauben der Saitenhalter, vor allem die mittlere auf diesem Foto)

Das Loch der oberen Öffnung sieht auch sehr tief gebohrt aus ???

Kann mir jemand die Konstruktion etwas genauer erklären.
Wäre super

Gruß Otto
strandberg-nx-concept_1-rev-7-all-in-one-string-retainer.jpg
 
Eigenschaft
 
Hi Otto,

ich vermute dass die sechs Inbus-Schrauben auf dem Foto nur in die Basis des Blocks geschraubt sind und längst nicht bis zum trussrod reichen.

Die Basis des Blocks selbst wird vermutlich durch zwei weitere Schrauben von der Rückseite am Hals befestigt.

Das tief gebohrte Loch dient ja nur dazu die Trussrodmutter mit einem 5er Inbusschlüssel zu erreichen.

*
 
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Ich frage mich ja, wozu man überhaupt so einen riesigen und hässlichen Block auf den Kopf des Headless-Halses schraubt. Das einzige, was ich mir dazu erklären kann: man will da relativ viel Gewicht haben, damit das Schwingverhalten (und damit der Klang) sich nicht zu sehr von einer normalen Gitarren unterscheidet.

Das Loch der oberen Öffnung sieht auch sehr tief gebohrt aus ???
Ich vermute mal, damit meinst du, dass extrem gesprochen der Trussrod hinten am Hals rauskommen würde. Sieht irgendwie so aus, ja. Vielleicht ist das ja eine Täuschung, vielleicht ist das Loch auch schräg nach oben gebohrt.

Das weitere hat ja @Bassturmator schon besprochen.
 
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Ich habe das Thema zwar mit der "Trussrodfrage" gestartet, aber auch, um verschiedenste Eigenheiten von Headlessgitarren Konstruktionen zu zeigen und zu diskutieren.
Ich hoffe das ist so OK ??

Anfangen möchte ich mit den Saitenhaltern am nicht vorhandenen Kopfende oder wie immer man das auch beschreibt,
weil es gibt ja Saiten die werden oben eingefädelt und Saiten die durch die Bridge eingefädelt werden.
Ich stell da mal einige Bilder ein die ich gefunden habe.

Zuerst die Halter wo die Saiten oben abgezwickt werden ( was mir nicht immer gefällt, weil man sich verletzen könnte)

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Dann einige wo sie oben eingefädelt werden




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Was meint IHR dazu ????

Würde mich freuen
Gruß Otto


Können zu beiden Arten die gleichen Brücken ??? (Eigentlich Tuner ??? ) benutz werden ???
 
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Können zu beiden Arten die gleichen Brücken ??? (Eigentlich Tuner ??? ) benutz werden ???
Wenn unten auch eingeklemmt wird wie beim Floyd Rose oder bei normalen Mechaniken, klaro.

Ich könnte mir aber auch Stimmsysteme vorstellen, die auf dem Einhängen mit den Ballends basieren. Z.B. ein Haken, der an einer Mutter hängt. Die Einstellung würde dann mit einer Schraube + einem Schlüssel (z.B. Inbus) erfolgen (nur sehr grob skizziert)

Praktische Erfahrung hab' ich damit nicht, Deswegen ist es natürlich sinnvoll, wenn jemand erklären würde, wie es in der Praxis wirklich aussieht.
 
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Finde diese Lösung eigentlich am elegantesten. Optisch dezent und du hast Druck auf dem Sattel was sicher nicht schadet.

Willst du ein Vibrato/Tremolo integrieren?
 
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Der Klemmsattel ist oft mit relativ kleinen Schrauben befestigt.
Hier bei ABM oder Strandberg ist z.B. die kleine Schraube mit abgebildet

Sind es keine Einzel-Klemmungen, sondern so ein Block, sind dort wahrscheinlich auch nicht viel größere Schrauben in Benutzung, zumindest nicht so, dass sie durch den Hals durchgehen, wie man es früher bei Floyd Rose Klemmsätteln oft gemacht hat.

