Harley Benton G212 Vintage "kratzt"

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Moin moin,

ich hab mir eine Harley Benton G212 Vintage bestellt, die heute ankam. Ausgepackt, angeschlossen, im Cleanbereich klingt sie noch "normal" aber sobald es etwas zerrt, fangen die Lautsprecher an zu kratzen, es klingt einfach nicht rund, sondern kantig/eckig/spitz.

Hab die Box bisher mit ner Les Paul mit Burstbuckern an nem Marshall JVm 410H und Engl Gigmaster 15 betrieben.

Könnte es daran liegen, dass die Membranen noch nicht "eingeschwungen" sind oder stimmt etwas mit der Box nicht? Bei "gebrauchten" V30-Boxen ist mir dieses Klangphänomen noch nie begegnet.

Kann da einer helfen?
 
Eigenschaft
 
Hallo telefonsack,
neue Lautsprecher klingen oft etwas kratzig. Das scheint normal zu sein.
Obwohl der Klang bei deiner HB sich nicht wesentlich verbessern wird.

Die HB Boxen (G112 oder G212)klingen halt ausnahmslos wie Blecheimer oder Pappkarton.
Wobei der Preis bei der G212 mit 198,00 € schon ganz ordentlich hoch ist, im Vergleich
zum Sound).
Warum auch immer, mag u.U. an dem unter dem Druck des supergünstigen Preises,
verwendeten Teile liegen.
Ich besitze selber eine HB G112 Vintage und die klingt im Vergleich zur 100,00 € teureren Box
(z.B. Blackstar HT-112) mit jeder Gitarre und jedem Verstärker, sobald es in die Verzerrung geht, einfach nur Pappe.
Wie das bei den 4x12" Cabinets der Marke HB ist, kann ich nicht beurteilen, weil ich selber noch keine getestet habe.

Gruß
JR
 
Es ist mir ein Rätsel, dass V30 Speaker in verschiedenen Gehäusen so unterschiedlich klingen.

Ich werd die Box mal noch 20 Std.+ spielen und wenns nich entscheidend besser wird, geht sie zurück. So ist das für mich nicht erträglich.
 
Ich vermute einfach mal, das in der HB nicht die gleichen Celestion V30 drinne sind, wie z.B. in einer Box die
das dopptelte oder dreifache kostet. Ich vermute Celestion ist nicht immer gleich Celestion :)
Ein Celestion V30 kostet im Handel rund 100,00 €. Wie geht das mit einer HB-Box mit 2 Celestion V30
zu einem Preis von 198,00 € oder einer HB-Box mit 1 x12" Celestion zu einem Preis von 69,00 € zusammen?

Gruß
JR
 
So schlecht wie ainka13 die HB V30 Box darstellt kann ich das aus meiner Erfahrung nicht teilen.
Das es nicht die "Superbox" ist und günstig hergestellt, sollte bei dem Preis klar sein. Einspielen
sollte man jeden Speaker und unabhängig vom Gehäuse wird sich der Sound der Speaker
dadurch verändern. Ob sie dir dann mehr zusagt, sei aber mal dahingestellt...

edit. hast du ne möglichkeit Soundsamples zu machen?
 
Ne, leider nicht...

Zumindest die V30 kenne ich ja, wie gesagt, aus anderen Boxen von Marshall, Orange, Bogner usw. Der Sound dieser Speaker ist ja bekanntlich umstritten. Erste Wahl wären sie bei höherem Budget auch nicht, aber in den höherpreisigen Boxen haben sie mir ganz gut gefallen. Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass die Harley Benton so klingt wie eine teure Box, aber dieser Unterschied ist schon seltsam.
 
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Moin !
Ich habe ja noch nie gehört das man Speaker einspielen muß.
Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
Mfg:gruebel:
 
Ich vermute einfach mal, das in der HB nicht die gleichen Celestion V30 drinne sind, wie z.B. in einer Box die
das dopptelte oder dreifache kostet. Ich vermute Celestion ist nicht immer gleich Celestion :)
Ein Celestion V30 kostet im Handel rund 100,00 €. Wie geht das mit einer HB-Box mit 2 Celestion V30
zu einem Preis von 198,00 € oder einer HB-Box mit 1 x12" Celestion zu einem Preis von 69,00 € zusammen?

Gruß
JR

Mit der Vermutung triffst du, aber liegst gleichzeitig daneben. Es gibt zwar V30 die aus UK kommen und V30 die in China hergestellt werden. Diese Unterscheiden sich jedoch im Sound und Verarbeitungsqualität nur derart marginal, dass die Unterschiede sogar für Menschen, die sonst angeblich hören, welche Batterie im Effektpedal ist, nur als Nuancen wahrnehmbar sind.

