Hammond T200 dreht zu langsam

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Andreas Bernauer
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Hallo, habe vor kurzem eine T200 zum laufen gebracht und konnte auch 2 Wochen problemlos mit ihr spielen. Jetzt wollte ich sie anmachen und der Motor dreht sich nicht mehr. Es ist als hätte er nicht genug kraft die Welle zu drehen. Wenn man die Welle per Hand in Schwung bringt und sie dann anschaltet läuft sie. Allerdings zu langsam. (ca. 3 Töne zu tief)
Hat jemand eine Idee was das sein könnte?
 
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Zum einen kann es sein, daß der Tongenerator grundsätzlich an Ölmangel leidet.
Wann wurde er das letzte Mal geölt?

Des weiteren hat der Motor 2 Schmiernippel, die mit ein paar Tropfen Öl zu befüllen sind.

Schließlich gibt es noch den Anlauf/Phasenschieberkondensator - auf Deinem Bild zu sehen, dort, wo das gelbe Kabel hineingeht. Diese Kondensatoren altern und verlieren ihre Eigenschaften (Kapazität).

Wenn also Ölen nichts hilft, dann den Kondensator erstzen. Suche nach MP-Kondensator, Anlaufkondensator 4µF/400V bis 450V.
 
Zum einen kann es sein, daß der Tongenerator grundsätzlich an Ölmangel leidet.
Wann wurde er das letzte Mal geölt?

Des weiteren hat der Motor 2 Schmiernippel, die mit ein paar Tropfen Öl zu befüllen sind.

Schließlich gibt es noch den Anlauf/Phasenschieberkondensator - auf Deinem Bild zu sehen, dort, wo das gelbe Kabel hineingeht. Diese Kondensatoren altern und verlieren ihre Eigenschaften (Kapazität).

Wenn also Ölen nichts hilft, dann den Kondensator erstzen. Suche nach MP-Kondensator, Anlaufkondensator 4µF/400V bis 450V.
Vielen Dank. Wurde alles vor 2 Wochen geölt, sodass alles wieder läuft. Sie stand zuvor 20 Jahre aber hat nach dem Ölen einwandfrei funktioniert.
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Vielen Dank. Wurde alles vor 2 Wochen geölt, sodass alles wieder läuft. Sie stand zuvor 20 Jahre aber hat nach dem Ölen einwandfrei funktioniert.
Muss ich das dafür aufmachen?
 

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Allerdings zu langsam. (ca. 3 Töne zu tief)

@Don Leslie zu meinem technischen Verständnis: Wie kann das sein? Ich dachte immer, die T-Serie hätte auch Synchronmotoren?

Ich habe es schon mal geschafft, dass eine RT3 auf halber Geschwindigkeit lief, aber nur 3 Töne zu tief?
Das kenne ich nur von dem 60-zu-50-Hz-Problem mit fast 4 Halbtönen der amerikanischen Orgeln.

Viele Grüße
Torsten
 
@Don Leslie zu meinem technischen Verständnis: Wie kann das sein? Ich dachte immer, die T-Serie hätte auch Synchronmotoren?

Ich habe es schon mal geschafft, dass eine RT3 auf halber Geschwindigkeit lief, aber nur 3 Töne zu tief?
Das kenne ich nur von dem 60-zu-50-Hz-Problem mit fast 4 Halbtönen der amerikanischen Orgeln.

Viele Grüße
Torsten

Der Runmotor einer RT3 wie auch B3, also der der klassischen Konsolen, unterscheidet sich in der Bauart grundsätzlich von den selbstanlaufenden Motoren der Spinettmodelle und späteren Konsolen (T-Serie, L-100, H-100,E-100). Ersterer muß gestartet werden und lockt sich in die Frequenz ein. Bremst man ihn ab, so ändert sich nur erst mal der Phasenwinkel zur Betriebsspannung. Bremst man noch mehr, kippt er ab und bleibt stehen. Die 50Hz Motoren können sich auch bei der halben Drehzahl nochmal „fangen“.

Letzterer ist eigentlich eine Asynchronmaschine, mit einem Phasenschieber-Kondensator, der das zum Anlaufen nötige Drehfeld erzeugt.
Wird der Motor abgebremst,z.B. durch einen ausgetrockneten Tongenerator, so läuft er mit „Schlupf“, hinkt also der Nenndrehzahl hinterher.

Kommt er auf seine durch Stator- und Rotordimensionierung festgelegte Drehzahl, z.B. 1500 U/Min bei 50Hz, so läuft er wie ein Synchronmotor.
Voraussetzung ist, daß die Belastung durch den TG minimal ist, was beim geölten, freilaufenden TG der Fall ist.
 
