Hammond Marke Eigenbau?

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Hallo Orgelfreunde,

mal so eine Frage: Gab es schon den Versuch, eine elektromechanische Hammond Nachzubauen? Ich meine jetzt nicht den Nachbau von Parie.
Man könnte z.B. den Tongenerator mit 12 Zahnrädern bauen und per Freqeunzteiler die Oktaven erzeugen. Es wäre zwar nur ein x66 TG aber es würde doch reichen :D
Bloß wäre da noch eine Schwierigkeit, die ganze Verharfung und co.

:D
 
Eigenschaft
 
Ich hatte es einmal vor ............
Einige Werkzeuge auch schon beschafft und einiges an Zeit gerechnet, Zeichnungen gemacht etc.
Die gesamten Generatorbleche muß man sich fertigen (stanzen) lassen, da alles paßgenau sein muß
Machbar ist sowas schon und Zeit darf dann auch keine Rolle spielen.
Experimente mit ein zwei "Tonwheels" kann man aber auch so durchführen.
Als Tonwheel kann man ein Eisenzahnrad zb mit 100 Zähnen nehmen was von einem DC Motor angetrieben wird.
Das läßt man dann einem selbstgefertigten Pickup rotieren und hat seine fast sinusförmigen "Töne"

Nur einen kompletten Generator bauen ...... also ich weiß nicht

Verharfung etc wäre auch kein Problem wenn man alte Böhm Orgeln mit mehreren Tastenkontakten verwendet die man dann verharft
 
Ich habe meine Facharbeit zum Thema Hammond Tonerzeugung geschrieben und ein Modell mit einem Eisenzahnrad gebaut. Schöne Sinusfrequenz und klinkt nach einem pfeifen.
Oder man macht das mit den Fußlagen mit Transistoren.
 
Der Unterschied zwischen einem 12 Ton Tonwheelgenerator und einem mit 91 ( B3,A100,C 3 etc ) oder gar 96 Tönen ( H 100 )
ist halt der, daß beim großen Generator ALLE Tonräder unabhängig voneinander ihre Töne erzeugen - was mehr " Leben" bedeutet, weil nicht phasenstarr ( abgesehen von der mechanischen Kopplung von je zwei Tonewheels [Tonewheel - blanc Wheel ] in einer Kammer )
Beim 12 Ton Generator erfolgt die Tonerzeugung der darunter liegenden Töne durch elektronische Oktavteiler, was mit einer Phasenstarrheit verbunden ist. Dann kann man aber auch gleich einen elektronischen Generator für die obersten 12 Töne verwenden und nach diesem Prinzip arbeiten so gut wie alle elektronischne Orgeln der 70er Jahre. Die sogenannten TOS IC´s ( Top Octave Synthesizer) sind ja nichts weiter wie der Ersatz des 12 Ton Hammond Generators.

Das Hauptproblem eines Nachbaus des Tonewheels sind einmal die Zahnräder mit den verschiedenen Übersetzungen bei vorgegebenem konstanten Achsabstand, was unterschiedlicher Zahn - Modul - Größen bedarf sowie ein exaktes "shaping" der eigentlichen Tonewheels.
Jede Ungenauigkeit hier würde sich als hörbarer MISSTON äußern. Vom Auswuchten des Ganzen wollen wir hier garnicht reden ...........

Zudem befürchte ich fast, daß es heute schon nicht mehr möglich ist mit den genauen CNC Maschinen diese unbeabsichtigten " Ungenauigkeiten" der damaligen Fertigung nachzuahmen. Der Tonwheelgenerator der damaligen Zeit ist halt ein Kompromiß was damals technisch machbar war.
Heute sind wir einen Schritt weiter mit unserer Präzision.
Wenn man sich heute die verfügbaren Videos der Hammond Produktion anschaut kann man nur erahnen welch Glück L. Hammond gehabt hat solche Mitarbeiter beschäftigt zu haben, allesamt Spezialisten mit dem entsprechenden Fingerspitzengefühl und Liebe zum Detail an der richtigen Stelle.
Man kann nur den Hut davor ziehen ..........
 
Nur zur Phasenstarrheit: wenn der Tongenerator läuft und alles ist schön geölt, sind alle Töne phasenstarr miteinander gekoppelt.
Das menschliche Ohr hört die Phase nicht sondern nur eine Phasenänderung, wenn sie zeitnah passiert. Auch hat es keine Erinnerung an die Phase. Des weiteren sind viele Tonräder gleicher Frequenz auf einer Achse fest miteinander verbunden, also auch phasenstarr.

