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richy
HCA Soundprogrammierung
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Wozu diese ganzen speziellen Hammondmodule ?
Kann man den B3 Sound nicht auch ganz einfach auf einem Synthie programmieren ? Bisher dachte ich dass die unmoeglich ist.
Folgende Punkte sprechen dagegen:
1) eingeschraenkte Polyphonie eines Synthesizers
2) Single VCA Percussion nur schwer emulierbar
3) Hohe Latenzzeiten, keine Waterfalltastatur
Ich moechte mal folgende Theorien aufstellen:
a) Die Emulation des B3 Sounds nur anhand von Samples muss scheitern.
b) Der NI B4 Sound kann auf jedem handelsueblichen Synthesizer emuliert
werden. In der wichtigsten hohen Oktave scheitert NI B4 stuemperhaft.
c) Auf jedem handelsueblichen Synthesizer kann der B3 Sound durch
geschickte Programmierung weitaus besser wiedergegeben werden, als es
ein BI B4 plug in vermag. BTW: Wer benuetzt denn diesen Scheiss ?.
Eigentlich haette ich dieses Thema gerne im FAQ/Workshop Thread
aufgemacht. Da kann ich aber kein Thema aufmachen. Ok lets go.
Programmieren wir eine B3 auf einer beliebigen Workstation / Synthie !
Das funzt, wenn wir alle Details solch einer Orschel betrachten.
Eventuell muessen wir uns aufgrund der Hardware einschraenken.
Es koennte dann notwendig sein, spezielle Eigenschaften der B3 einen
gewissen Vorzug zu geben. Alles ist auf einer Workstation nicht machbar.
Aber weitaus mehr als ein NI B4 Plugin zu leisten vermag.
Wie beginnen zunaechst mit der Frage :
Was kennzeichnet die B3 eigentlich ?
Ìch habe mal versuch das knapp darzustellen:
Kurze Beschreibung der Besonderheiten einer Hammond :
* VOLLPOLYPHON *
Die Hammond besitzt fuer jede erzeugte Frequenz einen mechanischen Sinusgenerator (91 Generatoren !).
* SINUS MIT KLIRRFAKTOR *
Die Sinus Wellenform wird durch Zahnraeder die vor Magnetspulen rotieren erzeugt und ist nicht ideal Sinus.
Volle Polyphonie mit 9 Sinusgeneratoren pro Taste !!!
wird durch Mehrfachausnutzung der Generatoren erreicht.
( C2 des 16 Fuss Zugriegel ist ja die selbe Freuquenz wie C1 des 8 Fuss Zugriegels)
* FOLDBACK *
Immer noch fehlende Frequenzen werden bei den grossen Modellen durch Oktavspruenge ersetzt. (FOLDBACK)
Bei den Spinett Modellen bleiben die Tasten einfach stumm.
(Deren groesster Nachteil gegenueber B3 C3 A100 und Co )
Fuer die wichtige 888 000 000 Registrierung sind Spinett und grosse Modelle jedoch identisch. Also kein FOLDBACK.
Die Generatoren der Spinettmodelle sind auch anders kallibriert als die
grossen Modelle. Mit einem Milivoltmeter laesst sich jedes Spinettmodell
aber auch so kallibrieren dass es wie eine B3 klingt.
Die M T L Modelle mag ja niemand so recht. Aber es ist gar kein Problem,
diese zu rekalibrieren, dass sie fuer 888 wie ne B3 klingen. Brauch ich gar keine 10 000 EUR ausgeben oder 150 kg rumschleppen.
* PHASENSTARRE GENERATOREN *
Die Zahnraeder werden von einer gemeinsamen Welle mittels einem Synchronmotor angetrieben. Hammond hat ja urspruenglich Uhren gebaut. Alle Frequenzen sind also phasenstarr. Keine Schwebung wie beim Synthesizer, aber dazu noch mehr.
Ueber ein Bussystem sowie 9 Tastaturkontakte pro Taste werden die Frequenzen den Zugriegel zugefuehrt. Wie alles an der Hammond ist auch deren Technik genial. Funktionieren ueber 9 Stellungen, die einen Transformator anzapfen.
