Handriemen Bassriemen zu weit oder zu eng?

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Hallo Leute,
Ich habe vor sehr kurzem Angefangen Akkordeon zu spielen.

Ich übe viel und komme nun schon einiger maßen auch mit der Bassseite zurecht.
Was mich etwas verunsichert ist das ich bei den Bassläufen eher rauskomme weil meine linke Hand langsam nach unten rutscht:D
Was ich schonmal gemerkt habe ist das man beim Richtungswechsel die Hand etwas korrigieren kann.
Mein Riemen ist auf ganz fest gestellt und dann habe ich auf Zug noch soviel Platz, dass der Daumen unter die Handfläche geführt werden kann.
Ist das nun gut so oder zu lasch eingestellt?

Ich habe Erfahrungen in der Musik aber nicht am Akkordeon.
Gibt es da eine Faustregel für oder sowas?

Gruß Alex
 
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Mich deucht, dass der Bassriemen zu lasch eingestellt (oder stark ausgeleiert) ist.

Falls der Riemen mit der Rändelschraube oben am Bassgehäuse nicht genügend straff eingestellt werden kann, musst Du die Rändelschraube ganz herausdrehen und den Bassriemen mittels den Schräubchen unten am Bassgehäuse vom Korpus lösen.

Dann an dieser Stelle 2 mm vom Bassriemen abschneiden, neue Löchlein für die Schräublein stechen und den Riemen wieder anschrauben. Dieses Vorgehen so lange wiederholen, bis der Bassriemen in der Mittelstellung der Rändelschraube satt am Handrücken anliegt.

Von dieser Mittelstellung aus können andere Spielende (und Du) den Bassriemen mit der Rändelschraube je nach Bedarf lockern oder straffen.

Gutes Gelingen wünscht Dir Paul Frager.
 
Was mich etwas verunsichert ist das ich bei den Bassläufen eher rauskomme weil meine linke Hand langsam nach unten rutscht

ich formuliers mal andersrum: Der Bassriemen ist dazu da mit der Hand den Balg zu führen, nicht die Hand zu halten.

Wenn die Hand einfach so nach untern rutscht, dann weil man die Hand und den Arm nicht selber in Position hält.

Die Hand ist da wo man sie willentlich hinsetzt - und dort sollte sie vom Arm gehalten werden. Wenn jetzt der Bassriemen so eng ist, dann ist man mitunter verleitet die Hand einfach "hängen " zu lassen, weil´s sich so schön bequem anfühlt und das Gefühl vermittelt dass der Riemen die Hand schon in Position halten wird. Das macht der Riemen aber nicht, es sei den man knallt den so eng zu, dass man die Hand reinquetschen muss - aber dann kann man nicht mehr vernünftig Bass spielen.

Ich dachte früher auch immer, dass die Riemen das Instrument richtig eng an den Körper schnallen zu müssen und dass der Bassriemen so eng sein muss, dass der Balg jede Bewegung der Hand mitmacht. Seit ich jetzt aber auch Melodiebass spiele, habe ich gemerkt dass das Quatsch ist. Die Riemen müssen so eingestellt sein, dass sie das Instrument am Körper anliegen lassen, wenn man sich aufrichtet, und aber so weit sein, dass sie das Instrument etwas freigeben, wenn man die Körperspannung rausnimmt und das gleiche gilt für den Bassriemen.

Den Bassriemen habe ich nur so eng bzw. eher so locker , dass die Hand noch locker rutschen kann, wenn ich die flach stelle und dass ich den Bassriemen spannen kann, wenn ich mit dem Handgelenk dagegen spanne. Dann habe ich die Freiheit die ich brauche, wenn ich mit der Hand einen Positionswechsel machen will /muss und aber auch die Möglichkeit den Bass sehr direkt führen kann, wenn ich den Bassriemen angespannt habe.

Wenn dann die Hand einfach so von selber nach unten rutscht, dann habe ich ganz einfach vergessen die Hand aktiv zu halten. Denn so wie man den Balg aktiv führen soll und nicht "einfach so" aufgehen lassen soll, soll man auch die Hand, bzw. den Arm aktiv halten und führen.
 
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ich formuliers mal andersrum: Der Bassriemen ist dazu da mit der Hand den Balg zu führen, nicht die Hand zu halten.

Den Bassriemen habe ich nur so eng bzw. eher so locker , dass die Hand noch locker rutschen kann, wenn ich die flach stelle und dass ich den Bassriemen spannen kann, wenn ich mit dem Handgelenk dagegen spanne. Dann habe ich die Freiheit die ich brauche, wenn ich mit der Hand einen Positionswechsel machen will /muss und aber auch die Möglichkeit den Bass sehr direkt führen kann, wenn ich den Bassriemen angespannt habe.
Das sehe ich ähnlich. Eng mache ich den Bassriemen nur im Orchester, weil der linke Arm da wirklich "nur" den Balg zu führen hat. Ansonsten braucht es Bewegungsfreiheit, weil man sonst keine Chance hat, gut und schnell an die oberen oder unteren Bassknöpfe zu kommen.
 