Man kann darüber nachdenken, was der Sinn der Rutschkupplungen bei Hammond war, m.E. waren es mechanische Erwägungen, damit der Startmotor z.B. schnell in einen günstigen Drehmomentbereich kommt.
 
@Don Leslie
Dein Einwand in allen Ehren ........ nur
Phasenstarr rein elektronisch bei Teilerstufen bedeutet das Triggern der nachfolgenden Stufe entweder bei fallender bzw ansteigender Flanke des Ausgangssignals der vorhergehenden Stufe. Der Ausgang ist mit dem Triggereingang der Folgestufe verbunden
Bestehen die Teilerstufen aus Flip Flops was meist der Fall ist folgen alle Signale einer zb 8 stufigen Teilerkette diesem Muster.

Bei dem Tonwheel ist das alles anders.
Je Kammer sind zwei Tonewheels mechanisch fest auf einer Achse gekoppelt. Das Antriebszahnrad dieser Nebenwelle sitz, wie richtig bemerkt, in einer Rutschkupplung. Die beiden Tonwheels auf der gemeinsamen Achse haben einen Abstand von 4 Oktaven. Bei einigen Nebenwellen ist anstelle des zweiten Tonewheels ein sog Blanc Wheel ( ohne Profil) aus dynamischen Gründen montiert..
Auch die Zusammenhänge mit dem Drehmoment beim Start sind richtig dargestellt.

Jetzt kommt es aber was ich mit fehlender Phasenstarrheit bezeichne:
Bedingt durch die Rutschkupplungen hat jede Tonwheelwelle einen anderen Zeitpunkt an dem sie ihre volle Drehzahl erreicht.
Die ist genaugenommen auch bei jedem Start anders und nicht vorhersagbar ( Schlupf ).
Betrachtet man nun einmal ein einzelnes Tonwheel mit seinem Profil vor einem Pickup. Dieses Profil bestimmt den Phasenverlauf des erzeugten Tones.
Entweder beginnt er mit Wellenberg oder Wellental oder irgendwo dazwischen

Zeichnet man sich jetzt alle erzeugten Tonfrequenzen auf ein Zeitraster so liegen die Nulldurchgänge jeden einzelnen Tones bei jedem Start auf einem anderen Punkt der X Achse, dh bei jedem Start hat jeder Ton eine Phasenverschiebung gegenüber dem vorhergehenden.
Nimmst Du Dir dabei zb nur zwei Töne im Oktavabstand vor wirst Du schnell erkennen, daß dies im Gegensatz zum elektronischen Generator völlig anders aussieht. Der Startpunkt des Tones f/2 wird nie zum gleichen Zeitpunkt erfolgen wie der des Tones f
Zwei Rechteckfrequenzen im Abstand f zu f/2 kannst Du noch mit 2 kanal Oszi triggern , eben weil hier eben die Phase stimmt
Versuch dies einmal mit zwei Frequenzen des Tonwheel
UND teste dies auch bei mehreren Startvorgängen. Um dies zu erreichen mußt Du schon das eine Tonwheel etwas bremsen damit es zum anderen
syncron läuft auf die Phase bezogen.
Die einizge Phasenstarrheit eines Tonwheel bezieht sich auf zwei montierte Tonwheels innerhalb einer Kammer und auch hier wirst Du feststellen, daß hier nicht in regelmäßigem Abstand Wellenberg auf Wellental des Profils folgt, sie sind versetzt montiert.
So, nun betrachte und multipliziere einmal das an zwei im Oktavabstand geschilderte auf alle Töne eine Tonwheelgenerators.
Immer noch der Meinung phasenstarr ???

Wenn dem wirklich so wäre, so müßte doch eigentlich ein elektronischer Generator mit Frequenzteilerketten und anschließender Sinusformung ( exakt nach dem Vorbild Hammond ) GENAUSO KLINGEN .......... tut er aber nicht !
Nimm die Wersi Orgeln mit ihrem Zugriegelsystem ( Helios bis Galaxis )
Das was Du da hörst ist Wersisound kein Hammond Sound - und das auch ohne Vibrato oder Leslie !
 