Der V30 in der HB Box ist ein waschechter V30, wie man ihn auch bei anderen Herstellern findet. Hundsgewöhlich also. Die UK V30 werden imho auch nur noch von Mesa verwendet, aber vllt kann sich jemand der da genaueres weiß nochmal dazu äußern.
Der Preis erklärt sich ganz simpel aus der gekauften Stückzahl an Speakern: Thomann verbaut die in 1x12ern, 2x12ern, 4x12ern, die auf Grund ihres Preises alle weggehen wie warme Semmel (siehe Verkaufsrangliste), und hat auch die Golden Ton Amps, die auf Harley Benton umgelabelt hat. Hoher Stückzahl, geringerer Stückpreis. Auch das Wegfallen eines Vertriebes, der sich einen Gewinn herausnimmt, drückt den Preis. Mehr dazu hier https://www.musiker-board.de/board-events-bt/549556-lasse-thernoe-harley-benton-mastermind.html

Der V30 ist an sich ein Speaker, der von vielen schon (auch eingespielt) als kratzig beschrieben wird. Dieses Kratzen ist für viele, gerade Highgain Sounds oft nützlich, da es zu einer höheren Durchsetzungsfähigkeit im Bandkontext führen kann. Eventuell ist dein Höreindruck gerade an der Schwelle: In einer anderen Box und eingespielt gefielen dir die Speaker. Neu und in dieser Box sind sie dir einfach zu kratzig.

Zum Soundunterschied, den nur das Gehäuse macht, sei jedem mal dieser Thread ans Herz gelegt: https://www.musiker-board.de/versta...imativer-v30-4x12-boxen-vergleich-2010-a.html

@Schakal: Zum Speaker einspielen/ Break-in: https://www.musiker-board.de/versta...speaker-breakin-howto-breakin-die-zweite.html Ich verwende dieses Methode zwar nicht, da ich meine Speaker einfach mit der Zeit einspiele, aber die Erklärung am Anfang sollte dir helfen, nachzuvollziehen warum man das macht. Simpel: Die Pappe der Membran und vor allem deren Aufhängung an Sicke etc. ist neu sehr steif und mit der Zeit wird sie durch die Schwingungen weicher und flexibler, was sich auch im Sound niederschlägt.

Für mich persönlich war die Harley Benton Box lange Zeit ein Wegbegleiter, und auch wenn ich weiß und damals wusste, dass sie keine Highend Box ist, war ich mit dem Sound lange zufrieden. Gerade für das Geld macht man mit dem Teil absolut nichts falsch, denn man auch später ganz einfach das Gehäuse tauschen und hat bereits den momentanen Industriestandard an Speakern in der Hand. Optionen hierfür wären Palmer, TubeTown etc. Gesetzt den Fall, sie sagen einem natürlich zu, und selbst dann würde man Speaker und Gehäuse immer noch sinnvoll wieder los.

Um aber noch einmal nachzuharken: Dein Sound kommt schon normal aus den Speakern, er klingt dir nur zu kratzig, richtig? Du hast kein ungesundes, metallisches Kratzen das nicht aus Gitarre und Amp etc geschickt wird? Dann könnte nämlich eventuell die Magnetspule einen Hau weg haben. Bei neuen Speakern ist das aber arg selten.

Gruß, David.
 
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Moin !
Ich habe ja noch nie gehört das man Speaker einspielen muß.
Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
Mfg:gruebel:

dann hast du dich mit der Thematik noch nicht wirklich auseinander gesetzt.

Lautsprecher sind an der Sicke in den Korb eingeklebt. Der Kleber, das Gummi, die Materialien müssen sich dort erstmal aufeinander einspielen und sich - so blöd das klingt - an die Bewegung gewöhnen.
Ähnlich einem Automotor, der auch erstmal eingefahren werden muss.

@ Topic: das Spitze und Harsche ist bei einem V30, der eine leichte Hochmittenbetonung hat, voll normal. Vor Allem, wenn er noch nicht eingespielt ist.
Das Gehäuse macht auch eine ganze Menge aus. Meine Mesa, die nach ein paar Jahren bei lauten Bandproben halbwegs eingespielt ist, macht nen guten Sound.
Die HB ist für den Preis (!) eine gute Box. Es sind V30er aus der China-Fertigung verbaut. Wer da jedoch Unterschiede zu der britischen Fertigung hören will, hört auch das Gras wachsen...Der Hauptunterschied liegt im Gehäuse (Maße, Volumen, Holzart, Eigenresonanz etc.)
Der Preis kann durch die enorme Abnahmemenge erreicht werden...