Hallo Alex,
mal unabhängig vom Riemen. Versuche mal, Deinen Basslauf zu spielen, während Deine Hand außerhalb des Balgriemens ist. Der Balg geht von allein auf, da musst Du nichts tun. Beim Schließen hast Du den Druck der Hand. Es ist sehr ungewohnt und fühlt sich erstmal fremd an. Aber es ist großartig, um die Position Deiner Hand unabhängig vom Riemen zu führen.
Liebe Grüße
Janina
 
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Danke, danke, danke Leute.
Ihr seid alle hier so freundlich und hilfsbereit hier.
An Janina übrigens auch vielen Dank für den sehr hilfreichen Tipp.
Den Riemen etwas auf zu kürzen hat übrigens gut geklapp.
Danke nochmal
Vg
Alex
 
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Hallo Alex,
mal unabhängig vom Riemen. Versuche mal, Deinen Basslauf zu spielen, während Deine Hand außerhalb des Balgriemens ist. Der Balg geht von allein auf, da musst Du nichts tun. Beim Schließen hast Du den Druck der Hand. Es ist sehr ungewohnt und fühlt sich erstmal fremd an. Aber es ist großartig, um die Position Deiner Hand unabhängig vom Riemen zu führen.
Liebe Grüße
Janina
Ich habe es heute ausprobiert, ca. eine halbe Stunde lang.
Es ist wirklich großartig.
Für mich Anfänger war das eine wichtige Erleuchtung und es ist ein super Gefühl so zu spielen.
Diese Übung hat mir sofort mindestens zwei Dinge aufgezeigt.
Zum einen, man verbessert sofort und schlagartig sein Vorgehen und kann lockerer mit der linken Hand spielen. Ein phänomenales Gefühl und Erfahrung.
Zum anderen wird einem sofort deutlich, was eigentlich so ziemlich die unterste Stufe von Dynamik ist und mit welcher Lautstärke es möglich ist zu üben.
Nämlich sehr leise :)
Ich verbrauche jetzt auch weniger Luft.
Ich Werde das auf jeden Fall in meinen täglichen Übungen übernehmen.
Und ich kann jedem Anfänger diese Sache zu üben ans Herz legen.
Das ist schon eher ein Augenöffner als ein kleiner Tipp.
Lieben Dank
 
Vielen lieben Dank. Das freut mich sehr :)
 
Hallo Harmonikaspieler!
Komme unbeabsichtig mit dem Daumen auf der Bassseite an die Lufttaste.Habe noch keine Lösung wie ich das ändern kann!
Ist sehr ärgerlich,weil sich der Balg ungewollt verschiebt!
mfg
Notenfahne
 
Hallo Alex,
mal unabhängig vom Riemen. Versuche mal, Deinen Basslauf zu spielen, während Deine Hand außerhalb des Balgriemens ist. Der Balg geht von allein auf, da musst Du nichts tun. Beim Schließen hast Du den Druck der Hand. Es ist sehr ungewohnt und fühlt sich erstmal fremd an. Aber es ist großartig, um die Position Deiner Hand unabhängig vom Riemen zu führen.
Liebe Grüße
Janina
Sehr guter Hinweis! Auch was @maxito geschrieben hat.

Ergänzend möchte ich etwas von der motorischen Seite her hinzufügen:

In dem Moment, wo etwas uns festhält oder umklammert, neigt der Körper dazu, unwillkürlich Spannungen aufzubauen, um den festgehaltenen Bereich zu "schützen".
Das ist ein Phänomen, das z.B. in der Kampfkunst feststellt und das entsprechend ausgenutzt wird.
Sobald also ein Handgelenk gehalten wird, dann versteift bei jedem "Normalo" auch der komplette Arm und sogar der Rumpf, um nicht unfreiwillig wegbewegt zu werden. Genau das wird aber genutzt, um eben den ganzen Körper des anderen zu manipulieren (etc etc)
Umgekehrt ist es trainierbar, dass genau das nicht passiert und alles komplett entspannt wird. ABER es ist GEGEN den normalen Reflex und dementsprechend schwierig.

Was heißt das für uns Akkospieler:

Wenn der Balgriemen eng geführt wird, dann wird Hand, Finger und ganzer Arm reflektorisch in einen erhöhten Muskeltonus versetzt.
Das führt zu 2 Dingen:
Die Bewegungen werden nicht so exakt wie sie sein können. (Einschränkungen im flüssigen Spiel)
Es entstehen ungerichtete Bewegungen. (Der Arm führt nicht in die optimale Richtung, hier im Beispiel nach unten)

Es ist also auf jeden Fall hilfreich, das Gefühl des "Nichtgehalten werdens" (und auch das kann noch zu fest sein) auf den Umstand übertragen, dass da ein (nicht fester) Riemen um das Handgelenk ist. Dazu muss man dieses Gefühl natürlich kennen, weshalb Janinas Übung top ist.

Grüßle
 
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