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Vielen Dank für die Erklärungen, Don!

ich muss zugeben, in meinem Leben noch nie (!) direkt mit Hammond-Tonewheel-Spinett-Modellen in Berührung gekommen zu sein.
Entweder große (ältere) Konsole (B3/C3/A100/RT3...) oder Transistor-Heimorgel, nichts dazwischen.

Der Runmotor einer RT3 wie auch B3, also der der klassischen Konsolen, unterscheidet sich in der Bauart grundsätzlich von den selbstanlaufenden Motoren der Spinettmodelle und späteren Konsolen (T-Serie, L-100, H-100,E-100).
Dass die Spinettmodelle selbststartende Motoren haben, war mir bewusst (von H-100 und E-100 wusste ich das allerdings nicht).
Aber ich war trotzdem fest davon ausgegangen, dort wären überall ebenfalls Synchronmotoren eingebaut - schließlich gilt es, eine definierte und stabile Stimmung zu halten.
Im den Plänen des Hammond-L100-Servicemanuals (man sammelt ja so einiges zusammen) steht auch überall "SYNCHRONOUS GENERATOR MOTOR" (zusammen mit dem "MOTOR CAPACITOR" für den Phasenwinkel).


Ersterer muß gestartet werden und lockt sich in die Frequenz ein. Bremst man ihn ab, so ändert sich nur erst mal der Phasenwinkel zur Betriebsspannung. Bremst man noch mehr, kippt er ab und bleibt stehen. Die 50Hz Motoren können sich auch bei der halben Drehzahl nochmal „fangen“.
Ja, genau das hatte ich damals bei der RT3 geschafft: Ausschalten während des Spielens, damit die Drehzahl absinkt, und dann zu spät wieder einschalten, da hat er sich bei der halben Drehzahl eingelockt.


Letzterer ist eigentlich eine Asynchronmaschine, mit einem Phasenschieber-Kondensator, der das zum Anlaufen nötige Drehfeld erzeugt.
Wird der Motor abgebremst,z.B. durch einen ausgetrockneten Tongenerator, so läuft er mit „Schlupf“, hinkt also der Nenndrehzahl hinterher.
Ach du liebe Zeit - das würde doch bedeuten, dass die Selbststarter-Modelle nur auf die angestrebte 440-Hz-Stimmung kommen, wenn ist optimal laufen. Aber einen geringen Schlupf hat man bei Asynchronmotoren doch immer?
Wenn die Orgel mit der Zeit bei mangelnder Wartung schwergängiger wird und dadurch die Motordrehzahl nur um 1 % absinkt, wäre man ja schon bei ca. 435 Hz.
Das hätte ich nie erwartet! :eek:


Kommt er auf seine durch Stator- und Rotordimensionierung festgelegte Drehzahl, z.B. 1500 U/Min bei 50Hz, so läuft er wie ein Synchronmotor.
Voraussetzung ist, daß die Belastung durch den TG minimal ist, was beim geölten, freilaufenden TG der Fall ist.

Ja eben - aber einen minimalen Schlupf gibt es doch immer, und der nimmt bei Belastung naturgemäß zu.
Hammonds Synchronmotoren waren ja durch ihre feste Drehzahlkopplung an die Netzfrequenz Grundlage für seine Uhren, die absolut synchron laufenden 3D-Filmprojektoren und, schließlich, die Orgeln.
Eigentlich war doch die Orgel "nur" eine weitere Anwendung für seinen Synchronmotor... :rolleyes:

Du hast mein Weltbild zerstört ;) - trotzdem Danke und viele Grüße
Torsten
 
Vergiß das mit der Asynchronmaschine. Es ist ein Synchronmotor. In der Tat beruhte das Hammond Patent ja auf dem klassischen Synchronmotor und es war, glaube ich, im ersten Entwurf sogar eine Kurbel zum Anwerfen vorgesehen. In Serie ging die Orgel dann mit dem Startmotorprinzip.

Mit der L-100 in den 60ern wurde erstmalig vom Start/Run-Motorprinzip abgelassen und es wurde der selbststartende Motor eingesetzt, wahrscheinlich auch deshalb, weil das Starten der Orgel einem Laien über einen einfachen Einschaltvorgang leichter zu erklären war. Kosten- und Marketinggründe kamen hinzu.

Es gibt ein sog. Haltemoment, das überschritten werden muß, damit die Mitnahmedrehzahl unterschritten wird. Nach dem Starten könnte man den Kondensator auch wegnehmen.
 
Vergiß das mit der Asynchronmaschine. Es ist ein Synchronmotor.

Puuuh, dann ist mein Weltbild doch wieder gerettet!

Das mit der ursprünglich geplanten Kurbel wusste ich nicht - ist ja putzig: Eine Drehorgel!

Danke und Gruß :hat:
Torsten
 

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