Hammond M100 höhen leise

sebasstian87
sebasstian87
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
03.03.17
Registriert
17.02.12
Beiträge
16
Kekse
0
Ort
Bremen
Hallo liebe Hammondfreunde,

meine M100 macht leider ein paar Probleme.

Manchmal - besonders wenn ich sie nach längerer Zeit wieder starte - fehlen die Höhen.
Die Bässe sind aber voll da.
Wenn ich die Orgel dann noch einmal ausmache und wieder starte sind auch die Höhen wieder lauter, jedoch nicht ganz so laut wie die Bässe.
Die Bässe "fressen" regelrecht die Höhen beim spielen und man kann diese kaum noch hören.

Das kenne ich von meiner Hammond TR200 anders.

Bei der Hammond M100 handelt es sich um die letzte Ausführung, mit AO-67 Verstärker ud AO-66 Hallverstärker.

Kann das Problem ein Indiz für überalterte Röhren sein?
Ich habe die Orgel noch nicht lange, habe aber gesehen, dass ein paar Röhren schonmal ersetzt wurden. Einige Andere scheinen noch original zu sein.

Bei einer Röhre - welche bläulich leuchtet - habe ich einen Glutpunkt am äußeren Gitter gesehen, welches bei der Nachbarröhre des vermutlich selben Typs nicht der Fall ist.
Liegt das vllt. schon das Problem? (Entschulidgt bitte das ich die Röhre nur optisch beschreibe. Die Orgel steht leider nicht in meiner Wohnug).
Ich habe mal gehört, dass die Hammondröhren sehr sehr haltbar und zudem teilweise schwer zu besorgen sind.
Bevor ich also neue Röhren bestelle würde ich gern mal Eure Meinung hören.

Viele Grüße,
Sebasstian
 
Eigenschaft
 
Ich vermute, daß das, was Du beschreibst, eine der Endröhren 6V6 ist. Mit "äußeres Gitter" meinst Du sicher das Anodenblech. Die "Gitter" sind normalerweise durch das Anodenblech verdeckt.

Ich nehme an, Du gehst über den Lautsprecherausgang der Orgel über eine entsprechende Anpassung an den 760 oder ist da noch ein Preamp dazwischen.

Kannst Du den Effekt garantiert auf die Orgel lokalisieren?

Ansonsten kann es auch im Netzteil des AO-67 liegen.
 
Hey Don,

ich habe den Line-Out über Lastwiderstände an der Endstufe realisiert.
Zwischen Orgel und 760er hängt ein Preamp II.

Ich kann die Lineout-Box zwischen intern und extern (geregelt) umschalten.
Der Effekt tritt bei den iternen Lautsprechern, wie auch bei dem Leslie (über Preamp II) auf.

Ein Indiz für alte Röhren ist ja ein Verlust an Höhen.
Mich wundert nur, dass dieser Effekt zunächst total stark und nach wiedereinschalten geschwächt auftritt.

Was könnte denn mit dem Netzteil nicht in Ordnung sein?

Der glühende Punkt am Anodenblech ist mit Sicherheit nicht korrekt - da muss ich wohl handeln.
Aber ob das der Verursacher des Problem ist?
 
Mit Netzteil meine ich, daß Spannungen nicht stimmen.
Angenommen, es ist die 6V6, dann tausche mal die beiden 6V6 und schau ob der Fehler wandert oder am selben Röhrensockel verbleibt.

Eine Ursache kann auch sein, daß die Koppelkondensatoren defekt sind (leck).
C24 C25. Das sind .047 (47nF). Mach das mal als erstes. Wechsele die aus. Nimm 250VDC/630VAC.

Miß den Steuergitter Bias. Da ist im Schaltplan ein Testpunkt. Da steht -18V dran. Lege den Amp mal auf die Seite und mach Dir einen Plan, wie Du nach dem Einschalten möglichst zügig alle wichtigen Spannungen durchmißt. Schalte den Amp danach wieder aus.

In der Reihenfolge messen:

-18V
+323V
1,5V V4A pin 3
190V V3B pin6
 
Hey Don,

Danke für deine Tipps!

Ich habe mir eben einen neuen Satz Röhren und die Kondensatoren bestellt.
Puh, da sind wieder 130€ weg aber hoffentlich gut investiert.

Ich denke das ein Röhrenwechsel eh nicht schaden kann. Außerdem habe ich so ggf. ein paar Ersatzröhren.
Bei meinem Bassverstärker hat der Wechsel der Röhren klanglich einiges bewirkt.
Sollte es nicht an den Röhren liegen, habe ich die Kondensatoren vorsichtshalber mitbestellt und die Messungen kann ich ja trotzdem durchführen.