[edit]
zu langsam...
 
Bewegt sich ein Speaker in einem geschlossen Gehäuse, wird durch die Membran Luft bewegt. Diese Bewegungen sorgen für eine Verschiebung der Luft vor und hinter der Membran. Diese Schwingungen hören wir übersetzt von unserem Ohr und Gehirn als Ton.

Vor der Membran kann die Luft "weg", dahinter nicht. Es kommt zu vereinfacht gesagt "Verwirbelungen und Stauchung" der Luft, was wiederum das Schwingungsverhalten der Membran beeinflusst. Diese wir zwar primär durch den Antrieb im Speaker bewegt, aber weil sie beweglich aufgehängt ist, reagiert sie auch auf diesen Luftdruck. Es gibt Überlagerungen von Schwingungen, ergo Auslöschungen im Ton. Das verändert massiv!!! den Klang und sorgt je nach Volumen hinter dem Speaker eben für andere Sounds. Genauer kann ich es nicht beschreiben.

Ähnlich wirkt sich das Gehäuse an sich aus (Material, Bautechnik). Hat man eine steife Konstruktion, gibt das Gehäuse dem Druck innen nicht nach. Ergo reagiert der Speaker anders, die entstehenden Interferenzen sind anders und die Phasenauslöschungen ebenfalls. Wer jetzt meint, dass eine Box nur fett klingen kann, wenn sie fett (schwer) gebaut ist, der irrt. Es ist vielmehr eine Frage der Konstruktion. Habe ich auch nicht glauben wollen. Aber hab das Gegenteil gesehen, gehört und gespielt.
 
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Um aber noch einmal nachzuharken: Dein Sound kommt schon normal aus den Speakern, er klingt dir nur zu kratzig, richtig? Du hast kein ungesundes, metallisches Kratzen das nicht aus Gitarre und Amp etc geschickt wird? Dann könnte nämlich eventuell die Magnetspule einen Hau weg haben. Bei neuen Speakern ist das aber arg selten.

Ich bin mir leider nicht sicher. Wie würde sich denn das metallische Kratzen bemerkbar machen? Nur im verzerrten Bereich? Wenn ich z.B. clean bzw. ganz leicht angesumpft spiele, kratzt es nicht. Ab einer spürbaren Verzerrung allerdings schon. Hilft das irgendwie, den Magnetspulendefekt auszuschließen?

Vor der Membran kann die Luft "weg", dahinter nicht. Es kommt zu vereinfacht gesagt "Verwirbelungen und Stauchung" der Luft, was wiederum das Schwingungsverhalten der Membran beeinflusst. Diese wir zwar primär durch den Antrieb im Speaker bewegt, aber weil sie beweglich aufgehängt ist, reagiert sie auch auf diesen Luftdruck. Es gibt Überlagerungen von Schwingungen, ergo Auslöschungen im Ton. Das verändert massiv!!! den Klang und sorgt je nach Volumen hinter dem Speaker eben für andere Sounds.

Wenn man Boxen kauft, bei denen sich der Hersteller aus Preisgründen über die Konstruktion keinen Kopf gemacht hat, wäre es demnach ja evtl. besser, Open-Back-Boxen zu kaufen?

Ich würde gern die Methode mit dem Sinusgenerator ausprobieren. Allerdings im nicht hörbaren Frequenzbereich. Geht das auch mit beispielsweise dem JVM 410? Der hat zwar keine lineare Endstufe, übersteuert aber im Cleankanal auch bei hoher Lautstärke nicht (~linear?). Oder geht das alternativ auch mit ner handelsüblichen Hifi-Anlage?
 
Auch der JVM übersteuert im cleankanal. Sissy :D

Ich hab nicht groß rumgemacht beim einspielen meiner Box. Einfach immer zum proben genutzt, daheim darüber geübt etc. Das ist ein schleichender Prozess, das passiet nicht von jetzt auf nachher. Wenn ich meine 1960AX mit einer Fabrikneuen vergleiche, bekomme ich auch das kalte kotzen.

Achja, laut spielen hilft oft gegen kratzigen sound. Den hat man daheim oft, wenn die speaker nicht genug gefordert werden. Das muss schon krach machen.
 
Evtl. würde es auch Sinn machen, direkt ein Showroom-Modell zu kaufen. Man kann vor Ort testen, ob die Box eingespielt ist bzw. einem der Klang zusagt und normalerweise sind 'se sogar billiger als die Neuware.
 
