Harp mit Wasser waschen

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Kann ich meine Harps trotz Holz Teilen mit Wasser waschen?

Danke!
 
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Gegenfrage: Beabsichtigst Du, sie auseinander zu nehmen?
Ich meine, ich hätte vor einer gefühlten Ewigkeit in einem Thread zum Thema Harppflege Videos gepostet, in denen gezeigt wird, wie eine Harp gereinigt wird. Wenn Du den Thread findest, bitte ich @Claus, Deine Frage da anzuhängen, damit das Thema beieinander bleibt.

Wenn Du die Harp nach dem Spielen nur mal kurz unter fließendem Wasser durchspülen willst, sollte das den heutigen Harps nichts ausmachen. Das Holz wird zumindest von Hohner und Seydel so versiegelt, dass so eine kurze Dusche bei neuen Instrumenten kein Problem darstellen sollte. Einweichen würde ich den Holzkamm natürlich nicht.
Wenn das Holz nicht versiegelt ist, nimmt es die Feuchtigkeit auf und quillt. Früher hat man das gerne ganz bewusst gemacht, damit die Mundharmonika dichter wird. Was bei den alten Geschichten Voodoo ist und was nicht, kann ich Dir nicht sagen.
 
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Die alten Bluesharper legten ihre Harps sogar vor dem Spielen in Wasser ein, damit das Holz quellte und die Harp "dicht" war ...

Ähnliches machte auch z.B. Finbar Furey mit seinen Holzflöten u.ä. - der legte sie allerdings in Bier ein :D
(Kein Scherz - habe ich selbst bei einem Konzert gesehen, wie er Bier in den Eimer mit seinen Flöten goß!)
 
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Ich meine, ich hätte vor einer gefühlten Ewigkeit in einem Thread zum Thema Harppflege Videos gepostet, in denen gezeigt wird, wie eine Harp gereinigt wird.
Hier hast Du Steve Baker beim Reinigen einer zerlegten Harp im Wasserbad gezeigt:
https://www.musiker-board.de/threads/hohner-ms-pro-harp-reinigung.599182/#post-7292238

Zusammenlegen der Threads finde ich nicht so sinnvoll, weil die Ausgangsfrage dort eine andere ist.
Es gibt über die vielen Jahre außerdem noch eine handvoll mehr Threads zur Reinigung von Blues Harps, die auch für Zusammenlegungen in Frage kommen könnten.

Gruß Claus
 
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Und rosten kann nichts?
 
Alte Harps konnten rostig werden. Guck Dir mal Videos von Antiquitäten an. :-D
Messing konnte ziemlich grün werden. Und wenn die Harp in Rauch geschwängerter Luft gespielt wird, sitzt irgendwann ein schwarzer Belag auf Zungen und Stimmplatte; ganz egal, wie alt oder neu die ist. Ich habe mal eine alte Melodica geschenkt bekommen. Als ich die auseinander genommen habe, dachte ich, mich trifft der Schlag! :eek::guilty::govampire:

Heute sind die metallenen Bauteile irgendwie anders verarbeitet. (Oberflächenschutz?)
Seydel verbaut außerdem neben Messingzungen auch Edelstahlzungen. Letztere rosten sowieso nicht.

Aber mal davon abgesehen. ...
Wie lange willst Du Deine Harps denn baden oder in feuchter Umgebung herumliegen lassen?
Wenn sie nach dem Reinigen abgetrocknet wird und die Restfeuchtigkeit im Innern innerhalb kurzer Zeit an einem gut gelüfteten Platz verdunsten kann, sehe ich keine Ursachen für Rostschäden.
 
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Feuchtigkeit ist immer problematisch jedoch es gibt speziell für Mundharmonikas auch Desinfektionsmittel. Bei einer chromatischen Mundharmonika ist das tödlich weil da alle Ventile verkleben. Spielen aber leider wenige weil es nicht so einfach ist auf jedem Loch 4 Töne zu spielen.
 
Desinfektionsmittel bringen nicht viel, wenn auf den Zungen klebriger Speichel angetrocknet ist und dann eine Zunge klemmt.
 
Ich habe das hier schonmal in einem Thread gepostet und bin da nicht nur auf Gegenliebe gestoßen...:ugly:
Trotzdem: Zum Reinigen, Pflegen und Konservieren empfehle ich (ganz ernsthaft!!!) das Waffenöl von Ballistol. Das ist nicht harzend, feuchtigkeitsverdrängend, korrosionshemmend und lebensmittelecht. Außerdem kostet es einen nur Bruchteil der am Markt befindlichen "Spezial-" Pflegemittel. Ich habe bis heute zumindest nichts Besseres gefunden.
 
