Harmonielehre für Anfänger: Basics der Basics

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Helloo :)

Ein paar Worte erstmal zu mir. Ich habe als Schüler Klavierunterricht gehabt, aber eigentlich nur "Blattspiel". Wegen Schule und zeitlichem Aufwand usw. habe ich den Unterricht irgendwann aufgegeben, aber weiter Stücke herausgesucht und "auswendig gelernt" bzw. normal vom Blatt gespielt.
Improvisation/musikalisches Verständnis von dem, was in den Noten eigentlich abgeht usw. war nie so richtig ein Thema. Klar, grundlegende Theorie wie ein paar Akkorde, Intervalle usw. waren durch den Schulunterricht bekannt, aber nun ja, habe ich halt nie so richtig auf das Klavierspiel übertragen können.

Ich bin jetzt an dem Punkt, wo ich das aber "aufholen" möchte. Wäre ein Lehrer am sinnvollsten? Vermutlich ja, aber ich muss leider die Ausrede "Keine Zeit" bringen. Stattdessen würde ich mich an das Thema gerne autodidaktisch nähern, online gibt es schließlich eine Endlose Flut an Informationen, allerdings würde ich gerne möglichst strukturiert wirklich von 0 auf anfangen.

Und das bringt mich zu meinem Anliegen: Ich habe über die Suchfunktion schon sehr viele Buchempfehlungen gefunden, aber beim ersten Überfliegen (vielleicht ist das auch einfach zu wenig, aber dann lasse ich mich gerne eines besseren belehren) noch nicht so richtig das gefunden, wonach ich suche: Wirklich die Basics der Basics.

Beispiel: Es wird ausführlich erzählt, welche Tonleiter es gibt und wie diese aufgebaut sind (in Ganz- und Halbtönen, Dur/Moll unterscheidet sich in X/Y).
Ich frage mich aber noch einen Schritt davor, warum es genau diese Tonleiter gibt und warum diese genau so aufgebaut sind (=> bspw. weil es die Obertonreihe gibt, wobei bspw. Oktaven/Quinten aufgrund des Schwingungsverhältnisses von 2:1 bzw. 3:2 sehr konsonant klingen und man basierend darauf dann Tonleiter bestehend aus zwölf gleichmäßigen Schritten gebildet hat, wobei es sich hier in Bezug auf die Frequenzen nicht um eine reine Stimmung handeln kann, weil es mathematisch so und so ist, man aber hier Kompromisse eingehen kann bla bla bla).

Oder Intervalle/Akkorde: Der Septakkord klingt so und so und wird deshalb vor allem gerne im Jazz verwendet => Ich frage mich, warum der Septakkord so und so klingt? Antwort ist ungefähr (nur damit ihr wisst, worauf ich hinaus will), dass die Septime ein unreines Intervall aufgrund xy ist und deshalb so und so klingt und dementsprechend passend ist.

Ich will kein Musikwissenschaftler werden, aber bin ein Mensch, der die Materie sehr gerne tiefer durchdringen will, weil es dann einfach "Klick" macht. Wie eben bspw. bei dem Septakkord: Ich kann auswendig lernen, dass man ihn in diesen und jenen Situationen aufgrund seines Klanges anwendet, aber dieses Hintergrundwissen, warum er eben so klingt, hilft mir enorm.
Am Ende soll das eingangs genannte Ziel stehen, meine (Pop)-Improvisationskünste zu erweitern und deshalb liegen auch auf den ersten Blick praxisbezogene Bücher nahe. Das mag auch kommen, aber ich suche wie gesagt gerade "den grundlegendsten Einstieg", um einfach die Hintergründe zu verstehen.

Jetzt habe ich doch etwas weiter ausgeholt, aber ich hoffe, ihr versteht, wie ich das meine? :D

Ich danke euch wirklich vielmals und wünsche euch noch ein schönes Restwochenende!

