@mnutzer:
"na ja, ganz so weit scheint Dein konservativer Purismus nicht zu gehen: Dennerlein mit ihrem ganzen Panflöten-Gedudel, String-Bass-Gezupfe und bisweilen schlecht verstärktem Hohner-Nachbau-Leslie ist eher weniger was für Hammond-Leslie-Puristen aus der Jazz-Fraktion.
Mich fasziniert Dennerleins stupende Technik, aber soundmäßig fand ich manchen ihrer Auftritte eher zum Abgewöhnen. Und die ständigen Ausflüge an nur mäßig groovende Kirchenorgeln zeigt doch ebenfalls, dass es ihr eher weniger um Klangpurismus als um Auftrittsmöglichkeiten geht."
Das puristische habe ich etwas anders aufgefasst: Ich spiele kein Panflötengedudel auf den Basspedals und mir würde es auch im Traum nicht einfallen, eine Hammond jemals zu midifizieren! Das einzige,was an meiner Hammond modifiziert ist, ist das besagte Lesliekit. Ansonsten ist alles, so wie es vom Werk aus hergestellt wurde. Was Dennerlein in der Hinsicht macht, gefällt mir aus der Hinsicht also auch nicht. Ich habe diese nur als BEISPIEL herausgenommen, da sie in einem Interview gesagt hat, dass sie mehrere B3`s besäße. Zum einen, da diese immer seltener werden und zum anderen, weil sie eben den individuellen Sound einer Hammond lieben gelernt hat (naja, da stimme ich dir ja zu, SIE ist auch kein Purist!). Das man bei ihr aus puristischer Hinsicht leider nicht mehr auf seine Kosten kommt, weiß ich selbst. Davon ab, wenn ich ein richtiges "naturbelassenes" Jazzorgeltrio sehen wollte, bin ich zu Konzerten von Dr. Lonnie Smith oder Joey DeFrancesco gegangen. Da ist man in jederlei Hinsicht auf seine Kosten gekommen.
Was das "sensible" angeht: Meine Orgel ist schon einmal in einem Transporter umgefallen. Ausser einer Macke im Holzdeckel war nichts. Und auch so wurde speziell der Generator vom Vorbesitzer nicht gerade zimperlich behandelt. Im Gegenteil: Dieser hat harziges Öl hineingekippt, was natürlich einen kompletten Stillstand verursacht hat. Aber der Vorteil ist, dass man sie fast immer wieder zum Leben erwecken kann! Würde mich interessieren, wie eine heutige Hammond aussehen würde, wenn sie mal auf die "Schnauze" fällt! Also ich hatte noch kein robusteres Tasteninstrument als eine Hammond! Steckt auch liebevolle Handarbeit drin! In heutigen Hammonds auch? ;-)) Mit Massenprodukten aus Japan habe ich auch schon meine Erfahrungen gemacht, so ist es nicht. Aber irgendwie gab es da immer "kleinere" Probleme... Also ich denke, man kann eine Hammond eher mit einer Harley als mit einem englischen Roadster vergleichen. Dem einen der Genuß, dem anderen der Konsum! So ist halt jeder unterschiedlich und das ist ja auch gut so. Grüsse Ulf