Hammond-Motorreinigung

[BBE]

Hallo,
Ich will den Motor meiner Hammond L-100 mal komplett generalüberholen. Ich hab zwar schon Öl in die Lager gegeben (was auch schon einiges gebracht hat), aber ich will die alten Ölrückstände komplett entfernen.
Als ich die Orgel bekam, war die dazugehörige Ölflasche noch randvoll. Ich gehe mal davon aus, dass der Motor noch nicht einen Tropfen Öl aus dieser Flasche in seinem Leben gesehen hat! Bevor ich mich aber an die Arbeit mache die Lager auseinander zu pflücken, will ich mich erstmal darüber informieren wie diese aufgebaut sind. Ich vermute mal, dass es sich um Reiblager handelt, die über dieses "komische Gewebezeug" geölt werden.
Ich würde den Motor ersmal komplett zerlegen um ihn zu reinigen. Die Lager will ich in Alkohol einlegen, damit der ganze Schmodder mal rauskommt.
Falls Alkohol nicht das richtige Mittel ist, währe ich für jeden Tipp und jede Empfehlung von Ölen und Reinigungsmitteln sehr dankbar!
Ist ausserdem noch etwas beim zerlegen des Motors zu beachten?

Gruss, BBE

 

[Ippenstein]

Du solltest den Motor auch wieder zusammenbauen können. Meinst Du jetzt den Motor oder den Tonewheelgenerator?

Tu doch einfach erst mal richtiges Öl ran und warte 2 Wochen. Das braucht sehr lange, bis es an alle Stellen gewandert ist.

 

[BBE]

Du solltest den Motor auch wieder zusammenbauen können

Oh ja, guter Tip! Soweit hab ich noch garnicht gedacht. Das werde ich mir merken! Vielen Dank
Ich meinte auch nur den Motor. Speziell die Lager.
Dass es beim Generator etwas dauert bis das Öl an alle Stellen gelangt ist schon klar. Im Motor selbst, sollte das aber schon etwas schneller gehen.

Gruss, BBE

 

[Ippenstein]

Nein. Das Öl braucht super lange, bis es über die Baumwollfäden wandert.

Der Tip ist nicht böse gemeint, sondern manchmal schraubt man was auseinander und beim Zusammenbau kommt dann das böse Erwachen.

Mein Öl ist nach dem Tip von Carsten Meyer: Pressol Mineralöl f. Präzisionsgeräte Nr 10596. 1:1 mit dem Nähmaschinenöl von Pressol gemischt. Ich fahre seit Jahren damit gut. Mein TWG ist sehr leichtgängig und alles flüstert vor sich hin.

 

[BBE]

Das mit Problem mit dem bösen Erwachen kenn ich.
Ich hab ja noch die original Ölflasche. Diese wollte ich nicht mehr verwenden, da das Öl ja mit der Zeit auch Feuchtigkeit aufnimmt.
Ich hab das dann mal mit "Waffenöl" von (Connex) aus´m Baumarkt versucht. Das Öl ist frei von Harz, Säure und "natürlich" ist es auch wasserabweisend. Von dem Pressol 10596 hab ich auch schon gehört, hätte ich aber erst bestellen müssen. Den Motor hab ich auch schon auseinander gebaut um zu sehen wie er im Inneren aussieht. Heute hab ich mir 96%tigen Ethanol Alkohol aus der Apotheke besorgt. Da werde ich die Lager mal eine Nacht drin versenken, alles schön sauber machen und dann neu ölen.

Gruss, BBE

 

[Gast151662]

Hallo,


bist Du sicher, dass der Motor überhaupt eine Reinigung nötig hat? Du schreibst, dass Du davon ausgehst, dass der Motor noch nie geölt wurde. Woher also sollen die alten Ölrückstände kommen? Läuft die Orgel nicht richtig?
Den Motor der L100 kenne ich nicht, diese Orgel war die erste Hammond, bei der der Startvorgang entfiel. Deswegen ist der Motor anders ausgelegt als der der M100.
Bei der M100 muss der Motor, wenn er getestet wird, nicht alleine laufen. Das heißt, das TWG- Laufwerk spielt eine Rolle für die Funktion des Motors, er muss damit verbunden sein, um ordentlich zu funktionieren.
Möglich ist, dass der Generator trocken ist. Der Generator muss beim Ausschalten lange nachlaufen. Ein paar Sekunden reichen auf keinen Fall aus, eher eine halbe Minute oder länger.
Wenn Du das richtige Öl verwendest (was sehr wichtig ist, da bei falscher Konsistenz das Laufwerk nicht funktioniert- ich habe immer original Hammond-Öl genommen), kannst Du das Laufwerk von oben und unten an allen Lagern (evtl. mit einer Spritze mit Nadel) und auch die Fäden von der Ölwanne zu den Lagern einzeln ölen. Dazu muss das Laufwerk angehoben werden, ohne Verkabelungen abzureißen. Außerdem musst Du an den Fäden mit sehr viel Fingerspitzengefühl arbeiten, sie sind sehr empfindlich. Ein abgerissener Faden bedeutet ein nicht geöltes Lager.
Von anderen Hammond- Besitzern weiß ich, dass sie das Laufwerk erst mit dünnflüssigem Öl und danach mit dem Öl der richtigen Konsistenz wieder zum Laufen gebracht haben. Allerdings kann ich nicht sagen, ob sich diese Aktion auf Dauer bewährt hat.


Freundliche Grüße
gemini

 

[BBE]

Hallo,
es handelt sich nur um den Motor den ich vom Generator getrennt habe. Als ich die Orgel bekam, sass der Motor so fest, dass er gar nicht drehen wollte. Zu dem Zeitpunkt war die Hammondölflasche komplett voll. Ich habe ihn dann mit dem Hammondöl geölt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde er nur ab Werk einmal mal geölt (vermute ich). Nach einiger Zeit lief er wieder ganz gut. Da die Motorachse ein wenig Spiel hat und ich diese etwas hin und her geschoben habe, muss wieder etwas altes Öl zwischen Lagerhülse und Motorachse geraten sein, was den Läufer komplett blockiert hat. Deswegen möchte ich mal alles an Dreck herausholen.
Hier mal zwei Bilder vom Synchronmotor der L-100





Gruss, BBE

 

[Ippenstein]

Der sieht ja richtig schön aus. Ob da nicht wirklich mal Ölen reicht? Und wie bewegt sich der TWG? Wie gesagt, das Öl braucht 2 Wochen, bis es an allen Stellen hingewandert ist.

Grüße

Ippenstein

 

[BBE]

Das Öl scheint auch schon gute Dienste zu leisten. Wenn ich den Läufer mit der Hand drehe, dreht er schon einige Zeit nach. Ich glaube auch, dass ich ihn nicht zerlegen muss.
Der Generator hat mal wieder dringend ne Ölung nötig. Dafür will ich aber auf garkeinen Fall das alte Öl und auch nicht das Connex Waffenöl verwenden. Da werde ich dann, nach deiner Empfehlung lieber zum Pressol greifen. Aber alles der Reihe nach.

Gruss, BBE

 

[The_Voice]

Hallo BBE,
auch, wenn du den Motor nun nicht mehr zerlegen willst, hier ein vielleicht interessanter Link.
Gruß ausm Pott
http://organforum.com/forums/post/65422.aspx

 

[BBE]

@The_Voice:
Den link hatte ich vor ein paar Tagen auch schon gefunden.
Aber trotzdem vielen Dank für deine Antwort!
Gruss aus´m Norden