Liebe Grüße
 
Schau dir mal die YouTube-Videos von Felix Rogge mal an. Er behandelt diese Themen sehr anschaulich.
 
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Hallo und willkommen im Musiker-Board! :hat:

Am Ende soll das eingangs genannte Ziel stehen, meine (Pop)-Improvisationskünste zu erweitern und deshalb liegen auch auf den ersten Blick praxisbezogene Bücher nahe. Das mag auch kommen, aber ich suche wie gesagt gerade "den grundlegendsten Einstieg", um einfach die Hintergründe zu verstehen.
"Der grundlegendste Einstieg" ist die elementare Musiklehre, als nützliches Buch dazu fällt mir die 2009 gründlich überarbeitete Ausgabe von Wieland Ziegenrücker, Allgemeine Musiklehre ein. Eine umfangreiche Vorschau ist auf der Verlagsseite möglich, ich habe selbst die im Druckbild sehr angenehm zu lesende Großdruckausgabe "BV 398".
Das Buch ist nicht in Richtung Pop/Rock/Jazz gewichtet, geht zumindest in der Ausgabe von 2009 aber auf grundlegende Begriffe und Konzepte dieser populamusikalischen Genres ein.
https://www.breitkopf.com/work/7238/abc-musik-allgemeine-musiklehre

Während auf die klassische Musik bezogene Harmonielehren die Kenntnis der elementaren Musiklehre voraussetzen und daher in eigenen Bänden behandeln, findet man das in Harmonielehren zu Rock/Pop/Jazz in einem gemeinsamen Band, wenn auch nicht in allen gleichermaßen ausführlich.
Die eigentliche Harmonielehre geht jedenfalls aufbauend auf die elementare Musiklehre (was ist Schall, was sind Tonleitern, wie bildet man Akkorde...) auf fortgeschrittene Inhalte zu den Eigenschaften von Akkorden, deren Verwendungsmöglichkeiten und den Beziehungen untereinander ein.

Sehr umfassend und mögicherweise auch im Teil der elementaren Musiklehre für deinen Bedarf bereits ausreichend gibt es z.B. Mathias Löffler, Rock & Jazz Harmony. Der Schwerpunkt der praktischen Bezüge ist vor allem anglo-amerikanischer Rock und Pop der 70er bis 90er Jahre, gemessen an den vielen Beispielen.
Natürlich wird auch der Blues als grundelgendes Genre mit andauerndem Einfluss gründlich behandelt.
Zu diesem Buch gibt es bei Thomann Lesepreoben, ebenso auf der Verlagsseite und dort auch Zusatzmaterial zum Download.
https://www.thomann.de/de/ama_verlag_rock_jazz_harmony.htm
https://www.amaverlag.com/produkt/rock-jazz-harmony/

Die von mir genannten Bücher sind allesamt ziemlich umfangreich, aber dafür vermitteln sie auch eine Menge Wissen und enthalten neben Beispielen auch Aufgaben zur Verankerung des Stoffs. Wenn es nur um knapp gefasste Informationen geht, könnten sowohl entsprechend kurzgefasste Veröffentlichungen als auch YT-Videos und Wikipediaseiten genügen.
Falls es um solch eine kurze Darstellung geht, gibt es z.B. Christian Nowak, Elementare Musiklehre
https://www.thomann.de/de/dux_elementare_musiklehre.htm

Verständnisfragen lassen sich so oder so hier im Forum ganz gut diskutieren.

Gruß Claus
 
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Die beschriebene Literatur finde ich eigentlich ganz gut als Einstieg. Wenn du druntergehen willst, wäre das eigentlich eher Physik.
Die beantwortet dann Fragen eben nicht so, warum das angenehm oder unangenehm klingt, sondern warum es so klingt, wie es klingt.
 