Kann natürlich auch daran liegen das der Engl aber auch der Marshall nicht unbedingt für dein Gehör das Nonplus Ultra für V30 Speaker sind. Wobei andersherum besser gesagt. Denn ich finde die Teile z.B. total überbewertet und ist bei einigen Herstellern schon fast sowas wie Verkaufsstrategie weil die so beliebt sind. Ich mag die an meinem Laney genauso wenig. Das Problem hierbei ist z.B. das der Speakertyp zu kratzig einfach ist für einen Amp der schon im höheren Gain selbst etwas kratziger wirkt. Dort machen dann Speaker wiederrum Sinn die etwas "cremiger" klingen, z.B. Jensen Neodym oder die etwas glatter wirkenden Eminence Legends oder so. Ich habe z.B. bei mir auf Jensens umgerüstet und bin deutlich zufriedener.
 
Moin !
Da ich das ja nicht kenne , das man Speaker einspielen muß ist meine folgende frage?
Kann man sowas irgendwo nachlesen, denn das interessiert mich jetzt wirklich.
Ich glaube euch das schon, aber es wäre ja schön auch in einem Fachbuch so etwas zu lesen.
 
Suche einfach nur per Google nach "Speaker Breakin"
 
Cool Danke
 
Wenn man Boxen kauft, bei denen sich der Hersteller aus Preisgründen über die Konstruktion keinen Kopf gemacht hat, wäre es demnach ja evtl. besser, Open-Back-Boxen zu kaufen?

Nein, in erster Linie wäre es gut, wenn man sich Boxen von Herstellern kauft DIE SICH GEDANKEN MACHEN ;)
Eine Open-Back-Box ist nicht unbedingt die Lösung, auch wenn die Luftverhältnisse sich da natürlich anders darstellen. Deswegen klingen offene Boxen ja auch federnder, weicher, eher weniger Mitten, aber so pauschal kann man das auch nicht sagen, da es ja eben vom Speaker abhängt.

Doch zum Teil sind die Veränderungen ja auch gewollt und schon in der Herstellung der Speaker berücksichtigt, weswegen es ja auch Volumen/Gehäuseempfehlungen für jeden Speaker gibt. Und genau das ist eben das "sich-Gedanken-machen". Viele Boxenhersteller machen sich auch Gedanken, und konstruieren ihre Boxen so, wie es ihrer Klangphilosophie entspricht. Doch wie auch beim Bau von Verstärkern werden hier im Prinzip seit 50 Jahren keine nenneswerten Veränderungen eingeführt. Im Prinzip ist eine Marshallbox seit 50 Jahren gleich aufgebaut, bzw. wurde die Bauweise rationalisiert, innen ist sie schon anders, weswegen die ganz alten eben anders klingen.

Ein Novum war eine Bassreflexkonstruktion, die eben den sich aufstauenden Winden... *ähm*-_-* Möglichkeit zum entweichen geben. Dadurch bekommt die Box Druck, ohne an Tightness zu verlieren. Der Speaker dazu ist allerdings auch darauf entwickelt bzw. die Box für den Speaker oder so (weiß ich nicht genau). Man kann dann durch die Bauelemente des Bassreflexsystems wieder den Charakter verändern, und die Boxen auf andere Speaker anpassen.
 
Ich bin mir leider nicht sicher. Wie würde sich denn das metallische Kratzen bemerkbar machen? Nur im verzerrten Bereich? Wenn ich z.B. clean bzw. ganz leicht angesumpft spiele, kratzt es nicht. Ab einer spürbaren Verzerrung allerdings schon. Hilft das irgendwie, den Magnetspulendefekt auszuschließen?

Du würdest das, unabhängig von den Amsettings (Verzerrt, Clean, etc) als eine Art metallisches Schaben oder Kratzen wahnehmen. Das klingt wirklich ungesund und undschön.

Ich würde gern die Methode mit dem Sinusgenerator ausprobieren. Allerdings im nicht hörbaren Frequenzbereich. Geht das auch mit beispielsweise dem JVM 410? Der hat zwar keine lineare Endstufe, übersteuert aber im Cleankanal auch bei hoher Lautstärke nicht (~linear?). Oder geht das alternativ auch mit ner handelsüblichen Hifi-Anlage?

Du könntest natürlich in den Effekt Return deines Amp aus einem anderen (lies lineareren) Preamp ein Sinussignal einspeisen. Im Ersten Drittel des Regelbereiches sollte (bei nicht extrem überhöhtem Vorstufenausgangssignal) auch dein JVM recht linear bleiben.

Gruß, David.
 

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