Welche Bauteile könnten denn bei Schräglage des Verstärkers Schaden nehmen? (Elko oder Röhre?)
Sollte ich die Messungen lieber mit den alten Röhren durchführen?
Kann ich einen ausgelaufenen Kondensator nicht auch optisch erkennen?

Das Netzteil-Elko in meinem Marshall-Amp hat jedenfalls eine ordentliche Fütze hinterlassen. ;)

Beste Grüße,
Sebastian
 
Hey Don,

Danke für deine Tipps!

Ich habe mir eben einen neuen Satz Röhren und die Kondensatoren bestellt.
Puh, da sind wieder 130€ weg aber hoffentlich gut investiert.

Ich denke das ein Röhrenwechsel eh nicht schaden kann. Außerdem habe ich so ggf. ein paar Ersatzröhren.
Bei meinem Bassverstärker hat der Wechsel der Röhren klanglich einiges bewirkt.
Sollte es nicht an den Röhren liegen, habe ich die Kondensatoren vorsichtshalber mitbestellt und die Messungen kann ich ja trotzdem durchführen.

Welche Bauteile könnten denn bei Schräglage des Verstärkers Schaden nehmen? (Elko oder Röhre?)
Sollte ich die Messungen lieber mit den alten Röhren durchführen?
Kann ich einen ausgelaufenen Kondensator nicht auch optisch erkennen?

Das Netzteil-Elko in meinem Marshall-Amp hat jedenfalls eine ordentliche Fütze hinterlassen. ;)

Beste Grüße,
Sebastian

Wir reden von Folien-Koppelkondensatoren. Das sind keine Elkos und die können auch nicht auslaufen. Leck bedeutet dort,daß sie intern zwischen den Folien ein Isolationsleck haben.

Mache zunächst noch den Fehlerwandertest wie beschrieben mit den alten Röhren. Dann wechsle die beiden Kondensatoren aus und schau, ob das Glühen weg ist.

Bei Schräglage des Amps kann absolut gar nichts passieren.
 
Kann mir jemand sagen mit welchem Werkzeug ich den Verstärker von der Orgel lösen kann?

Die Orgel steht leider im Proberaum und ich kann nicht so leicht nachschauen. Mit Hin- und Rückweg bin ich immer eine Stunde unterwegs.
Da wäre es blöd wenn ich das falsche Werkzeug dabei habe.
 
Kann mir jemand sagen mit welchem Werkzeug ich den Verstärker von der Orgel lösen kann?

Die Orgel steht leider im Proberaum und ich kann nicht so leicht nachschauen. Mit Hin- und Rückweg bin ich immer eine Stunde unterwegs.
Da wäre es blöd wenn ich das falsche Werkzeug dabei habe.

Du brauchst einen Schlitzschraubenzieher, ca. 6mm Klingenbreite. Damit löst Du die vier Schrauben, mit denen der Amp am Boden befestigt ist.
Eine Kombizange kann auch nicht schaden, falls Du den Hebel des Fußschwellers lösen mußt, was ich aber eher nicht annehme.
Lötkolben gehört normalerweise auch zur Grundausstattung. Kreuzschraubenzieher habe ich auch immer dabei.

DVM natürlich.

Bleistift und Papier und Smartphone, falls es was zu dokumentieren gibt.
 
Ok, super!
Dann bin ich ja bis auf das Smartphone gut ausgestattet.
Ich habe nur gefragt, falls ich mich wieder auf die Suche nach Zollwerkzeugen machen muss.

Vielen Dank!
 
So,
ich habe letzte Woche die Koppelkondensatoren sowie die Röhren getauscht und auch die Messungen durchgeführt.
Zunächst war ich sehr begeistert,
da die Orgel nach dem Tausch der Kondensatoren und den Messungen unter Spnnung wieder funktioniert hat.

Als ich jedoch am Donnerstag bei der Orgel einen "Kaltstart" durchgeführt habe, war das Problem der fehlenden bzw. sehr leisen Höhen wieder da.
Ich habe die Orgel dann noch ein paar mal neugestartet, doch der Fehler ging nicht weg.
Als ich jedoch nach ca. 5min die Orgel ein weiteres mal gestartet habe, waren wieder alle Töne voll da.

Zu den Messungen:
Hinter R44/45 konnte ich die erwarteten -18V messen.
Bei der zweiten Messung war ich mir nicht ganz sicher ob ich die richtige Leitung hatte (Rote leitung aus T3):
da habe ich 317 anstatt 323V gemessen.
Bei V4A an Pin 3 hatte ich 1,42V anstatt 1,5V
und bei V3B habe ich 282V anstatt 290V gemessen.

