Und wie wird das Teil mit Strom versorgt? Durch Einstecken des externen Netzteils in die Stromsteckdose?
Japp. Wer den TI wirklich abschalten will, zieht hinten den Stecker raus.
Gefühlstaster;5372682 schrieb:
Erstmal Danke für Eure Antworten, ham wir echt weitergeholfen
Was ich festgestellt hab: Da man sehr unterschiedl. Bedienelemente einführen kann, hängt das auch sehr vom jeweiligen Synthi ab, ob und was der noch zusätzl. zum Standart (also Pitch-Bend- & Modwheel) an Bedienelementen bietet.
Hängt vom Hersteller ab, vom Modell, von der verwendeten Klangsynthese (FM-Synths mit viel Echtzeitcontrollern wirst du z. B. kaum finden), von der Zeit, in der das Gerät gebaut wurde (1978 hatten Analogsynthesizer Regler für alles, 1985 wurden aktuelle Modelle praktisch nur noch über Menüs gesteuert) usw.
Gefühlstaster;5372682 schrieb:
Wo ich grad dabei bin: So Bedienelemente wie D-Beam oder Ribbon-Controller (beides Roland, aber vllt. nicht nur Roland) zusätzl. zur Tastatur finde ich schon bereichernd.
D-Beam gibt's nur bei Roland, Ribbons dagegen bei diversen Herstellern. Meistens kleine Ribbons links von der Tastatur, aber die Kurzweil K2500 hatte zusätzlich einen 60 cm langen, druckempfindlichen Ribbon, der in drei Zonen teilbar war, über der Tastatur. Von so Geräten wie Trautonium, Yamaha GX1, Haken Continuum (nur ein Controller) oder Eowave Persephone, wo der Ribbon oder etwas Ähnliches wie eine Tastatur gespielt werden kann, ganz zu schweigen.
Gefühlstaster;5372682 schrieb:
Aha - und dafür kann es unterschiedl. Bedienelemente geben oder wie? Z.B. Schieber (oder unverständlicher: "Fader") oder so exotischere Sachen wie z. B. den Ribbon Controller - dazu steht unter nem youtube-Video: Position auf dem Band bestimmt Tonhöhe, und Druckempfindlichkeit steuert die Cutoff-Frequenz (Position on the ribbon determines pitch and pressure sensitivity controls the filter cutoff).
Auch da gibt's wieder Unterschiede. Ribbons haben selten eine festgelegte Funktion, der D-Beam hat nie eine. Auch X/Y-Pads und nicht als Pitch Bend/Mod-Ersatz verbaute Joysticks sind meist variabel belegbar. Mit Knobs und Fadern ist das wieder anders. Bei samplebasierten Synths und einigen VAs sind sie auf verschiedene Funktionen programmierbar, bei einigen gibt's auch mehrere wählbare festgelegte Funktionen. Bei wieder anderen VAs und Artverwandtem gibt's entsprechend mehr wählbare festgelegte Funktionen, die über eine Matrix ausgewählt werden können, um das Gerät kompakt zu halten (wenn die Parameter eines MicroKorg alle ihren eigenen Regler bzw. Schalter hätten, wäre das Ding so groß wie ein Waldorf Wave). Dann gibt's bei VAs die puristischere Herangehensweise, möglichst wie bei den Synths der 70er für jeden (wichtigen) Parameter ein eigenes Bedienelement zu haben, und dann hat dieses Bedienelement eben auch nur diese eine Funktion. Bei den spannungsgesteuerten Analogen war das damals in den 70ern bei Monosynths eine Notwendigkeit, weil die Knöpfe direkt auf Achsen von Potis gesetzt waren, die direkt Teil der Klangerzeugung waren, also keine Programmierzwischenstufe oder so. Heute sieht man das als Feature, weil das den Synth ungeheuer ergonomisch macht.
Knobs vs. Fader ist eine ganz eigene Sache. Die klassischen Moogs hatten beispielsweise alle Knobs mit Kappen aus der Luftfahrt (kein Witz, diese schwarzen Kappen mit der gebürsteten Spitze sind nicht für Bob Moog entworfen worden). Auch Oberheim hat Knobs bevorzugt, zumindest in der SEM/2-Voice/4-Voice-Zeit.
ARP hatte es dann wieder mit Fadern. Die haben wieder ganz andere Vorteile. Sind staubanfälliger und nicht ganz so präzise zu regeln, dafür nehmen sie weniger Platz weg als die gleiche Anzahl fette Knöpfe wie bei Moog, man kann schneller den eingestellten Wert ablesen (wichtig bei Synths ohne Speicher), man kommt schnell von einem Extremwert zum anderen, und mit relativ wenig Geschick kann man mehrere gleichzeitig bedienen. Auch Yamaha hat viel mit Fadern gemacht und mit etwas ganz eigenem, so eine Art Mittelding aus Kippschalter und Fader mit nicht zwei oder drei, sondern vier Rasten und der Möglichkeit, den Regler auch mal zwischen die Rasten zu setzen, das haben sie damals auch viel in Orgeln eingebaut, um keine Zugriegel zu brauchen. (In den 80ern hat Yamaha in einige Edelorgeln übrigens Motorfader eingebaut.)
Bei wieder anderen Herstellern wurde gemischt. Roland hat zwar Fader bevorzugt, aber gerade in den 70ern gab's immer auch Parameter, wo Knobs angebrachter waren. Kultkisten wie TR-808 und TB-303 haben dann aus Platzgründen (nicht genügend Bauhöhe für Fader) kleine Knobs bekommen, und weil Mitte der 90er Analogsound durch 303, 808, Minimoog und wenige andere definiert war, die alle Knobs hatten, hat Roland auch lustig Knobs auf Geräten wie JP-8000 verbaut (nachdem sie mit dem JD-800 den Rompler mit den meisten Fadern ever gebaut haben, die erwiesen sich aber als robuster fürs Touren, denn im Gegensatz zu Fadern kann man Knobs nicht im Panel versenken, was bei den fragilen Drehpotis des Jupiter-6 ganz praktisch gewesen wäre). Inzwischen sind sie back to the roots und haben den GAIA mit Fadern à la SH-101 ausgestattet.
Bei VAs dominieren ansonsten generell Knobs, weil Minimoog, Prophet-5 und Oberheim SEM hatten ja auch nur Knobs, und woanders wird nur sehr selten gekupfert (VA-Filter z. B. sind bis heute fast immer Moog- und SEM-Klone, und Yamaha hat ja immer nur FM-Synthesizer ohne Filter gebaut™
. Ausnahmen gibt's, aber die sind selten, beispielsweise die Hüllkurvenfader bei Novations KS-Modellen. Echtanaloge haben sowieso praktisch ausschließlich Knobs. Ich weiß auch nicht, wieviele Hersteller inzwischen auf wievielen Synths (und Modulen) Moog-Potikappen verbauen.
Genau genommen könnte ich jetzt noch darüber referieren, wie im Laufe der Zeit das Patchen von nicht 100% festverdrahteten Synths durchgeführt wurde (Kabel bei den meisten Modularsystemen, Pins mit unterschiedlichen Widerständen in einer Steckmatrix bei EMS, lange Schiebeschalter beim ARP 2500, programmierbare Patchmatrix bei VAs und einigen modernen Echtanalogen), aber das würde zu weit führen.
Martman