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Hallo Marc - willkommen im Forum.
Improvisation/musikalisches Verständnis von dem, was in den Noten eigentlich abgeht usw. war nie so richtig ein Thema. Klar, grundlegende Theorie wie ein paar Akkorde, Intervalle usw. waren durch den Schulunterricht bekannt, aber nun ja, habe ich halt nie so richtig auf das Klavierspiel übertragen können.
Ich bin jetzt an dem Punkt, wo ich das aber "aufholen" möchte.
Also geht es dir nicht um Musiktheorie alleine, sondern um sie sowie ihre Anwendung beim Klavierspielen.
Wäre ein Lehrer am sinnvollsten? Vermutlich ja, aber ich muss leider die Ausrede "Keine Zeit" bringen.
Wenn du maximal Zeit sparen willst, brauchst du einen Lehrer. Nur mit Lehrer bekommst du den Stoff der dich interessiert im für dich passenden Tempo in passender Aufbereitung. Wenn du auf Medien setzt, gehen diese immer davon aus, dass du schon etwas kannst und bringen dich dahin, wo sie vermuten, dass du hinwillst. Richtig effizient lernst du nur mit Lehrer, da die Nachteile der Medien wegfallen. Nicht notwendigerweise einen nur-Musiktheorielehrer, aber z.B. kombinierten Klavier- und Theorieunterricht gibt es durchaus.

Beispiel: Es wird ausführlich erzählt, welche Tonleiter es gibt und wie diese aufgebaut sind (in Ganz- und Halbtönen, Dur/Moll unterscheidet sich in X/Y).
Ich frage mich aber noch einen Schritt davor, warum es genau diese Tonleiter gibt und warum diese genau so aufgebaut sind (=> bspw. weil es die Obertonreihe gibt, wobei bspw. Oktaven/Quinten aufgrund des Schwingungsverhältnisses von 2:1 bzw. 3:2 sehr konsonant klingen und man basierend darauf dann Tonleiter bestehend aus zwölf gleichmäßigen Schritten gebildet hat, wobei es sich hier in Bezug auf die Frequenzen nicht um eine reine Stimmung handeln kann, weil es mathematisch so und so ist, man aber hier Kompromisse eingehen kann bla bla bla).
Wenn Medien (z.B. Bücher) nur das erklären würden, würden sie die historische Entwicklung von Tonarten weglassen. Die ist aber ganz entscheidend. Wenn man bei Tonleitern anfängt, ist das so, als würde man bei einer Sprache mit dem Alphabet anfangen. Ein Alphabet ist aber nur eine Systematisierung, d.h. Auflistung der Sprachelemente. Das macht zwar im Lernprozess irgendwann mal Sinn, aber keinesfalls am Anfang oder als Ausgangspunkt.

Musik hören wir (solange es tonale Musik ist) als eine dramaturgisch sinnvolle Reihe von Tonabständen und harmonischen Funktionen, gekoppelt mit Klangfarben und ggf. Text. Das ist so facettenreich, dass die Abstraktion "Tonleiter" keinesfalls ein Ursprung oder ein Ausgangspunkt sein darf, sonst landet man schnell im Tunnelblick. Musiktheorie ist nur zum Teil Akustik, zum ganz großen Teil aber vernetztes Denken mit vielen Disziplinen.

Ich will kein Musikwissenschaftler werden,
Da bist du aber auf einem ganz guten Weg, zumindest so, wie jeder von uns Musikern sich irgendwo bewusst oder unbewusst mit Musikwissenschaft beschäftigt. Ich kann nur zu einem entspannten Verhältnis zu Musikwissenschaft und Musiktheorie raten, da ist erst mal viel Handwerk dabei, das jeder lernen kann.