Alleine bin ich mit den Messwerten aufgeschmissen.
Könnt ihr bzw. kannst Du mir Don den Fehler damit eingrenzen?
Oder sind die Abweichungen tolerabel?

Ich habe gesehen, dass der Tongenerator mal mit Öl geflutet wurde und dieses durch den Röhrensockel der V6 geflossen ist.
Kann dies auch für den Fehler verantwortlich sein?
Soll ich den Röhrensockel reinigen?

Habe mir schon extra dafür "Kontakt WL" Kontaktreiniger gekauft.
Dieser soll eine hohe Materialverträglichkeit haben.
Habe aber noch keine Reinigung durchgeführt, da ich Angst habe den Kunststoff im Verstärker aufzulösen, wie es bei den Zugriegeln passieren kann.

Viele Grüße aus Bremen,
Sebasstian
 
Die Spannungswerte sind in Ordnung. 10% Abweichung können toleriert werden.

Laß bitte das Kontaktspray weg.

Du kannst den Röhrensockel mit Waschbenzin ( auch Feuerzeugbenzin) auswaschen und warten, bis das Benzin verdunstet ist. Gut lüften.

Wenn dieser Lautstärkeschwund auftritt, versuch mal, durch klopfen oder wackeln an den Röhren zu lokalisieren, in welchem Bereich der Fehler liegen könnte.

Ich hatte ja schon übliche Verdächtige bei den Widerständen genannt.
 
Welche meinst Du denn genau?

Ich habe eben nochmal deine Beiträge überflogen aber nichts gefunden.

Entschuldige, es war in einem anderen Faden: hier

Was ist denn aus den anderen Tests geworden, die ich vorgeschlagen hatte? Glühende Röhre (Wandern des Fehlers)?
Ist das rote Glühen jetzt weg?

Mit Kontakt WL könntest Du mal einen Test machen auf einem Stück Papier: wenn Du das besprühst und das Spraygut verdunstet völlig, kannst Du es nehmen. Das wäre dann so, als würdest Du Dir eine Spraydose mit Preßluft kaufen, um etwas Staub wegzublasen. Wie gesagt, Testbenzin tut's da.

Bei Kontakt 60 weiß ich ziemlich genau, daß es Reste hinterläßt . Die sollen zwar oxidlösend sein, aber eignen sich eher für die KfZ-Elektrik als für Röhrensockel und Röhrenschaltungen, bei denen 10 Megohm Widerstände mitspielen.
 
Hey Don,

danke nochmal für den Hinweis!
Ich soll also Ausschau nach hochohmigen Widerständen in der Enstufe und Vorstufe ausschauhalten und diese überprüfen/ersetzen.

Die 6V6 habe ich unter einander getauscht.
Es ist keine Veränderung eingetreten. Bei der einen Röhre konnte ich im ausgebauten Zustand klar erkennen, das etwas am Anodenblech (?) geschmolzen war.
(An dieser Stelle hat sie im Betrieb auch geglüht)
Die Röhren habe ich ja erneuert (Gematchte JJ) - auch dies hat keine Veränderung gebracht.

Das "Kontakt WL" sollte wohl geeignet sein, da es laut Hersteller rückstandsfrei verdunstet und mit allen gängigen Elektronikwerkstoffen kombatibel ist.
Den Verdunstungstest werde ich sicherheitshalber aber trotzdem vorher durchführen.
 
Hallo,

ich wollte nochmal ein Feedback in die Runde geben.

Letzte Woche habe ich den Verstärker meiner M100 gereinigt.
Seit der Reinigung der Röhrensockel funktioniert die Orgel wieder einwandfrei.
(Hoffentich bleibt dies noch lange so...)

Zum reinigen habe ich das besagte Kontakt WL genutzt.
Es hat das alte Hammond-Öl, welches aus dem Tongenereator ausgetreten ist und die Röhrensockel verschmutzt/verharzt hat, einwandfrei angelöst.
Ich konnte das Öl dann einfach wegwischen, bzw. bei einem zweiten Reinigungsdurchlauf aus den Röhrensockeln wegsprühen.

Anschließend habe ich den Verstärker ein paar Minuten mit einem Heizlüfter gewärmt, damit der Kontaktreiniger rückstandsfrei und schnell verdunsten konnte.
Die Platinen wie auch die Röhrensockeln scheinen von dem Mittel nicht angegriffen worden zu sein.
Sollte sich diese Beobachtung zukünftig als falsch herausstellen, werde ich das hier natürlich posten.

Vielen Dank für die Hilfe Don!

Beste Grüße aus Bremen,
Sebastian
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben