Hat mein Laptop meine Interfaces und Mikros gekillt?

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acalysus
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Hallo Leute,

ich bin ganz neu hier. Mike ist mein Name.
Kurz zu meinem Problem: Vor längerer Zeit hatte ich das Steinberg UR44-Interface im Gebrauch. Dann kaufte ich ein neues Sennheiser MK 4 Mikro. Nach ein paar Tagen war letzteres plötzlich defekt. Wurde vom Händler repariert mit Diagnose "Kurzschluss". Damals dachte ich, ich hätte vielleicht das Kabel gezogen, obwohl noch +48V aktiv war. Dann gab es immer wieder Probleme mit dem Interface, weshalb ich mir ein neues holte. Diesmal das Arturia AudioFuse Rev2. Damit habe ich von Anfang an seltsame Probleme und Störgeräusche. Ähnlich wie beim UR44. Immer wenn ich bei beiden Interfaces ein Mikro-Kabel ziehe (OHNE +48V), geht mein Bildschirm kurz aus, der über HDMI am Laptop hängt. Wenn ich das Interface aktiviere, geht der Bildschirm ebenfalls kurz aus. Nunja, vor kurzem habe ich mir das Mikro von Slate Digital ML-1 gekauft und wenige Male benutzt. Heute ist plötzlich ein Rauschen über den Mikroeingang zu hören. Ich habe ein anderes Mikro getestet, das funktioniert. Ich habe die Kabel getauscht, die Interaces gewechselt - es liegt definitiv am Mikro. (Hab hier eine Soundfile angehängt)

Jetzt ist das auch im Eimer. Ich behandle all meine Technik wie ein Rohes Ei. Das Mikro wird mit Samthandschuhen immer zurück in seinen Koffer gelegt. Wieso hab ich immer nur defekte Geräte? Kann es sein, dass mein Laptop mit Spannungsspitzen alles killt?
Ich bin bei dem Thema absoluter Laie.
Würde mich freuen, wenn ich eure Meinung dazu lesen könnte.
 
Was war denn konkret defekt?
Diagnose Kurzschluss ist nicht hinreichend.

Wurden korrekt belegte Mikrofonleitungen verwendet?
Im Falle von einem klassischen, 48V gespeisten Mikro und einem auf der Gegenseite vorhandenen Mikrofonvorverstärker mit Phantomspeisung kann es bei einem falsch zusammengebauten Leitung durchaus dazu kommen, dass das Mikro einen Schaden erleidet. Allerdings ist die Speisung so ausgelegt, dass die Spannung im Falle eines annäherenden Kurzschlusses zusammenbricht. Da kann man also keine große Leistung ziehen. Deswegen sind Schäden eher selten, selbst wenn man bei aktiver Phantomspeisung das Mikro an- oder abstöpselt.

Wenn das Interface (Steinberg) einen defekt hatte, dann kann das schon sein, dass auch ein daran angeschlossenes Mikro einen weg bekommt. Dennoch eher unwahrscheinlich.
Auch könnte das Mikro schon einen weg gehabt haben (Fabrikationsfehler, Bauteiltoleranz, versagen der Qualitätskontrolle).

Da dann auch das Folgeinterface komische Dinge macht, liegt es nahe, dass der Laptop dies verursacht. Wurde dieses Interface und das vorher verwendete auch an anderen Rechnern getestet? Gibt es noch weitere Rechner/Laptops, welche man für einen Test nehmen kann? Falls ja, unbedingt machen.

Normalerweise darf ein an/abstecken eines MIkros an einem ext. Audiointerface keine Auswirkung auf die restliche Peripherie des Rechners haben. Da ist dann was faul und es liegt nahe, dass es der Rechner selbst ist.

Tip:
Schließ mal ein dynamisches Mikro an das/die Interface(s) an und lass die Phantom erst mal aus. Dann dies an dem Verdachtsrechner und an einem anderen Rechner prüfen.
Wenn das alles tut, dann die Phantom aktivieren, bei gleichem Mikro (also ein dynamisches). Wieder Verdachtsrechner und ein anderer Rechner.
Nun den Schritt wagen ein Kondensor anzuschließen. Wieder Verdachtsrechner und ein anderer Rechner.
Bei allen Versuchen die Leitungen nicht tauschen, sondern immer dieselbe Leitungen nutzen.
 
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Danke für deine Rückmeldung! Der Reparaturservice schreibt in der Rechnung lediglich „Kurzschluss an XLR beseitigt“. Mehr Infos hab ich nicht. Es war ein nagelneues Mikro – genauso wie mein Slate. Beim Sennheiser entstand ein Kracksen im Signal, beim Slate hab ich ein Wind-Geräusch (siehe angehängte Soundfile).

Wären irgendwelche Leitungen falsch gelegt gewesen, hätte es mir ja das Mikrofon direkt zerlegt (denke ich mal). Aber ich konnte es ja ne Weile nutzen. Auch als es aus der Reparatur zurückkam, konnte ich es wieder nutzen. Ich hab es nur nicht oft benutzt, weil ich das Slate bestellt hatte. Das wiederum hat auch ein paar Mal funktioniert, bis es gestern einfach so von einer Sekunde auf die andere defekt war. Morgens ging es, mittags nimmer. Dazwischen hatte ich keine Kabel gezogen oder so. Einfach nur Phantomspeisung deaktiviert und dann wieder aktiviert.

Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es der Laptop ist.

Ich teste beide Interfaces am Wochenende mal mit einem anderen Laptop und das was du mit dem dynamischen Mikro beschrieben hast.
 
Tach zusammen...
Das ein Usb-Port am Laptop in der Lage sein soll,derartige Spannungen zu erzeugen das Geräte gekillt werden ist mir noch nie untergekommen.
Es liegen am port in der Regel 5 Volt an.Die 48 Volt Phantompower werden durch das Interface erzeugt.Aus den 5 Volt heraus.
Teste dein Labtop mal mit so etwas:

https://www.amazon.de/Multimeter-Digitaler-Spannungsprüfer-Amperemeter-Verbesserte/dp/B07THZFDGH/ref=sr_1_5?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=1RLRNUE7ZJYEE&keywords=usb+tester&qid=1661514369&sprefix=usb+tester,aps,143&sr=8-5
 
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Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es der Laptop ist.
... oder dessen Netzteil. Falls die Schäden nicht im reinen Batteriebetrieb entstanden sind, würde ich das Netzteil nicht mehr in Verbindung mit Audiointerface/Mikrofon einsetzen.
Vermutlich hast du selbst keine Messgeräte zur Verfügung, aber es ist relativ einfach zu überprüfen. Multimeter auf Wechselspannung (!) stellen und zwischen Chassis des Laptop und Netz-Schutzleiter messen.

Die interne (Hochfrequenz)Wechselspannung solcher Netzteile wird vor dem Ausgang gefiltert, aber oft sind noch Reste davon vorhanden.
Meist eine Wechselspannung von 40-80V, aber nur Strom im mikro-Ampere Bereich, daher vollkommen harmlos... ausser für manche Bauelemente.
Die reagieren auf die hohe Spannung und fallen aus, regenerieren sich uU aber wieder.
(kann Stunden oder Tage dauern, oder auch nie stattfinden)
Ich habe das selbst ein paar mal mit vintage Audiogeräten erlebt. Spontanausfall, am nächsten Tag liefen sie wieder.
 
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Super, vielen Dank für die Tipps. Werde mir den Tester mal bestellen. ich kann mich erinnern, auch mal leichte Stromschläge am Laptop-Gehäuse gemerkt zu haben. Minimal, aber sie waren da.
 
ich kann mich erinnern, auch mal leichte Stromschläge am Laptop-Gehäuse gemerkt zu haben. Minimal, aber sie waren da.

Dabei handelt es sich wohl eher um statische Aufladungen des Körpers die sich bei Berührung von Masse entladen.

*
 
Nicht unbedingt.
Wenn man sich auch an einer Türklinke etwas fängt, dann ja.
Wenn es sporadische Schläge sind, dann ist die wahrscheinlichkeit auch gegeben, dass es eine statische Aufladung war.
Wenn es allerdings bitzelt, dann definitiv nicht mehr.

An einem technischen Gerät, vor allem wenn es eine Verbindung zum Stromnetz hat, kann auch eine technischer Defekt (durchgeschlagener Elko/Kondensator, Widerstand, Staub auf der Platine, sonstiges) dazu führen, dass z.T. hohe Spannungen an das Gehäuse oder Gehäuseteile weiter gegeben werden. Wenn dann die Erdung versagt oder dieser Teil des Gehäuses keinen Potentialausgleich hat, dann bitzelt es. Solang das nur Kriechströme im unteren µA - mA sind merkt man es, es passiert aber noch nichts. Dennoch Grund genug das Gerät prüfen zu lassen.

Ich trau hier z.B. diesen ganzen billigen SNT nicht über den Weg. Jedes SNT hat auch einen Fuß im Primärkreis, also Netzspannung.

Andererseites kann bei einer fehlerhaften Erdung (abgefaulter PE einer Sammelschiene) im Falle eines Defektes das defekte Gerät die Spannung über den noch vorhandenen PE an andere Gerätschaften weitergeben und dann stehen auch die unter Spannung, obwohl die nicht defekt sind.

Ich sag es immer wieder gerne: Strom macht klein, schwarz und hässlich.
 
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Wenn dann die Erdung versagt oder dieser Teil des Gehäuses keinen Potentialausgleich hat
Richtig,aber ist das bei einem Labtop nicht unrelevant,weil die Netzteile ja eh Eurostecker statt Schukostecker haben,also ohne Schutzleiter?
Ich kenne das mit Usb Ports nur so,das wenn defekt dann sind die Ports tot.Da kommt gar nix mehr.
Das da richtig Saft rüberkommt ist mir neu.
 
So, ich hab mal den USB-Spannungsprüfer von LtdBoomer angeschlossen. Ich kenne mich null aus.. Volt ist mit 5.120 bis 5.138 V anscheinend okay. Alle Ports haben 28°C.
Aber jetzt das verwirrende: An einem USB-Port hatte ich zunächst 0.1420 A, als ich später an den Tester hinten das Interface angeschlossen hatte, zeigte er mir 0,0 A an. Und bei den anderen Ports zeigt er auch 0,0 A. Am Anfang zeigte er auch einmal 36.7 Ohm an, ab dann bei jeder Messung und jedem Port nur noch 9999.9 Ohm.
Immer, wenn ich was in die USB-Ports stecke oder raus ziehe, geht mein Bildschirm kurz an und wieder aus (kein Reset mit Startbildschirm, sondern einfach 1 Sek. Schwarz, dann ist das Bild wieder da).
Wenn ich dann Phantomspeisung aktiviere, ändert sich kein einziger Wert am Spannungsprüfer. Das Interface wird über ein eigenes Netzteil gespeist.
Weitere Daten, die bei allen Ports gleich sind:
data positive signal voltage: +0.10V
data negative signal voltage: -0.10V
0 mAh
0mWh

Könnt ihr damit was anfangen?
 
Wenn man misst misst man Mist. Bitte sich unbedingt vorher informieren was man wie misst.

1. Widerstandsmessung immer ohne Spannungsversorgung, da der Innenwiderstand eines Widerstandprüfers gering sein soll, am besten nicht vorhanden. Deswegen gibt das letztendlich einen Kurzschluß. Zudem wird zur Widerstandsmessung der Prüfling mit einer bekannten Spannung beaufschlagt.
Warum wollte man den Widerstand nochmal messen? Macht keinen Sinn!
Der hohe Widerstand resultiert daraus, dass man hier wohl das Schutzelement des USB Ports "sieht".

2. Wieso die Temperatur dort messen? Noch mehr sinnbefreit erstmal.

3. Die Spannung DC von 5, irgendwas am USB Port ist OK.

4. Wie wurde der Strom gemessen? Einfach das Meßgerät dran? Grober Fehler.
Wie auch bei einer Widerstandsmessung soll der Innenwiderstand des Meßgerätes gegen Null gegen, d.h. man verursacht damit einen Kurzschluß. Damit reißt man den USB Port in den Abgrund, wenn da keine Schutz implementiert ist. Deswegen auch 0,0 A

5. Das Messen an den Datenleitungen selbst ist nun vollkommener Humbug, denn das Meßinstrument ist viel zu träge, um dies auszuwerten.

Spannung werden immer parallel zum Verbraucher gemessen.
Ströme werden immer in Reihe/Serie zum Verbraucher gemessen.

Am USB Port selbst wird es nicht liegen, zumindest reißt der kein Mikro weg. Der wird wohl auch nur für den Datentransfer da sein und letztendlich gar keine Energieversorgung primär machen. Deswegen hat das Interface ein ext. Netzteil. Dies generiert alle notwendigen Spannung, inkl. den 48V. Deswegen ändert sich auch nix am USB Port, wenn man die 48V Speisung aktiviert.
Die 48V aus den 5V USB zu holen würde gehen, wäre allerdings aufwendig (Spannungsverdopplerkaskade o. ä.). Ich würde das nie so bauen.

Dass der Bildschirm allerdings flackert, wenn man am USB Port etwas an/absteckt sagt einem, dass da was nicht stimmt.

Netzteile ja eh Eurostecker statt Schukostecker haben,also ohne Schutzleiter?
Nicht ganz. Zum einen gibt es genügend Netzteile, welche einen Schukostecker haben. Meine Dell Laptops haben alle einen, ebenso viele Lenovos.
Nicht vergessen, dass Eurostecker nur dann erlaubt sind, wenn keine Möglichkeit besteht spannungsführende Teile zu berühren bzw. keine ohne weiteres Zugänglich sind, also z.B. bei Vollplastikgehäuse.
Als Verbindungspunkte dienen dann allerdings immer noch die Anschlüsse der Peripherie, also Monitorleitung (da ist auch eine Masse beaufschlagt und der Monitor hat in der Regel einen Schuko), Drucker über USB. UPS!!!! Also auch ein Gerät mit ext. Netzteil, wie z.B. das Interface.
 
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Danke für die Ausführungen.. wobei ich da echt kaum was verstehe - bin absoluter Laie. Fakt ist, dass mein Mikrofon jetzt wieder geht. Ich behalte das mal im Auge. Das Interface schicke ich zur Reparatur. Und bezüglich Laptop bin ich überfragt. Einschicken ist mies, weil ich den zum arbeiten brauche. Ich liebäugel damit, meinen Kredit aufzustocken und mir nen anständigen PC zu holen. Vielen Dank nochmal an alle für die Hilfestellungen!
 
Immer, wenn ich was in die USB-Ports stecke oder raus ziehe, geht mein Bildschirm kurz an und wieder aus (kein Reset mit Startbildschirm, sondern einfach 1 Sek. Schwarz, dann ist das Bild wieder da).
Also sowas hab ich in über 25 Jahren IT noch nicht erlebt und das darf auch nicht sein. Entweder ist da nur ein Wackler am Display, GraKa oder der Verbindung und das entsteht über die Erschütterung, oder da besteht ein größeres Problem in der Kiste.
 
Wenn der HDMI Ausgang des Laptop über internes USB angekoppelt ist, könnte das ein durchaus normales Verhalten sein... :gruebel:
 
Wenn der HDMI Ausgang des Laptop über internes USB angekoppelt ist, könnte das ein durchaus normales Verhalten sein... :gruebel:
Kann mir nicht vorstellen, dass die beiden schaltungstechnisch etwas miteinander zu tun haben.
 
Da es externe USB auf HDMI Adapter für unter 10€ gibt, kann ich mir das sehr gut vorstellen :D
 
HDMI is ein Grafikport, der ist im Grafik-Chipsatz mit drin. Das ist ja kein Raspberry, wo der Gbit-Port am USB hing...
 
Da wir beide nicht wissen um welchen Laptop es geht, bringt die Spekulation nichts ;)
(ich habe lediglich nach einer nachvollziehbaren Möglichkeit für das Verhalten gesucht)
 
Ich hatte den Laptop bei Digital Audio Networx 2018 konfiguriert (Details siehe Anhang). Deshalb gibt es da keinen Markennamen oder Modellbezeichnung. Die Firma hat eigentlich nen guten Ruf, was PCs und Notebooks für Musikproduktionen angeht. Aber über die Qualität der Bauteile kann ich nix sagen.
 

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    Rechnung Laptop Digital Audio Networx.jpg
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Das ist Usus und Stochern im Nebel.
Nimm einen anderen Laptop/PC und probier es da. Wenn es tut, dann hat die Kiste etwas und sollte dafür eben nicht mehr verwendet werden.
Zur Not setzt man eben eine VM auf, wenn man nicht das inst. OS antouchen will. (Oracle Virtuell Box)
 

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