Am Ende soll das eingangs genannte Ziel stehen, meine (Pop)-Improvisationskünste zu erweitern und deshalb liegen auch auf den ersten Blick praxisbezogene Bücher nahe. Das mag auch kommen, aber ich suche wie gesagt gerade "den grundlegendsten Einstieg", um einfach die Hintergründe zu verstehen.
Wenn du bei den akustischen Begründungen für die Auswahl eines Tonvorrats in der westlichen Musikkultur anfängst, wirst du erstmal lange Zeit keine einzige Taste drücken. Da musikalisches Lernen vernetztes Lernen ist, halte ich nicht so viel davon, ausschließlich mit einem grundlegenden Einstieg (im Sinne des Erlernens der Elemente) zu beginnen. Wenn dein Ziel Klavierspielen ist, spiel Klavier, und lerne es so, wie du findest, dass es gut klingt. Das ist ein Lernprozess, an dem man selbst wächst und bei dem sich der ästhetische Blick weitet. Und während des Klavierspielens solltest du musiktheoretische Sachverhalte lernen, die dein Musikmachen hinterfragen, unterfüttern und bewusster werden lassen.

Wichtig dabei ist, den eigenen Blick weder zu groß ("ich lerne jetzt Jazz"), noch zu klein ("ist Swing eine 66%-33%-Aufteilung oder doch eher 70%-30%?") werden zu lassen. Im Blick müssen Dinge stehen, die dir Spaß machen und dich in kleinen Schritten, aber nach mehreren Monaten spürbar weiter bringen.

Deswegen habe ich auch keine Literaturempfehlungen, denn alle Literatur, die ich hier habe, widmet sich zwar hochinteressanten, aber wenig grundlegenden Einzelphänomenen.
 
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Wäre ein Lehrer am sinnvollsten? Vermutlich ja, aber ich muss leider die Ausrede "Keine Zeit" bringen.
Keine Zeit ist genau der Grund, warum man einen Lehrer braucht!

Kein Geld wäre ein Grund.

Wenn Du wenig Zeit zum üben hast, such Dir einen Lehrer, wo Du flexibel alle zwei bis vier Wochen hingehen kannst.
Dort kannst Du Deine Fragen stellen, kriegst Rückmeldung über Dein Musizieren, was Du sonst nie aus Büchern bekommst.

bin ein Mensch, der die Materie sehr gerne tiefer durchdringen will, weil es dann einfach "Klick" macht.
Kann ich gut nachvollziehen.

Allerdings ist es so, dass die "Basics der Basics" nicht wirklich beim Musikmachen helfen. Sie sind super interessant, aber aus praktischer Sicht brauchst Du davon nur wenig.
Es gibt auch Profis, die wenig bis keine Ahnung von der Theorie haben, dafür jede Menge praktische "Eselsbrücken" (zB. Griffmuster) und automatisierte Patterns.

Da Du aber nun wenig Zeit hast, befindest Du Dich in einem Zielkonflikt. Du musst entscheiden, was Dir wichtig ist.

Willst Du
a) Musik machen und schnell vorankommen --> Lehrer
b) Theorie verstehen --> Literatur und Fragen im Forum / Musiklehre-Kurs an Musikschule (da gibt es oft Crashkurse) oder VHS / Lehrer
c) Autodidaktisch, aber "kreuz und quer" --> youtube

b) geht größtenteils im Selbststudium - erwarte aber nicht, dass Du das Gelernte dann sofort auf dem Instrument umsetzen kannst. Das Automatisieren dauert dann auch nochmal ein bisschen.
c) wird Dir sicher was bringen, aber es gibt eine Unmenge an Material, gutes und weniger gutes. Empfehlungen gibts im Forum, allerdings ist das eben nicht auf Dich zugeschnitten, und Du kriegst es alleine nicht so zielgerichtet hin. Wenn Du Zeit hast, keinen Bock auf Lehrer und Dir mehr der Prozess des Lernens als das Ergebnis wichtig ist, geht das.

Für Erwachsene mit Vorkenntnissen halte ich eine Kombination aus Lehrer und Selbststudium für das Beste.
Es muss natürlich ein Lehrer sein, der offen für Deine Fragen ist und Dir nicht einfach Stücke vorsetzt, sondern Dir die zugrundeliegenden Konzepte erklärt.
Ich würde dann lieber etwas mehr bezahlen und dafür nur alle vier Wochen oder so hingehen.

