Ein Wort an alle, die hier meinen, Billig-Instrumente (HB, Spade, J&D, und wie sie alle heißen, so zwischen 100 - 200 EUR) wären durch die Bank schlecht: Nehmt so ein Teil wirklich mal in die Hand und spielt darauf. Macht Euch mal die Mühe, und vergleicht mit "Markengeräten", welche vom Preis her etwas teurer sind (>200 - 350 EUR). Vielleicht habt Ihr ja einen Aha-Effekt - im positiven Sinn für die "Billigteile".
Für den Lebensmittelbereich gibt es ein Buch mit dem Titel "Welche Marke steckt dahinter?", in dem beschrieben steht, wer denn die "Billigprodukte" für ALDI, Lidl, &Co herstellt. Sowas wäre doch für den Bereich Musikinstrumente auch mal ganz interessant.....
In dem Fall wird eher umgekehrt ein Schuh draus - net welche Marke steckt hinter welchem Billig-Instrument, sondern welche chinesische Firma steckt hinter welchem Marken-Bass ...
Aber Spass beiseite, dass die Chinesen Bässe bauen können (und so einiges andere
) , haben sie schon vielfach bewiesen. Und dass Ibanez, Fender, Yamaha & Co. ihre günstigen Modelle net in Japan oder the US of A von Hand zusammenschrauben, braucht man wohl net zu erwähenen - da wird genauso günstig von den gängigen günstigen Firmen zugekauft wie für die diversen Hausmarken.
Aber einen Unterschied gibt's trotzdem - diese Firmen bauen das, was bestellt wurde, und zwar qualitativ im Rahmen der gesetzten preislichen Vorgaben. Bei gelabelten Billig-Teilen, die neben HB unter diversen anderen Markennamen ihr Unwesen treiben, ist man sowohl bei Hardware und Elektronik als auch, und das kann manchem Anfänger das Genick brechen, bei der Qualitätskontrolle ganz unten dabei.
Man kann Glück haben und 'nen Noname-Bass für klein(st)es Geld mit solider Holzbasis und halbwegs komfortabler Einstellung kriegen - es kann, bei genau dem gleichen Modell, aber auch schief gehen. Ein geübter Bastler kann mit wenig Aufwand evtl. ein grundsolides Instrument für wenig Geld draus machen - ein Anfänger steht aber mit einem schlecht bespielbaren Instrument vor unüberwindbaren Hürden, und kann ggf. auch nicht beurteilen, ob er ein hervorragendes Sonntags-Modell erwischt hat, oder 'ne Montags-Gurke in Händen hält, die auch das wenige Geld net wert ist.
Bei etablierten Herstellern sieht das anders aus - da ist der Endpreis auch am unteren Ende der Skala deutlich höher als im Billig-Segment, es werden aber auch andere Maßstäbe an Basis, Hardware und verbaute Elektronik gesetzt. Denn ein Markenhersteller kann es sich in der Regel net leisten, den Nachwuchs schon am Anfang der Bass-Karriere mit schlechten Instrumenten zu vergraulen. Da wird dann für immer noch wenig Geld im Regelfall erstaunlich gutes Material unter's Volk gebracht, denn wer auf Ibanez, Yamaha, Squier/Fender oder was auch immer gut anfängt, ist evtl. der Marke gegenüber auch später beim Kauf eines hochpreisigeren Instruments aufgeschlossen
Was ich von den genannten Markenherstellern bisher in der Hand hatte, war alles durch die Bank grundsolide und auch über die Anfänge hinaus, z.B. als erstes Bandinstrument oder guter Backup-Bass, bestens einsetzbar. Was ich von Benton & Co. leider nicht sagen kann, da waren meine bisherigen Erfahrungen sehr durchwachsen, mit Ausreissern in beide Richtungen.
Ich halt' hier also grade für Anfänger die Marken-Fahne hoch, einfach deswegen, weil da bei allen Herstellern das P/L-Verhältnis stimmt, und man kein all zu großes Risiko eingeht, dass einem das Bassspielen gleichzu Anfang verleidet wird.
Und gleichzeitig hau' ich auch noch mal in die Gebrauchtmarkt-Kerbe - für um die 200€ sind da Instrumente der 400€-Klasse zu haben, und das ist schon noch mal 'ne andere Liga
Zum Verstärker - grade die 40W-Geräte aus diversen Sets sind meiner Meinung nach Unsinn. Für's Üben zuhause ist das mehr an Leistung, als Du jemals brauchen wirst, für Bandraum und Bühne isses deutlich(!) zu wenig. Lieber in ein Gerät mit weniger Leistung - mehr als 10W braucht man daheim einfach nicht - und dafür besseren Klang inbestieren. Und auch heir den Gebrauchtmarkt net vergessen
Dann kriegst Du mit ein bissl Glück zum Einsteiger-Set-Preis hervorragendes Mittelklasse-Equipment, das dir den Umstieg leicht macht, und an dem Du lange viel Freude haben wirst.
Und, nicht zu vergessen - wenn es doch nix werden soltle mit der Basser-Karriere, oder wenn dann mal besseres Equipment fällig ist ... Bei Gebrauchtkauf kriegst Du alles ohne oder mit minimalem Wertverlust wieder weiter. Bei Neukauf bleibt gut Kohle auf der Strecke, und Noname-Gurken sind ggf. kaum wieder los zu kriegen ...
Billiger kaufen spart halt nicht immer Geld