Harp spielen-Anfang?

[harping]

Hallo Musiker und Musikfreunde,

ich möchte ein bisschen für mich selbst Harp spielen lernen.
Ich liebe Hardrock und Rock-Blues und bin auch nicht unmusikalisch.
Habe in meinem Leben aber noch kein Instrument gespielt und von Noten, Tonleitern usw. außer von deren Namen keine Ahnung.
Ich habe mal bei einem Kumpel eine G- Harp in der Hand gehabt und auch verständliche Töne zur Musik vom Band ‚heraus gebracht’.
Nun meine Frage.
Mit was sollte man beginnen, mit einer C-Dur oder G -Dur oder ...?.?.?...- Harp?
Habe auch mal gehört eine C- Harp eignet sich am ehesten für Blues und Rock (-Begleitung)
Ich möchte nun auch erst mal nicht viel Kohle hinlegen, für etwas wovon ich nicht weiß, ob es mir wirklich richtig liegt und ich dabei bleibe.
Deshalb mal hier ein paar Beispiele:
http://cgi.ebay.de/Volt-Mundharmoni...122682&po=LWI&ps=63&clkid=5835799937103193912
http://cgi.ebay.de/Profi-Blues-Harp...883544&po=LVI&ps=63&clkid=5835761655794120578
http://cgi.ebay.de/Mundharmonika-HO...553313?pt=Blasinstrumente&hash=item255d25e061
http://cgi.ebay.de/Classic-Cantabil...122682&po=LWI&ps=63&clkid=5835787501061764041

Ich muss noch anmerken:
Ich tendiere zu einem eher etwas mehr ‚bassigen’ Klang, aber nicht gleich Moll.
Wobei die Harp auch für die ‚klassische Blues-Tonlage’ zu gebrauchen sein soll.
Ich nehme an, da gibt es bei Harps auch Unterschiede zwischen ‚grelleren höheren’ und ‚weicheren tieferen’ Blues-Tönen!?

Ich kann mir vorstellen, dass es unter Euch eine Menge Profis gibt, die vielleicht bei den obigen Links erst mal die ‚Hände über dem Kopf zusammen schlagen’.
Ich will natürlich auch nicht den totalen Schrott zum erst mal ‚Probieren’, der einen dann nur demotiviert. Aber ich will wie gesagt nicht gleich ‚ein Tape aufnehmen oder Konzerte geben’ .

Danke für ein paar Tipps und Meinungen

 

[Don Leslie]

harping,

Es gibt selbstverständlich für jede Tonart eine Harp, jeweils in der Standardlage (Tonhöhe). Die C-Harp hat eine mittlere Lage und wird gespielt in G, Bluestonart G. Es wird also immer gespielt auf der 5. Stufe (Quinte, Dominante).

Je tiefer eine Lage, desto besser geht das Bending, was als erstes erlernen sollte.

Ges-G-As-A-B-H-C-Des-D-Es-E-F (Deutsche Notation)
Gb-G-Ab-A-Bb-B-C-Db-D-Eb-E-F (Internationale Notation)


Siehe Quintenzirkel (Anhang).
Suchst Du also die Tonart, in der eine Bluesharp klingt, so nimm die Tonart, die draufsteht, und gehe im Quintenzirkel einen Schritt weiter im Uhrzeigersinn und Du findest die Tonart, in der der Blues dann gespielt wird.

Beispiel "C" eins weiter im Uhrzeigersinn, also "G".


Noch etwas. Bassig und Moll sind völlig verschiedene Dinge. Bassig ist die Lage, Moll die Tonart. Blues ist ja eine Mischung aus Dur und Moll. Merke: Molldreiklang: Grundton-kleine Terz-Quinte, Dur-Dreiklang: Grundton-große Terz-Quinte, also z.B.
G-Bb-D bzw. G-B-D (oder deutsch: G-H-D). Wobei das Bb zu treffen schon die erste Bending-Übung ist

So, genug der Theorie.

 

[harping]

Danke für die fachliche Antwort.

Ich denke eine G- Harp wäre da für mich als erste Wahl für den Anfang angebracht!?

Gibt es Meinungen zu den Links die ich oben eingestellt habe bezüglich der Erstauswahl der Harp?Und hier:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll...akeTrack=true&ssPageName=VIP:watchlink:top:de

Habe natürlich schon versucht mich mit etwas Musik-Theorie zu beschäftigen.
Das Spielen beim Zuhören von Musik bei meinem Kumpel lag mir nicht so schlecht.
Ich bin auch im sonstigen Leben eher ein Praktiker als Theoretiker.
(Ich lese immer die Gebrauchsanweisung, wenn ich das Gerät schon zusammen gebaut habe und nur noch Details fehlen.)
Mir ist natürlich klar, dass es ohne eine gewisse Grundlagen-Theorie auch in der Praxis oft nicht richtig weiter geht.