Fuer die Simulation aber nicht so wichtig sondern:
* KEY CLICK ON/OFF *
Durch Alterungsprozesse der Kontakte und das Anschneiden der frei schwingenden Osszillatorenphasen entsteht ein deutlich hoerbares Knackgeraesch beim Druecken der Taste. Oft vergessen: Auch beim Loslassen der Taste !
* PERCUSSION *
Das Perkussion Signal wird natuerlich ebenfalls aus den TONEWHEELS bezogen. Einem Zugriegel einfach abgezapft
Und einem ! Huellenkurvengenerator zugefuehrt.
Es ist also polyphon, aber eben nur mit einer Huellenkurvenlage, wie bei allen E Orgeln.
Die spaeteren Modelle triggern den EG bei jedem Tastendruck.
Schrott, aber leicht umzubauen.
Die original B3 / M100 Percussion triggert nur bei jedem Anschlag wenn zuvor keine Taste gedrueckt war.
Diese Funktion ist auf einem Synthesizer leider kaum nachzuahmen ! He he Ausnahme der Kork Poly800. Der hatte naehmlich nur einen Filter !
Das wird eine Herausforderung fuer die Trickkiste sein.
* SCANNER VIBRATO *
Preisfrage:
Hat John Lord bei Smoke on the Water ein Leslie benutzt ?
Nee war ein Marshall Amp.
Was da nach Leslie klingt ist das Scanner Vibrato.
Wieder eine total abgefahrene Erfindung von Hammond, der
vielleicht auch deshalb ja keine Leslies mochte.
Ein elektromechanisches Effektgeraet / Phasenschieber.
Fehlt bei den L Modellen. Naja Emerson klang trotzdem gut.
Viele halten das aber fuer das wichtigste am Hammondsound.
Wichtiger als das Leslie sogar.
Das Teil funktioniert ueber ein Filternetzwerk, dass als Laufzeitglied benutzt wird. Mit einem Rotor, der das ganze kapazitiv ansteuert.
Hier nachzulesen
http://b3world.com/hammond-techinfo.html
Total abgefahrene Funktion
Wichtig fuer die Simulation. Es ist eigentlich kein Vibrato sondern ein Phasenmodulations Effekt.
* GENERATORUEBERSPRECHEN *
Sehr wichtiger Effekt.
Durch induktive Einstreuung in die Generatorspulen ist bei jedem Tastendruck sehr leise ein Gemisch aller Generatorfrequenzen hoerbar. Auch als Leakage bekannt.
Die Leakage bestimmt das altersmaessige Fealing der Hammond.
Man koennte darueber locker eine Diplomarbeit verfassen.
Die Leakage wird durch die Position der Zahnraeder zueinander bestimmt
und die daraus resultierenden Einstreuungen. Sie ist vorwiegend in den
tieferen Tasten hoerbar. Die Zahnraeder fuer hoehere Toene sind wohl naeher am Transformator plaziert.
Kennzeichnend fuer eine B3 ist, dass in den hohen Tonlagen die Leakage durch ein 50 HZ Netzspannungsbrumm ueberdeckt wird.
* Vollpolyphon *
Die Vorgabe der Hammond ist auch heute noch so gigantisch, dass man dazu schon einen Synthesizer mit 61*9 = 549 facher Polyphonie benoetigte.
Als alter Orschler moechte ich natuelich mal meinen Ellenbogen quer ueber die Tastatur legen um das Publikum
zu begluecken oder quaelen je nachdem
Eine Vorgabe koennte daher sein, so wenig Generatoren wie Moeglich zu verwenden. Also ein 888 000 000 Multisample zum Beispiel.
Inzwischen denke ich aber die Vollpolyphonie ist gar nicht der Knackpunkt
bei der B3 Programmierung.
Wie so oft: Der Frequenzgang der Grundfrequenz ist bei den meisten Emulationsversuchen meist total bescheiden wiedergegeben.
Ergebnis ist dann etwas das nach B3 klingt, aber besonders im Livebetrieb sich dann wie ein Spielzeug anhoert.
Jeder weiss, dass die Klangchaeakteristik eines Sound durch dessen
Obertoene, Formanten wiedergegen wird.
Es gibt aber noch eine Komponente, die Grundfrequenz.
Das Fealing eines Sounds wird durch dessen Grundfrequenz bestimmt.
Auch beim Hammondsound.
ciao
Im naechsten Thread:
Wie kann ich das alles auf einer Worstation / Synthesizer realisieren.
