So wie es sich für mich anhört, bist du Neuling in der Materie, deshalb erklär ich ein paar grundlegende Sachen:
Eine Hammond B3/C3/A100/etc. kann sich ganz verschieden anhören, je nach dem welche klangverändernden Effektgeräte verwendet werden. Das am weitesten verbreitete ist das Leslie, und dass sind typischerweise/normalerweise ein rotierender Hochtöner und ein Tieftöner, der auf eine entgegengesetzt rotierende Schallumlenkbox gerichtet ist.
Dieses alleine erzeugt erstmal so einen Klang:
http://www.youtube.com/watch?v=TgIxPrXdSEY
Dann kann man das Leslie auch übersteuern, zu viel Signal geben, sodass es verzerrt, dann klingt es nach meinem Begriff rockiger. Das geht von leicht ancrunchen
http://www.youtube.com/watch?v=Js_nszRoGIc zu heftig brettern
http://www.youtube.com/watch?v=9T9ByW6eRLw&feature=related
Dies wurde ursprünglich bei den Röhrenleslies (122, 147, 251,...) durch übersteuern der Endstufe gemacht, bei Transistorleslies (760/770, 860, 925,...)vmit meistens höherer Leistung würden einem da die Ohren abfallen, außerdem ist die Transistorzerre anders (andere Obertöne) und es gibt keinen fließenden Übergang von sanft zu brachial, sondern es ist relativ schnell brachial. Deshalb werden Röhrenvorstufen verwendet und diese übersteuert. Soweit ich gehört hab, klingt das FAST gleich wie eine Übersteuerung der Endstufe.
Das Solton Twin Jet ist ein Transistorleslie und soweit ich weiß rotiert nur der Hochtöner, der Tieftöner ist stationär und wird auch umgelenkt, da bin ich mir aber nicht sicher. Mit entsprechenden Modifikationen + Röhrenvorstufe kann man daraus einiges machen. Siehe
http://www.vintagekeys.de/forum/viewforum.php?f=16, da findest du Modifikationen versch. Leslieclones dokumentiert, ein Solton Twin Jet war vllt. auch dabei und wenn nicht: Wozu gibt's das Forum dort? Der stationäre Tieftöner könnte aber ein Problem sein, weil der schallumgelenkte Tieftöner schon wichtig ist.
Außerdem gibt's mittlerweile einen sehr guten digitalen Leslieclone, also nix Mechanisches: den NEO INSTRUMENTS VENTILATOR. Wird einfach zwischen Hammond und Lautsprecher geschaltet. Beachte hierbei allerdings, dass solch ein Clone den Effekt auf Stereo reduziert und somit den Doppler-Effekt nicht imitieren KANN. Siehe den Wikipedia-Artikel zu Leslie-Lautsprecher.
Dann gibt's noch welche (eher selten) die kein Leslie verwenden. Was manche dann für ein Leslie halten, ist lediglich das Vibrato/Chorus der Hammond.
Booker T. Jones - Green Onions
Spencer Davis Group - Gimme some lovin in der Fernsehaufnahme fürs schwedische (?) Fernsehen, übrigens verwendet er eine M-100! siehe Youtube, ist schwarz-weiß
und zu guter letzt
Brian Auger, der soweit ich weiß häufig ohne Leslie spielt.
Auch
Jon Lord von Deep Purple verwendete anfangs kein Leslie, sondern jagte die Hammond durch einen Marshall-Verstärker und verzerrte sie enorm:
Into The Fire;
Highway Star
Letztendlich musst du wissen, welchen Klang du willst, aber ich denke, ein mechanisches Leslie ist ein guter Einstieg für die meisten. Passt sowohl für Blues, als auch Rock - eigentlich DER Hammondsound, den viele in den Ohren haben, wenn man von Rockorgel spricht. + Röhrenvorstufe wenn du zerren willst.
Ich hatte mich auch für Hammonds interessiert, umsonst eine M-100 abgeholt und war erst enttäuscht, weil der gewünschte Klang nicht da war. Ist erst n Jahr her, insofern bin ich auch Neuling, hab auch kein Leslie(clone), aber schonmal gespielt und außerdem den NEO INSTRUMenTS Ventilator. Da ging die Sonne auf ;-) Zuvor hatte ich mit Gitarrenzerre gespielt, was teils (nur teils) dem Into the Fire - Sound nahekam.
Zum Keyclick Problem kann ich dir nix sagen, vllt. liegts aber daran, dass du kein Leslie dranhast, der den schmatzenden Sound miterzeugt...
Grüße, viel Erfolg & Spaß mit der Hammond,
Thomas
PS: Die Hammond M100 wurde von vielen bekannten Künstlern in den 70ern verwendet - einfach weil die Konsolen (B3 etc.) zu teuer waren. Sie ist, würd ich sagen die beste der Spinets. David Spencer Group, Procol Harum (A Whiter Shade Of Pale wurde mit einer M100 eingespielt), Frumpy um nur einige der Bands zu nennen.