Wenn Du an Jazz-Harmonik interessiert bist und die Basics (etwa entsprechend dem oben von @Claus erwähnten Nowak) drauf hast, kann ich noch als kompakte Einführung Wolf Burbat: Die Harmonik des Jazz empfehlen.
 
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b) geht größtenteils im Selbststudium - erwarte aber nicht, dass Du das Gelernte dann sofort auf dem Instrument umsetzen kannst.
Die von mir bisher genannten Harmonielehren vermitteln sich alle über Beispiele und Aufgaben zu den Erläuterungen, damit werden Inhalte auch über die Umsetzung auf dem Instrument erschlossen. Eine Jazz-Pianoschule wäre noch einmal etwas anderes, obwohl teilweise auch dort auf musiktheoretische Inhalte Bezug genommen wird.

Die seit Ende der 1970er Jahre zum akademischen Standard gewordene Akkordskalentheorie wird in Frank Sikora, Die Neue Jazz-Harmonielehre ebenso ausführlich wie angenehm lesbar behandelt.
https://www.thomann.de/de/schott_neue_jazzharmonielehre.htm
Seit dem Erscheinen vor 20 Jahren wurde es ein Standardwerk zum Thema. Die enthaltenen Beispiele beziehen sich auf meist sehr bekannte Standards und Originals des Jazz und es gibt viele Anregungen zum eigenständigen Erarbeiten bzw. Vertiefen. Das Buch bringt Audiobeispiele mit und verweist auf einen umfangreichen PDF-Teil mit fortgeschrittenen Themen, deren Behandlung im Buch keinen Platz fand. Der didaktische Ansatz und Schreibstil des Authors ist einladend wie motivierend, was angesichts der Fülle und teilweisen Komplexität des Stoffs sehr hiflreich ist.

Relativ neu erschienen (2022) ist Matthias Petzold, Harmonik in der Jazzimprovisation
https://www.thomann.de/de/ama_verlag_harmonik_jazzimprovisation.htm

Es ist mit der (langjährigen) Erfahrung des Authors als Lehrer an einer Musikschule geschrieben und legt dazu passend Wert auf gute Verständlichkeit und Erläuterung auch von Grundlagen. Bemerkenswert finde ich neben dem gut lesbaren Stil bei dieser Ausgabe auch handwerkliche Qualität. Nur dieses Buch unt er den genannten hat einen Kartoneinband, Fadenbindung und ist auf Chamois-Papier gedruckt, was auch eine längere Auseinandersetzung mit dem aufgeschlagenen Buch auf dem Tisch oder zum Nachspielen auf dem Notenständer angenehm gestaltet.
Am Notenständer helfe ich mir meist mit Metallklammern aus dem Tchibo-Shop, wegen meines Plexiglas-Notenhalters am Digitalpiano habe ich die scharfen Kanten der Klammern mit Tesa abgeklebt.

Notenklammer (1).jpg Notenklammer (2).jpg

Gruß Claus
 
Grund: Link zum Jazz Piano Lehrwerk ergänzt
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Warum 12 Töne? Warum Konsonanz, Dissonanz? Alleine damit kann mit sich lange beschäftigen, ohne auch nur einen Meter Fortschritt beim Umsetzen am Instrument gemacht zu haben. Da braucht man kritische Bandbreite, abgebrochene Kettenbruchentwicklungen transzedentaler Zahlen, die ganze Musikgrschichte dahinter usw. usf.

Irgendwo muss man die Grenze seiner Ignoranz ziehen und sagen: damit arbeite ich erst einmal, dahinter interssiert mich erst mal nicht.

Wer Stahl schmelzen will, fängt auch nicht mit Quantenfeldtheorie (Atome, Bindungen, Gitter) und Kosmologie/Astrophysik (Woher kommen die Eisenatome? Sterne sind dafür gestorben.) an.

