Die Frage lässt sich am besten beantworten, indem man sich mal mehrere Gitarristen anschaut. Da wirst du merken, dass der eine den Daumen öfter oben hat und der andere den Daume öfter in der Mitte. Ich persönlich kenne keinen guten E(!)-Gitarristen (im Rock, Fusion-, Blues-, Metalbereich), der ausschliesslich mit dem Daumen in der Mitte des Halses spielt. Für Anfänger (wie oben beschrieben) die beste Methode sich ne gute Handhaltung anzugewöhnen (Daumen in der Mitte). In der Klassik wird ausschliesslich so gespielt. Und es ist immer gut sich techniche Sachen bei den Kollegen der ernsten (

) Musik abzugucken. Und da es auf der E-Gitarre ja Stilrichtungen gibt, die technisch sehr Anspruchsvoll sind (die Kollegen von der Shreddingabteilung) ist für solche Arten Gitarre zu spielen wahrscheinlich der 'Daumen in Mitte' - Weg der beste.
Allerdings ist für eine Stilart, die sehr viel mit Bendings (wo man auch mal 3 oder 4 HT bendet) zu tun hat, wie der Blues, von Vorteil den Daumen oben zu haben, da du so zusätzliche Kraft zum Benden der Saite aufbringen kannst.
Da aber das E-Gitarrespiel im Algemeinen nicht ausschliesslich nur aus Shredden oder Benden besteht, wird man wohl nicht drum rum kommen, irgendwann beides zu können. Das automatisiert sich nach einer Zeit sowieso.
Der Daumen oben hat auch einen Vorteil bei Liedbegleitung (Lagerfeuergeschrammel). Du kannst mit dem Daumen E und/oder A-Saite abdämpfen, so dass sie nicht mitklingen, z.B. bei einem D-Dur Akkord, wo die E-Saite extrem scheisse klingt.
Grundsätzlich würde ich jedem Anfänger raten sich die 'Daumen in der Mitte vom Hals'-Technik anzugewöhnen und die 'Daumen oben auf'-Sache als zusätzliche (nicht Grundsätzliche) Technik anzusehen.
Gruss,
Stringgod