Happyfreddy,

auf lange Ausführungen pflege ich kurz zu antworten:

Man hört keinen Unterschied zwischen z.B. y = sin(x) + 0,5 * sin(4x) und y = sin(x) + 0,5*sin(4x-1)
was zwei Tonrädern (Grundton und 2.Oktave) entspricht, wobei beim einen die Phasenverschiebung 0°, beim anderen etwa 57° beträgt.
 
Happyfreddy,

auf lange Ausführungen pflege ich kurz zu antworten:

Man hört keinen Unterschied zwischen z.B. y = sin(x) + 0,5 * sin(4x) und y = sin(x) + 0,5*sin(4x-1)
was zwei Tonrädern (Grundton und 2.Oktave) entspricht, wobei beim einen die Phasenverschiebung 0°, beim anderen etwa 57° beträgt.

Bei einem elektronischen Generator mit Teilerketten ist die Phasenverschiebung immer KONSTANT NULL.

Bilde nun einmal die Summenkurve vom Tonewheel Beispiel Deiner Vorgabe und einem Phasenstarren System eines Teilerketten Generators mit anschließender Sinusformung jeden Teiltons und anschließender Summenkurve dieser Sinuskurven
Zeichne dazu einmal jeweils den Graph auf.
Wenn das bei Dir dann deckungsgleich sein sollte müßte eigentlich auch eine B 3000 mit einer B 3 verglichen identisch klingen zumal Du ja sagst man hört keinen Unterschied.
Genaugenommen darf nach Deiner Aussage dann auch kein Phasenvibrato einer T200 / 500 funktionieren wenn eine Verschiebung der Phase keinen Einfluß auf den Klang hat - hat es aber ! oder willst Du das abstreiten ?
 
Bei einem elektronischen Generator mit Teilerketten ist die Phasenverschiebung immer KONSTANT NULL.
[...]
Zeichne dazu einmal jeweils den Graph auf.

Wie Don Leslie schon mehrfach überaus richtig gesagt hat, hört man eine konstante Phasenverschiebung nicht. Völlig wurst ob Phasenverschiebung null oder sonstwas, man hört keinen Unterschied.

Daß selbstverständlich die Graphen unterschiedlich aussehen, hat ja niemand bestritten, aber es hört sich gleich an, unabhängig von der Phasenverschiebung - und darum geht es hier.
Sonst könnte man ja die gesamte Fouriertransformation bzw. -analyse auf den Müll werfen.

Viele Grüße
Torsten


Edit:

Genaugenommen darf nach Deiner Aussage dann auch kein Phasenvibrato einer T200 / 500 funktionieren wenn eine Verschiebung der Phase keinen Einfluß auf den Klang hat - hat es aber ! oder willst Du das abstreiten ?

Es hat auch nie jemand bestritten, daß ein solches Phasenvibrato funktioniert.
Don hat doch klar geschrieben: "Das menschliche Ohr hört die Phase nicht sondern nur eine Phasenänderung, [...]".
Es ist nur die Änderung des Phasenunteschieds, die man hört, nicht jedoch Phasenunterschied an sich.
 
@Be 3
Dann erklär mir mal bitte warum eine Hammond B 3 und eine beliebige Heimorgel (Teilerketten Generator mit Sinusformung) mit Zugriegelsystem
bei gleicher Zugriegeleinstellung unterschiedlich klingen. Statt der Heimorgel darfst Du auch eine B 3000 nehmen die ebenfalls einen Generator nach gleichem Prinzip enthält. Darfst auch das Tonsignal direkt an den Zugriegeln abgreifen um Verfälschungen im nachfolgenden Amp zu eleminieren.

Wenn Deine und Don´s Aussage stimmt macht es auch keinen Sinn an einem Tonewheelgenerator festzuhalten.
Bau einen Sinusgenerator statt dessen ein bestehend aus Top Octave Synthesizer IC und nachfolgenden Teilerketten, verpaß jedem Ausgang ein Sinusfilter eingestellt auf den Pegel des Tonwheelgenerators am Strip und die Kiste MUSS dann genauso klingen wie das Original.
Garantiere Dir mit irgendwas wirst Du dann nicht zufrieden sein und dreimal darfst Du dann raten woran das wohl liegen könnte......

Den besten Beweis liefert doch eine PARI Orgel deren Generator nach ähnlichem Prinzip wie Hammond aufgebaut ist.
Der einzige Unterschied ist jedoch, daß hier die Tonwheels einer Kaskade alle direkt gekoppelt auf einer Welle sitzen.
Da existiert keinerlei Schlupf der beim Start willkürlich eine andere Position bewirken könnte.
Auch hier kannst Du Hammond und PARI gegenüberstellen und wirst Unterschiede im Klang feststellen.
Die PARI gehört somit auch zu den phasenstarren Modellen.
 