Es gibt auch noch solche Varianten wie z.B. die von Hipshot die von der Seite angeschraubt werden.

Ich finde die Systeme, bei denen jede Saite einzeln mit einer Madenschraube geklemmt wird am besten. Man kann die durchaus besser abschneiden, als auf den Bildern zu sehen ist :)
Die Double-Ball Saiten sind zwar gut, aber da hat man nicht so viel Auswahl.

Die Headless Hardware ist idR ziemlich teuer (Bei ABM oder Strandberg kommst du auf ca. 350€, bei Apollo Music Parts wahrscheinlich auf so 130€ + Zoll/Versand). Aber da sollte man nicht unnötig sparen. Hat man da keine vernünftigen Mechaniken macht das ganze keinen Spaß.
 
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Mit Vibrato kenn ich mich nicht aus. Würde einzelne Brücken nehmen

Danke an euch.

Geht gut los mit euch DANKE
 
Ich möchte mal aus eigener Erfahrung dieses Headpiece vorstellen. Es basiert eigentlich auf dem Headpiece für Double Ball End-Saiten, das auf Steinberger Spirits und Steinberger USA-Instrumenten (2002-2008) verwendet wird/wurde. Befestigung von oben (in Längsrichtung des Halses), und ein Loch für den Truss Rod-Zugang. Zusätzlich bietet dieses Headpiece jedoch einzelne Madenschrauben zur Benutzung von ganz normalen Standardsaiten, so dass man keine Double Ball End-Saiten benutzen muss. Hergestellt von Hand in Irland, zu beziehen über ebay oder direkt (ich habe die Kontaktdaten).

MJB_Headpiece_Hohner_IMG_1830.jpg


Grüße,
Bernd
 
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Hallo Bernd
Danke Dir, der Steinberger Chef höchst persönlich, wau :cool:

Das Teil sieht schon gut aus. Der Preis ist aber auch nicht ohne ?
Meinst Du das die verschiedenen Konstruktionen Soundtechnisch sehr viel Unterschied machen. Oder ist das wieder so eine Glaubensfrage ?
Die einfachste Konstruktion wäre mal nicht so teuer, aber ???
11.jpg
17.jpg




Gruß Otto
 
Das Teil sieht schon gut aus. Der Preis ist aber auch nicht ohne ?
Meinst Du das die verschiedenen Konstruktionen Soundtechnisch sehr viel Unterschied machen. Oder ist das wieder so eine Glaubensfrage ?

Den Preis finde ich für CNC-gefräste Teile aus hochwertigen Metallen völlig in Ordnung. Das ist nicht der billige China-Zink-Guss-Schrott, der manchmal ähnlich aussieht. Aber muss ja nicht… ;-)

Die Unterschiede liegen meiner bescheidenen Meinung nach eher selten in irgendwelchen soundtechnischen Bereichen, als in der ganz normalen praktischen Anwendung und Haltbarkeit. Soundtechnische Diskussionen zu Headpieces meide ich, weil zumindest ich da eigentlich nix höre.

Die von dir vorgeschlagene "billigste Version" ist im Prinzip völlig OK. Ich habe dieses Prinzip (Ball End am Kopfende einhängen) auf meinen NS-Design Prototypen:

bm_Radius_guitar_IMG_5356.jpg


Allerdings erfordert diese Lösung halt eine Brücke/ein Tuner-System, das mit losen Saitenenden umgehen kann. Und hierfür Standard-Tuner, die eigentlich an Kopfplatten gehören, hinten an eine Gitarre zu schrauben… das fand ich persönlich immer die hässlichst mögliche Version einer Headless-Gitarre.

Grüße,
Bernd
 
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Mit den Standarttunern geb ich dir vollkommen recht. Absolutes NOGO. Das Design sollte schon harmonisch sein und praktikabel. Nur schön aber umständlich möchte ich da nicht.
Weißt du zufällig einige Hersteller die einzelne Headless tuner verkaufen außer ABM und Strandberg ?
 