Kann man den B3 Sound nicht auch ganz einfach auf einem Synthie programmieren ? Bisher dachte ich dass die unmoeglich ist.
Folgende Punkte sprechen dagegen:
1) eingeschraenkte Polyphonie eines Synthesizers
2) Single VCA Percussion nur schwer emulierbar
3) Hohe Latenzzeiten, keine Waterfalltastatur
Ich moechte mal folgende Theorien aufstellen:
a) Die Emulation des B3 Sounds nur anhand von Samples muss scheitern.
b) Der NI B4 Sound kann auf jedem handelsueblichen Synthesizer emuliert
werden. In der wichtigsten hohen Oktave scheitert NI B4 stuemperhaft.
c) Auf jedem handelsueblichen Synthesizer kann der B3 Sound durch
geschickte Programmierung weitaus besser wiedergegeben werden, als es
ein BI B4 plug in vermag. BTW: Wer benuetzt denn diesen Scheiss ?.
Eigentlich haette ich dieses Thema gerne im FAQ/Workshop Thread
aufgemacht. Da kann ich aber kein Thema aufmachen. Ok lets go.
Programmieren wir eine B3 auf einer beliebigen Workstation / Synthie !
Das funzt, wenn wir alle Details solch einer Orschel betrachten.
Eventuell muessen wir uns aufgrund der Hardware einschraenken.
Es koennte dann notwendig sein, spezielle Eigenschaften der B3 einen
gewissen Vorzug zu geben. Alles ist auf einer Workstation nicht machbar.
Aber weitaus mehr als ein NI B4 Plugin zu leisten vermag.
Wie beginnen zunaechst mit der Frage :
Was kennzeichnet die B3 eigentlich ?
Ìch habe mal versuch das knapp darzustellen:
Kurze Beschreibung der Besonderheiten einer Hammond :
* VOLLPOLYPHON *
Die Hammond besitzt fuer jede erzeugte Frequenz einen mechanischen Sinusgenerator (91 Generatoren !).
* SINUS MIT KLIRRFAKTOR *
Die Sinus Wellenform wird durch Zahnraeder die vor Magnetspulen rotieren erzeugt und ist nicht ideal Sinus.
Volle Polyphonie mit 9 Sinusgeneratoren pro Taste !!!
wird durch Mehrfachausnutzung der Generatoren erreicht.
( C2 des 16 Fuss Zugriegel ist ja die selbe Freuquenz wie C1 des 8 Fuss Zugriegels)
* FOLDBACK *
Immer noch fehlende Frequenzen werden bei den grossen Modellen durch Oktavspruenge ersetzt. (FOLDBACK)
Bei den Spinett Modellen bleiben die Tasten einfach stumm.
(Deren groesster Nachteil gegenueber B3 C3 A100 und Co )
Fuer die wichtige 888 000 000 Registrierung sind Spinett und grosse Modelle jedoch identisch. Also kein FOLDBACK.
Die Generatoren der Spinettmodelle sind auch anders kallibriert als die
grossen Modelle. Mit einem Milivoltmeter laesst sich jedes Spinettmodell
aber auch so kallibrieren dass es wie eine B3 klingt.
Die M T L Modelle mag ja niemand so recht. Aber es ist gar kein Problem,
diese zu rekalibrieren, dass sie fuer 888 wie ne B3 klingen. Brauch ich gar keine 10 000 EUR ausgeben oder 150 kg rumschleppen.
* PHASENSTARRE GENERATOREN *
Die Zahnraeder werden von einer gemeinsamen Welle mittels einem Synchronmotor angetrieben. Hammond hat ja urspruenglich Uhren gebaut. Alle Frequenzen sind also phasenstarr. Keine Schwebung wie beim Synthesizer, aber dazu noch mehr.
Ueber ein Bussystem sowie 9 Tastaturkontakte pro Taste werden die Frequenzen den Zugriegel zugefuehrt. Wie alles an der Hammond ist auch deren Technik genial. Funktionieren ueber 9 Stellungen, die einen Transformator anzapfen.
Fuer die Simulation aber nicht so wichtig sondern:
* KEY CLICK ON/OFF *
Durch Alterungsprozesse der Kontakte und das Anschneiden der frei schwingenden Osszillatorenphasen entsteht ein deutlich hoerbares Knackgeraesch beim Druecken der Taste. Oft vergessen: Auch beim Loslassen der Taste !