Gruß

 

[Don Leslie]

Ich würde trotzdem sagen, nimm eine "C"-Harp. Die klingt dann in "G" und das ist eine häufige Tonart, die es Dir auch Guitarristen und Pianisten danken werden. "D" ist nicht so üblich, aber was ist schon üblich. Der wahre Musiker spielt fließend in jeder Tonart .

 

[~El Guitarrero~]

Das was Don Leslie sagen wollte, was vielleicht für den Einsteiger nicht 100%ig verständlich geworden ist, ist die Tatsache, dass man eine Blues Harp meistens als sogenannte "Crossharp" spielt, was im Endeffekt nichts, als eine andere Lage ist. Normal gespielt klingt eine C-Dur Harp logischerweise in C-Dur, ist klar oder?! Spielt man aber diesselbe Harp dann in der Crossharpposition, das ist nebenbei die 3. Kanzelle, dann klingt diese Harp nicht in C-Dur, sondern in G-Dur. Dies wird halt von Bluesern überwiegend benutzt.
Theorie dazu:
1. Kanzelle geblasen: C, dann folgt ganz simpel die C-Durtonleiter
3. Kanzelle gezogen ("Crossharp"): G, dann folgt die G-Pentatonik (keine Halbtonschritte, woraus folgt, dass man auch in diesem Fall auch C-Durtöne nehmen kann...)
Die richtigen bluesigen Töne sind dann die Halbtonschritte, die man durch das Bending erreichen kann, eine spezielle Ziehtechnik...

Soviel dazu, viel Spaß noch ;-)

 

[harping]

Dank für die Fakten.

Was ist denn zu meinen Links der Harp-Kaufangebote oben zu sagen?

 

[ChicagoHarp]

Dank für die Fakten.

Was ist denn zu meinen Links der Harp-Kaufangebote oben zu sagen?

Würde Dir von allen abraten! Es nützt nichts, da zehn Euro zu sparen und dann mit einem minderwertigem Instrument einzusteigen. Das erschwert Dir den Einstieg, bzw. nimmt Dir vielleicht sogar völlig die Lust am Lernen.

Ich empfehle immer Lee Oscar oder Hohner Special 20. Eine Marine Band Deluxe, etwas von Seydel oder Suzuki in der Preisklasse sollte es auch tun. Aber min. 20-25€ muss man einfach anlegen!

 

[speedkills]

Das was Don Leslie sagen wollte, was vielleicht für den Einsteiger nicht 100%ig verständlich geworden ist, ist die Tatsache, dass man eine Blues Harp meistens als sogenannte "Crossharp" spielt, was im Endeffekt nichts, als eine andere Lage ist. Normal gespielt klingt eine C-Dur Harp logischerweise in C-Dur, ist klar oder?! Spielt man aber diesselbe Harp dann in der Crossharpposition, das ist nebenbei die 3. Kanzelle, dann klingt diese Harp nicht in C-Dur, sondern in G-Dur. Dies wird halt von Bluesern überwiegend benutzt.
Theorie dazu:
1. Kanzelle geblasen: C, dann folgt ganz simpel die C-Durtonleiter
3. Kanzelle gezogen ("Crossharp"): G, dann folgt die G-Pentatonik (keine Halbtonschritte, woraus folgt, dass man auch in diesem Fall auch C-Durtöne nehmen kann...)
;-)

2 ziehen ist der grundton bei der 2.(cross) position
derdaniel

 

[harping]

Sind Holz -Kanzellenkörper prinzipiell besser als Kuststoff -Kanzellenkörper?
Danke
MFG

 

[ChicagoHarp]

nein sind sie nicht. ein einfluss auf den klang der harp konnte nie nachgewiesen werden. es ist letztendlich geschmacksache. es gibt bei holz den nachteil, dass es quellen kann. kommt z.b. bei hohner blues harp und marine band modellen vor und kann störend sein, da der kanzellenkörper nach vorne leicht überstehen kann.

 

[harping]

O.K. Danke.
Ich nahm an, Holz erzeugt einen etwas wärmeren Klang.
(Ich spiele noch nicht, bzw. habe mich noch nicht entschieden.)
Gruß

 

[HarpyQ]

Hi,

ich würde nicht sagen dass Holz-Kanzellenkörper grundsätzlich einen wärmeren Klang haben.
Es kommt wohl mehr auf die Deckelform an wie das Instrument klingt.

Eigentlich auch falsch - der Spieler und dessen Technik macht mit Sicherheit den größten Soundunterschied.
Es wird imho zuviel Wert auf diese Dinge (Equipment) gelegt,
viel Übung und eine gute Tonkontrolle sind die entscheidenden Faktoren.

... Andi

 

[harping]

Ich bin bei meinem Materialvergleich von Lautsprecher-Boxen ausgegangen.
Da haben Holz-Boxen einen gehaltvolleren Klang als Kunststoffboxen.
Das ist natürlich reine Technik und hat nichts mit einem Instrument zu tun.
Bin ja auch (noch) kein Musiker.
Obwohl, klingen Holzblas-Instrumente nicht etwas wärmer/weicher als Blechblas-Instrumente?

Gruß