Grüße
Omega Minus
 
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damit werden Inhalte auch über die Umsetzung auf dem Instrument erschlossen.
Wie immer eine super hilfreiche Auflistung von guter Lernliteratur.

Was ich damit meinte, dass man es nicht gleich auf dem Instrument umsetzen kann:
Verstehen ist das eine - Automatisieren das andere.
Solange ich noch nachdenken muss, kann ich noch nicht improvisieren. Ist wie beim Fahrradfahren ;) wenn ich weiß, dass ich die Pedale abwechselnd bedienen muss und dabei den Lenker bewegen, kann ich noch nicht fahren.
Am Instrument natürlich etwas komplexer.

Dieser Prozess geht natürlich bei den einen schneller, bei anderen langsamer.

Und trotzdem ist es natürlich toll, wenn man etwas verstanden hat, auch wenn es noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist. Man kann es sich ja auch in Ruhe für Stücke überlegen, welche Akkorde wo passen und das dann üben.
 
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Guten Abend! Vielen lieben Dank schon an alle für eure (sehr ausführlichen) Antworten 😇 Ich gehe mal auf ein paar Punkte ein, aber ich glaube ich habe schon insgesamt die Antwort bekommen, die ich gesucht habe.

Schau dir mal die YouTube-Videos von Felix Rogge mal an. Er behandelt diese Themen sehr anschaulich.

Danke, das sieht in der Tat sehr interessant aus und bspw. dieses Video war genau das, was ich mit meinem Beispiel zu Tonleitern meinte. Das Thema hat mich einfach direkt am Anfang gecatcht, als ich mich nochmal mit dem Quintenzirkel beschäftigt habe und mir dann die Frage gestellt hatte, wie sich der Quintenzirkel eigentlich grundsätzlich ableitet und es dann weiter in die Materie ging.

"Der grundlegendste Einstieg" ist die elementare Musiklehre, als nützliches Buch dazu fällt mir die 2009 gründlich überarbeitete Ausgabe von Wieland Ziegenrücker, Allgemeine Musiklehre ein. Eine umfangreiche Vorschau ist auf der Verlagsseite möglich, ich habe selbst die im Druckbild sehr angenehm zu lesende Großdruckausgabe "BV 398".
Das Buch ist nicht in Richtung Pop/Rock/Jazz gewichtet, geht zumindest in der Ausgabe von 2009 aber auf grundlegende Begriffe und Konzepte dieser populamusikalischen Genres ein.
https://www.breitkopf.com/work/7238/abc-musik-allgemeine-musiklehre

Danke dir für diese Empfehlung! Das schließt eigentlich genau an den vorherigen Absatz an und ist, wenn ich mir so die Leseprobe ansehe, vermutlich genau das, was ich gesucht habe. Werde ich mir im Buchladen nächste Woche genauer ansehen bzw. direkt mal holen 😁

Sehr umfassend und mögicherweise auch im Teil der elementaren Musiklehre für deinen Bedarf bereits ausreichend gibt es z.B. Mathias Löffler, Rock & Jazz Harmony. Der Schwerpunkt der praktischen Bezüge ist vor allem anglo-amerikanischer Rock und Pop der 70er bis 90er Jahre, gemessen an den vielen Beispielen.
Natürlich wird auch der Blues als grundelgendes Genre mit andauerndem Einfluss gründlich behandelt.
Zu diesem Buch gibt es bei Thomann Lesepreoben, ebenso auf der Verlagsseite und dort auch Zusatzmaterial zum Download.
https://www.thomann.de/de/ama_verlag_rock_jazz_harmony.htm
https://www.amaverlag.com/produkt/rock-jazz-harmony/

Werde ich mir ebenfalls mal auf die Liste nehmen.