* PERCUSSION *
Das Perkussion Signal wird natuerlich ebenfalls aus den TONEWHEELS bezogen. Einem Zugriegel einfach abgezapft
Und einem ! Huellenkurvengenerator zugefuehrt.
Es ist also polyphon, aber eben nur mit einer Huellenkurvenlage, wie bei allen E Orgeln.
Die spaeteren Modelle triggern den EG bei jedem Tastendruck.
Schrott, aber leicht umzubauen.
Die original B3 / M100 Percussion triggert nur bei jedem Anschlag wenn zuvor keine Taste gedrueckt war.
Diese Funktion ist auf einem Synthesizer leider kaum nachzuahmen ! He he Ausnahme der Kork Poly800. Der hatte naehmlich nur einen Filter !
Das wird eine Herausforderung fuer die Trickkiste sein.
* SCANNER VIBRATO *
Preisfrage:
Hat John Lord bei Smoke on the Water ein Leslie benutzt ?
Nee war ein Marshall Amp.
Was da nach Leslie klingt ist das Scanner Vibrato.
Wieder eine total abgefahrene Erfindung von Hammond, der
vielleicht auch deshalb ja keine Leslies mochte.
Ein elektromechanisches Effektgeraet / Phasenschieber.
Fehlt bei den L Modellen. Naja Emerson klang trotzdem gut.
Viele halten das aber fuer das wichtigste am Hammondsound.
Wichtiger als das Leslie sogar.
Das Teil funktioniert ueber ein Filternetzwerk, dass als Laufzeitglied benutzt wird. Mit einem Rotor, der das ganze kapazitiv ansteuert.
Hier nachzulesen
http://b3world.com/hammond-techinfo.html
Total abgefahrene Funktion
Wichtig fuer die Simulation. Es ist eigentlich kein Vibrato sondern ein Phasenmodulations Effekt.
* GENERATORUEBERSPRECHEN *
Sehr wichtiger Effekt.
Durch induktive Einstreuung in die Generatorspulen ist bei jedem Tastendruck sehr leise ein Gemisch aller Generatorfrequenzen hoerbar. Auch als Leakage bekannt.
Die Leakage bestimmt das altersmaessige Fealing der Hammond.
Man koennte darueber locker eine Diplomarbeit verfassen.
Die Leakage wird durch die Position der Zahnraeder zueinander bestimmt
und die daraus resultierenden Einstreuungen. Sie ist vorwiegend in den
tieferen Tasten hoerbar. Die Zahnraeder fuer hoehere Toene sind wohl naeher am Transformator plaziert.
Kennzeichnend fuer eine B3 ist, dass in den hohen Tonlagen die Leakage durch ein 50 HZ Netzspannungsbrumm ueberdeckt wird.
* Vollpolyphon *
Die Vorgabe der Hammond ist auch heute noch so gigantisch, dass man dazu schon einen Synthesizer mit 61*9 = 549 facher Polyphonie benoetigte.
Als alter Orschler moechte ich natuelich mal meinen Ellenbogen quer ueber die Tastatur legen um das Publikum
zu begluecken oder quaelen je nachdem
Eine Vorgabe koennte daher sein, so wenig Generatoren wie Moeglich zu verwenden. Also ein 888 000 000 Multisample zum Beispiel.
Inzwischen denke ich aber die Vollpolyphonie ist gar nicht der Knackpunkt
bei der B3 Programmierung.
Wie so oft: Der Frequenzgang der Grundfrequenz ist bei den meisten Emulationsversuchen meist total bescheiden wiedergegeben.
Ergebnis ist dann etwas das nach B3 klingt, aber besonders im Livebetrieb sich dann wie ein Spielzeug anhoert.
Jeder weiss, dass die Klangchaeakteristik eines Sound durch dessen
Obertoene, Formanten wiedergegen wird.
Es gibt aber noch eine Komponente, die Grundfrequenz.
Das Fealing eines Sounds wird durch dessen Grundfrequenz bestimmt.
Auch beim Hammondsound.
ciao
Im naechsten Thread:
Wie kann ich das alles auf einer Worstation / Synthesizer realisieren.
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