Weißt du zufällig einige Hersteller die einzelne Headless tuner verkaufen außer ABM und Strandberg ?

Nein, das ist leider nicht mein Fachgebiet. Ich hatte lediglich Gutes von Sophia Tremolos und Komponenten gehört, aber die (Einzeltuner) scheinen im Moment ausverkauft. Ansonsten kenne ich mich nur mit Steinberger-kompatiblen Brücken und Tunern aus.
 
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Befestigung von oben (in Längsrichtung des Halses),
Hallo Bernd,
rein interessehalber gefragt, in Stirnholz geschraubt ist doch eigentlich die denkbar am wenigsten haltbare Lösung nach meinem (Tischlermeister-)Verständnis. Es sind zwar nur dünne Saiten aber die entwickeln ja ordentlich Zug oder sind die Kräfte hier vernachlässigbar?
 
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Ich denke das es erstmals Hartholz ist, das für Hälse verwendet wird und zweitens kannst du viel längere Schrauben verwenden.
Auf dem Foto sehen die Schrauben schon ordentlich groß aus
Oder täusch ich mich da ???
Gruß Otto
 
… aber die entwickeln ja ordentlich Zug oder sind die Kräfte hier vernachlässigbar?

Ich denke das es erstmals Hartholz ist, das für Hälse verwendet wird und zweitens kannst du viel längere Schrauben verwenden.

Der eigentliche Saitenzug wird ja vom kompletten Halsquerschnitt gehalten. Die Schrauben sitzen in Zugrichtung und verhindern nur, dass das Headpiece quer zur Zugrichtung vom Hals rutscht. Diese Headpieces halten seit den 90er Jahren, als die ersten Spirits auf den Markt kamen, ganz wunderbar. Sowohl auf Holzhälsen, als auch auf Carbonhälsen, die auf den späteren USA-Instrumenten verwendet wurden. Gar kein Problem. Übrigens hatten auch die Hohner Headless-Instrumente ein identisch aussehendes Headpiece, mit geringfügig abweichenden Maßen (weil dickerer Hals).

Nachtrag: so sieht das von der Seite gesehen aus, der lange "Deckel" sitzt auf dem kompletten Halsquerschnitt.
Rubber_channel_IMG_1763.jpg


Grüße,
Bernd
 
Grund: Bild hinzugefügt.
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Weißt du zufällig einige Hersteller die einzelne Headless tuner verkaufen

Ich habe auf einer Gitarre Mechaniken von T4M. Die sind um Welten besser als die von ABM. Ich weiß aber nicht, wie viel die kosten. Die ABM Tuner sind auch nicht gerade leichtgängig (zumindest nicht immer) und das Einstellen der Intonation ist unfassbar nervig. Finde den Preis daher auch nicht gerechtgfertigt.

Es gibt auch viele Gitarrenbauer, die ihre eigene Hardware herstellen. In Deutschland u.a. XTN Guitars oder maan-guitars. Die von maan guitars sind dabei recht ungewöhnlich, weil die Saiten über eine normale TOM-Bridge laufen.
Da kann es natürlich sein, die machen das nur für ihre eigenen Gitarren, aber vllt verkaufen die ja auch Hardware einzeln.

Wenn du nicht so viel Geld ausgeben willst, würde ich die von https://www.apollomusicparts.com/ mal ansehen. Die machen die Hardware für die Harley Benton Dullahans, da gibt es zumindest viele Erfahrungswerte.

Vielleicht kommt auch die Hardware von Ibanez noch in die Shops.
Zumindest nach dem einen Angebot auf Reverb, scheint der Preis ganz ok zu sein.
https://reverb.com/item/49314002-ibanez-6-string-fixed-mono-tune-bridge-nut-in-cosmo-black
Da wird der Klemmsattel aber tatsächlich durchgeschraubt
 
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