Wenn du maximal Zeit sparen willst, brauchst du einen Lehrer. Nur mit Lehrer bekommst du den Stoff der dich interessiert im für dich passenden Tempo in passender Aufbereitung. Wenn du auf Medien setzt, gehen diese immer davon aus, dass du schon etwas kannst und bringen dich dahin, wo sie vermuten, dass du hinwillst. Richtig effizient lernst du nur mit Lehrer, da die Nachteile der Medien wegfallen. Nicht notwendigerweise einen nur-Musiktheorielehrer, aber z.B. kombinierten Klavier- und Theorieunterricht gibt es durchaus.

Da stimme ich euch auch zu 100 % zu. Ich muss mal schauen, wie ich das bei mir zurzeit unterbekomme, da regelmäßiger wöchentlicher Unterricht wie früher gerade nicht drin ist. Da kommen mir dann die Bücher sehr gelegen, weil ich auch mal sehr spontan noch zu später Stunde ein wenig Zeit investieren kann.

Also geht es dir nicht um Musiktheorie alleine, sondern um sie sowie ihre Anwendung beim Klavierspielen.
Wenn du bei den akustischen Begründungen für die Auswahl eines Tonvorrats in der westlichen Musikkultur anfängst, wirst du erstmal lange Zeit keine einzige Taste drücken. Da musikalisches Lernen vernetztes Lernen ist, halte ich nicht so viel davon, ausschließlich mit einem grundlegenden Einstieg (im Sinne des Erlernens der Elemente) zu beginnen. Wenn dein Ziel Klavierspielen ist, spiel Klavier, und lerne es so, wie du findest, dass es gut klingt. Das ist ein Lernprozess, an dem man selbst wächst und bei dem sich der ästhetische Blick weitet. Und während des Klavierspielens solltest du musiktheoretische Sachverhalte lernen, die dein Musikmachen hinterfragen, unterfüttern und bewusster werden lassen.

Ja, mein Antrieb ist am Ende natürlich das praktische Klavierspiel selbst. Deshalb will ich auch definitiv die Kombination aus beiden "Welten", aber scheue auch nicht davor zurück, auch mal mehr Zeit in die Theorie zu investieren, wenn es notwendig ist (wie halt das genannte Beispiel mit der Obertonreihe und der Entstehung der Tonleiter).

Warum 12 Töne? Warum Konsonanz, Dissonanz? Alleine damit kann mit sich lange beschäftigen, ohne auch nur einen Meter Fortschritt beim Umsetzen am Instrument gemacht zu haben. Da braucht man kritische Bandbreite, abgebrochene Kettenbruchentwicklungen transzedentaler Zahlen, die ganze Musikgrschichte dahinter usw. usf.

Irgendwo muss man die Grenze seiner Ignoranz ziehen und sagen: damit arbeite ich erst einmal, dahinter interssiert mich erst mal nicht.

Wer Stahl schmelzen will, fängt auch nicht mit Quantenfeldtheorie (Atome, Bindungen, Gitter) und Kosmologie/Astrophysik (Woher kommen die Eisenatome? Sterne sind dafür gestorben.) an.

Ja, da gehe ich komplett mit und das bringt mich auch zu meinem letzten Gedanken. Möglicherweise ist das auch einfach selektive Wahrnehmung gewesen aufgrund fehlender Auseinandersetzung mit der Literatur (nur mal kurz die Beschreibung gelesen/Inhaltsverzeichnis sofern vorhanden), aber gerade dieses Beispiel mit der Entstehung der Tonleiter in Verbindung mit der Obertonreihe hat bei mir den Eindruck erweckt, dass (auch bspw. in Online-Videos/-Lehrgängen) derartige theoretische Themen etwas zu kurz kommen, die mir aber schon richtig viel für das Verständnis gebracht haben. Vielleicht mache ich mir aber auch einen zu großen Kopf 😁

Also: Danke euch nochmal! Und dann werde ich mal die besagte Literatur in Angriff nehmen und parallel mal schauen, wie ich doch noch flexibel Unterricht unterbringen kann.
 
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