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Danke für die Erinnerung! In die Richtung hatte ich noch gar nicht gedacht. :)

Zum Reinigen, Pflegen und Konservieren empfehle ich (ganz ernsthaft!!!) das Waffenöl von Ballistol.
Vielleicht schreckt manche der Begriff "Waffenöl" ab. ;-)
Eigentlich ist es ja einfach nur ein nicht harzendes Reinigungsöl, das unter anderem auch gerne für Waffen genutzt wird. Mit Öl lassen sich erstaunlicherweise so manche Verschmutzungen lösen, an die man mit Wasser nicht ran kommt. So hatte ich mal eine total verpappte Säge, nachdem ich damit größere Mengen grünes Holz gesägt hatte. Ich bekam den Tipp, etwas Speiseöl darauf zu verteilen. Und, o Wunder, der hartnäckige Schmier ließ sich nach einer gewissen Einweichzeit wunderbar lösen. :great:
 
Ballistol ist auf jeden Fall ein faszinierendes Produkt.
dozent.gif

https://de.wikipedia.org/wiki/Ballistol
Wir könnten uns auf medizinisches Weißöl verständligen, das klingt nicht so martialisch. :D

Gruß Claus
 
Also. Ballistol habe ich auch. Ob das jedoch für den Kontakt mit dem Mund geeignet ist würde ich erst mal einen Fachmann(Arzt) fragen. Ich schraube alle chromatischen Muhas auf und reinige mit Streifen von der Küchenrolle. Wenn man vor dem Spielen den Mund reinigt durch Zähne putzen und Munddusche sowie ausreichend Wasser trinkt ist die Spucke nicht so klebrig. Für die Schieber nehme ich ein Minimum an Vaseline. Entscheidend ist natürlich die Qualität der Stimmplatten und Zungen. Ob ich eine Muha für 25 €uro oder für 300 €uro besitze ist ein erheblicher qualitativer Unterschied.
 
Bis zur ärztlichen Stellungnahme hilft viellleicht auch ein Bilck auf Hinweise des Herstellers weiter, mir würde das nach den über 100 Jahren des Produkts auf dem Markt schon reichen:
Zitat: "Ballistol ist so rein, dass man es sogar gefahrlos einnehmen könnte, ebenso wie das medizinische Hausmittel Neo Ballistol. Das beiden Produkten zugrunde liegende Basisöl ist übrigens umweltneutral und beeinträchtigt ebenso wenig wie die anderen Bestandteile Boden- und Wasserorganismen...

Mit verschiedenen Fütterungsversuchen bei Kaninchen, Meerschweinchen und Hunden konnte gezeigt werden, dass Ballistol keine toxischen Eigenschaften hat. Bei Versuchstieren zeigte Ballistol sogar bei vollständiger Magenfüllung keinerlei gesundheitsschädliche Wirkung.

Dies gilt nicht nur für die einmalige Verfütterung von Ballistol, sondern auch für eine Versuchsdauer von sieben Tagen. Beim Missbrauch durch Kleinkinder wurde festgestellt, dass selbst nach dem Trinken einer 50 ml Flasche zweijährige Kinder schadlos blieben."
https://www.ballistol-shop.de/Ballistol-Story:_:40.html#Gesundheitlich

Im Vergleich dazu ist schon ein Kräutertee das reinste Gesundheitsrisiko.
https://www.verbraucherzentrale.de/...zidinalkaloide-in-kraeutertees-und-tees-11450

Gruß Claus
 
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Ist alles korrekt was die gesundheitliche Aspekte angeht und mag für Blues Harb auch zutreffen. Bei den hochwertigen chromatischen Mundharmonikas würde ich es nicht nehmen. Habe weder bei Hohner noch bei Seydel Ballistol gesehen. Spiele seit über 50 Jahren Muha und bin mit meinem System immer gut gefahren. Für Einzelheiten bitte melden.
 
Also gesundheitliche Probleme sehe ich bei Ballistol keine. Aus technischer Sicht hat das aber einen kleinen Haken. Wie schon weiter oben erwähnt, wurde Ballistol ursprünglich asl Waffenöl entwickelt, um Pulverrückstände und Abrieb von Kugeln und Patronen aus Lauf und Patronenlager von Schusswaffen zu lösen. Und genau das passiert: Blei und Messing werden angelöst und können dann mit einer Bürste entfernt werden.
Nun gibt es bei einer Mundharmonika hoffentlich kein Blei, wohl aber in der Regel Messing bei Stimmzungen und Stimmplatten. Wenn nun bei jedem Reinigen etwas Messing von der Oberfläche gelöst wird, sind irgendwann die Stimmzungen geschwächt und brechen. Bei den Stimmplatten ist es wohl weniger kritisch, die sind dick genug um hunderte von Behandlungen zu ertragen. Übrigens sind auch die Schieberpakete von chromatischen Mundharmonikas in der Regel aus Messing, wenn auch meist vernickelt oder verchromt. Aber mindestes beim Schieber sieht man seitlich das metallische Messing.

Aus diesem Grund verwende ich selber Ballistol für diverses, nicht aber für Mundharmonikas. Diese reinige ich bei Bedarf in einem kleinen Ultraschallgerät mit Seifenwasser und spüle sie dann mit klarem Wasser gründlich aus. Einige Chroms habe ich bereits zwei mal im Ultraschallbad gereiniget und das hat weder den Stimmzungen noch den Ventilen geschadet. Das Schieberpaket öle ich mit einem winzigen Tropfen reinem Vaselineöl auf jeder Oberfläche.
 
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Ein sehr interessanter Aspekt @daenou
Vielen Dank für diesen Hinweis!
 
Zum "angelöst" würde ich gerne mehr erfahren, wenn das möglich ist.
Immerhin hat @bluesmash auch bei langfristiger Anwendung noch kein Problem mit ballistol bekommen, oder?

Gruß Claus
 
Zum "angelöst" würde ich gerne mehr erfahren, wenn das möglich ist.

Ich zitiere hier gerne aus dem Ballistol-Wiki: http://www.ballistol-wiki.de/index.php/Ballistol_und_Messing:
Einer der Gründe, warum Ballistol so universell einsetzbar und gleichzeitig hochwirksam ist, ist darin begründet, dass es sich bei Ballistol um ein leicht alkaliches Öl handelt und nicht wie die meisten anderen Öle ein Neutralöl ist. Dadurch ist Ballistol beispielsweise in der Lage, bestimmte Rückstände zu lösen und so eine gewünschte Reinigungswirkung zu erreichen. Kupfer z.B. kann von Ballistol angelöst werden. Das ist beispielsweise bei der Reinigung von Waffen erwünscht um die Rückstände im Lauf zu beseitigen.
Messing
ist eine Kupferlegierung, enthält also Kupfer in unterschiedlichen Anteilen.
Was passiert beim Kontakt von Ballistol und Messing?
Zum Anlösen von Metalllegierungen wie Messing benötigt man größere Menge Ballistols und eine Einwirkzeit. Der Begriff „Anlösen“ wird auch deshalb verwendet, um das deutlich zu machen, das es mit „Auflösen“ (wie Salz in der Suppe) wirklich nichts gemein hat. Das Gegenteil ist richtig. Ballistol reinigt Messingteile und dient auch als Kontaktspray bei Messingkontakten, gerade weil die Rückstände auf der Oberfläche bzw. die mit der Zeit entstehende Oxidschicht auf den Kontaktblechen angelöst wird und das blanke Metall wieder zum Vorschein kommt.

Deshalb habe ich ja auch geschrieben, dass es bei den Stimmplatten wohl kein Problem ist. Bei den doch sehr dünnen Stimmzungen befürchte ich, dass sich diese zuerst verstimmen und dann irgendwann brechen. Nicht wegen ein Mal reinigen und wohl auch noch nicht nach 10 Mal, aber es gibt Harpspieler, die ihr Instrument nach jedem Spielen reinigen, also - hoffentlich - täglich (hoffentlich bezieht sich natürlich nicht auf das Reinigen, sondern auf das Spielen).

Und was gar nicht geht ist das Einlegen in Ballistol und darin liegen lassen. Das steht dann auch noch im erwähnten Ballistol-Wiki:
Nur dann, wenn Sie Messing in einer großen Menge Ballistol dauerhaft oder zumindest sehr lange einlegen, wird durch den ununterbrochenen Prozess des Anlösens des, im Messing enthaltenen Kupfers, das Messing und das Ballistol grün. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Kupfer-Ammoniak-Komplex in niedriger Konzentration. In hoher Konzentration wäre dieser Komplex blau gefärbt.
 
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Ich würde Harps auch nicht mit Ballistol konservieren - dafür ist das Zeug wegen seiner Reaktion mit verschiedenen Metallen und Legierungen weder gedacht noch geeignet. Bei der gelegentlichen oder auch regelmäßigen Reinigung sehe ich da aber keine Probleme - habe ich bisher auch noch nie festgestellt. Da Ballistol abwaschbar ist, werden Reste, die nach der Reinigung auf dem Messing verblieben sein könnten, durch die feuchte Atemluft auch wieder entfernt. Das sähe bei einer versuchten Konservierung anders aus, was aber - wie oben bereits geschrieben - nicht im Sinne des Erfinders ist.
 
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