PARI klingt auch verdammt nah an der Hammond.
Daß andere Orgeln, selbst mit Sinus-Filtern anders klingen, liegt an vielen anderen kleinen Einzelheiten.
Z.B. ist die Güte dieser Sinusfilter z.T. schlecht, so daß noch viel von der ursprünglichen Rechteckcharakteristik durchsickert.

Der Anschlag der Hammond mit der resistiven Dämpfung beim Anschlag mehrerer Tasten. Das Manual-Tapering, Keyclick, Tastenkontakte, Crosstalk. Zum Teil haben bei Hammond die Frequenzen von 13-48 noch Anteile der 2. und weiteren Harmonischen.

Wie gesagt, es sind viele kleine Details. Solltest Du eine Wersi im Zugriff haben, dann nimm mal einen solchen Sinus auf und mach davon ein Fourierspektrum (Audacity ist dazu gut geeignet, aber es gibt auch gute und kostenlose Smart Phone Apps).
 
@Don
Auf Wersi habe ich jederzeit Zugriff - kein Problem
In der gesamten Materie stecke ich seit über 45 Jahren drin und habe auch schon vieles selbst realisiert und rum experimentiert.
Noch bevor es die ersten TOS IC´s Anfang der 70er gab habe ich mir einen TTL Generator mit anschließender Einzel Sinusformung
aufgebaut incl dem Übersprechen in den Kammern. Die Signalformen waren exakt dem am Strip einer P 100, die mir damals zur
Verfügung stand.
Trotzdem klang beides unterschiedlich !!! Eine Hammond lebt einfach und ist nicht starr.

In meinem Besitz war einmal die Wersi Saturn von Jimmy Smith ( diese Orgel existiert und spielt noch heute ! )
In dieser Orgel war mehr in der gesamten Tastung und Generator verändert als später als sogenanntes
"Jimmy Smith Paket" verkauft wurde. Der Vergleich mit der gleichzeitig vorhandenen Helios war mehr als auffällig.
Warum baut man künstliche Verzögerungen einzelner Tonfrequenzen ein, wenn dies nicht der Aufhebung einer
Phasenstarrheit dient ? Ist zwar immer noch gewissermaßen starr aber eben ein wenig anders.

Ein Wersi Sinus ist kein Hammond Sinus und war es auch nie gewesen - noch nicht einmal ein Ersatz.
Es ist ein eigener Sound (geworden) - unverkennbar.
Für Otto Normalverbraucher, der sich damals die LP´s reingezogen hat ohne zu wissen was er da eigentlich hört,
natürlich als Hammond Sound ( oder besser gesagt als Hemmingway Sound ) empfunden.

Was meinst Du warum Carsten sich beim Hoax soviel Gedanken gemacht hat die mechanischen Eigenschaften eines
Tonwheel umzusetzen ? Die 91 Töne zu generieren ist eine Sache, eine "Mechanik" dazu elektronisch einarbeiten eine andere.
 
Bei einem elektronischen Generator mit Teilerketten ist die Phasenverschiebung immer KONSTANT NULL.

Bilde nun einmal die Summenkurve vom Tonewheel Beispiel Deiner Vorgabe und einem Phasenstarren System eines Teilerketten Generators mit anschließender Sinusformung jeden Teiltons und anschließender Summenkurve dieser Sinuskurven
Zeichne dazu einmal jeweils den Graph auf.
Wenn das bei Dir dann deckungsgleich sein sollte müßte eigentlich auch eine B 3000 mit einer B 3 verglichen identisch klingen zumal Du ja sagst man hört keinen Unterschied.
...

Happyfreddy,
Ich lade mal zwei Klangbeispiele hoch, die einmal Sinustöne in einer Phasenbeziehung von 0 zueinander enthalten (220,440,880 und 1760 Hz) und im zweiten Beispiel haben sie eine zufällig voreingestellte Phasenbeziehung. Wenn Du Dir die Graphen anguckst, siehst Du, daß die Wellenform unterschiedlich (nicht deckungsgleich) aussieht, aber sie klingen gleich.









Übrigens, der wahre Grund, warum Laurens Hammond diese Rutschkupplungen einbauen ließ, war der, daß er bei einer Demonstration eines Prototypen im Dezember 1933 mit seiner Krawatte in den Tongenerator geriet. Zu seiner Sicherheit und der zukünftiger Generationen ließ er sofort diese Rutschkupplungen einbauen.:D
 

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@Don
die älteste Hammond die ich mal in den Fingern hatte war eine Hammond K von 1938 ( relativ baugleich mit C 2 ).
Diese hatte noch Plättchen Kupplungen zwischen den Hauptwellen Segmenten, die später durch Federkupplungen ersetzt wurden.

Formeln , Gleichungen und Berechnungen alles richtig, nur wenn ein Graph ein Abbild einer einer Funktion ist, kann man jedem Graph auch
ein Audiosignal zuordnen. Beschränkst Du diese Graphen nur auf einen Sinusanteil erhälst Du eine Gewichtungstabelle, an der Du die beteiligten
Frequenzen sofort ermitteln kannst, weil sie als PEAK erscheinen.
Andernfalls gaukeln uns Oszilloskope etwas vor was nicht ist
Ich vermute, daß uns hier das menschliche Gehör einen Streich spielt wenn wir zwischen zwei differierenden Graphen keinen Unterschied hören.
Ähnliche Phänomene hatte ich vor einiger Zeit auch festgestellt bei Versuchen ein Realton Variophon (Blaswandler Instrument aus den 70ern ) wiederzubeleben.
Trotzdem bleibe ich dabei, daß ein TWG mehr lebt als ein phasenstarres System.
Wenn es keine Unterschiede gäbe könnte man ja jede Heimorgel mit Sinus , Hammond , VST Instrumente und alle Hammond Clones gleichsetzen und als ebenbürtig betrachten. Das Bemühen alte Hammonds am Leben zu erhalten wäre voll für die Katz - es geht doch besser, zeitgemäßer und billiger.
 
@Don
die älteste Hammond die ich mal in den Fingern hatte war eine Hammond K von 1938 ( relativ baugleich mit C 2 ).
Diese hatte noch Plättchen Kupplungen zwischen den Hauptwellen Segmenten, die später durch Federkupplungen ersetzt wurden.

Die Plättchenkupplungen wurden bis in die 60erjahre verwendet. Übrigens, die C2 (Vibrato) kam erst 1949 auf den Markt. Das (Phasen)-Vibrato erfand Hammond heimlich im Krieg, als er von der U.S. Army mit seiner Fabrik zur Produktion anderer Dinge herangzogen wurde.
Formeln , Gleichungen und Berechnungen alles richtig, nur wenn ein Graph ein Abbild einer einer Funktion ist, kann man jedem Graph auch
ein Audiosignal zuordnen. Beschränkst Du diese Graphen nur auf einen Sinusanteil erhälst Du eine Gewichtungstabelle, an der Du die beteiligten
Frequenzen sofort ermitteln kannst, weil sie als PEAK erscheinen.

Du kannst die MP3 gerne in Audacity einlesen und Dir die Graphen anschauen und nebeneinander abspielen. Sie sind identisch mit den Bildchen.
Das ist keine Gaukelei. Das ist einfach Mathematik.


Andernfalls gaukeln uns Oszilloskope etwas vor was nicht ist
Ich vermute, daß uns hier das menschliche Gehör einen Streich spielt wenn wir zwischen zwei differierenden Graphen keinen Unterschied hören.
Ähnliche Phänomene hatte ich vor einiger Zeit auch festgestellt bei Versuchen ein Realton Variophon (Blaswandler Instrument aus den 70ern ) wiederzubeleben.
Trotzdem bleibe ich dabei, daß ein TWG mehr lebt als ein phasenstarres System.
Wenn es keine Unterschiede gäbe könnte man ja jede Heimorgel mit Sinus , Hammond , VST Instrumente und alle Hammond Clones gleichsetzen und als ebenbürtig betrachten. Das Bemühen alte Hammonds am Leben zu erhalten wäre voll für die Katz - es geht doch besser, zeitgemäßer und billiger.

Ich gebe Dir übrigens Recht, was das "Leben" einer echten Hammond betrifft gegenüber Klones. Aber Du siehst ja selbst, welche Anstrengungen ein Carsten unternimmt, um auch noch die letzten Argumente gegen den Klone auszuräumen.
 
Ich vermute, daß uns hier das menschliche Gehör einen Streich spielt wenn wir zwischen zwei differierenden Graphen keinen Unterschied hören.
Im Prinzip ist das genau so. Und das ist ddie ganze Kunst der additiven Synthese. Das Ohr hört nunmal nicht den Graphen im Zeitbereich, sondern es ist im Wesentlichen wie ein Zungenfrequenzmesser aufgebaut - nicht wie ein Oszi. Das Gehör kann feststellen, welche Frequenz(en) mit welcher Amplitude da sind, weil die Nervenzellen an den unterschiedlich resonanten "Zungen" (sprich: Härchen) angeregt werden. Und das ganze geht dann eben auch zeitaufgelöst, allerdings nicht bei der Audiofrequenz, sondern die Hüllkurven der einzelnen Frequenzen werden mit einer geringeren Zeitauflösung wahrgenommen.
Das geht auch gar nicht anders, weil die Pulsfrequenz der Nervenleitung nicht viel höher geht als 1kHz - und in der Frequenz der Pulse ja auch noch Informationen "aufmoduliert" werden müssen.
Den Rest erledigt dann die Wahrnehmung im Gehirn, die absolute Phasen - wo aufgrund der reinen Nervenleitung technisch noch vorhanden - ausblendet.

Dass man Phasenänderungen so deutlich wahrnimmt, hat damit zu tun, dass das a) eine kurzfristige, leichte Verschiebung der Frequenz bedeutet und b) das Gehirn extrem gut darauf trainiert ist, kleine Laufzeitunterschiede (aber eben auch nur bis ca. 1kHz - danach dann nur die Einhüllende) auszuwerten. Dadurch wird Richtungshören erst möglich.

Trotzdem bleibe ich dabei, daß ein TWG mehr lebt als ein phasenstarres System.
Dass ein TWG mehr lebt als eine Transistororgel mit Oktavteilern - unbestritten. Es wäre allerdings ein Irrtum, anzunehmen, dass das nur an der Phasenstarrheit liegt (wie gesagt, phasenstarr ist der TWG auch, wenn er erstmal läuft - nur die absolute Phase kann sich unterscheiden). Es gibt, wie Don Leslie schon schrieb, ja noch jede Menge anderer Aspekte. Das fängt schon damit an, dass weder ein TWG noch ein Oktavteiler an den einzelnen Bussen reine Sinusse erzeugt. Beide haben Obertöne, die allerdings aufgrund der unterschiedlichen Erzeugung höchst unterschiedlich ausfallen.

Wenn es keine Unterschiede gäbe könnte man ja jede Heimorgel mit Sinus , Hammond , VST Instrumente und alle Hammond Clones gleichsetzen und als ebenbürtig betrachten. Das Bemühen alte Hammonds am Leben zu erhalten wäre voll für die Katz - es geht doch besser, zeitgemäßer und billiger.
Die Unterschiede gibt es, und die sind unbestritten. Aber die Phasenlage der einzelnen Komponenten ist eben nur einer unter vielen - und nicht der entscheidende.
 
---übringens ---
DANKE Don und Freddy, wie Ihr Euch ins Zeug legt - da kann man wenigstens ein wenig von profitieren, was man so noch nicht wusste....
LG
 
Danke, Goepli, :) und Jens,

ich hab auch noch ein "Übringens" beizutragen:

Die Rutschkupplungen stehen schon im Hammond Patent von 1934 und haben folgenden Grund:

Laurens Hammond stellte fest, daß sich Schwingungen und Vibrationen des Tongenerators auf die Tonräder übertrugen. Auch ein Eigenschwingen des Synchronmotors um seine Solldrehzahl herum (hunting = pendeln) führte zu unangenehm wahrnehmbaren Effekten, so daß er auf die geniale Idee kam, ein Dämpfungselement in Form dieser Rutschkupplungen zu verwenden.
Grund für diese Kupplungen ist also ein rein mechanischer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wird sicherlich auch ein wenig mit der Konstanz der Netzfrequenz zu tun haben - siehe sein früherer Kampf mit Stromerzeugern für seine
Hammond Clock eine solche Forderung zu erheben. Die Toleranz war früher ( in den Jahren ) wesentlich größer als heute.
Vergessen wir nicht : mit der Konstanz der Netzfrequenz steht und fällt sein gesamtes Orgelprojekt
 
Das Ohr spielt uns häufig Streiche.

Manchmal hört sich ein Instrument nur deswegen anders an als ein anderes Instrument, weil irgendwer einen anderen Herstellernamen darauf geklebt hat…

*flöt*
 
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