Moin...
In erster Näherung braucht man für den typischen Hammond-Sound einfach mehrere Sinustöne (die sollte jeder Synth produzieren können), die zusammengemischt werden (additive Synthese). Die Zugriegel einer Hammond sind die sog. Fußlage (8'), das ist der Grundton. Dann gibt es die Oktave drunter (16'), die nächsten drei Oktaven drüber (4', 2', 1'), die Quinte drüber (5 1/3') sowie die Quinten der nächsten beiden Oktaven (2 2/3' und 1 1/3') sowie die Terz in der obersten Oktave (1 3/5'). Man braucht i.d.R. nicht mehr als 3-5 Zugriegel gleichzeitig (außer für Brachial-Jon-Lord-Sounds, wo fast alles offen ist was geht). Und schon hat man den Grundsound. Auf die Weise habe ich eine Zeitlang (Jahre her) mit einem DX7 eien Hammond simuliert.
Die Feinheiten sind ungleich schwieriger: Den Leslie-Effekt kann man IMHO im Synth fast gar nicht nachbilden, Chorus und Vibrato schon eher. Die Percussion einer Hammond lässt sich im Synth zwar nachbilden, aber nicht "korrekt", weil die echte Percussion immer nur von der ersten gespielten Note nach Loslassen aller Tasten getriggert wird, d.h. werden Töne Legato gespielt, bleibt nach dem ersten Ton die Percussion stumm.
Den Key click kann man mit einem kurzen weißen Rauschen nachbilden.
In Wirklichkeit erzeugen auch die Tonewheels der Hammond keine reinen Sinustöne, sondern haben einen Oberwellenanteil, der das ganze erst authentisch macht.
alles in allem eine schwierige, aber zumindest in Ansätzen lösbare Aufgabe
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Jens